gions- und sonstige Freiheit, über Wohlfahrtsein- richtungen, wie Krankenhäuser, Krankenkasse, Alters- nud Penstonsversicherung, von Schulen u.s.w. ge­sprochen und ihn nachher ganz höflich zum Nachdenken eingeladen. Gibt es doch in England immer noch 2 A, Analphabeten in Frankreich sogar 10 A, und in Deutschland muh man sich schon eine Million zu­sammenstellen, um 3 Leute zu finden, die nicht lesen und schreiben können. Wenn erst einmal die grohen Massen der feindlichen Völker, die mit ihrer Zivili­sation prahlen, so gebildet sind, wie die Deutschen, dann werden wir uns mit ihnen über das Thema Zivilisation unterhalten können. Unsere Feinde anerkennen die Tapferkeit unserer Soldaten, ein größeres Lob könnte ihnen nicht gezollt werden. Hier ist die Presse in zwei Lager geteilt, ein deutsch- mrd ein französisch-freundliches. Volk und Regierung find für die Neutralität, die Spanien um jeden Preis bewahren will. Die Deutschen genießen viel Sym­pathie.

Eine interessante Gegenüberstellung.

Wie sehr die frühere, Jahrhunderte hindurch andauernde Gegnerschaft Englands und Frankreichs zerflossen ist, beweist die Tatsache, daß englische Zei­tungen von europäischem Rufe sich neuerdings an­schicken, Aeuherungen Napoleons I als einer unfehl­baren Autorität zu zitieren. So erinnerte in letzter Woche dieTimes" an den Ausspruch des grohen Korsen, wonach Antwerpen stets eine Pistole sei, ge­zielt aus den Kopf Großbritanniens. Wir möchten nur die englische Presse an einen Ausspruch dieses Mannes, der der erbittertste Feind Englands aller Zeiten war, erinnern, den er über den damaligen englischen Staatsminister, Lord Ea-stlereagh, tat. Nach dem Tagebuch von St. Helena, einer absolut unan­fechtbaren Quelle, sagte er über diesen:Er regiert alle klebrigen und beherrscht mit Hilfe seiner Frech­heit und seiner Jntriguen selbst den Fürsten. Stark durch eine selbstgeschaffene Majorität ist er stets be­reit, im Parlament mit der größten Unverschämtheit gegen Vernunft, Recht, Gerechtigkeit und Wahrheit in die Schranken zu treten. Eine Lüge kostet ihn nichts; nichts hält ihn zurück, alles ist ihm gleich. Er weiß, daß die Stimmen bereit sind, ihm beizufallen und alles gesetzmäßig zu machen. Er hat sein Vater­land aufgeopfert, er erniedrigt es mit jedem Tag mehr, indem er es in Widerspruch mit seiner Politik,

seinen Staatsgrundlehren und seinen Interessen re­giert, er überliefert es gänzlich dem Festlande. Eng­lands Stellung wird mit jedem Augenblick verkehr­ter. Gott weih, wie man sich da herausziehen wird. Er begann seine Laufbahn durch eine politische Glau­bensabtrünnigkeit, die einen unauslöschlichen Flecken zurllckläßt. Zuerst trat er als Verfechter der Sache des Volkes auf und machte sich dann zum Diener der Ge­walt und der Willkür. Er hatte die Unverschämtheit, dem Parlamente Akte als authentisch vorzulegen, von denen er wohl wußte, daß sie verfälscht waren, die er vielleicht selbst hatte verfälschen lassen, und dennoch hat man, auf diese Akten hin, die Entthro­nung Murats ausgesprochen. Er macht sich ein Ge­schäft daraus, im vollen Parlament und in öffent­lichen Versamlungen sich selbst täglich anzulllgen. Seine Handlungen beleidigen so sehr das National­interesse, sie standen so sehr im Widerspruch mit den politischen Lehren seines Landes, sie trugen so sehr den Charakter der Inkonsequenz, daß man nicht be­greift, wie eine verständige Ration sich von einem solchen Narren regieren läßt. Nein, Lord Castlereagh ist nicht der Minister eines großen, freien Volkes, des­sen Pflicht es wäre, den fremden Rationen Achtung einzuflößen, er ist ein Vezier, der seine Landsleute zu Sklaven abrichtet, der Leiter, durch den die Schätze Englands über das Festland ausgegossen, durch den alle abscheulichen Lehren des Auslands in England eingeführt werden." Stellt man diesem Namen Sir" Edward Grey gegenüber, so hat man die treff­lichste Kennzeichnung des Letzteren. Sollte er sich diesen Vorgänger zum Muster genommen haben? Die deutschen Waffen werden ihn lehren, daß es für alle Verbrechen eine strafende Nemesis gibt!

