Seite 2
SchwarzwSlder Tageszeitung „Aus de« Tannen"
Nr. 1V5
Flaggeninterpellationsdeüatte am nächsten Dienstag Berlin, 6. Mai. Der Aeltestenrat des Reichstages beschäftigte sich Donnerstag Abend in einer Sitzung mit der Frage, wann die sozialdemokratische Interpellation über die Flaggenverordnung zur Verhandlung kommen soll. Mit Rücksicht darauf, daß Reichskanzler Dr. Luther für die nächsten Tage auswärtige Verpflichtungen eingegangen ist, wurde vereinbart, die Interpellation auf die Tagesordnung der Reichstagssitzung am Dienstag nächster Woche zu setzen. — Die Meldung, dag das Reichsbanner Schwarz-rot-gold ein Volksbegehren über die Reichsfarben einleiten will, entspricht nicht den Tatsachen.
Höschs Abreise nach Genf
Berlin, 6. Mai. Wie die „Tägl. Rundschau" mitteilt, verläßt der deutsche Botschafter in Paris, Herr von Hösch Freitag abend Berlin, um sich mit Ministerialdirektor Gaus zu den Verhandlungen der Studienkommission des Völkerbundes nach Genf zu begeben.
Darmstädter Tagung des Deutschen Landwirtschaftsrates Darmstadt, 6. Mai. Die diesjährige Tagung des Deutschen Landwirtschaftsrates nahm am Donnerstag vormittag ihren Anfang. Der Präsident des Landwirtschaftsrates Dr. Brandes betonte in seiner Eröffnungsrede die Notwendigkeit, der gesamten deutschen Oeffentlichkeit, der Reichsregierung und den Vertretern der anderen Verufs- stände noch einmal ein klares Bild über die Lage der deutschen Wirtschaft zu geben. Reichsernährungsminister Dr. Haslinde gab der Hoffnung Ausdruck, daß die diesjährige Tagung eine klare Zielweisung ergeben möge, wie unsere Landwirtschaft aus der augenblicklichen Krise einer Gesundung zugeführt werden könne. Es müsse an die Tatsache erinnert werden, daß das Fundament der Gesamtwirtschaft eines Volkes die eigene Urproduktion sei. Gerade in der heutigen Zeit sei es doppelt und dreifach die Aufgabe des Staates, die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer leistungsfähigen Landwirtschaft wieder wachzurufen. Es müsse in Deutschland zu einem Allgemeingut staatsbürgerlichen Denkens werden, daß die Landwirtschaft der erstgeborene Wirtschaftszweig, das Fundament der Gesamtwirtschaft sei. Um diese Erkenntnis zu vertiefen, sei es erforderlich, daß die Landwirtschaft bei allen wirtschaftlichen Organisationen, die der Regierung beratend zur Seite stehen, ihrer Bedeutung entsprechend stärker vertreten sei. Die Bestrebungen auf Rationalisierung und Vereinheitlichung seien für eine gedeihliche Entwicklung der deutschen Landwirtschaft von größter Bedeutung.
Erschießung hoher Somjetebamter wegen Devisenspekulationen
Moskau, 6 Mai. Wie amtlich mitgeteilt wird, sind drei Beamte der Devisenabteilung des Finanzkommissariates wegen Devisenspekulationen, die zum Sturze des Tscher- wonez bsigetragen Haben, erschossen worden.
Abbruch der Friedensverhandlungen in Udschda Paris, 6. Mai. Die Friedensverhandlungen, die in Lld- jchda mit den Rifdelegierten geführt wurden, sind abgebrochen worden.
Die „Norge" auf dem Wege nach Spitzbergen Oslo, 6. Mai. Amundsens Polschiff „Norge" ist heute früh m Vadssö in Varanna Fjord gelandet. Das Schiff hat noch ungefähr 200 Kilometer bis zum Nordkap und weitere 1000 Kilometer bis Kingsbay auf Spitzbergen vor sich.
Deutscher Reichstag
Berlin, 6. Mai.
