Irrwege amerikanischer Mrlschaftspolitik

Ei» Beitrag zur Sachverständigenkonfcrenz.

Amerika ist unzweifelhaft heute der maßgebende, der be­stimmende Faktor für die Angelegenheiten der Weltwirt­schaft. Nehmen wir nur die Frage des GoldeS: der bekannte Nationalökonom. Professor Irving Fisher, hat vor einiger Zeit einen Aufsatz veröffentlicht, der den bezeichnenden Titel trugDie Macht des gehamsterten Goldes". Er verweist auf die außerordentliche Berantivortung. welche die Vereinigten Staaten mit der Thesaurierung der einströmenden Gold- masseu auf sich genommen haben. Der in Amerika hochge­schätzte Volkswirt schreibt:Die Verteilung unseres unge­nutzten und kostspieligen GoldüberschusseS unter solche Län­der, welche einen Mangel an Gold haben, ist ein Anlaß zu allgemeiner Freude... Es wird ein glatter Gewinn für die Welt sein, wenn dieser vergrabene Schatz dazu bient, die Stabilität der Preise und bas geschäftliche Leben in Ländern mit erschütteter Währung wiederherzustellen. ES wird die Vereinigten Staaten von der kostspieligen und ernsten Ver­antwortung befreien, die llberschußrcserven des Goldes der Welt unbenutzt zu lassen... Es ist sicherer und wirtschaft­licher, die Goldversorgung gleichmäßiger unter die Natio­nen zu verteilen und damit zu verhindern, - die Ver­einigten Staaten oder irgendein anderes Land die Macht haben, mlt oder ohne Absicht in der Welt Inflation oder Deflation herrorzuruscu."

Man hat t» Amerika die Wahrheit solcher Erkenntnisse etngcsehen, und wir wissen, daß der Gold- und Kapital­export der Union in den letzten Jahren beträchtlich war. ES wurden im Jahre 1927 allein an Europa 75 Emissionen vergeben, und die amtlich errechnet« Zahlungsbilanz der Union meldet für dasselbe Jahr 1648 Millionen Dollars neue amerikanische Kapitaltnvestierungen im Auslande. Das ist an sich erfreulich Aber nachdem die Amerikaner Jahre hindurch des irrtümlichen Glaubens gewesen sind, mit ihren Voldreichtümern Produktivität ins Ungemessene vornehmen zu können, und sich erst durch die Übersättigung ihres Bin­nenmarktes von dem Gegenteil überzeugten, scheinen sie jetzt mit ihrem Gold» und Kapitalexport einen neuen verhäng­nisvollen Anschauungsfehler zu begehen. Man kann gewiß einem Verarmten helfen, indem man ihm Kredite gibt, vorausgesetzt, daß der Verarmte in der Lage ist, diese Kre­dite nutzbringend, das heißt produktiv, zu verwerten. Jeder gute Kaufmann wird von dieser Voraussetzung seine Hilfe abhängig machen. Amerika hat aber leider alles getan, um eine steigende Produktivität des ärmer gewordenen Euro­pas zu hemmen. Europa kann heute nach der Union, wie wiederholt von amtlicher englischer Seite scstgestcllt worden ist, reguläre Fabrikate des Massenkonsums überhaupt nicht mehr absctzen. Es muß seine Ausfuhr von gewissen Roh­stoffen, wie etwa dem Kali abgesehen auf besondere Oualitätsartikel hohen Wertes beschränken; denn die Ame­rikaner haben ihre Zölle für reguläre Waren seit dem Kriegsende geradezu prohibitiv gestaltet. Damit hat die Union dem europäischenSchuldner" eine bedeutsame Mög- lichkeit, seine Schulden durch Arbeit zu bezahlen, genommen. Amerika hat ferner seinen im Kriege erworbenen Gcldrcich- tum dazu benutzt, in Südamerika und anderen nichtcuropäi- fchen Märkten, die früher so gut wie ganz von den Waren Europa» abhingen, seinen Kauflenten eine besondere Posi­tion zu schaffen, damit also eine Konkurrenz gegen Europa aufgerichtet. Amerika hat ferner durch eine dauernde und immer drakonischer werdende Einschnürung und Einwan­derung dazu beigetragen, die überschüssigen Menschenmassen tn Europa festzuhalten, hat damit also die soziale Lage Europas mitverschlechtert. Durch die amerikanische Weige­rung. europäische Auswanderer tn gleichem Maße wie früher oufzunehmen, wird ein Lohndruck tn den fraglichen europäi­schen Gebieten bewirkt, der die Kaufkraft der Mafien senkt,

