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Schwarzwälder TageszeitungAus deu Tannen"

Interessen der Gemeinde und deren Angehörigen zu dienen. In diesem Sinne wolle er der erste Diener der Gemeinde sein.

Verwaltungsaktuar Kalmbach, Altensteig schildert seinen Werdegang, führte dann u. a. aus: Der Ortsvorsteher sei der Vertrauensmann der Gemeinde. Dies erfordere, daß er diejenigen Eigenschaften besitze, die ihn als vertrauenswürdig erscheinen lassen: Charakter, Auf­richtigkeit, Uneigennützigkeit, Sachlichkeit und Unbestech­lichkeit. Dies seien unerläßliche Voraussetzungen, besonders für einen Ortsvorsteher. Nur bei solchen Eigenschaften fei es möglich, ohne Ansehen der Person gerecht seines Amtes zu walten. Der Ortsvorsteher müsse aber auch der erste Diener seiner Gemeinde sein und jedermann mit Rat und Tat beistehen. Er müsse freundlich im Verkehr, ent­gegenkommend und taktvoll im Behandeln aller Angelegen­heiten sein. Er soll Allen eine Stütze sein, die sich nicht zu helfen wissen oder nicht verstehen, ihre berechtigten Inter­essen zu vertreten. Eine weitere Aufgabe desselben sei die Pflege gemeinschaftl. Interessen von Eemeindeangehörigen, soweit sie dem Gemeinwohl nicht widerstreben. Die Ent­wicklungsmöglichkeiten und gesunder Fortschritt auf wirt­schaftlichem und kulturellem Gebiet seien zu fördern. Die Rechte der Stadtgemeinde nach jeder Richtung zu wahren. Unberechtigten Eingriffen sei entgegenzutreten. Mit allen Behörden und öffentlichen Organen sei ein ersprießliches Zusammenarbeiten anzustreben. Das Verhältnis zum Ge­meinderat müsse ein Vertrauensverhältnis sein. Von den Beamten und Unterbeamten sei treueste Pflichterfüllung Zu verlangen. Berechtigte Wünsche derselben sollen Ver­ständnis finden. Die Gesetze sollen nicht bürokratisch, son­dern so angewandt werden, daß gesunder Menschenverstand mitkomme. Besonderes Interesse sei den Schulen entgegen­zubringen. Zu bewährtem Altem haben Neuerungen zu treten, die der Zeit und den Verhältnissen angepaßt seien. Tie Allgemeinheit müsse es sich angelegen sein lassen, den Kindern geistige Waffen zu vermitteln. Eingedenk der Be­deutung des lebendigen Christentums im öffentlichen Le­ben sei mit den kirchlichen Organisationen in freundschaft­licher Weise zusammenzuarbeiten, besonders da, wo ge­meinsame Interessen bestehen. Eine der wichtigsten Seiten einer Gemeindeverwaltung sei und bleibe aber die wirr- schaftliche und finanzielle. Einerseits sei eine große wirt­schaftliche Not zu verzeichnen, andererseits fehlten die Mit­tel in den öffentlichen Kassen. Die Not verlange aber Ab­hilfe. Aufgabe der Stadtverwaltung werde es sein müs­sen, reichlich zu prüfen, wie die verfügbaren Mittel am Be­sten verwendet werden. Wie ein Geschäftsmann oder Fa­milienvater müsse man prüfen, dem Dringlichsten zuerst nachzukommen. Die Steuerschraube habe bei dem bedenk­lichen Stand des Geschäfts- und Wirtschaftslebens ihre Grenzen. Man könne die Henne, die die goldenen Eier lege, nicht schlachten. Es gelte mit den verfügbaren Mit­teln möglichst viel Not zu beseitigen und Ersprießliches zum Wohl der Stadtgemeinde und ihrer Bewohner zu leisten. Allen Leuten Recht getan, sei eine Kunst, die niemand kann, doch solle das Beste zu wollen bei allem zum Aus­druck kommen. Versprechungen im Einzelnen wolle er nicht machen. Die letzte Entscheidung habe ja immer der Gemeinderat. Im Falle seiner Wahl werde er aber das Amt treu und gewissenhaft führen nach dem Grundsatz: Tue recht und scheue niemand. Ohne Ansehen der Per­son würde er sein. Er kenne nur eines: Gleiches Recht für Alle! Politik dürfe es auf dem Rathaus nicht geben. Er sei kein Freund von Phrasen. Er würdige die Arbeit und die Tat. Wer so denke wie er, möge ihm seine Stimme geben, um Gunst und Stimmen wolle er nicht betteln. Mit dem Wunsche, daß die Wahl zum Wohls der schönen Stadt Altensteig ausfallen möge, schloß er seine Ausfüh­rungen.

