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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Die Entwicklung ist an sich einem Näberkommen aller Par­teien sehr günstig. Die Sozialdemokratie leidet unter dem Ver­hängnis, daß nicht Hermann Müller, sondern Levi und Ditt- mann ihre Führer sind. Der hanebüchene Unsinn, die Unabhän­gigen in ihrer Gesamtheit in die Partei aufzunehmen, anstatt sich mit der Ausnahme der intellektuellen Führer, wie Breitscheid und Hilferding, zu genügen, rächt sich schwer. Bis weit in die Demokratie hinein hat man anerkannt, daß mit der Sozialdemo­kratie gegenwärtig Reichspolitik nicht zu machen ist. Daraus er­geben sich die Folgerungen für eine Mebrheitsbildung von selbst. Anstatt eine Entwicklung sich auswirken zu lassen, die beinahe zwangsläufig kommen muhte, treibt man die Entwicklung nach links, indem, man eine Blockbildung von Deutschnationalen und Deutscher Volkspartei erstrebt und damit Zentrum und Demo­kratie zu verstehen gibt, dah sie bei einer bürgerlichen Regierung nichts zu sagen hätten, sondern sich einem geschlossenen Block zweier Parteien gegenübersüben, die mit ihren 160. Mandaten natürlich bedeutend stärker wären, als die in der Regierung befindlichen Parteien.

Es konnte naheliegen, auf die grundsätzlichen Unterschiede der Einstellung zwischen konservativem und liberalen Denken hier speziell einzugehen Das hat aber im Augenblick wenig Wert. Entscheidend ist das eine: Wer eine durch die realvolitischen Deutschnationalen verstärkte Regierung will, der lasse den Ge­danken der Arbeitsgemeinschaft fallen. Niemand aber in der Deutschen Volkspartei hat die Absicht, sich durch eine Arbeits­gemeinschaft mit den Deutschnationalen so zu isolieren, wie es die Deutschnationalen selber fertig gebracht haben, oder die wer­dende bürgerliche Regierung, die alle bürgerlichen Parteien um­fassen würde, dadurch zu gefährden, dah man sich mit einer ein­zelnen bürgerlichen Partei sozusagen verschmilzt. Man kann ziemlich sicher sein, dah der Parteitag der Deutschen Volkspartei der Anfang Oktober in Köln Zusammentritt, keine Gruppe auf­weisen wird, die irgendwie geneigt sein dürfte, die Selbständig­keit der Partei und ihre liberale Erundeinstellung durch irgend eine Arbeitsgemeinschaft mit einer bestimmten Partei aufzu­geben.

Neues vom Tage.

Deutschlands Aufnahme in den Völlerbund

Berlin, 23. Juli. Wie der Londoner Vertreter der fischen Zeitung" aus diplomatischen Kreisen erfahren haben will, soll Deutschland Anfang September in der ersten Sit­zung des Völkerbundes und des Völkerbundsrates zum Mitglied des Bundes und zum ständigen Mitglied des Rates gewählt werden und zwar ohne vorhergehende Ver­handlungen, einfach auf Grund eines Antrages des Vor­sitzenden der sogenannten ersten Kommission, der darauf Bezug nehmen wird, daß bereits im März seitens dieser Kommission festgestellt und der Vollversammlung mitgeteilt worden sei, daß Deutschland die Voraussetzungen der Wähl­barkeit erfüllt habe.

Das Urteil des deutsch-polnischen Korridor-Schiedsgerichts

Danzig, 23. Juli. Das deutsch-polnische Korridor-Schieds­gericht trat unter dem Vorsitz des dänischen Eeneralckonsuls Harald Koch zur Urteilsverkündigung über die Ursachen der Eisenbahnkatastrophe bei Preußisch-Stargard in der Nacht zum l/'Mai 1925 zusammen. Das Gericht hat endgültig dahin entschieden, daß die von deutscher Seite gerügte man­gelhafte Unterhaltung der Eisenbahnstrecke DirschauFir- schau nicht vorliege. Der deutsche Antrag wurde deshalb in vollem Umfange abgelehnt, wobei sich das Gericht auf das neutrale Obergutachten des Direktors der holländischen Staatsbahnen, Ingenieur Eeesteranus stütztre, der das Unglück auf ein Attentat zurückführt. Außer diesem neu­tralen Obergutachten haben zwei lokale Besichtigungen, mehrere Zeugenverhöre sowie Erklärungen zahlreicher deut­scher und polnischer Eisenbahnsachverständiger stattgefunden.