Volkswirtschaftliches.

DerKriegswein".

DerWeinbau" schreibt: Die Weinlese ist im Gang, an vielen Orten schon beendet. Fast allerorts war der 19. Oktober für den Lesebeginn anberaumt,' gerne hätte man den Trauben zum Schluß noch etwas mehr Sonnenschein gegönnt, denn die zweite Sep­tember- und die erste Oktoberhälfte verstrichen mit kühlem, ja regnerischem und teilweise kaltem Wetter, bei meist bedecktem Himmel. Recht in die Quere ka­men vorzeitige Nachtfröste am 7., 8., 12. und 13. Okt., die das Laub in niederen Lagen zerstörten, den Trau­

ben jedoch glücklicherweise nicht weiter gefährlich wurden. Die anfänglich gehegte Befürchtung, die Weingärtner würden angesichts der ernsten Zeiten mangels Nachfrage und ordentlichen Preises auf Erzeugnis sitzen bleiben, hat sich glücklicherweise als unnötig erwiesen; schon anfangs Oktober waren die Weinkäufer in Bewegung, um sich rechtzeitig eines PostenNeuen" zu versichern, und bald durfte man inne werden, dah das heurige Wachstum glatt und restlos Abnahme findet. Die lebhafte Nachfrage war günstig auf die Preisbildung. Im freihändigen Ver­kauf wurden bis jetzt 6590 für 1 Hektoliter er­löst. Die Versteigerungen der Weingärtnergesell­schaften und der herrschaftlichen Güter werden sehr wahrscheinlich mit höheren Preisen abschließen. Den bis jetzt vorliegenden Gehaltzahlen nach zu urteilen wird sich der 1914er zu einem reintönigen, brauch­baren Mittelwein entwickeln.

Getreiden« arkt.

Der Getreldemarkt verkehrte in der abgelaufenen Woche in vollständig abwartender Haltung, da bei wiederum kleinen Zufuhren die Verkäufer unverändert hohe Preise verlangen und Käufer in Erwartung der Höchstpreise, die nächster Tage dem Vernehmen nach in Kraft irrten sollen, keine Unternehmung?, lust zeigen. Aus der heriigen Börse erstrecken sick Umsätze im Hinblick hierauf nur aus Deckung des dringende» Bedarfes. Wir notieren:

Weizen, norddeutscher

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29. bis 29.50

fränkischer

.. 29.-

29.50

Landweizen

» 28.- .,

29

Dinkel

18.50 ,

19.k0

Roggen

24.50

25.50

Hafer

. 23.-

24.

Gerste, württembergische

. 23.50

25

Donau-Mais

23.50 ..

24.

Mehl Nr. 0 ^ 42. bis 43.

0 t 41. 42.

I 40.- 41.-

» .. 2 39. 40.

. 3 . 38.- ,. 39.

.. 4 . 34.50 . 35.50

brutto mit Sack 1"/° Skonto.

Kleie 14. bis 15. netto Kasse ohne Sack.

Unterreichenbach, 24. Okt. Dem heute stattgefundenen Vieh- und Schwetnemarkt waren zugesübrt: 79 Rindvieh, 2 Läuserschweine und 27 Milchschweine. Verkauft wurden: 10 Ochsen und Stiere (Preis 200450^L), 20 Kühe (Pres 300500 ^L), 20Kalbinnen und Rinder (Preis 150400^c) und 13 Mtlchschweine (Preis 1224^L pro Paar).

Für die Schriftleitung veranwortl.: Otto Seltmann, Calw Druck und Verlag der A. Oelschlägcr'schen Buchdruckerei, Calw.

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