Nr. 180

Schwarzwälder TageszeitungAus deu Tannen"

Seite 8

Schramberg. (Roher Ueberfall.) In der Nacht vom Samstag auf Sonntag, morgens 3 Uhr, fiel ein hiesiger Bürgerssohn, der zwei Frauen aus Lauterbach von Schram­berg nach Hause geleitete, beim Sammelweiher einem rohen Ueberfall zum Opfer. Vier Fabrikarbeiter, darunter ein verheirateter Mann, dessen Frau Zeugin der Tat war, lau­erten dem Ahnungslosen auf, fielen hinterrücks über ihn her, würgten ihn am Halse und hieben dann mit Stöcken dermaßen auf den zu Boden Gerungenen ein, daß er stark blutend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Außer­dem vermißte er gleich nach der Tat seinen Geldbeutel mit 25 Mark Inhalt. Dem Lauterbacher Landjäger ist es in Verbindung mit der hiesigen Kriminalpolizei gelungen, sämtliche Täter festzustellen.

Stuttgart, 4. Aug. (Schuldienstprüfung). Im Juni and M haben an den evangelischen Lehrerseminaren in Back­nang, Heilbronn und Nagold, sowie an dem katholischen Lehrerseminar in Rottweil die ersten Volksschuldienstprü- fungen stattgefunden. Diese Prüfungen haben bestanden auf evangelischer Seite 78, auf katholischer Seite 23 Kan­didaten, die nun zur unständigen Verwendung im Volks­schuldienst berechtigt sind.

P- 10 -Lokomotiven. Die Reichsbahndirektion Stuttgart hat neuerdings acht dieser Lokomotiven zur Be­förderung durchgehender Schnellzüge zugewiesen erhalten, nachdem schon vor Jahren zwei dieser Kolosse bei uns ein­gestellt waren. Diese Lokomotivgattung zählt zu den schwer­sten Gattungen, der Achsenhöchstdruck beträgt 19 Tonnen, das Gesamtdienstgewicht 102 Tonnen, während die Heiz­fläche 302 Quadratmeter, die Rostfläche 4,5 Quadratmeter einnimmt. In der Hauptsache wurden diese Lokomotiven von der Firma Borsig-Tegel gebaut und laufen jetzt in einer Anzahl von über 200 Stück auf allen deutschen Haupt­bahnen. Durch Windschneiden fallen sie ohne weiteres aus.

! Ludwigsburg, 3. Aug. (Unter die Räder des Zuges.) Gestern nachmittag ereignete sich bei der Abfahrt des 4.10 Uhr nach Stuttgart abgehenden Personenzuges ein gräß­licher Unglücksfall. Als der Zug schon im Gange war, wollte ein durch die Unterführung kommender Reisender 'noch in den fahrenden Zug springen. Bei diesem Sprung scheint er ausgeglitten zu sein. Er geriet unter die Räder und wurde von diesen zerschnitten. Der Tod trat sofort ein. Der verunglückte ist der ledige Kaufmann Karl Kühnle aus Eßlingen, wohnhaft in Stuttgart.

Göppingen, 4. Aug. (Tödlicher Unfall.) Dienstag abend wurde auf der Kreuzung der oberen Garten- und vorderen Karlsstraße hier ein auswärtiger Radfahrer von einem fremden Kraftfahrzeug angefahren und so schwer verletzt, daß er kurz nach seiner Einlieferung ins Bezirkskranken­haus seinen Verletzungen erlegen ist.

Heidenheim, 3. Aug. (Trauersitzung in Heidenheim.) Gestern abend versammelte sich der Eemeinderat im oberen Nathaussaal, um in eindrucksvoller Trauersitzung die Teil­nahme der Stadt Heidenheim an dem großen Unglück, das der Sonntag über uns brachte, auch äußerlich zum Aus­druck zu bringen. Oberbürgermeister Jäkle hielt eine tief­empfundene Traueransprache, die der Eemeinderat stehend mtgegennahm. Im Fortgang der Sitzung gab der Oberbür­germeister noch verschiedene Mitteilungen über Fragen, welche im Zusammenhang mi tdem Unglück stehen. Der Stadt sei es selbstverständliche Ehrenpflicht, daß die Beer­digung in einer würdigen und ehrenvollen Weise geschieht. Auch werde die Stadt für wirtschaftliche Entschädigung der m die betroffenen Familien hineingetragenen Not besorgt sein. Auf Veranlassung des Arbeitsministeriums hat der Luftfahrtverband eine Versicherung eingegangen. Aus die­ser Versicherung heraus ist Ersatz auch dann zu leisten, wenn menschliches Verschulden nicht nachg-wiesen wird.