Polnische Kriegsvorbereitungen gegen Litauen Moskau, 23. Juli. DieJsvestija" undPrawda" bringen eine Meldung aus Minsk vom 20. Juli, wonach zufolge dort eingegangener glaubwürdiger Nachrichten der polnische Ee- neralstab gegen Litauen gerichtete Kriegsvorbereitungen on der Demarkationslinie der litauisch-polnischen Grenze trifft. Mit französischen Gewehren versehene und von Jnstrukktons- offizieren geführte Pfadfinder, schätzungsweise 8000 Mann, sollen bei den Stationen Jgnalin, Linkmenen und Kaltinen eingetroffen und auf der Demarkationslinie verteilt worden sein. Aus polnischen Quellen verlautet, daß Polen hiermit eine Verschwörung gegen Litauen längs des ganzen Demar­kationsgebietes vorbereite in der Absicht, einen Aufstand polnischer Bewohner Litauens gegen den litauischen Grenz­schutz hervorzurufen, um dann diese Aufständischen als litauische Spitzel zu erklären, die Wilna angreifen und mit denselben aufständischen Polen Kriegshandlungen gegen Litauen z- beginnen.

Der Hauptstützpunkt der Drusen erobert Paris, 23. Juli. Aus Beirut wird gemeldet, daß es den französischen Streitkräften durch ein großzügiges Umfas­sungsmanöver gelungen ist, die Oase von Ghouta, den Hauptzufluchtsort der Drusen, zu umzingeln und zu be­setzen. 150 Drusenkrieger wurden getötet, während 286 Ge­fangene und 70 Geißeln den Franzosen in die Hände fielen.

Oberleutnant a. D. Wüsthoff seinen Verletzungen erlegen Dresden, 23. Juli. Der am vergangenen Sonntag auf dem Flugplatz Dresden-Kaditz bei seinen Kunstflügen ab- gestllrzte Flieger Oberleutnant a. D. Wüsthoff ist heute vormittag im Friedrichstädter Krankenhaus seinen Ver­letzungen erlegen, ohne das Bewußtsein wieder völlig er­langt zu haben.

Die Spionageaffäre in Polen

Warschau, 23. Juli. Hier in einer Spionageangelegen­heit vorgenommene Verhaftungen erreichen beinahe die Zahl von 200. Die Beteiligten standen im Dienste Sowjet- Rußlands.

Uebersichtlich und schirell

berichtet die Schwarzrviilder Tageszeitung Aus de» Tannen" ihren Lesern

das Neueste

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Aus Stadt und Land.

Altensteig, den 24. Juli 1926.

Autounfall. Gestern abend um 7 Uhr ereignete sich auf , der Pfalzgrafenweilerstraße ein Autounfall, der leicht hätte schwere Folgen haben können. Bei der Begegnung von zwei Personenautos kam das eine gegen Altensteig fah­rende Auto beim Anziehen der Bremse ins Schleudern und wurde mit großer Wucht seitwärts gegen die Tannen geworfen. Die beiden Insassen wurden zu ihrem Glück nur leicht verletzt. Auch der Wagen kam mit unbedeuten­den Beschädigungen davon.