Das Fürstenabfindungsgesetz
Am Regierungstisch: Innenminister Dr. Külz, Außenminister Dr. Stresemann.
Es folgt die zweite Lesung des sozialdemokratisch-kommunistischen Gesetzentwurfs über die Enteignung der Fürstenvermögen. Verbunden damit wird das kommunistische Mißtrauensvotum und der völkische Antrag auf Enteignung der Börsenfürsten.
Abg. Dr. Pfleger (Bayer. Vv.) berichtet über die Verhandlungen des Rechtsausschusses. Dieser bat bekanntlich die Enteignungsvorlage abgelehnt, ebenso auch die Abänderungsanträge des Zentrums und der Demokraten.
Abg. Scheidemann (Soz.) wirft den bürgerlichen Parteien vor, sie hätten mit der nochmaligen Verweisung des Fürstenenteignungsgesetzes an den Rechtsausschuß Verschleppungstaktik getrieben. Die Dcutschnationalen reden von Beraubung der Fürsten. (Lebhafte Zustimmung bei den Deutschnationalen.) Wir aber wollen, so erklärte der Redner, das Volk bewahren vor der Beraubung durch die Fürsten. (Gelächter rechts, Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Wenn das ganze deutsche Volk sich am Ausbruch des Krieges unschuldig fühlt, so müsse man Wilhelm den Zweiten davon ausnebmen. Als im Haag der Versuch einer friedlichen Verständigung der Völker unternommen wurde, schrieb Wilhelm der Zweite: „Wir müssen da mitmachen, aber wir pfeifen darauf." Wilhelm der Zweite habe durch seine Ueber- hebung es mit der ganzen Welt verdorben und Deutschland isoliert. Wilhelm der Zweite habe auch durch seine landesverräterischen Briefe an den russischen Zaren die Verständigung mit England verhindert, die uns vor dem Weltkrieg bewahrt hätte. Dieser Kaiser hat vom deutschen Volke in folgender Weise zu sprechen gewagt: „Ein solches Lumpenpack soll man nun regieren." (Bei diesen Worten springt der Abg. Graf Westarp (Dn.) auf und erwidert dem Redner mit heftigen Zurufen, die in dem allgemein entstehenden großen Lärm unverständlich bleiben. Er verläßt den Saal. Die übrigen deutschnationalen Abgeordneten folgen ihm unter höhnischen Zurufen der Linken.) Der Redner richtet dann scharfe Angriffe gegen den Grafen Westarp und die Deutschnationalen, denen er vorwirft, sie seien im November 1918 in die Mauselöcher gekrochen. Er weist dann die Hetze gegen das Reichsbanner und die Reichsfarben zurück. Der neue Fahnenerlaß müsse jeden Republikaner empören. Er sei eine antirepublikanische Kundgebung. (Zustimmung bei den Sozialdemokraten.) Der Reichskanzler habe der ganzen Weimarer Koalition den Fehdehandschuh hingeworfen. Ein solcher Reichskanzler dürfe nicht geduldet werden. Der Redner schließt mit der Aufforderung an die Republikaner, bereitzustehen sum Kampf für die Deutsche Republik. (Beifall).
Abg. Dr. Scholz (D. Vv.) legt Verwahrung ein gegen Aeuße- rungen des Vorredners, die einen Teil der Mitglieder des Hauses verletzen müssen. Scheidemann habe durchaus nicht zur Sache gesprochen. Er versage sich daher ein Eingehen auf diese Ausführungen. Hier handelt es sich doch nicht darum, den Fürsten eine Dotation zu geben, sondern um die Frage, daß gleiches Recht für alle gelten müsse. (Beifall rechts, Gelächter links.) Der völkische Antrag gegen die Börsenfürsten sei in dieser Fassung eines Standes, der für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands Großes getan habe.
Abg. Münzenberg (Komm.) ruft zum Kampf gegen die Fürsten auf. Als der Redner Angriffe gegen den Reichspräsidenten richtet, schreitet der Präsident ein.