Urach, 2 . Aug. (Eefallenenfeier.) Am Denkmal für die Gefallenen auf der Hohen Warte veranstaltete der Schwab, Albverein am Sonntag seine alljährliche Gefallenengedenk­feier, zu der sich zahlreiche Vereinsmitglieder aus dem gan­zen Lande eingefunden hatten. Professor Nägele-Tübingen hielt eine Begrüßungsansprache, in der er besonders auch den Staatspräsidenten Bazille bewillkommnete. Weitere Ansprachen hielten Oberamtmann Kreeb-Urach, Stadt­pfarrer Sandberger-Metzingen und das Vorstandsmitglied des Schwab. Albvereins Wiedmann-Tübingen. Eesangs- vorträge des Liederkranzes Eintracht in Metzingen um­rahmten die Feier. Der Staatspräsident dankte dem Diri­genten Strecker und den Sängern und beglückwünschte sie M ihren Darbietungen. Staatspräsident Bazille weilt zur­zeit in St. Johann zur Erholung.

Peterzell OA. Oberndorf, 4 . Juli. (Folgenschwerer Un­glucksfall.) Der ledige 31 Jahre alte Schmid Kilgus stürzte m Scheuenenraum seines neuerbauten Hauses aus gerin­ger Höhe so unglücklich auf den Hinterkopf, daß er einen Meren Schädelbruch davontrug und bewußtlos mit dem vanitätsauto ins Bezirkskrankenhaus Freudenstadt einge- miert werden mußte. Dort ist er seinen schweren Verlet­zungen erlegen, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. Der Verunglückte stand kurz vor seiner Verheira-

"lm, 4 . Aug. (Münsterbeleuchtung.) Zu Ehren der hier agenden Imker fand gestern abend eine Münsterbeleuch- ung statt. Um Z410 Uhr begann das wundervolle Schau- lAel. Rasch von unten nach oben aufsteigend ergoß sich die Herrlichkeit des Lichtes über den Turm und machte alle -tunder seines Gefüges offenbar. In seiner ganzen Maje- , und Größe stand der Turm da und hob sich gewaltig °u seiner dunklen Umgebung ab, und doch schien er all Schwere entkleidet. Besonders der Turmhelm ge­ehrte einen zauberhaften Anblick. Die innen brennenden proten Flammen ließen die Archtitektur in der ganzen R, Gliederung und wie durchsichtig erscheinen,

gemein wurde die Geschlossenheit der Erscheinung be

Weikersheim OA. Mergentheim, 3. Aug. (Selbstmord.) Die Eltern eines 15jährigen Burschen wurden in große Trauer und Aufregung versetzt. Der junge Mann hatte ein paar Eier aus dem Nest geholt. Die Mutter bezick'Ugte einen Nachbar des Diebstahls, der hierauf klagte. Dieser kostspielige Prozeß und die Vorwürfe, die nun der 15jäh- rige Mann erdulden mußte, trieben ihn zum Selbstmord. Er hat sich am Sonntag mittag erhängt.

