Beite 4

Schwarzwälder Tageszeit»»- »Aus de» Tannen"

Nr. 183

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Zur Aufklärung!

Der Würfel ist gefallen!

Daß er fo gefallen ist, daran bin ich gegen meinen Wil­len wegen offenbar zu großen Reinlichkeitsgefühls mit­schuldig geworden, das erkläre ich unumwunden, freilich blutenden Herzens.

Ich wollte in der Versammlung der bürgerlichen Wähler­vereinigung am Freitag unter allen Umständen vermeiden, daß durch allgemeine Abstimmung aller Anwesenden der Mann meiner Wahl, Herr Ulrich Merz, in der Vorabstim­mung ganz bestimmt nicht durch die Stimmen der An­hänger Brauns und Krapfs und wahrscheinlich auch durch die eines Teils des anderen Lagers belastet werde, falls er den Vorsprung vor Herrn Kalmbach bekommen hätte. Sein Schild sollte so rein bleiben, wie er es nach seinem würdevollen Auftreten bei der Vorstellung am 1. August und durch sein bisheriges, durchaus einwandfreies Verhal­ten unter allen Umständen verdiente.

Daß der Vorwurf der Freunde und Verwandten Kalm- bachs gegen Herrn Merz, nämlich der der Ehrlosigkeit und des treulosen Wortbruchs durchaus falsch sind, das muß je­dermann klar sein, wenn ich nun der Allgemeinheit be­kannt gebe, warum ich mich in der Freitagsversammlung so erregt zeigte. Es ist mir rund eine Stunde vor Beginn dieser Versammlung von einem Herrn eine Mitteilung zu­gegangen, die mir viel zu schaffen machte.

Der Vorstoß des Herrn Seilermeisters Karl Köhler sr. gegen mich hätte genügen sollen, daß sich nach der Auffor­derung des Vorsitzenden zur Wortmeldung sofort im Notfall der Vertrauensmann der bürgerlichen Wählerver­einigung jedenfalls aber einer der Anhänger dieser Richtung zum Wort gemeldet hätte, zumal ich in v unserer Beratung im Grünen Baum ausdrücklich erklärt hatte, daß ich als Redner für den Freitag nicht in Betracht komme, sondern nur in der Debatte mich zum Wort zu melden wünsche. Weil kein anderer Redner das Wort ergriff, so blieb der Verdacht, daß Köhler scheinbar im Recht war, zum Schaden der Sache Merz bestehen. Warum ich mich dann doch zum Wort meldete, das begründe ich damit, daß ich glaubte, nicht mehr länger warten zu dürfen, wenn nicht wieder der Vorwurf gegen die Anhänger von Merz erho­ben werden solle, daß diese nicht den Mut hätten, für ihren Mann offen einzutreten. Daß ich dann mit dieser Heftig­keit sprach, das hatte seinen Grund einerseits in dem Ver­halten der Linken, andererseits darin, weil ich mich schließ­lich des Eindrucks nicht erwehren konnte, daß selbst der Vorsitzende Herr Dr. Schneider und unser Herr Vertrau­ensmann im Sinne der oben angedeuteten Mitteilung sich umgestellt hätten. Darum habe ich jedesmal, wenn mir das Verhalten des Herrn Dr. Schneider und der Anhänger von Herrn Kalmbach nicht unparteiisch erschien, sofort pro­testiert.

Nun aber möchte ich zur Rechtfertigung des weiteren Verhaltens von Herrn Merz noch Folgendes sagen:

Ich habe sowohl am Donnerstag Abend ausdrücklich Herrn Dr. Schneider gegenüber betont, daß er die bekannte Erklärung für die Vorabstimmung nur unter Vorbehalt der »achtriiglichen Einholung der Zustimmung des Herrn Merz abgeben könne. Ich habe ferner nach Schluß der Freitags­versammlung Herrn Dr. Schneider gefragt, ob tatsächlich die Zustimmung des Herrn Merz nun eingeholt sei, woraus ich zu meinem Erstaunen die Antwort erhielt, daß das nicht gemacht würde. Hierüber habe ich Herrn Merz bei seinem Besuch am Samstagmorgen berichtet, wie auch über meine ganze bisherige Tätigkeit in seiner Sache. Auf seine Frage, was ich ihm raten könne, habe ich Merz den Rat ge­geben, sofort mit Herrn Kalmbach sich auszusprechen und dem hinzugefügt, daß ich nichts mehr tue, bis ich von ihm Verhaltungsmaßregeln bekomme. Das habe ich eingehalten und Herr Merz hat mich als Ehrenmann außerhalb der Drecklinie in der Wahlarbeit gelassen. Im übrigen hat auch Herr Kalmbach als Mann von Ehre gehandelt, wenn er sich auf Grund der Tatsachen stellte, indem er seinerseits seine Kandidatur zurückzuziehen bereit war, was lediglich an seinen Anhängern scheiterte.

Endlich erkläre ich ausdrücklich, daß ich nach wie vor, die Aufrechterhaltung der Kandidatur Merz unter den ge­gebenen Umständen vollauf billige, zumal er sich zu seiner Kandidatur nur auf wiederholtes Drängen der Vertreter der Stadt hergab und zwar nur deshalb, weil diese ihm immer wieder versicherten, daß sie eben unbedingt einen Auswärtigen haben wollten.

Von einem Treu- und Wortbruch und ehrlosen Betra­gen des Herrn Merz kann unter den vorliegenden Umstän­den für jeden unparteiisch und rechtlich Denkenden keine Rede sein!

Meiner Hochachtung für die mannhafte Erklärung des Herrn Steeb zur Abstimmungsfrage am Freitag gebe ich gleichzeitig hierdurch noch Ausdruck und schließe mit der Erklärung: Mitschuldig an diesem elenden Ausgang der Wahl sind sowohl die Anhänger des Herrn Kalmbach, wie auch diejenigen der bürgerlichen Wählervereinigung, die nicht den Mut aufbrachten, die Belange des Bürgertums klarer und entschiedener zu wahren.

Gustav Wucherer.

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