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Zur Stadtvorstandswahl -
Von einem Ortsvorsteher des Landes geht uns folgende ! Zuschrift mit der Bitte um Veröffentlichung zu: !
Seit Bekanntwerden der Erledigung der Stadtvorstandsstelle in Altensteig verfolge ich den Verlauf der Wahlvorbereitungen mit größter Aufmerksamkeit. Auch war mir es vergönnt, der Vorstellung der acht Kandidaten anzu- j wohnen, ebenso nahm ich auch aus der Presse den Verlauf ihrer Bürgerversammlung am Dienstag wahr. Ich freute mich anfangs sehr über die Hoffnung, in ihrer schönen Stadtgemeinde werden Parteipolitik und persönliche Ge- ? hässigkeit ausscheiden, aber weit gefehlt! Wollte doch mal ! unser Volk einsehen, daß derartige Zustände auch bei Ge- ^ meindewahlen die denkbar ungünstigste Rolle bei der Be- ^ setzung solch bedeutender Stellen spielen. Denn das ist doch > ganz klar, daß ein einseitig eingestellter Wähler, der es ; nicht fertig bringt, denselben Kandidaten zu wählen wie ein ! Andersdenkender und zwar nur seiner Parteizugehörigkeit k wegen, letzten Endes gar nicht reif ist zur Entscheidung dar- ! über, wer das Stadtschifflein steuern soll und auch im Zn- ! nersten seines Herzens an eine gewünschte Bevorzugung i seiner Klasse denkt. !
Gibt es überhaupt etwas Verhängnisvolleres für eine ! Gemeinde und einen Ortsvorsteher, sich nur von einer Par- I teigruppe (um nicht nochmals das merkwürdige Wort j „Klasse" zu gebrauchen) gewählt zu wissen? Ist es nicht s geradezu erbärmlich, wenn Streitigkeiten zwischen den Parteien die Wahl entscheiden sollen? — Ein parteipolitisch eingestellter oder verpflichteter Fachmann wird niemals sein Amt einwandfrei versehen können. Das lehrt doch die Erfahrung.
Wenn nun die Bürgerschaft von Altensteig einmütig auf dem Standpunkt steht, daß die Stadt eines tatkräftigen, in jeder Hinsicht freien Mannes bedarf, so geht es doch nicht an, die Allgemeininteressen wegen egoistischer Vestre- s bungen aufs Spiel zu setzen. Deshalb werte Wähler: Wählt ! eurer innersten Ueberzeugung gemäß und nicht ^ nach dem Geschrei und Getue Einzelner! Laßt euch ja nicht i als Stimmvieh benützen, auch nicht von dem, der diese ! Parole zuerst in so feiner Weise ausgab, denn fragt ihn ^ aufs Gewissen, ob ers von euch nicht doch verlangt. — !
Von der Aeußerung des oben Bezeichnten über die ! Ortsvorsteher und Eemeindepfleger fühle ich mich nicht ge- ! troffen, sage aber doch das eine, daß er seine Zeit für etwas Besseres verwenden könnte. Zeder wird vor seiner eigenen Türe zu kehren haben. Er glaubt wohl selbst nicht, daß irgend eine Partei nicht auch eine Art Dunkelkammer ist. s Zedenfalls aber weise ich die vom Genannten gemachten ! Aeußerungen mit aller Bestimmtheit zurück, will er sich ! nicht von der Wahrheit des bekannten Sprichwortes „wer i andern eine Grube gräbt usw." überzeugen lassen. !
Eine für ihre Stadtgemeinde als Ganzes günstige Ent- j scheidung wünscht ihnen von Herzen ein Ortsvorsteher, der nun froh ist, nicht in den „anständigen" Wahlkampf verwickelt zu sein. B—r.