Abg. Bredt (Wirtsch. Vgg.) hält eine Verfassungsänderung für notwendig, um den Grundsatz festzulegen, daß Staatsvermögen Staatsvermögen und Privatvermögen Privatvermögen bleiben müsse.
Abg. Graf Westarp (Dn.) lehnt den völkischen Antrag wegen der Börsenfürsten ab, weil er zwar einen berechtigten Kern habe, aber doch einen Eingriff in das Privatvermögen bedeute. Im übrigen, so erklärte der Redner, habe er für den Berg von Verleumdungen, den die Gegner auf ihn häufen nur Verachtung. (Beifall rechts, Lärm links)
Abg. Dr. Frick (völk.) fordert rücksichtsloses Vorgehen gegen Börsenschieber und Ostjuden
Es erfolgen die Abstimmungen. Der Aenderungsantrag z»W Fürstenenteignungsgesetz wird mit 282 gegen 108 Stimmen bei s 1 Enthaltung gegen Zentrum, Demokraten und Wirtschaftliche i Vereinigung abgelehnt.
Für den demokratischen Antrag stimmten nur die Antragsteller. Es folgt dann die namentliche Abstimmung über das sozialde. mokratisch-kommunistische Enteignungsgesetz. Sie ergibt die Ablehnung dieses Gesetzes mit 238 gegen 112 Stimmen.
Präsident Lobe erklärt daraus, nachdem alle Teile dieses Gesetzes abgelehnt seien, finde eine dritte Lesung nicht mehr statt. Der Reichstag reiche der Reichsregierung den Gesetzentwurf zurück, damit sie ohne Verzug, wie es in der Verfassung vorgeschrieben ist, den Volksentscheid vornehme. (Lebhafter Beifall links.)
Der völkische Antrag auf Enteignung der Börsenfürste« wird gegen die Antragsteller und Kommunisten, sowie den ALgeord- ! .reten Werner (Dn.) abgelehnt.
: Gegen die Antragsteller werden weiter die völkischen Antrw,
auf Enteignung der zugezogenen Ostjuden und der Kriegs-M Zuflationsgewinnler abgelehnt.
Ebenfalls der Ablehnung verfällt der völkische Antrag, den Volksentscheid über die Fürstenenteignung für unzulässig z« elitären.
lieber das kommunistische Mißtrauensvotum kann nach der Geschäftsordnung erst am Freitag abgestimmt werden.
^ Freitag 2 Mr: Kleine Vorlagen, u. a. Alkoholdebatte, Abstim- ' ang über das Mißtrauensvotum.
! Aus Stadt und Land.
i
i Altensteig, den 7. Mai 1926.
l
- Amtliches. Auf Grund der vom 17.—26. März d. I.
! vollzogenen Prüfungen sind zur Erteilung von Unterricht , an Frauenarbeitsschulen für befähigt erklärt worden und i hat u. a. bestanden die höhere Prüfung für den Handar- i beitsunterricht: Binder, Adelheid, von Neuweiler, j OA. Calw. Die Fachprüfung im Kleidermachen hat be-
- standen: Marie Knöller von Herzogsweiler OA.
' Freudenstadt.
! Meisterprüfungen. Bei den im Winter 1925/26 abge- ! haltenen Meisterprüfungen haben aus dem Bezirk Nagold ! die Meisterprüfung bis jetzt bestanden: im Bäckergewerbe:
! Hermann Lenk, Altensteig; im Flaschner- und Jnstalla- : teurgewerbe: Friedr. Henne, Nagold; im Friseurgewerbe: ! Eugen Lab er, Ebhausen; im Mechanikergewerbe: Gottl. ! Vürkle, Wildberg; im Schlossergewerbe: Eottlieb ^ Broß, Nagold; im Schneidergewerbe: August Ehinger, Bösingen; im Schreinergewerbe: Chr. Eackenheimer, . Eültlingen, Wilh. Eann, Spielberg, Fr. Hezer, Nagold, Eugen Huß, Berneck, Eugen Jourdan, Nagold, Karl Pfefferkorn, Altensteig, Emil Sältzer jr., Altensteig, Heinrich Schüle, Nagold, E. Schuhmacher,
: Nagold, Gustav Walz, Nagold, Michael Wolf, Egen- ^ Hausen; im Schuhmachergewerbe: Georg Gauß, Ett- ^ mannsweiler, Karl Gutekunst, Schietingen, Wilh. i Held, Rohrdorf; im Wagnergewerbe: E. Reichardt,
,> Eültlingen, H. Merkle, Nagold; im Zimmerergewerbe:
! Gottlob Held, Nohrdorf.