Schultheiß Braun aus Darmsheim führte etwa aus: Heute, wo Industrie und Handwerk hart um ihre Existenz kämpfen, wo die Arbeiterschaft die Tiefen des Proletarierelends auszukosten habe, wo die Rentner und betrogenen Sparer am Hungertuch nagen, wo den Ge­meinden überall das Selbstbestimmungsrecht beschnitten werde, wo der Staat immer neue Lasten auferlege, wo im Volke bitterste Not und Armut herrsche, sei man hier vor die Aufgabe der Neuwahl eines Stadtvorstands und vor die Entscheidung gestellt, wieder einen tatkräftigen Mann zu wählen, der mit jedem Berufsstand zu denken und zu fühlen vermöge, der als ruhender Pol mitten im Wogenge­triebe mit zielbewußter Hand das Gemeindeschifflein um die gefährlichen Klippen herumzusteuern und es trotz Sturm und Not in den sicheren Hort zu führen. Man brauche hier­zu einen ganzen Mann. Nach gewissenhafter Selbstprüfung habe auch er sich entschlossen, seine Dienste anzubieten. Er teilt seinen Lebenslauf und seine mannigfache Verwen­dung im Verwaltungsdienst mit und führte an, daß ihn der Umstand zur Bewerbung veranlaßt habe, daß er neben seinem Ortsvorsteheramt in Darmsheim das Verwaltungs- aktuariat der Nachbargemeinde Dagersheim habe, das aber durch die Wahl eines Fachmannes zum Ortsvorsteher in Dagersheim in Wegfall komme. Er sehne sich deshalb nach einem Wirkungskreis. Er weist auf seine Ausbildung hin und darauf, daß größte Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit, Fleiß und strengste Gerechtigkeit es waren, die ihm den Weg zum Herzen der Bevölkerung habe finden lassen. Ein Stadt­vorstand, der seinen Weg kenne und in- und außerdienst­lich bestrebt sei, sich der gradlinigen Führung zu bedienen, werde sich in jeder Lage zurechtfinden. Für ihn sei es selbst­verständliche Pflicht, Freud und Leid mit seinen Leuten zu teilen und mit hingebender Treue für sie einzutreten. Den Beamten und Angestellten, von denen er strengste Pflicht­erfüllung verlange, wolle er ein wohlwollender Vorgesetz­