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Ihm fiel das Gespräch mit Fleur ein, und als Roses Blick wie mit heißer Sehnsucht den Grafen luchte, da sagte er sich: Der große Meister Hai tn seinen Wahloerwandschaften die tiefsten Geheimnisse eines liebenden Weibes kund getan.

Au» diesem Gedanken heraus griff er bewegt nach Rose- Hand und tagte leise:Rose. Sie und Ihr Sohn gehören zu uns Sie werden niemals verlaßen sein "

So fand sie Fleur. als sie einher kam. um auch etwas von dem tchönen Abend zu genießen. Rose verabschiedete sich und der kleine Junker wurde von dem fröhlichen Bärbchen und dem verliebten Hache gemeinsam zu Bett gebracht.

Still laß Fleur neben ihrem Mann, sie glaubte, er sei zu müde zum plaudern

»Fleur." lagte er aus seinem Sinnen heraus, »ich glaube fetzt auch an Gedankensünden Unser größter Dichter hat sich wieder einmal als der beste Frauenkenner erwiesen."

Betroffen iah ihn Fleur an

»Du. mein kluge» Weib hattest natürlich lange vor mir entdeckt, warum der kleine Hans, der Sohn des trefflichen

Oltmann meinem Iugendbildni» >o ähnlich sieht.-

Ja die herzige Rose und ich. wir haben uns einst sehr lieb gehabt Ich will dir sogar beichten, daß ich sie am Tage meiner Heimkehr m die Burg herzhaft geküßt habe. Ich war gar nicht damit einverstanden, daß man da» junge Ding gegen ihren Willen-"

»Gegen ihren Willen." wiederholte unwillkürlich Fleur

»Dem io viel älteren Manne binnen weniger Tage anver­lobte und sie dann bis zu unserer Hochzeit von der Burg ent- ferntr Ich glaube, der Großvater hat da eingegrisfen und gegen dessen Willen gab es keinen Widerstand Er kannte

sich au», der alte Herr.- Und dann kamst du. da»

Wunder über mich Ich fand mein Märchenkind im Wald« ko stürmisch ist wohl noch niemals gefreit worden, was Fleur? Großvater, der sich für mich eine reiche Frau tvünjchte, wurde von meiner fchier übermütigen Liebe de»

und damit von neuem »te Grundlage -er tndustrielleir Pro­duktivität Europas schwächt. Amerika treibt diese absper» rcnde Politik im Außenhandel und in der Menschenzuwan- derung, um seine Industrie zuschützen", zu schützen vor billiger Ware und billigerer Arbeit. Allein dieser Schutz hat tn der Form hoher Preise für alles, was die amerika­nischen Landwirte kaufen müssen, den Farmern eine solche Erhöhung ihrer Erzeugungskosten gebracht, baß sie sich heute in einer bereits chronischen Depression befinden. Diese De­pression wird eben wiederum dadurch verschärft, daß das vernachlässigte Europa nicht tn der Lage ist, soviel amerika­nische Farmcrerzeugnisse zu kaufen, wie eS dem Interesse der amerikanischen Landwirtschaft entsprechen würde. Die Verteuerung aller amerikanischen Preise der Dollar ist bekanntlich nur noch 6065 Cents statt 100 Cents wert hat zur Welttcnerung in Lebensmitteln geführt, welche die schwerste Belastung der Weltwirtschaft überhaupt Ist, da wir ja wissen, daß der große Aufschwung der Weltwirtschaft zwi­schen 1880 und 1913 sich unter dem Zeichen herabgehender Preise vollzogen hat. In allen diesen Punkten hat Amerika eine Wirtschaftspolitik betrieben, die den Interessen der Weltwirtschaft durchaus entgegengesetzt ist.