Die Arbeitslosigkeit der Holzhauer Vom Deutschen Landarbeiterverband wird geschrieben: Seit längerer Zeit hat die große Arbeitslosigkeit auch auf die Forstwirtschaft des Schwarzwaldes übergegriffen. Gerade hier wäre cs bei einem guten Willen der staatlichen Forstverwaltung sehr leicht möglich gewesen, das Aufkommen dieser Zustände zu vermeiden. Arbeitsmöglichkeiten sind mehr als genug vorhanden. Man spart hier aber an den Pfennigen, da diese ; Maßnahmen ja auf dem breiten Rücken der Arbeiter sich abspielen, und übersieht dabei, daß die Sparsamkeit der > Forstverwaltung höhere Ausgaben der Erwerbslosenfür- ! sorge mit sich bringt. Der soz. Abg. Dr. Schumacher hat i
lv Die köstliche Perle
- Original-Roman von Karl Schilling 13) (Nachdruck verboten.)
Gespannt lauschte er auf die Wirkung seiner kühnen Frage. Der Irrsinnige indessen geriet in nicht geringe Verlegenheit. In seinem durchfurchten Gesichte zuckte und arbeitete es. Er ließ den Hammer fallen, ohne es zu beachten.
Seine Hände zitterten. Jetzt erhob er sich von seinem Stuhle.
Aber fest und mutig blickte ihm der Doktor ins Auge. Und nochmals sagte er: „Gewiß, wir kennen uns, Herr Georg Waterson, besinnen Sie sich nur ruhig!"
Da rann eine Helle Träne über des Alten Wange. Sein Gesicht gewann einen kindlich-rührenden Ausdruck des Hilflosen.
Nun bewegte er stumm die Lippen und strich sich die wirren, weißen Haare aus der Stirn.
Man sah es, wie er in seiner Erinnerung suchte und wühlte.
Aus einmal sprach er ganz im Tone eines völlig Gesunden: „Verzeihen Sie! Ich war so lange krank. Da wird das Gedächtnis etwas schwach. Aber ich besinne mich schon!"
Und nun eine lange Pause banger Erwartung.
! „Herr, — Herr — jetzt weiß ich es-Falkner —!"
Mit einem Male schien ihm die Vergangenheit licht und voll vor die Seele zu treten.
) Falkner erkannte, jetzt stand er vor der Erreichung seines Kieles. Nur nicht die Fäden wieder fallen oder verwirren «ffen, dann wäre alles, alles verlorne. „Wie schön, Herr Waterson! Sehen Sie, was für ein prächtiges Gedächtnis >Sie noch haben. Za, es war damals ein kapitales Geschäft, was Sie machten! Sie wissen doch wohl, weshalb ich heute zu Ihnen komme?"
Wieder geriet der Alte in Verlegenheit. Dann blickte er -sich scheu um. Sein Blick fiel auf den Direktor und auf sei- men Sokn. Da siieas in seinen Blicken wieder wie Wahn
Schwarzwalder Tageszeitung „Aus den Tannen*
darum im Landtag folgende kleine Anfrage eingebracht: Die Arbeitslosigkeit hat auch auf die staatliche Forstwirtschaft des Schwarzwaldes übergegriffen, trotzdem die Möglichkeit zur Arbeitsbeschaffung durch vorgesehene Wegbauten, Sommerarbeiten usw. gegeben ist. Da die Mehrzahl der Holzhauer des Schwarzwaldes auf Erwerb und jetzt somit auf die Erwerbslosenfürsorge angewiesen ist, erweist sich die sofortige Inangriffnahme vor allem der bereits vorgesehenen Arbeiten als notwendig. Was gedenkt die Regierung zu tun, um die Notlage der ständigen Holzhauer der Staatsforsten des Schwarzwaldes zu beheben? Schriftliche Antwort genügt." Sehr viele Holzhauer bekommen übrigens nicht einmal die kärgliche Erwerbslosenunterstützung. Die Arbeitsämter teilten ihnen mit, daß Arbeitsgelegenheit bei den verschiedenen Forstämtern vorhanden wäre und daß sie darum keine Unterstützung zahlen könnten. Das ist z. B. in Neuenbürg der Fall. Die Holzhauer werden hier unverschuldet zu Opfern der „Sparpolitik" der Forstverwaltung. Das bedeutet eine unverantwortliche und ungerechtfertigte Schädigung der Interessen der ständigen Holzhauer des Schwarzwaldes.