Deutsche Zmkertagung in Ulm

lliu:, 2. Aug. Die grobe Ulmer Jmkertagung, welche 4. August dauert und mit der eine bienenwirtschaftliche Aus­stellung in der Wagnerschule verbunden ist, erhielt am Samstag ihren Auftakt durch eine Vertreterversammlung des Württ. Landesvereins für Bienenzucht unter dem Vorsitz von Oberlehrer Luv v-Weinsberg. Nach Begrüßungen erstattete der Vorsitzende den Jahresbericht. Diesem zufolge haben zwei Vereine im letzten Jahr zu bestehen aufgehört: der Verein oberes Filztal, der sich Geislingen anschloß, und der Verein Neckarsulm, ,der im Heil- bronner Verein aufging. Es bestehen jetzt noch 106 Vezirks- vereine mit etwa 15 000 Mitgliedern. An Bienenvölkern wur­den bei der amtlichen Zählung am 1. Dezember 1925 festgestellt 93 000 gegenüber 173 000 Völkern im Jahre 1913. Nach dem heurigen Mißjahr müssen wir mit größter Sorge in die Zukunft blicken. Ein solches Jahr steht einzig da in der Geschichte der württ. Bienenzucht. Das Mißjahr zwingt zur Forderung nach steuerfreiem Zucker. Die diesbezügliche Eingabe des Landesver­eins an das Reich wurde von der Landwirtschaftskammer und vom Ernährungsministerium nachdrücklichst unterstützt. Zur Frage der Seuchenbekämpfung wurde eine Entschließung ange­nommen, die den geplanten Erlaß einer Polizeiverordnung zur Bekämpfung der Faulbrut in Württemberg begrüßt, es jedoch für unumgänglich notwendig erachtet, daß die Bekämpfungsmaß- uahmen auch fernerhin von besonders hierfür praktisch vorgebil­deten Imkern durchgeführt werden. Zum Honigpreis bemerkte er, man solle Heuer trotz der Mißernte den Preis nicht zu hoch schrauben, damit nicht dem Auslandshonig Eingang verschafft werde. Hierauf wurde folgende Entschließung angenommen, in der u. a. gesagt ist: Die Viehzählung vom Dezember 1925 hat leider gezeigt, daß die Bienenzucht ihrem Ende entgegen zu gehen droht. Der Deutsche Jmkerbund weist daher mit allem Ernste darauf hin, daß Selbsthilfe begleitet sein muß von einer auf das gl.iche Ziel eingestellten Staatshilfe. Diese Staatshilfe ist in folgenden Punkten notwendig: 1. Die staatliche Forstwirt­schaft hat soweit als angängig auf die Bienenzucht Rücksicht zu nehmen, insbesondere auch durch Bepflanzung der Feuerschutz­streifen und Oedländereien mit Bienennährpflanzen und durch Förderung der Wanderbienenzucht. 2. Die laufenden Aufwen­dungen für die Bienenzucht sind entsprechend der Bedeutung der Bienenzucht angemessen zu erhöben. 3. Der gegenwärtigen Nechtsnot der Bienenzucht ist durch sachgemäße Ausgestaltung und Anwendung der gesetzlichen Bestimmungen über Bienen­haltung zu steuern. 4. Die Bekämpfung der Bienenseuchen ist reichsgesetzlich zu regeln. 5. Bei der an sich notwendigen Bekämp­fung tierischer Pflanzenschädlinge ist für angemessenen Schutz der Bienenzucht zu sorgen. 6. Der Honig ist gegen Ersatzfabrikate Fälschungen und Mischungen zu schützen; insbesondere ist der NameHonig" nur für den echten Bienenhonig zuzulassen. 7. Der deutsche Honig bedarf wirksamer Schutzmaßnahmen gegen­über dem Auslandshonig. 8. Die große Notlage der deutschen Bienenzucht in diesem Jahr, bervorgerufen durch die Wetter­und Hochwasserschäden, verlangt besondere Notstandsmaßnah­men der Reichsregierung. Die schnellste und wirksamste Hilfe wird der deutschen Bienenzucht durch die sofortige Ausführung des Antrages Hänse und Genossen im Reichstag zuteil, der die Reichsregierung ersucht, vom Juli 1926 bis zum 1. Mai 1927 den Bienenzüchtern für jedes Bienenvolk 20 Kilogramm Zucker zur Bienenfütterung von der Verbrauchsabgabe für Zucker frei­zustellen. Für die nächstjährige Tagung ist Halber st adt Kl Au slick t senomMSll. , - ' ^

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Höchstdauer von Erwerbslosenfürsorge. Der Reichsar­beitsminister hat am 30. Mär- die Höchstdauer in der Er­werbslosenfürsorge auf 39 Wochen verlängert und am 9. Juli das Baugewerbe mit einbezogen. Gleichzeitig wurden die zur Entscheidung über die Unterstützung zuständigen Stellen aufgefordert, auf Grund der ihnen zustehenden Be­fugnisse die Fürsorge über die 39. Woche bis zur Dauer von 52 Wochen zu verlängern. Die Wirksamkeit dieser An­ordnung war zunächst auf die Zeit bis zum 31. Juli 1926 begrenzt. Der Reichsarbeitsminister hat diese Frist bis zum 31. Januar 1927 verlängert.