Es fragt sich, ob man in der Union diese Irrwege rin­sehen wird, ähnlich wie man schon die trügerische Vorstel­lung vom Segen des »gehamsterten Goldes" hat fallen las­sen müssen. Europa wird nicht den Standpunkt vertreten, daß die Union kein Anrecht auf die weltwirtschaftlich« Ex­pansion habe. Im Gegenteil, erst unlängst konnte man tn einem beachtlichen Artikel derDeutschen Wirtschaftszei­tung", dem Organ des Deutschen Industrie- und Handels- tages, in einem Aufsatz lesen, baß europäische Industrien die Ausdehnung amerikanischer Produktion und Anlagen tn Uebcrsoe begrüße« würden da selbst hierbei noch immer ge­nug für differenzierte europäische Arbeit abfallen würde. Dieser Gedanke ist richtig. Beruht weltwirtschaftliche Mehr­erzeugung auf einem wirklichen weltwirtschaftlichen Bedürf­nis, so sorgt schon die Arbeitsteilung der Weltwirtschaft da­für, daß viele Nationen an der gesteigerten Arbeit teil­haben. Unweltwirtschaftlich aber ist es, wenn man, wie es leider tm Wesen der heutigen amerikanischen Wirtschafts­politik liegt, andere Nationen vom eigenen Markte auszu­schließen sucht und sich selbst Exportchancen auf Grund blo­ßen Geld- und Machtprestiges sichert, wenn man Kredite gewährt, weil man sich entlasten will, aber nicht dafür Mit­arbeiter, baß der Schuldner auch zahlungsfähig bleibt. Hof­fen wir, daß noch zeitig genug eine bessere Einsicht kommt.

Der Raub Deuljch-Oslasrikas

TU Berlin, 21. Februar. Nach einer Meldung Berliner Blätter aus London sagte der Gouverneur und Oberbefehls­haber des TanganyikagebieteS, Str Donald Cameron, in einer Rede auf der Sondersitzung der Londoner Handels­kammer u. a.: Er sehe die Anlage britischen Kapitals in Tanganyika als sehr günstig an. Er zögere nicht zu erklä­ren, daß die Eingeborenen f!s endgültig die britische Regie, rnug und keine andere Negierung erwarteten. Die britische Negierung habe sich verpflichtet, daß Tanganyika als Teil des britischen Reiches auch weiterhin verwaltet werde.

Säuberunasaktion im spanischen Heere

Primo de Nkvera greift durch.

Wie Berliner Blätter aus Madrid melden, wurden am Mittwoch die Artilleriekasernen einer Reihe von Städten ohne Zwischenfälle von Len Offizieren anderer Truppengat­tungen übernommen. Nur in Segovia kam es z» kleineren Zwischenfällen, die aber bald erledigt waren.

Die spanische Regierung veröffentlicht eine offizielle Note, wonach sie noch nicht ihr volles Vertrauen zur Gesamtheit des Artillerteoffizierskorps verloren hat und mit der An-

siegt, und als er dich sah. da beugte er sich willig dem Schick­sal. der mir und der Burg die richtige Frau zuführte."

»Und die arm» Roje-"

»Wurde das Opfer!-Darum wollen wir ihr auch

die Treue halten. Fleur. Sie soll nicht verlassen lein, wenn Oltmann nicht wiederkehrt. Und unser« Buben sollen als fröhliche Spielkameraden miteinander aufwachsen, da unierm Dieter in Zukunft kein Bruder beschieden ist."

Da iah Ulrich zum erstenmal nach seiner Heimkehr Tränen in den Augen ieines Weibes, die ihm wie glühende Tropfen in das Darben ieines Herzens fielen

»Verzeih, Ulrich, ich bin undankbar gegen Gott, der dich mir erhielt Wir wollen tapfer das Unvermeidliche tragen und uns das Leben io reich gestalten, wie wir es trotz allem Schweren, was dir und auch mir auferlegt ist, ver­mögen "

»Du hast recht. Fleur, wir haben unsere Buben und dazu habe »ch meine Arbeit Mir blieb noch viel lehr viel. Es gibt jetzt Stunden, wo ich mich restlos glücklich fühle"

Sie laßen Hand in Hand und iahen der untergehenden Sonne nach, da kam eine Stafette auf erschöpftem Gaul den Burgberg empor. Botschaft von Dietrichstein! Das weckte die beiden träumenden Menschen auf und gab sie dem Leben wieder

Jubelnd verkündete der Großvater Blücher» Sieg bet Wahlsladl an der Katzbach!