In der Presse wurde schon wiederholt auf die große Arbeitslosigkeit der Holzhauers besonders der des Schwarzwaldes, hingewiesen und aufmerksam gemacht. Von den maßgebenden Stellen wurde leider immer noch nichts unternommen, dieser Arbeitslosigkeit zu steuern. Nach wie vor müssen die Holzhauer feiern, trotz der Tatsache, daß genügend Arbeitsgelegenheit für sie bei der Staatsforstverwaltung vorhanden ist. Die Notlage der Schwarzwälder Holzhauer steigert sich deshalb von Tag zu Tag mehr, da ihnen von den Bezirksarbeitsämtern jedwede Erwerbslosenunterstützung abgelehnt wird mit der Begründung, daß „nicht anerkannt werden kann, daß bei den Forstämtern Arbeitsmangel vorhanden ist." — Währenddem z. B. bei den Forstämtern imEnztaldes Schwarzwaldes 10—80 weibliche und jugende Arbeiter beschäftigt werden, hat man für die ständigen Holzhauer keine Arbeit, läßt sie ohne jegliche Unterstützung auf der Straße liegen und gibt sie der Not und dem Elend preis. Wie wir von Forstfachleuten erfahren, soll es anscheinend nicht möglich sein, mit dem gegenwärtigen technischen Personal der Staatsforstverwaltung infolge des Beamtenabbaues eine Beschleunigung der Vorarbeiten der in Angriff zu nehmenden Arbeiten bei der Staatsforstverwaltung herbeizuführen. Sollte dies tatsächlich auch ein Grund zur Verschärfung der Arbeitslosigkeit der Holzhauer sein, so müssen einfach Mittel und Wege gefunden werden, die eine sofortige Abhilfe dieser Mißstände herbeiführen. Von den maßgebenden Stellen und der Württ. Staatsregierung muß endlich erwartet werden, daß sie durch sofortige Inangriffnahme der vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten bei der Staatsforstverwaltung der großen zunehmenden Notlage der arbeitslosen Holzhauer steuert. Auf keinen Fall ist es aber angängig, daß man die bezugsberechtigten Holzhauer einfach von der Erwerbslosenfürsorge aussperrt.
Nagod, 4. August. Am Samstag, dem 31. Juli d. I-, fand im Easthof zur Krone in Nagold eine Vorstandssitzung des Landw. Bezirksvereins statt. Nach erfolgter Begrüßung der zahlreich erschienenen Vorstandsmitglieder teilte der Vorsitzende Kleiner, Ebhausen, mit, daß nunmehr die Landw. Winterschule in Nagold im kommenden Herbst eröffnet werden könne. Die Kosten für die erforderlichen Einrichtungsgegenstände und Lehrmittel werden vorläufig auf die Amtskörperschaft übernommen, jedoch sollte hierzu von Seiten des Landw. Vez.-Vereins ein größerer Beitrag geleistet werden. Es wurde hierauf beschlossen, einen Beitrag von 1000 Mark aus der Vereinskasse zu verwilligen und an die Oberamtspflege zu überweisen. Laut Mitteilung der Württ. Landwirtschaftskammer sollen noch einige Sachverständige für die Berufung in die Erundwerteausschüsse vorgeschlagen werden. Es wurden vorgeschlagen die Herren: Schultheiß Dürr in Gaugenwald, Kirn zum Hirsch in Heselbronn und Schultheiß Hartmann in Wart. Der Vorsitzende teilte sodann
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mit, daß durch den Besuch des Musterguts in Mütterstädt bei Ludwigshafen der Vereinskasse ein Aufwand von Mk 43,20 erwachsen ist. Der Betrag ist sehr gering und wird auf die Vereinskasse übernommen. Dagegen konnten sich die anwesenden Vorstandsmitglieder nicht dazu entschließen, die Kosten der Beförderung der Teilnehmer mittelst Kraftwagen von Altensteig zum Bahnhof Nagold und zurück im Betrag von Mark 98 auf die Vereinskasse zu übernehmen, vielmehr müssen diese Kosten in Anbetracht des geringen Jahresbeitrags (90 Pfg.), den die Vereinsmitglieder an den Bez.