i Kirchenbezirksfest. Am nächsten Sonntag, nachmittags ! 3 Uhr, wird das schon längst angekündigte Kirchen- ! bezirksfest in der hiesigen Stadtkirche stattfinden. Wir freuen uns, daß wir dieses Fest auch einmal in Altensteig haben. Von überall her aus dem ganzen Bezirk, na- ; mentlich aber aus der näheren Umgebung werden die ! Festgäste kommen. Die Musikvereine von Altensteig und ! Nagold, die Kirchenchöre von Ebhausen, Haiterbach und Wildberg, der Singchor von Ueberberg und das Seminar-
Lies Rainer.
Geschichte einer Ehe von Leontine v. Winterfells- Copyright by Greiner L Eo., Berlin W. 30. Nachdruck und Uebersetzungsrecht in fremde Sprache» Vorbehalten.
stk. Fortsetzung.
„Das Ganze ist so sehr albern . Aber Gisela öearbei- We mich heute so. Ta wollte ich es lieber offen sagend -Er zog sie an sich und küßte sie weich und innig.
„Ich dir böse sein? Aber Lies! Nur du mußt diese MMstckte Gisela nicht zu oft besuchen. Wenn ich Ernst wäre, würde ich sie überhaupt längst in eine Anstalt gegeben haben."
'Jetzt mußte Lies lachen.
„Mein Sonnenschein," sagte er leise.
Sie iah ihm in die Augen, voll tiefer, heißer Liebe. Tann zog sie ihn mit sich.
>,Du mußt den Jungen noch einmal sehen, wie er Khläft- O Knut, manchmal denke ich. Gott hat mir zuviel Wjick gegeben .Erst dich und dann das Kind."
Da legte er fest den Arm um sie und ging leise mit Wc SN das Bett feines schlummernden Kindes —
Kapitel 19.
In Nilmer begann schon der Schnee zu schmelzen. Etn DDKHlingsahnen lag in der Luft, aber ein sehr fernes. Durch die stillen Gartenwege gingen Arm in Arm LieS Und Ellen in tiefes Schwarz gehüllt. Sie waren beide maß und sahen verweint aus.
7 - «In ihrer Stube laßt ihr doch alles, wie eS war? «« Gedanke wäre mir furchtbar, in Großmutter- Stube WmS verändert zu wissen."
Ellen sah auf. Ihre Augen standen voll Tränen, sagt, e» soll alles, alles so bleiben, — der «chnstuhl am Fenster, — Großvaters Oelbild. — die «alte, weitbauchige Komode, — alles, alles Ach LieS, N» wird es immer einsamer hier, — immer stiller, über wollen wir nicht noch einmal an das Grab gehen?«
Lies sah verloren in die Ferne.
,Mtte, erzähle mir doch noch von ihre« letzte» Stun
den; was sagte sie? Hat sie auch noch an mich gedacht? Ach, ich hoffte ja so, sie noch lebend zu finden. Als ich das Telegramm bekam, fuhren Knut und ich sofort ab und dann war es doch schon zu spät.«
Aus dem Garten gingen sie jetzt, den schmalen Feldweg zwischen den Saaten entlang.
„Sie hat sogar viel von dir gesprochen. Lies. Sie war klar bis zuletzt. „Und grüßt mir meine Lies doch noch viel tausendmal/- — das waren ihre letzten Worte. Sie hat dich sehr lieb gehabt, Lies."
Lies konnte nicht sprechen .Ihre Seele war zn voll vom Leid der letzten Tage.