ter sein. Selbstverständlich sei, daß er sich den Nöten der Industrie, des Handwerks, wie auch der Arbeiterschaft an­nehme und daß er jedem Einwohner mit Rat und Tat an die Hand gehe, ganz besonders aber den Kriegsopfern, den Witwen und Waisen, wie auch der betrogenen Sparer und Kleinrentner. Kleinlicher, engherziger Bürokratismus liege ihm fern, er zähle seine Arbeitsstunden nicht und sei kein Freund davon, jahraus, jahrein auf der Kanzlei zu sitzen, und die Außenverwaltung vom grünen Tisch aus zu lei­ten, sondern selbst hinauszugehen und sich an Ort und Stelle ein Urteil zu bilden und seine Anordnungen zu treffen. Selbstverständlich müsse bei der jetzigen Notlage mehr als je gespart werden. Bestehende Eemeindeeinrichtungen dür­fen aber nicht vernachlässigt werden. Wichtige kommunale Aufgaben müßten zurückgestellt werden, denn eine weitere Steigerung der Steuer sei untragbar. Dem Wald, der kostbaren Perle der hiesigen Stadt, würde er seine ganze Liebe und Sorgfalt zuwenden und dafür eintreten, daß diese Perle nicht von ihrem Glanze einbüße. Er habe sich in der Forstwirtschaft ansehnliche Kenntnisse gesammelt. Auch sonst habe er seine Kenntnisse erweitert, denn ein Ortsvorsteher müsse im Nebenberuf Nationalökonom, Bo­denreformer, Sozialpolitiker und mitunter auch gewandter Kaufmann sein. Er treibe keine kleinliche Eemeindepolitik, sondern eine solche aus lange Sicht. Eine Politik, die allen Kreisen der Einwohnerschaft und ihrer Verhältnisse gerecht werde, nicht daß es dereinst heißen müsse, die Sünden der Väter rächen sich bis ins 3. oder 4. Glied. Den Staatsbe­hörden und der Vezirksverwaltung gegenüber vertrete er die Interessen seiner Gemeinde energisch, auch liege ihm bei Neuveranlagungen das Hemd näher, als der Rock, d. h. der Steuerzahler näher als der Staat. Mit den Führern von Kirche und Schule lebe er stets auf bestem Fuße und in treuer Arbeitsgemeinschaft. Wichtig sei, den Kindern eine gute Schulbildung mitzugeben. Auch das gewerbliche Schul­wesen sei nach Möglichkeit auszubauen. Er huldige dem Fortschritt im Schulwesen. Den Vereinen und ihren Be­strebungen, überhaupt dem Sport, sei er ein edler Gönner und Förderer. Die Jugend müsse herausgerissen werden aus der Vergnügungssucht. Politisch gehöre er keiner Par­tei an und werde sich auch künftig der Parteipolitik ent­halten, den sie gehöre nicht auf das Rathaus. Der Wirt­schaftslage des deutschen Volkes schenke er seine ganze Auf­merksamkeit. Die Bereitstellung der nötigen Mittel zu Bauzwecken zu billigem Zinsfuß sei die beste Arznei für die Heilung der Arbeitslosigkeit und Wohnungsnot. Die Schaf­fung einer reichsgesetzlichen Erwerbslosenversicherung sei notwendig. Bei der Frage der Verwaltungsvereinfachung ist der Redner der Ansicht, daß diese bei den 5 Ministerien und ihren vielen Mittelstellen anzufangen hätte. Wo ein aufgebauschter Verwaltungskörper vorhanden sei, dürfe man sich nicht scheuen, Vereinfachungen zu treffen. Der Hausierhandel und seine Auswüchse gehören nicht zu seiner Freundschaft. Der Fremdenverkehr sei mit tätiger Unter­stützung der ganzen Bürgerschaft zu heben und es sei auf diesem Gebiet noch Manches zu erreichen, um Altensteig mit seinen Naturschönheiten zu einem gern besuchten Platze zu gestalten. Sollte er an die Spitze der Stadt gestellt werden, so werde er für Altensteig alles tun, was in eines Menschen Kraft und Macht steht, damit es auch fernerhin heißen möge, die Stadt Altensteig steht mit obenan als Perle im Kranze unseres schönen Schwabenlandes.

Stadtschultheißenamtsverweser Krapf, Altensteig weist darauf hin, daß er zwar noch jung an Jahren sich in die Reihe der Bewerber gestellt habe, obwohl ihm der Es- meinderat zu verstehen gegeben habe, daß Bewerber in sei­nem Alter nicht genehm seien. Er sei aber von verschie­denen Seiten aufgefordert worden, seine Bewerbung trotz­dem aufrecht zu erhalten und so habe er sich dazu entschlossen und bittet auch seinen Ausführungen Aufmerksamkeit zu schenken. Nach kurzer Angabe seiner persönlichen Verhält­nisse führte der Redner aus, daß es wohl in der Regel rich­tig sei, wenn man ein Alter von 30 Jahren als Mindest­alter ansehe, aber keine Regel ohne Ausnahme. Für die Eignung eines Bewerbers sei wohl nicht allein das Alter, sondern in erster Linie die Tüchtigkeit maßgebend. Eine jüngere Kraft, die noch einen beweglichen Geist habe, passe sich oft den wechselnden Verhältnissen besser an. Man habe genug Beispiele in der Geschichte und im täglichen Leben, daß junge Menschen vor schwere Aufgaben gestellt seien und dieselben glänzend gelöst haben. Auch Stadtschult­heiß Welker sei bei seiner Wahl noch keine 30 Jahre ge­wesen. In seiner einjährigen Stellvertretung habe er manche harte Nuß zu knacken bekommen. Er habe aber während dieser Zeit die Erfahrungen gesammelt, die zur Führung des Amtes eines Ortsvorstehers notwendig seien. Durch seine seitherige Tätigkeit habe er auch die Verhält­nisse hier kennen gelernt, ebenso die Wünsche und Bedürf­nisse, die Ziele und Bestrebungen der Einwohnerschaft und er glaube, daß er den gestellten Anforderungen gewachsen sei.Tue recht, und scheue niemand" würde sein oberster Grundsatz sein. Eine der vornehmsten Aufgaben eines Ortsvorstehers sei, dem Einwohner auf Ansuchen eine kundigen Rat und seine Vermittlung zu gewähren. Oft könne der Ortsvorsteher einem Kranken oder sonst Notlei­denden, den durch den Krieg und die Inflation schwer Ge­schädigten von dieser oder jener Fürsorge eine Unterstützung erwirken. Auf keinem anderen Gebiet würden vor der Wahl mehr Versprechungen gemacht, als auf diesem. Aber manche Bewerber würden erst vor der Wahl ihr so­ziales Herz entdecken, lediglich um Stimmung für sich zu machen., Er wolle nichts versprechen, was nicht gehalten werden könne. Wie er sich zu den sozialen Fragen stelle, habe er in den letzten 2 einhalb Jahren gezeigt. Stets würde er auf ein gutes Verhältnis zwischen ihm und der