Die Typhuserkrankungen bei der Reichswehr. Zu den Typhuserkrankungen im Reiterregiment 11 der Reichswehr erfährt dieB. Z.", daß im Ganzen nur 6 Soldaten er­krankt waren, von denen zwei gestorben sind. Der Krank- hsitszustand der übrigen vier, von denen sich zwei im La­zarett Magdeburg und zwei im Lazarett Döberitz befinden, ist zurzeit nicht lebensgefährlich. Zwei weitere Angehörige des Regimentes wurden als typhusverdächtig im Lazarett Döberitz isoliert. Im Truppenlager Döberitz hat sich kein Typhusfall ereignet.

Deutsche Taucher in Frankreich. WieMatin" meldet, werden deutsche Taucher in Brest eintreffen, um die Nach­forschungen nach dem in etwa 120 Meter Tiefe liegenden Wrack des DampfersEgypte" aufzunehmen und die dar­aus befindlichen Gold- und Silberbarren im Werte von- etwa 165 Millionen Francs zu bergen.

Endgültige Ablehnung des Gnadengesuches der Gräfin Bothmer. Das Gnadengesuch der Gräfin Bothmer, in dem sie für die ihr auferlegte Gefängnisstrafe um Zubilligung von Bewährungsfrist bittet, ist nunmehr endgültig abge« lehnt worden.

Allerlei Unterschlagungen undEntgleisungen". In dem

Bericht der Kommission über Vorkommnisse beim FraiU- furter Wohnungsamt werden zahlreicheEntgleisungen" festgestellt. Sieben Beamte sind als Ergebnis der Säu­berungsaktion aus den städtischen Diensten entlasten wor­den. Zu den Unterschlagungen im Wohlfahrtsamt in Frank­furt a. M. wird weiter gemeldet, daß Marx verhaftet wor­den ist. Bis jetzt leugnet er, die Unterschlagungen began­gen zu haben und behauptet, die Quittungen seien abhan­den gekommen, müßten sich aber wieder finden.

Selbstmord. Der Rentant der Sparkasse Falkenberg (Be­zirk Halle) hat Selbstmord verübt. Gegen seine Geschäfts­führung waren in der letzten Gemeindevertretersitzung im Zuiammenüana mit den bei der Svarkalle iektaeftellten Un­

terschlagungen schwere Vorwürfe erhoben worden. In elnem hinterlassenen Schreiben erklärt er. daß er an den Unter­schlagungen völlig unschuldig sei. Die gegen ihn erhobenen Beschuldigungen hätten ihm den Mut zum Leben genom­men.

Selbstmord eines hochbetagten Ehepaares. Am Dienstag wurden in ihrer Wohnung in der Staufenstraße in Frank­furt a. M. der 80jährige Rentner Kock und seine Ehefrau durch Veronal vergiftet aufgefunden. Als Grund dürften Nahrungssorgen anzusehen sein.

Ein Briefmarkenhändler als Fälscher entlarvt. Der In­haber einer inzwischen in Konkurs geratenen großen Ber­liner Vriefmarkenhandlung Rudolf Siegel, der viele Jahre hindurch im internationalen Briefmarkenhandel und in den philatelistischen Vereinen eine hervorragende Stellung einnahm und gegen den "schon seit längerer Zeit der Ver­dacht bestand. Briefmarken gefälscht zu haben, wurde nach einer bei ihm vorgenommenen Haussuchung wegen Ur­kundenfälschung und Betruges in Untersuchungshaft genom­men. Siegel mußte infolge einer schweren Pockenerkran­kung aus der Haft entlassen werden. Die Untersuchung wird aber fortgesetzt.