Jetzt kamen sie an den stillen, kleinen Friedhof, ober, halb der Tüne, wo die Oldenhofs alle lagen. Links an der Hecke, wo die uralten zerzausten Kiefern standen, hatten sie Großmutter heute hingelegt. Ter frische, weiße Hügel war überdeckt von blühenden Kränzen. Eine Bank stand zu Hauchen des Grabes.
Und da fing Lies an aufzuweinen, ^ schluchzend, bitterlich.
„Ach, warum hatte man nur die gräßliche Gewohnheit, seine Lieben so zu begraben? Mit all dem schwarzen Flor und dem falschen Gesang und den vielen, neugierigen Gesichtern! Warum mutete man gerade an solchem Tag, der die tiefste Stille und Zurückgezogenheit verlangte, den Nerven so viel Aeußerliches zu? Es war alles so wider- sinnig, -- so widersinnig. Ta stand ein wildfremder Mann, der ihre Großmutter so gut wie gar nicht gekannt hatte wenigstens ihr Bestes gewiß nicht, und der durste nun über sie reden, von ihr reden, so oberflächlich allgemeines Zeug, — — nur weil er gerade Pastor war. Was batte denn das mit ihrer Großmutter zu tun'?"
Lies erfaßte ein förmlicher Grimm gegen den armen Pastor Tiele.
Ueder die Dünen ging verschlafen der Abendwind an de« Strand.
Da standen sie auf und gingen heim.
Kapitel 20.
Lies und Knut waren wieder in Königsberg .LieS stand noch ganz unter dem Eindruck der letzten Woche,
wo sie ihre geliebte Großmutter hinaustragen mußten cuck , den stillen Friedhof hinter den Dünen. Sie konnte sich - immer noch nicht an den Gedanken gewöhnen . Aber daß ! rasche, pulsierende Leben mit seiner Arbeit und seinen A» sprüchen trat von neuem an Lies heran und riß sie auS ' ihren Erinnerungen und Träumen. !
Und das war gut.
Es waren ja so viele da, die sie noch braucht«» Gott sei Tank, — so viele, viele: Ihr Mann und ihr Kind, Ellen und Gisela, — ach ja, — Gisela! Sie hatte mehr denn je ihre liebe Not mit der Schwägerin. Während der Zeit, als Lies in Nilmer zur Beerdigung war, hatte Gisela sich in rauschende Feste gestürzt, obgleich Fasching ja eigentlich schon vorüber. Sie hatte getanzt, — getanzt wie eine Wahnsinnige — trotz der heftigsten Vorstellungen von Ernst .Sie hatte einfach den Kopf in den Nacken geworfen und ihn ausgelacht.
In seinen Augen flammte es. j
„Gisela, du weißt, wie ich dich lieb habe. Set doch ' nicht so unverständig. Du tust dir selber mehr Schade« damit als dem Kinde. Ich als Arzt muß das wohl beurteile« können."
Dann fügte er leise fast scheu hinzu: „Freust du dich den» gar nicht ein bißchen auf das Kind Gisela? Nicht ei» ganz Nein bißchen nur? So wie sonst Mütter tun?«
Sie kniff die Augen zusammen und sah über ihn fort.
„Ueberflüssiger konntest du auch nicht fragen, Ernst. Du mußt doch jetzt zur Genüge über mich Bescheid wisse«. Ich mache doch wahrhaftig keinen Hehl daraus. Sag' mir nur in aller Welt, was soll ich später mit dem Kinde anfangen?"
Er sagte nichts, setzte sich an seinen Schreibtisch und stützte schwer den Kopf in die Hand .
Sie sah vor sich hin, wie im Traum, urü> sagte müde- halblaut:
„Ick, weiß nicht, wie die anderen es machen, daß st» immer so glücklich sind. Vielleicht tun sie auch nur so, ^ sie spielen ja fast alle Komödie. Vielleicht oi« ich euch zu wahr, — wer kann das wissen?"
Da stand er auf und trat vor sie hi«, hart U«d fremd.
(Fortsetzung folgt.)