Klavier- und Violinkonzert. Auf das am nächsten Samstag stattfindende Klavier- und Violinkonzert in der Turnhalle wird nochmals hingewiesen. Die Namen der Künstler bürgen dafür, daß zweifellos alle Musikfreunde von hier und Umgebung restlos befriedigt werden. Herr Hermann Reutter, Pianist und Komponist, Stutt­gart, ist sowohl in Deutschland als auch im Ausland eine begehrte Persönlichkeit, in Stuttgart z. B. berichtet die Presse: Er spielte mit lebendigstem Schwung, technischer Bravour und Meisterschaft, in prachtvoller Einheitlichkeit von Auffassung und Gestaltung . . . eine starke, eigen­schöpferische Begabung, die nach dem Höchsten greift und ein Meister der Form. Neapel (11. Mai 1925): Ein neuer Sohn Deutschlands: fantastisch, von großem Feuer und Temparament, dabei gebändigt in der Form, ein Künstler von großem Ruf. Herr Franz Kaim, Vio­linkünstler, Kirchheim-Teck, beherrscht seine Geige meister­haft und entlockt ihr die herrlichsten Töne; er ist schon seit Jahren Prim-Geiger in dem berühmten Kaim-Quartett. Außerdem wird das Konzert auf dem großen Kaim-Kon- zertflügel gespielt, der mit der neuen ErfindungKaim- Cantator" ausgestattet ist und die höchste Anerkennung der ganzen musikalischen Welt gefunden hat. Kein Musikfreund sollte versäumen, dieses Konzert zu besuchen und es wäre auch zu wünschen, daß die hervorragenden Künstler vor einem gutbesetzten Haus konzertieren dürften. Näheres im Inseratenteil in der Montagsnummer d. Bl.

Jedermann". Das heute und morgen abend auf dem Schloßberg in Nagold zur Aufführung kommende The­aterstückJedermann" von Hugo v. Hoffmannsthal, ist überall, wo es schon gegeben wurde, gern besucht worden. Was wir in dem Stück sehen und miterleben, ist sehr schlicht, aber gerade in dieser schlichten Natürlichkeit und Wahr­heit erschütternd. Jedermann hat viel Geld übrig für Haus und Lustgarten, für üppige Gelage und für Ge­schenke an die Freundin, aber sehr wenig für denarmen Nachbar" und hat kein Herz für den, der in den Schuld­turm wandert und kaum ein Ohr für die Mahnungen der Mutter. Umso freudiger empfängt er die Geliebte, umso herrlicher geht es bei dem großen Abend zu ihren Ehren her. Aber schon wirft ein anderer East seinen schwarzen Schatten herein. Jedermann sieht ihn und die aufsteigen­de Angst erwürgt ihm alle Freude. Und jetzt steht er hin­ter ihm, der Tod, um ihn vor Gottes Thron zu laden. Mehr wollen wir nicht verraten! Wie er bei den guten Freunden herum bettelt, daß sie ihn begleiten, vergeblich natürlich, wie dieWerke", d. h. die selbstlose Liebe, ihn gern geleiten möchte, aber nicht kann, weil sie zu schwach ist, da er ja sein Leben lang sich nicht um sie gekümmert hat, wie aber dem völlig Zusammengebrochenen der Glaube", die andere der beiden allegorischen Gestalten, aufhilft, so daß er nun doch gefaßt und getrost den letzten Weg antreten kann: das alles muß man sehen und hören. Niemand wird sich der Gewalt dieser Bilder entziehen können.

Neue Hergabe billigen Baugeldes. In diesem Monat wurde durch die Gemeinschaft der Freunde in Wüstenrot wieder 1,6 Millionen Mark Baugeld zu dem billigen Zins von 5 Prozent zuzüglich Tilgung für 111 ihrer Bausparer bereitgestellt. Damit haben die von der Gemeinschaft der Freunde bisher hergegebenen Gelder die Summe von 8 Millionen Mark erreicht und genau 500 Bausparer kamen innerhalb fünfviertel Jahren so zu den von ihnen vertraglich abgeschlossenen Bausummen. Das ist in unserer Zeit der Geldknappheit und des teuren Zinses eine geradezu märchenhafte Leistung. Bei der letzten Bau­geldverteilung wurden 33 Arbeiter, 57 Beamte, 21 Ange­hörige freier Berufe, Handwerker und selbständige Ge­schäftsleute mit ihrem Baugeld bedacht. Von diesen Bau­sparern wohnen 96 in Württemberg, 6 in Baden, 9 im übrigen Deutschland. Die hohe Zahl der Miftttsmberger erklärt sich daraus, daß die durch die Eem-ioichaft der Freunde ins Leben gerufene neue deutsche Eigenheimbe­wegung dort zuerst festen Fuß safte. U. a. empfingen fol- gene Bausparer ihr Baugeld: Wilhelm Elitzenhirn, Zug­führer in Dornstetten OA. Freudenstadt, Wilhelm Schaaf, Oberbahnhofvorstand in Nebringen OA. Herrenberg, G. Mager, Maurer in Pfäffingen OA. Herrenberg, Kurt Liebig, Oberamtsrichter in Sulz a. N., 4 Bausparer in Tübingen, 4 in Reutlingen usw.