»Unsere Sache marschiert." ries Fleur jubelnd mit den Worten de» verstorbenen Burgherrn. »Wenn da» Groß­vater noch erlebt hätte!"

Mit diesem Tage gehörten Ulrich und Fleur wieder ganz dem Geschehen der großen Zeit an Und als im Oktober der Herr von Dietrichstein bet ihnen weilte, erlebten sie zu dritt das Bölkerringen bet Leipzig Eine Stafette folgte der anderen. Fleur war mit dem Einverständnis Ulrichs darin eine Verschwenderin Sie trug die Hauptkosten der Etappe, da sie spürte Doktor Reinhardt brauchte sie nicht erst dar­aus aufmerksam zu machen wie ihrem Mann« die Kraft wuchs bet oll dem kräftigen siegreichen Erleben!

Und als der Jubel des befreiten Volke, himmelan stieg, feierte man in der Burgkapelle den großen Sieg mit einem feierlichen Tedeum. dem alle Dorfbewohner beiwohnten. Der alte Pfarrer »prach krajtooll« Wort«, di« dt« Herzen seiner Gemeinde fanden.

hängltchkett feines größten Teiles rechnet. DaS ganz« Der- fahren bezweckt eine Säuberung der Artillerie von Elemen­ten, die durch ihr wiederholtes Verhalten bewiesen haben, daß sie ihre privaten den allgemeinen Interessen und dem StaatSwvhl nicht uiiterordnen können.

Panik in der Untergrundbahn

136 Menschen bei einem Untergruudbahnunglück zn Schade« gerammen.

TU Neuyork, 21. Febr. In einem Untergrundbahnzug entstand infolge Kurzschlusses unter dem Hudson, etwa 200 Meter vom Ufer entfernt, ein Brand. In den vorderen Wa­gen machte sich sofort starke Rauchentwicklung bemerkbar. Da bei der Neuyorkcr Untergrundbahn die Türen automa­tisch schließen, konnten die Fahrgäste nicht flüchten. Es ent­stand ei» riesiges Gedränge. 150 Personen erlitten Ver­letzungen bzw. Rauchvergiftungen. Von den Fahrgäste« sind 50 schwer verletzt worden. 6 Verwundete liegen tm Sterben. Augenzeugen berichten tm Gegensatz zu der amt­lichen Meldung, daß auf der Strecke Holz in Brand geraten sei. Der Führer des UnglückSzuges habe jedoch nicht ange- haltcn, sondern versucht, den Zug durch das Feuer hindurch» zubringen. Dabei sei der erste Wage« tn BrmU» geraten. Nicht weniger als 1500 Fahrgäste waren 1>j Stunden lau» tu dem verqualmten Zug eingeschlosse«.

Neue Frostschäden

Wassermangel in Bamberg.

TU Bamberg, 21. Febr. Am Dienstag abenb platzte et» Hauptrohr der Wasserleitung. Alle östlichen und nördliche» Stadtteile sind ohne Wasser. Eine Reihe großer tndustriel- ler Betriebe werden von dem Wassermangel betroffen und können nur welterarbeiten, wenn sie eigene Brunne« be­sitze». Zu Hunderten stehen die Einwohner tn Schlangen an den alten Brunnen der Stadt an. Die Stadt Bamberg läßt den ganzen Tag über in die von der Wassernot betroffene« Haushaltungen die nötigen Wassermengen abfahren.

Wieder Rohrbrnch einer Ferngasleitung.

