schlug der Versammlung wie folgt zur Verteilung kommt: dem Reservefonds werden -4k 296., dem Tpezialreservefonds -ll 500. zugewiesen; die Fonds belaufen sich heute auf -4l 4 400.. Statutengemäß wird der festgesetzte Rabatt von 5 A und eine Divi­dende von 2 A>, also 7 A> Rückvergütung auf den Um­satz vom eigenen Geschäft und ein Rabatt von 5 '-L aus dem Lieferantengeschäft, ausgezahlt. Die Ge- samtrückvergütung beträgt demnach -st 9 224.. Auf die vollen Geschäftsanteile wird ein Zins von 4 A -tt 242.40, gewährt. Dem Dividendenconto wurden 2 500. als Reserve überwiesen und

-ll 907.88 auf neue Rechnung vorgetragen. Eier zum Einlegen wurden abgegeben für -4t 2 501.69. 1200 Zentner Mostobst im Betrage von -K 6 715. und 3800 Zentner Brennmaterialien im Betrag von .1t 5162. wurden beschafft. Der Verbandsleitung wurde für dasRote Kreuz" -tt 200. überwiesen. Bis heute sind für denselben Zweck von den Wtirt- tembergischen Konsumvereinen Mk. 58 OVO. ge­zeichnet worden.

Der Geschäftsführer gab sodann einen eingehen­den Bericht über die Preistreibereien auf dem Le- bensmittelmarkt, die bei Kriegsausbruch eingesetzt haben. Durch rechtzeitigen Einkauf großer Posten verschiedener Waren sei der Verein noch auf Monate gedeckt, ohne die Verkaufspreise weiter erhöhen zu müssen. Was die spätere Preisgestaltung betrifft, so könne darüber heute noch kein Bild gegeben werden. Immerhin dürfen sich die Konsumvereinsmitglieder der angenehmen Hoffnung hingeben, daß sie auch fer­nerhin nicht überfordert werden. Mit der Bitte, die Mitglieder mögen in dieser folgenschweren Zeit mehr denn je treu zu ihrem Verein halten und die Ein­käufe im eigenen Geschäft machen, um auch den Kriegszustand glücklich überwinden zu können und am Ende des laufenden Jahres einen, den Verhält­nissen entsprechend günstigen Abschluß zu erhalten, fand der mit Interesse entgegengenommene Bericht sein Ende. Das abgelanfene Geschäftsjahr kann nach dem gegebenen Bericht in jeder Hinsicht als ein be­friedigendes bezeichnet werden. Die Ersatzwahlen im Vorstand und Aufsichtsrat brachten keine Aenderung.

Ferner Geschützdonner. Es wurde uns schon vor einiger Zeit mitgeteilt, daß auf hochgelegenen Orten des Waldes und ganz besonders vom Gäu deutlich Kanonendonner gehört werde. Am Mon­tag soll der Geschützdonner sogar im Steckenäckerle, auf der Höhe des Bezirkskrankenhauses, ganz be­sonders vernommen worden sein. Unser Gewährs­mann will ein fortwährendes Rollen, wie von einem fernen Gewitter herrührend, vernommen haben. Auch von anderer Seite werden uns diese Beobachtungen bestätigt Es ist nicht ausgeschlossen, daß der Schall von den Schlachtfeldern der Vogesen oder bei Verdun sich am Schwarzwald bricht.

Verfallene Staatssteuern. Am 1. November waren zwei Drittel der Einkommen- und Kapital- Steuer für 1914 zur Zahlung verfallen. Bemerkens­wert ist, daß Steuerpflichtige, die sich im aktiven Heeresdienst befinden, zunächst nur ein Drittel der Einkommensteuer, dagegen ebenfalls zwei Drittel der Kapitalsteuer zu bezahlen haben.

Ausnahmetarif. Vom 9. November ab, bis zu Beendigung des Krieges tritt auf den deutschen Eisenbahnen, ausgenommen Bayern (rechtsrhein.

und pfälzerisches Gebiet) ein Ausnahmetarif für Salpeter aller Art ohne Rücksicht auf den Ver­wendungszweck in Kraft.

Bitte um alte Leinwand. Die Liebesgaben- Abteilung des Roten Kreuzes benötigt wieder alte Leinwand für Lazarettzwecke und wäre für freundliche Zuweisung von nur tadellos gewaschenen Stücken sehr dankbar.

Lotterie. Die Ziehung der Lotterie zugunsten der Erbauung einer evangelischen Kirche in Münster, Gemeinde Unterrot, findet am 9. Januar 1915 statt.