_Nr. 170

Wildberg, 23. Juli. Hauptlehrer Paul Schuster an der hiesigen evangelischen Volksschule wurde zum Ober­lehrer ernannt.

Wildberg, 24. Juli. Anläßlich des am Sonntag und Montag hier stattfindenden historischen Schäferfestes wird der Militär- und Veteranenverein das kürzlich begonnene Preisschießen am Sonntag und Montag fortsetzen.

Pfalzgrafenweiler, 23. Juli. (Viehzüchtertag.) Anläßlich des am Mittwoch, den 21. Juli, stattgehabten Viehmarktes hatten sich viele Landwirte des östlichen Bezirks eingefunden, um der Tagung der Viehzuchtgenossenschaft Freudenstadt beizuwohnen Die mustergültigen Zuchtfarren der Gemeinde sowie die staat­lich prämiierten Kühe bewiesen, daß das Zuchtziel der Württ Fleckviehzucht praktisch in großem Maße in Pfalzgrafenweiler und Umgebung erreicht wird. Dadurch, daß Gebrauchstiere im Besitz von Landwirten des Bezirksvorgeführt" wurden, und die vom Vorsitzenden der Genossenschaft sowie des landwirtschaft­lichen Bezirksvereins gegebenen Erklärungen über das Zucktüel Aufschluß gaben, konnten die Anwesenden sich selbst ein Bild machen von guten und schönen Zuchttieren. Die Forderung im Körperbau (mittlere Höhe 133 Zentimeter Mindestmaß), tiefe und breite Brust, starke Extremitätenknochen, flotter Eana breites Baucheuter mit einer Milchergiebigkeit von mindestens 2500 bis 3000 Kilogramm Milch pro Jahr, Farbe (ledergelb) Rasse und Abstammung von guten Milch- und Zuchttieren bei­derseits, wurde ausführlich erläutert. Mittelst Lichtbildern wurde im Schwanensaal den erschienenen Vertretern der Ge­meinden und den Tierzüchtern ein Blick in die Simmentaler Fleckviehzucht gegeben und wurden die idealen Verhältnisse in der Schweiz geschildert. Es wurde aber auch darauf hingewiesen männliches und weibliches Zuchtvieh im Bezirk selbst zu züchten, damit nicht in Zukunft so viel Geld in das benachbarte Baden und in die Nachbaroberämter getragen werden muß Die Gemeinden als Käufer von Zuchtfarren möchten die Be­strebungen unterstützen und falls möglich im Bezirk gezüchtete gute Farren kaufen. Wenn gute Farren im Oberamtsbezirk käuflich sind, gehen die Käufe außerhalb des Bezirks zurück. Auch die Oberfarrenschau hat nach ihrer im November 1925 vor^ genommenen Revision darauf hingewiesen und empfohlen, die Zuchtfarren im Bezirk (Pfalzgrafenweiler und Umgebung) zu züchten. Die Ergebnisse der Oberfarrenschaubehörde gingen da­hin, daß die Farrenhaltungen in Regie-Betrieb gut bis sehr gut seien, namentlich in Pfalzgrafenweiler, Baiersbronn und Dornstetten. Auch das Pflegesystem sei gut, obwohl einzelne Gemeinden schlechte Farrenhaltungen aufzuweisen haben. Aus der Versammlung wurde angeregt, den schon älteren Vorschlag: Aufstellung eines erstklassigen Eenossenschaftsfarrens endlich in die Tat umzusetzen und der Vorstand der Genossenschaft beauf­tragt, sich mit einigen Gemeinden sowie der Amtskörperschaft ins Benehmen zu setzen. Nachdem der Vorstand des Landw. Bezirksvereins sich noch über schwebende landwirtschaftliche Fragen (Ausflug nach Hohenheim am 28. Juli; Milchpreis­frage usw.) verbreitet hatte, und eine Anzahl Preise von der staatlichen Rindviehschau verteilt waren, wurde um 2 Uhr nachmittags nach vierstündiger Arbeit die inhaltreiche Tagung geschlossen.