-Verein zu leisten haben, durch die Teilnehmer an der Autofahrt der Vereinskasse ersetzt werden Auch im kommenden Jahr soll den Mitgliedern des Vereins die Besichtigung eines landw. Musterbetriebes ermöglicht werden. Hierfür wurde eine Fahrt nach Reutlingen Lichtenstein und Besichtigung des schönen Guts Lindenhof und des Landgestüts vorgeschlagen. In der nächsten Zeit wird eine Mitglieder-Vollversammlung abgehalten werden, wobei Generalsekretär Hummel oder Dr Zeltner vom Landw. Hauptverband über Steuerfragen und Arbeiten der Erundwertausschüsse sprechen wird. Herr Oberamtmann Baitinger teilte hierauf noch mit, daß die Gründung von örtlichen Viehversicherungsvereinen dringend notwendig sei. Die Zentralstelle für die Landwirtschaft ist der Ansicht, daß zur Bekämpfung der Not der Landwirte bei Viehseuchen in erster Linie örtliche Viehversicherungsvereine berufen sind. Die Zentralstelle beabsichtigt sogar, die Gewährung von Entschädigung bei Viehseuchen davon abhängig zu machen, daß der betreffende Landwirt Mitglied des örtlichen Viehversicherungsvereins sein muß. Laut einem Erlaß des Arbeitsund Ernährungsministers werden 75 Prozent der Gründungskosten, die den Vereinen durch Anschaffung von Drucksachen usw. entstehen, aus der Staatskasse ersetzt. Den Gemeinden wird daher die Gründung von Orts-Viehversiche- rungsvereinen dringend nahegelegt. Zur Linderung der Not der Hochwassergeschädigten soll eine Sammlung eingeleitet werden und der Ertrag zur Hälfte auf die Geschädigten des hiesigen Bezirks verwendet werden. — Hiermit war die Tagesordnung erschöpft und der Vorsitzende Kleiner konnte die Sitzung schließen.
Calw, 5. August. (Teerbrand.) Gestern Mittag geriet die Teermaschine, mit welcher zur Zeit die Straßen der Stadt geteert werden, in Brand. Hierdurch gab es in der Bahnhofstraße unter den Anwohnern eine begreifliche Aufregung. Die Rauchentwicklung und die durch den Teer entwickelte Hitze war sehr stark. Einige hilfsbereite Hausbesitzer eilten mit ihren Handfeuerlöschapparaten herbei und löschten in kürzester Frist den Brand. Es hat sich bei diesem Fall wiederum gezeigt, wie wertvolle Dienste die Hand- feuerlöschapparate, wenn sie gleich zur Hand sind, in Brandfällen leisten.
Wildbad, 3. August. In seiner Sitzung vom 29. Juli hat der Eemeinderat beschlossen, das Anwesen der Höheren Reformschule hier, das die Stadt s. Zt. mit Vorbehalt des Rückkaufrechts an Ludwig Götz verkauft hatte, wieder zurückzuerwerben, und zwar um die Kaufsumme von 40 000 Mark. Es sollen in das Anwesen 10—12 Kleinwohnungen eingebaut und dadurch der Wohnungsnot in hiesiger Stadt vollends abgeholfen werden, sodaß in absehbarer Zeit die Wohnungszwangswirtschaft aufgehoben werden kann. Da der Obengenannte seine Schule gänzlich aufgibt, und von hier wegzieht, wird auch die zu seiner Schule gehörige frühere sogen. Zigarrenfabrik frei; wie man hört, will die daran angrenzende Papierfabrik dieses langgestreckte Gebäude erwerben.
Aus dem unteren Murgtal, 5. August. (Die Beerenernte.) Zurzeit ist die Himbeerernte im Gang. Sie fällt nicht zufriedenstellend aus. Auch die Himbeeren haben unter der Unbill der Witterung gelitten. Jetzt wäre gutes Wetter erwünscht,
sinn auf. Aber sofort griff Falkner geistesgewandt ein. Er zeigte auf die beiden. „Meine besten Freunde haben von Ihrer Tüchtigkeit gehört und wollen auch kaufen."
Der Alte beruhigte sich.