TU Kupferdrch, 21. Febr. In der vergangenen Nacht er­eignete sich an der Provinzialstrabe zwischen Kupfcrdreh und Übcrruh ein schwerer Gasrohrbruch der Ferngasleitung. Infolge der Kälte war das Rohr undicht geworden und das Gas strömte in et» von fünf Familien bewohntes Haus, aus dem 17 Personen mit Gasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Lebensgefahr besteht glücklicher­weise bet keinem der Verunglückten. Auch ein Nachbarhaus mußte wegen Gasgefahr geräumt werden.

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Auf der Eisscholle abgetrieben.

TU Duisburg, 21. Februar. Eine große Menschenmenge pilgert« am Mittwoch nachmittag zum Rhein, um sich den erstarrten Strom anzusehen. Einige Jungen machten sich trotz des Verbotes der Polizei auf das Eis, und als die am Ufer stehende Menge sah, daß die Eisfläche sie trug, betraten Hunderte von Personen unterhalb der Hombcrger Nhein- brücke den Strom. Plötzlich setzte sich das Eis in Bewegung und eine Scholle mit 25 Personen trieb stromabwärts. Strompolizci und Feuerwehr aus Duisburg und Homberg bemühten sich um die Rettung der Bedrohten. Erst bet Beeckerwerth gelang eS, alle Abgetriebenen aus ihrer ge­fährlichen Lage zu befreien.

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Die Fahnen wehten und die Farbenpracht de» Herbste» glühte aus den Gewinden von Eichenlaub

Drunten im Weißen Hirsch gab es wieder wie einst Fest­mahl und Tanz, zu dem leibst das gräfliche Paar für ein« Weile erschien Auch die beiden Knaben fehlten nicht.

Zu dieser Stunde, im Iubet der Siegesfeier, wurde bei denen, di» Ulrich als kleinen Junker gekannt und geliebt hatten, das Samenkorn gelegt, das üble Frucht bringen sollte.

Wer hatte das erste Wort von dem schmählichen Verdacht laut werden lassen? Ueber Nacht war er da. aus dem Nichts geboren! Und wer ihn geichick» wach zu halten wußte, war der Magister, der Rose glühenden Haß trug Er. dem die Schlechtigkeit im Blute laß. glaubte fest an ihre Schuld Er schwur es sich in dieser Stunde, daß er kein Mittel unversucht lassen würde die Madonna, wie auch er sie bei sich benannte, wenn er ihre Schönheit heimlich mit glühender Leidenichaft umfaßte, von ihrem Altar hinab zu reißen und chr den Heiligenichein zu rauben.-

»Ich weiß nicht, was das jetzt mit Ihnen ist. Christine." tagte Ulrich eines Tages, als draußen ichon kalte Wind« den bevorstehenden Winter kündeten, zu der Vertrauten. »Sind Sie krank? Ich werde Ihnen den Reinhardt mal auf den Hals ichicken "

»Nur nicht. Herr Doktor!" wehrte die Mamsell erschrocken ab »Mir fehlt gar nichts, aber man wird eben jeden Tag älter das ist's "

.Papperlapapp!" schalt Ulrich, der manchmal in di« Sprechart ieines Großvaters verfiel. »Kann keine wehlei­digen Frauenzimmer um mich leiden Hier auf der Burg ist doch alles fröhlich und in der Mühle auch Also!"

Mit bebenden Knien verließ Christine das Zimmer und Nüchtete nach unten Sie wußte es seit kurzem, daß ihr« Stunde geschlagen hatte die Gewissensnot begann, ob­wohl ihr noch kein Wort von dem. vas da heimlich im Dorf von Mund zu Munde ging zugetragen ward.

Es traute sich keiner an die Iniassen der »Alten Burg" heran, aber das heimliche Feuer brannte weiter und macht« zuletzt auch vor der Mühle nicht mehr halt, denn die einzige die als Schuldige verdammt wurde, war die un- ichuldige verlassene Frau Rose.

Mit dunklen Reden begann e»-man wurde deut-

ltcheri Es war Rose, als zöge man einen Kreis um sie. Mit­leid und Güte, die ihr so reich zu Teil geworden waren, wandelten sich in eisige Zurückhaltung, die sich oft sogar zu feindlicher Abwehr steigerte.

tLortjetzung folgt.) ^

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