Freudenstadt, 23. Juki. (Besuch des Kirchenpräsidenten) Am Sonntag wird das neue Kirchlein in der Gemeinde Röt eingeweiht werden. Herr Kirchenpräsident Dr D. v. Merz wird aus diesem Anlaß in unseren Bezirk kommen. Bei dieser Gelegenheit wird er auch der hiesigen Kirchenge­meinde einen Besuch abstatten.

Wildbad. (Billige Bauplätze.) Zur weiteren Behebung der Wohnungsnot hat die Stadtgemeinde drei ihr gehörige Bauplätze an der Paulinenstraße versteigert, wobei für je 6 Ar für den ersten Platz 1.75 Mark pro Quadratmeter gleich 875 Mark, für den zweiten 75 Pfg. frü den Quadrat­meter gleich 375 Mark und für den dritten 40 Pfg. pro Quadratmeter gleich 200 Mark erlöst wurden. An diese gewiß außerordentlichen billigen Preise wurde die Be­dingung geknüpft, daß mit dem Bau der Wohnhäuser bin­nen sechs Wochen zu beginnen ist, und daß bei dem Bau nur hiesige Handwerker und Arbeiter beschäftigt werden dürfen.

Stuttgart, 23. Juli. (Haussuchung.) Bei derSüddeut­schen Arbeiterzeitung" fand am Mittwoch auf der Redaktion und in der Buchhandlung eine Haussuchung statt. Es wur­den einige Exemplare desKnüppel" beschlagnahmt; außer­dem wurde nach dem Manuskript einer Notiz in derSüd­deutschen Arbeiterzeitung" gesucht, in der Arbeiterkinder aufgefordert worden waren, sich am Eautreffen der Roten Frontkämpfer zu beteiligen. Diese Aufforderung verstößt gegen das Verbot der Beteiligung der Schuljugend an poli­tischen Veranstaltungen.

Frohe Kunde für Wohnungssuchende. Vo« den städt. Wohnungsbauten des Bauprogrammes 1926 wer­den voraussichtlich im Laufe d. Js. noch bezugsfertig: 306 Zweizimmerwohnungen, 1011 Dreizimmerwohnungen, so­wie 44 Vierzimmerwohnungen, also zusammen 1361 Woh­nungen.

Landtagsabg.' Gottlob Baumgärtner storben. Der württ. Landtagsabgeordnete und Fabri­kant Gottlob Vaumgärtner ist infolge eines Schlagansalle» nach kurzer Krankheit gestorben. Geboren am 21, Novem­ber 1871 in Maichingen (OA. Böblingen), gehörte er der Fraktion der Bürgerpartei und des Bauernbundes seit 1920 an. Sein Nachfolger wird Landwirt Heinrich Slo­van Radelstetten OA. Welzheim.

Fellbach, 22. Juli. (Selbstmord durch Starkstrom.) Der 32 Jahre alte Kaufmann Ernst Haug bestieg einen Mast der elektrischen Hochspannungsleitung und kam mit dem Starkstrom in Berührung. Am ganzen Körper schwer ver­brannt, fiel er tot zur Erde.

Eßlingen, 23. Juli. (Vergebung von Arbeit.) Bei der neuerlichen Vergebung der Lieferung von 127 Lokomotiven durch die Reichsbahn sind der Maschinenfabrik Eßlingen 4 Nebenbahnlokomotiven in Auftrag gegeben worden. Schon vor längerer Ziel hat die Reichsbahn der Maschinenfabrik Eßlingen eine größere Anzahl Eisenbahnwagen in Auftrag gegeben.

Reichenbach a. F.. 23. Juli. (Tödlicher Sturz.) Der Mo­torradfahrer Zerrer von hier fuhr mit seinem 14 jährigen Sohne von Hochdorf zurück. Unbemerkt stürzte der Sohn vom Motorrad und blieb mit einer Hinterkopfverletzung tot liegen.