Neuenbürg, 10. Nov. Der Rößleswirt Gottfried Roth von Ottenhausen ist auf dem Heimweg von Pfasfenrot bei der Schleemühle wahrscheinlich in­folge eines Fehltrittes über den Damm auf die Straße gestürzt, wo er tot aufgefunden wurde. 2 Söhne des Verunglückten stehen im Feld.

Stuttgart, 10. Nov. In Straßburg ist tele­graphisch die Nachricht eingetroffen,! daß Oberst v. Schimpf, der bekannte Kommandeur der 126er (8) wllrttembergischen Infanterie-Regiments, das bekanntlich seine Garnison in Straßburg hat, bei einem forschen, rückhaltlosen Ansturm an der Spitze seines Regiments am letzten Freitag gefallen ist. Im Verlaufe dieser dreimonatigen Kriegszeit errang sich der tapfere Offizier das Eiserne Kreuz zweiter und erster Klaffe; außerdem aber ist ihm vom Großherzog von Baden das Kommandeurkreuz zweiter Klaffe des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen worden.

Ein Konflikt in der württembergischen Sozialdemokratie.

Der württembergische Landesvorstand der sozial­demokratischen Partei hatte dem gemäßigten Abge­ordneten Keil, der früher lange Jahre Chefredakteur der Schwäbischen Tagwacht war, die Leitung dieses Blattes als Organ der württembergischen Landes­pariei aufs neue übertragen, worauf die radikalen Redakteure Crispien, Hörnle und Walcher aus der Redaktion ausschieden und eine Protesterklärung ver­sandten. In der Erwiderung auf einen scharfen An­griff desVorwärts" gegen die neue Tagwachtredak­tion antwortet letztere u. a. folgendes:

Längst schon fordern die Parteigenossen des Landes und der große Kreis der Stuttgarter Partei­genossen, denen hier die geordnete Mitarbeit unmög­lich gemacht ftt, daß die Leitung der Landespartei die notwendige Gesundung herboiführe. War die Schwä­bische Tagwacht bereits seit zwei Jahren in einem Geiste geleitet, der den Anschauungen der Gesamt­partei immer fremder wurde, so ist in der gegenwär­tigen schweren Kriegszeit der Augenblick gekommen, in dem verhütet werden muß, daß alle von den alten berufenen Führern im Namen der Partei abgege­benen Erklärungen und die wohlerwogene Stellung­nahme der Reichstagsfraktion einfach als nicht maß­gebend abgewiesen werden. Mit einer Einmütigkeit, wie sie selten in einer die Partei beschäftigenden gro­ßen Frage geherrscht hat, steht die sozialdemokratische Arbeiterschaft Deutschlands auf dem selbstverständ­lichen Standpunkte, daß sie in dem großen Völker­ringen in ihrem ureigenen Interesse den Schrecknissen einer feindlichen Invasion vorzubeugen und den Sieg der deutschen Waffen wünschen und mit dazu

beitragen muß, ihn herbeizuführen. Wer die abson­derliche Anschauung vertritt, daß diese Politik falsch sei, dem wird man zwar seine Meinung lassen, aber nicht gestatten können, im Namen der deutschen So­zialdemokratie zu sprechen. Die Zukunftsintereffen der Arbeiterklasse und ihrer politischen Partei hei­schen gebieterisch, daß in ihrer Presse die Anschauung zur Geltung kommt, über die es eine ernste Meinungs­verschiedenheit kaum noch geben kann. Das Organ der Partei soll nicht das Werkzeug der Ideen und Absichten einzelner, sondern Werkzeug der Ideen und Absichten der ganzen Partei sein."

Außerdem beschäftigte sich gestern Abend eine Parteiversammlung im Gewerkschaftshaus mit dieser Frage. Es war eine der im Geiste Westmeyers gelei­teten Versammlungen, die denn auch, da die Genossen mit gegenteiliger Ansicht sich der Abstimmung ent­hielten, folgenden Antrag der Vertrauensmänner­versammlung einstimmig annahm:

Die Mitgliederversammlung des Sozialdemo­kratischen Vereins Stuttgart verlangt die sofortige Entlassung des Genoffen Keil von dem Posten als Chefredakteur der Schwäbischen Tagwacht. Sie for­dert weiter die umgehende Einsetzung der Redakteure Crispien, Hörnle und Walcher in ihre bisherigen Stellungen mit den alten Rechten. Den Redakteuren kann keine andere Bindung auferlegt werden, als die durch die Redakteurkonferenz mit dem Parteivorstand aufgestellten Richtlinien, die von den Redakteuren Crispien, Hörnle und Walcher rückhaltslos anerkannt und befolgt worden sind. Die Versammlung verlangt weiter öffentliche Genugtuung für die Redakt eine."