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Einwohnerschaft sehen, das auf gegenseitigem Vertrauen s beruhe. Jedermann solle unerschrocken auf das Rathaus kommen können. Er habe volles Verständnis für die Be- j strebungen der Arbeiterschaft und wisse auch, wie schwer das ! Gewerbe um seine Existenz ringe. Ebenso kenne er die Be- ! deutung einer leistungsfähigen Industrie für unsere Stadt s Die städtischen Beamten würde er nicht als Untergebene ! sondern als Mitarbeiter ansehen. Mit dem Eemeinderat i halte er ein friedliches, vertrauensvolles Zusammenarbei- , ten notwendig. Beim Verkehr mit den Behörden würde er auf eine volle Wahrung der Interessen der Stadtgemeinde s bedacht sein. Wie dem Einzelnen, so würde er den Vereinen s der Kirche und den sonstigen Religionsgemeinschaften mit , Rat und Tat beistehen. Ebenso den Schulen die ihr ge- l Lührende Aufmerksamkeit schenken. Bei der finanziellen j Lage der Stadt werde es nicht möglich sein, im nächsten

- Jahrzehnt größere Unternehmungen durchzuführen. Er : würde sich darauf beschränkeEdirs vom Vorgänger in w'

großzügiger Weise Geschaffene zu erhalten suchen. Wenn

- aber auch gespart werde müsse, so dürfe die Sparerei nicht j ausarten, denn nur Sparsamkeit am rechten Platz könne i für die Stadt von Nutzen sein. Wenn auch die Stadt kein ! Vaudarlehen zum Wohnungsbau mehr geben könne« so sei

dieser doch zu unterstützen. Er glaube, daß dies durch Ab­schluß eines Hilfssparvertrags mit der Gemeinschaft der j Freunde in Wllstenrot möglich wäre. Durch Förderung der z Bautätigkeit würden für Handwerker und Arbeiter Ver- ! dienstmöglichkeit geschaffen. Auch den Fremdenverkehr ^ würde er unterstützen. Mit dem Wunsche, daß der Wahl­kampf ruhig und sachlich geführt werde und die Wahl zum Wohle der Stadt ausfallen möge, schloß er seine Ausfüh­rungen.

Schultheiß Kaltenbach, Dettingen,

der von Altensteig gebürtig ist, schildert zunächst seinen Werdegang, der ihn zuletzt zum Ortsvorsteher der Gemeinde Dettingen bei Kirchheim u. T. führte, die 2300 Einwohner zählt. Er weist darauf hin, daß es keine kleine Aufgabe in den hinter uns liegenden bewegten Zeiten gewesen sei, als Ortsvorsteher im Mittelpunkt des Daseinskampfes zu stehen. Altensteig habe unter der zielbewußten und ge­schickten Leitung seines seitherigen Stadtvorstandes Welker einen großen Aufschwung erfahren. Es seien unter ihm Einrichtungen geschaffen worden, um welche Altensteig von s vielen größeren Gemeinden beneidet werde. Für die wei- ! tere Zukunft werde darauf Bedacht zu nehmen sein, das s Vorhandene in gutem Zustand zu erhalten. Sparen werde i der Leitstern sein müssen. Gewerbe und Industrie sinken, j zahlreiche Familien seien durch die Arbeitslosigkeit in Not ! und schalten als Käufer aus. Die Folgen seien Rückgang der Steuerkraft. Die Stadt habe die Aufgabe zu erfüllen,