Senator Smooth zu ve« Fremdenausschreitungerl in Pa­ris. Wie die Associated Preß meldet, erklärte Senator Smooth, der Vorsitzende des Finanzausschusses des Senats, in einer Ansprache, die Amerikaner und die amerikanischen Reisenden sollten den Besuch Frankreichs solange unterlaß sen, bis das französische Volk Amerika die geziemende Rück­sicht erwiesen habe. Er fügte hinzu, daß er selbst Frankreich nicht besuchen werde, bevor sich nicht die Haltung oen Ame­rikanern gegenüber geändert habe. Die amerikanischen Rei­senden gäben in Frankreich jährlich eine halbe Milliarde Dollar aus und würden mit Anfeindungen überhäuft.

Der Papst empfängt keine Protestanten mehr. Die Morgenblätter melden aus Rom: Protestanten werden in Zukunft nicht mehr zu päpstlichen Empfängen zugelassen werden, nachdem ein amerikanischer Protestant bei einer Kollektivaudienz vor dem Papst nicht niederkniete.

Rußland lehnt die Auslieferung von türkischen Verschwö­rern ab. Der russische Botschafter in Angora teilt der tür­kischen Regierung mit, daß die Sowjetregierung die Aus­lieferung von 2 aus der Türkei nach der Sowjetunion ge­flüchteten Angeklagten verweigert. Es handelt sich um zw« Mitglieder der Gruppe, die das Attentat gegen Kemal Pa- fcha cheabsichtjgt batten.

Handel und Berkehr

Amtliche Berliner Devisenkurse vom 3. und 1. August

Geld

Buenos Aires ll Pav.-Pes.) 1,700 London ll Pfund Stert.» 20,393 Neuyork (1 Dollar» 4,195

Rio de Janeiro (1 Milreisi 0,843 Amsterdam (100 Gulden» 168,49 Brüssel (100 Kranes» 11.40

Danzig (100 Gulden) 81,60

Helsingfors (100 iinnl. Mk.» 10,553 Italien (100 Lire» 13,61

Kopenhagen (100 Kronen) 111,33 Oslo (100 Kronen» 81.8«

Paris (100 Kranes) 11.22

Prag (100 Kronen» 12.422

Schweiz (100 Kranken» 81.15

Spanien (100 Peseten» 63,95

Stockholm (100 Kronen» 112,27 Wien (100 Schilling» 59,S4

Brie:

Geld

Briet

1,704

1,700

1.701

20,444

20,387

20.E

4,205

4,195

4.205

0,645

0,644

0,646

168,91

168,49

168,91

11,44

12,06

12,10

81,80

81,58

81,78

10,593

10,553

10,593

13,65

14,10

14,14

111,61

111,32

111,60

92,12

91,88

92,12

11.26

12,01

12,05

12,462

12,42

12,46

81.35

81,15

81,35

84,11

63,52

63,68

112,55

112,26

112,54

58,48

59.33

59,47

Börsen

Berliner Börse vom 4. Aug. Die starke Aufwärtsbewegung der Karbentnduftrieaktien infolge des Gerüchtes von dem Verkauf eines Patentes ans einen neuen Oelbrennstosf nach Amerika bewirkte all­gemeine Kauflust in Jnüustriepapieren. Außerordentlich lebhaft war das Geschäft in chemischen Werten, namentlich in solchen, die man in Beziehung zur Farbenindustrie bringen konnte. Elektrizitätswerte er­reichten Steigerungen von 13 Prozent. Maschinenfabriken hatten ebenfalls Gewinne aufzuwcifen, die aber nur vereinzelt über 3 Prozent hinausgingen. Textilwerte waren weniger beachtet, bekundeten aber gleichfalls festere Haltung. Am Bankaktienmarkt überschritte» Ber­liner Handelsgesellschaft den Kurs von 200, die anderen Bankaktien folgten in bescheidenerem Maße. Schisfahrtsaktien wiesen Besserungen bis zu 2 Prozent, Hamburger Paketfahrt bis 4 Prozenr auf. Für deutsche Fonds bestand weniger Interesse. Für Vorkriegsvfandbriese war etwas Nachfrage vorhanden. Die starken Steigerungen veranlatz- ten die Spekulation zu Gewinnmitnabmen, die jedoch den Kursstand nicht wesentlich herabürückten. Geld war bei unveränderten Sätzen sehr gefragt.