Außerdem wurde gegen eine Minderheit nach­stehende Resolution angenommen:

Die Mitgliederversammlung beschließt die Grün­dung eines eigenen Parteiorgans für die Stuttgarter Parteigenoffen. Zur Förderung dieses Unternehmens wird eine Produktivgenoffenschaft gegründet. Die Vorarbeiten werden einer dreigliedrigen Kommis­sion übertragen. Es ist ein Pressefonds zu schaffen, dem vom Sozialdemokratischen Verein Stuttgart tau­send Mark als Grundstock überwiesen werden. Ferner werden Anteilscheine und Pressefondsmarken ausge­geben."

Die neue Redaktion der Schwäbischen Tagwacht erklärt sich namens des Landesvorstands und des Lan­desausschusses von diesem Ergebnis der Versammlung nicht überrascht und bemerkt:Nachdem die Stutt­garter Vereinsleitung sich offen gegen die Landes­organisation auflehnt, werden die geeigneten Mittel anzuwenden sein, um den der Gesamtpariei treu blei­benden Parteigenoffen die Erfüllung ihrer Partei­pflichten zu ermöglichen."

Volkswirtschaftliches.

Höchstpreise für Wolle.

Berlin, 10. Nov. In diesen Tagen finden Bera­tungen zwischen Negierungsvertretern und Sachver­ständigen über die Frage der Festsetzung von Höchst­preisen für Wolle statt. Es handelt sich dabei sowohl um Rohwolle wie Halbfabrikate und fertige Wolle. Die außerordentliche Preissteigerung, die in der letz­ten Zeit sowohl für Strickwolle, wie für Wolle zu Tuchweberei eingetreten ist, hat zu diesen Maßnah- men Anlaß gegeben. _

Für die Sctiriftlei>U"g veranwortl.: Otto Seltmann, Calw Druck und Verlag der A. OelschlSger'schen Buchdruckerei. Calw

Amtliche und Privatnachrichten.

Allburg.

Am nächsten Montag, den 16. No­vember, nachmittags 1 Uhr» kommt ein zum Schlachte» fetter

Farren

im Ausstreich auf dem Rathaus zum Verkauf.

Gemeinderat.

V/jf empfehlen äen «ts«-

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Oie Umschläge sinck ru verwencken:

1 . rum griekemsciiluss, 2 . ru ^eitungssenckungen unck 3 . als /luklrlebezckresse kür Senckunger» von Ooppeldrbsen Ocker Lalreten; ckie kiiclrseite ckes öriekunwcblsgs wirck cksnn vveggescimillen.

Die 0l-iiol<6i'6j ci. SIzllss.

Ostpreußen.

An Gaben gingen bei dem Unterzeichneten weiter ein:

N. N. 4., durch Herrn Dr. Born, Ncuweiler: Familie Rexer 4.60, Ungenannt 5.50, zus. 10.. Uh macher Zahn 2., Photograph Fuchs 6., C. L. S. 10., durch Frau Hirschwirt Ziegler, Gechingen: 10.. G. Ps 20., Frau Moritz Stroh 5., Stadtschultheiß Müller, Neubulach 10., L. St. 5, Fam. S. 5., N. N. 20., Privatier Johann Seeger 20., Friedr. Herzog 3., N. N. 1., Michael Kugele, Altburg 4., Unoenannt Liebelsberg 10., G. H., Ottenbronn 3., N. N. Naislach 6., I. B. 10., A. M. B. Würzbach 5., ein Brautpaar 15., Bahnmeister Bengel 5., Stadtgemeinde Liebenz ll 30., von Herrn Pfarrer Baßler, Hirsau, dort und in Ottenbronn gesammelt 210., K. 5., CH. R. 10./ Vereinigte Deckenfabr ken A.-G, 50., Frau Helene Schüz 50., Gemeinde Breiten­berg 25., Frau I. Kusterer, Un erhaugstett 5., Hotelier A. Andler, Teinach 10., durch Herrn Pfarrer Jung, StamnMeim Kriegsbetstundenopfer 80., verschiedene Geber 136., zus. 2l6., A I. in Sch. 10., Ungenannt Unter- haugstett 5., durch Herrn Stadtpfarrer Sandberger in Liebenzell: Ertrag, einer in Liebenzell und Filialen, veranstalteten Sammlung 207., durch Herrn Pfarrer Maser Neuweiler dort und in Agenbach gesammelt 1'8., H. I 5., Frau Schneidermstr. R. 1., Frau H. H. in O. 5., durch Herrn Schultheiß Ayasse in Neuhengstett Ertrag einer Samm ung in dorti­ger Gemeinde 65, C St. 2., Eh. R. 10.. Zusammen Mk. 1238.

Hinzu 1>Liste Mk. 1538,70. Summa Mk. 2776,70.

Allen Gebern sei herzlichst gedankt!

Calw, den 11. November 1914.

Amtsrichter Irion.

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