! den Betroffenen Verdienst und Arbeit zu beschaffen. Ande- j rerseits bedingen die vorhandenen technischen und sozialen Einrichtungen fortlaufend Ausgaben. Einsparungen auf kulturellem Gebiet sollten vermieden werden. Die Ein- § nahmen des Waldes sind im Rückgang, während die Nus-

- gaben hierfür steigen. Trotzdem müsse dem Wohnungsbau- i wesen Aufmerksamkeit geschenkt werden, denn bei geordne­ten Wohnungsverhältnissen herrsche Gesundheit und Zufrie-

z denheit und der Wohnungsbau gebe Arbeit und Verdienst;

! er trage doppelt Zinsen. Wo könne man nun sparen und ^ wie solle man weitermachen? Von den vom Reich zur Steu- z erung der Arbeitslosigkeit zur Ausweisung kommenden Eel- < dern müsse man sehen, daß soviel als möglich hierher komme

- zu produktiver Arbeit. In der Gemeindeverwaltung könne s da und dort gespart werden, auch durch einen reibungslo-

- sen Verkehr mit der Einwohnerschaft. Die Schulden der ^ Stadt würde er langfristig gestalten, damit auch die spä-

teren Generationen daran trügen. Eine Hauptaufgabe j würde darin liegen, Handel und Verkehr zu fördern. Be- k dauerlich sei, daß Nagold bei dem Krankenhausprojekt der S hiesigen Stadt, das doch rein der Nächstenliebe diene, sich f so einseitig eingestellt habe. Er könne zwar kein Kranken- s Haus bringen, aber er glaube, daß die Schaffung eines sol-

- chen bei Aufbietung aller Kräfte in den nächsten Jahren j gelingen könne. Die Ausübung der Bau-, Feuer- und Si- r cherheitspolizei sei ein weiteres Arbeitsgebiet des Orts- s Vorstehers. Anerkennung zollte er der Feuerwehr Alten- ! steig, die ihre Leistungsfähigkeit bei ihrer Hauptübung m j der Frühe des Sonntags gezeigt habe. Die Aufgabe der ^ Erziehung der Jugend falle den Eltern und den Erwach- ! senen zu, die sich dieser mehr annehmen müßten. Arbeits- z scheues Volk dürfe keinen Raum haben. Zum Schluß kom- i mend führte der Redner noch aus, Altensteig habe seither

vielfach bei der Besetzung seiner Veamtenstellen Auswär­tigen den Vorzug gegeben. An anderen Plätzen und Städ­ten bevorzuge man vielfach Einheimische. Stadtschultheiß , Welker habe seine Verwandten auch nicht bevorzugt. Er s habe Liebe zu seiner Heimat und es berühre ihn schmerz- s lich, wenn man dadurch abgetan sein solle, weil man Bür- ; ger der Stadt sei. Ein Stadtvorstand von der Heimat H kenne Licht und Schatten der Stadtgemeinde. Er würde § mit dem Gemeinderat ein gutes Einvernehmen pflegen, die ' Bürgerschaft in allen wichtigen Fragen auf dem Laufenden ! halten, bei wichtigen Fragen Vereine und Wirtschafts- z gruppen zu Rate ziehen und jedermann mit Rat und Tat s an die Hand gehen. Mit der Versicherung, er gebe sein i Ehrenwort darauf, das ihm anvertraute Amt gewissenhaft zu verwalten, damit er jedem recht denkenden Mann mit gutem Gewissen in die Augen schauen könne, schloß der Red­ner seine vollständig frei vorgetragenen Ausführungen.

, Stadtschultheiß Moros aus Dornhan

! weist auf die schweren, unser Volk drückenden Lasten hin und l erinnert an den heute vor 12 Jahren begonnenen Krieg mit s all seinen Folgeerscheinungen, die am Volke zehren. Die ^ Inflation und ihre Nachwirkungen drücken heute. noch