Psorzheimer Edelmctallvreise vom 3. Aug. 1 Kilo Gold 2795 ^7 Geld, 2812 >7 Brief: 1 Kilo Silber 87.50 ^ Geld, 88.30-89.80 ^ Brief: 1 Gramm Platin 13.50 >7 Geld, 14.40 Brief.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 4. Aug. Weizen mürk. 272275, Rog­gen märk. 185190, Sommergerste 190205, Wintergerste 162170, Hafer märk. 193203, Mais loeo Berlin 176I8S. Weizenmehl 38.50 bis 40.50, Roggenmehl 2728.50, Weizenkleie 102510.50, Roggenkleie 11.10-11.40, Ravs 345-355, Viktoriaerbsen 32-36, kl. Sveiseerbsen 27 bis 31, Kuttererbsen 2125. Tendenz: behauptet.

Fruchtvreise. Aalen: Kernen 15.5016.50, Mischling 12, Roggen 13. Gerste 12.50, Haber 1111.60 ^7. Hetdenhcim: Kernen 16.10, Weizen 15.40. Gerste 10.70. Haber 10.95 ^7. Lauingen: Weizen 15-15.70, Roggen 10, Gerste 10-10.80, Haber 10.50-11.50 ^7. Nördlingen: Weizen 15.40-16, Roggen 10.7011.40. Gerste 10.40-10.90, Haber 12.10 bis 12.80 >7. Riedlingen: Roggen 10, Gerste 10.20-10.40, Haber 11.50-12, Besen 11.80, Reps 16.7017 ^7. - Urach: Dinkel 9.5011.50. Gerste 11.25-11.60, Haber 11.60, Weizen 44 ^7 -er Zentner.

Märkte

Psorzheimer Pferdemarkt vom 3. Aug. Auftrieb: 145 Pferde, darun­ter ein Kohlen. Preise: Schlachtpferde 40-100 lercht« Pferde 150 bis 400 ^7. mittlere 500-900 ^7, schwere 10001400 Infolge der Erntezeit war der Betuch nicht besonders lebhaft. Der Handel bewegte sich in ruhigen Bahnen. . , ^

Rcnchc» 4. Aug. (Der erste Obstmarkt.) Hier wurde dieser Tage der erste Obstmarkl abgebalten. Der Preis für Zwetschgen wurde mit 1520 -s berechnet. .

Besigheim. 4. Aug. (Reiche Pflaumenernte.) Ueberaus reichlich fallt die Pflaumenernte im Bezirk aus. Händler zahlen nur 35 für das Pfund, ein Preis, bei dem sich das Schütteln und Auslesen kaum lohnt. In der Stadt merkt man aber Sei einem Preis von 25 ^ für das Pfund nicht viel von billigen Pflaumen!

Schwetuevreise. Bovsingen: Läufer 4565, Sangschweine 2235 ^7. Hechingen: Milchschweine 2538 Lauingen: Saugschweine 20

bis 32. Läufer 4570 ^7. Riedlingen: Milchschweine 2535, Mutter­schweine 170210, Läufer 6070 ^7. Schwenningen: Milchschweine 2432 >7. Tuttlingen: Milchschweine 20 so ^ das Stück.

Holz

Freudenftadt. 4. Aua- (Holzerlüse.) Bei -«» freihändigen Verkäufen des Forstamts im Juli wurden abgegben aus Schlägen Stammholz: 175 Kestmeter 1. Klasse, 215 Kestmeter 2. Klasse, 174 Festmeter 8. Klasse, 93 Festmeter 4. Klasse, 48 Festmeter 5. Klasse, 8 Festmeter 6. Klasse z« durchschnittlich 111 Prozent, Scheitholz zusammen S4 Kestmeter zu 107 Prozent.

Liegeuschastsverkiiuse

Freudenstadt» 3. August. (Besitzwechsel.) Das Hotel Krone, Besitzer Fritz Möhrle, ist in den Besitz der Brauerei Sinner, Karlsruhe-Erünwinkel, übergegangen. Die Uebernahme ist schon erfolgt.