Mit fester Stimme sprach nun der Doktor: „Und nun, Herr Waterson, liefern Sie mir meinen Schmuck aus. Hier ist das Schlüsselchen!"
Falkner reichte ihm das Schlüsselchen hin.
Es mußte tiefste Wirkung auf den Irren haben. Wie Nebel schien es vor seinen Sinnen zu zerreißen.
„Der Schmuck, der Schmuck!" stammelte er.
„Ja, die köstliche Perle! S' wollten mir das Kleinod treu und sicher hüten! Nun komme ich heute, es abzuholen."
„Ja, ja-"
Dann schwieg der Alte.
„Sie haben die Perle doch bestens aufbewahrt?"
„Aufbewahrt? — Hihihi! — Findet niemand?"
„Recht so! Und darf ich nun um die Rückgabe der Perle bitten? Ich reise noch heute ab und brauche den Schmuck unbedingt!"
Falkners Stimme war hart, fordernd und befehlend geworden. Er wußte, jetzt hieß es, fest zufassen. Nur keine Schwäche, nur keine Furcht zeigen!
Noch immer zögerte der Alte.
Falkner zog die Uhr. „Bitte, den Schmuck, den Schmuck!"
Der Irre sah sich furchtsam um.
„Ich habe ihn nicht hier!"
„Gut, wir wollen ihn holen!"
„Findet niemand!"
„Sie Schlaukopf! Nun, dann sagen Sie mir den Ort ins Ohr. Ich darf ihn, ich muß ihn wissen." Der alte Waterson richtete sich auf. Drohend fiel sein Blick auf die im Zimmer Anwesenden. Der Direktor verstand, was in ihm vorging.
„Herr Falkner, er will mit Ihnen allein sein!" raunte er dem Doktor zu. Dann gab er dem jungen Waterson einen Wink und lautlos verließen beide die Zelle.
Nun standen sich der Doktor und der Wahnsinnige gegenüber. Falkner neigte sich zu dem Kranken. „Sprechen Sie, wo haben Sie die Perle verwahrt?"
Ein Stöhnen hob dessen Brust. S jahrelanges Geheimnis sollte er offenbaren? Nein und abermals nein!
Hartnäckig schwieg er.
Aber der Doktor wich nicht von seinem Posten und der Irre fühlte den stählernen Blick des Fremden fest und magisch auf sich ruhen. Er konnte st chder unheimlichen hypnotischen Gewalt nicht entziehen, er mußte sich der übermenschlichen Macht beugen.
Gurgelnd, stöhnend kam es von seinen Lippen:
„Die Perle? Da — im zweiten Keller ganz hinten ^ rechts — die Eisenplatte", er lachte auf, „ich habe sie nnt Mörtel beworfen — ganz oben — der verborgene Knopf dahinten —"
Mit einem Male raste sich der Irre gewaltsam aus; zwei, drei markerschütternde Schreie, dann brüllte er: „Du Schuft, du Schuft — willst mir mein Geheimnis entreißen — ich schlage dich tot — ich schlage dich tot!" Und schon griff er zum Schemel, um den Doktor niederzuschmettern. Weißer Schaum trat vor seinen Mund, seine Augen unterliefen blutrot, sein Gesicht verzerrte sich vor dämonischer Wut.
Nur mit aller Geistesgegenwart gelang es dem Doktor, dem todbringenden Schlage auszuweichen und flüchtend dl« Türe zu finden.
Die beiden Lauscher hatten den Aufschrei gehört. Blitzschnell rissen sie die Türe auf, zogen den Bedrängten heraus und stießen den eisernen Außenriegel vor die Pfort.
Der Direktor lief eilends nach Beistand.
Dem jungen Waterson sträubte sich indessen das Haar vor Entsetzen. Denn der Alte drinnen in seiner Zelle schrie, fluchte und tobte in unglaublicher Weise. Jetzt ein ent>e?- liches Gepolter, ein Krachen, ein Kreischen und Droynen wie Zertrümmern von Holz — dann wurde es strll, heimlich still — nur noch ein schwaches Stöhnen.
(Fortsetzung folgt.) -