Nr. 13
LchwarzwSlder Tageszeitung „Aus den Tannen."
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als mittlerer Dienst erhalten bleibt. Dann beschäftigte sich der Ausschuß mit der geplanten Reform des höheren Schulwesens. Berichterstatter Schermann stellte in den Mittelpunkt seiner Beratungen den Grundsatz, daß es sich um den Kampf der Existenz des Humanistischen Gymnasiums handle. Auch die Frage der Kurzstunden wurde eingehend erörtert. Die Mehrzahl der Mitglieder sprach sich gegen die Zweckmäßigkeit dieser Einrichtung aus. Auch die Frage der Hochschulbildung wurde erörtert. Ministerialrat Dr. Löffler beantwortete die einzelnen Fragen. Er sprach den Dank der Regierung für die Arbeiten im Unterausschuß.
7 0. Geburtstag. Kommerzienrat Heinrich Otto, einer der hervorragendsten württembergischen Baumwoll- industriellen, konnte am 17. Jan. den 70. Geburtstag begehen. Der Unternehmungsgeist Ottos zeigte sich vor dem Kriege durch seine Gründung ausgedehnter Baumwoll- pflanzungen in Ostafrika. Während des Krieges führte er die Aufnahme der belgischen Textilindustrie durch.
Reichstagungehe m. HöhererHandelssch ü» ler. Der Reichsbund deutscher Vereine ehemaliger Höherer Handelsschüler hielt Sonntag sinnen 4. Bundestag ab, verbunden mit dem 25. Stiftungsfest des Stuttgarter Bundesvereins „Alte Garde". Die Tagung, die verschiedene Referate über das deutsche Höhere Handelsschulwesen umfaßte, fand im Sitzungssaal der früheren württ. 1. Kammer statt. Der erste Bundosvorsitzende Hallmayer-Stutt- gart begrüßte die Mitglieder und die Vertreter der Reichsund Landesbehörden und gab einen Rückblick auf die bisherige Arbeit des Reichslundes. Präsident von Bälz überbrachte die Grüße und Glückwünsche namens des württ. Kultministeriums, des Arbeitsministeriums, der Stadt Stuttgart, der Oberpsstdirektion, des Landesfinanzamtes und des sächsischen Wirtschaftsministeriums. Das erste Referat über „Ausbau der Höheren Handelsschulen und Handelsrealschulen zu Wirtschaftsschulen" erstattete Handelsschuldirektor Talmon-Eros, Stuttgart. Studiendirektor Professor Bernhardt-Chemnitz berichtete über den Stand dieser Frage in Sachsen. Sachsen lehnt ein besonderes Handelsabitur ab und kennt nur ein vollberechtigtes Abitur.
Protestkundgebungdeswürtt-Handwerks ,oie wir hören, findet am Sonntag, den 24. Januar, vormittags ^11 Uhr im Gustav Siegle-Haus hier eine Protestkundgebung des schwäbischen Handwerks gegen den von der Reichsregierung vorgelegten Gesetzentwurf über die sogenannte Förderung des Preisabbaus statt.
Cannstatt, 15. Jan. (Jäher Tod. — Autobrand.) Auf feiner Arbeitsstelle hier erlitt ein 42 Jahre alter Bauarbeiter von Münster einen Schlaganfall und war sofort tot. — In der Wiesenstraße geriet ein Geschäftsauto in Brand. Bei den Löscharbeiten hat ein 20 Jahre alter Chauffeur Brandwunden erlitten.
Leonberg, 15. Jan. (Verpachtung des Rappenhofes.) Nach einer vorausgegangenen Besichtigung des Gutes Rappenhof durch die Ausschüsse des Landwirtschaftlichen Bezirksvereins und Pferdezuchtverein Leonberg wurde der Rappenhof von diesen beiden Vereinen auf 10 Jahre gepachtet. Der Betrieb soll auf Weidebetrieb für Pferde umgestellt werden, ebenso soll Schweinezucht betrieben werden.
Heilbronn, 15. Jan. (Tagung des Neckar-Verkehrsverbandes.) Die Jahreshauptversammlung des Neckar-Verkshrs- verbandes, der heute eine festgefügte, von Heilbronn bis Heidelberg reichende Verkehrsorganisation darstellt, fand am 12. Januar in Hirschhorn unter großer Beteiligung Mit. Di« Worte des Heidelberger Bürgermeisters Amberger vermochten die Versammlung davon zu überzeugen, daß in Heidelberg das lebhafte Bedürfnis besteht, mit den Gemeinden und Verkehrsvereinen bis Heilbronn hinauf in der Berkehrspolitik zusammenzuarbeiten, und daß Heidelberg sich frei weiß von kleinlicher Eifersüchtelei. Die Hirschhörner Tagung bewies deutlich, wie eng verbunden die Gemeinden -wischen Heilbronn und Heidelberg sind, und wie stark überall der Wunsch ist, die Hemmungen zufälliger Landesgrenzen aus dem Wege zu räumen. Deutlich zu hören war di« Warnung an die Verkehrsunternehmen, namentlich an die Eisenbahnverwaltung, diese engen Zusammenhänge nicht weiter zu übersehen.
Heilbron«, 16. Jan. (Die Straßenbahn nach Bückingen.) Der Straßenbahnbau nach Bückingen, der den Anfang eines besseren Borortsverkehrs mit der Stadt Heilbronn bilden fall, wird sofort in Angriff genommen.
Tübingen, 15. Jan. (Ehrung.) Die theologische Fakultät hat dem Direktor Theodor Schneller in Jerusalem aus Anlaß seines 40jährigen Jubiläums, zuerst an der Seite seines Vaters, des Gründers der Anstalten des Syrischen Waisenhauses, dann Jahrzehnte hindurch als Leiter, die theologische Doktorwürde zuerkannt. ,
Tübingen, 16. Jan. (Anklage wegen Mords.) In der Tagung des Schwurgerichts komt am 25. Januar eine Strafsache gegen Manfred Frhr. von Tessin von Hochdorf und Kurt Frhr. von Tessin, Handelsschüler in Stuttgart wegen eines Verbrechens des Mordes bezw. wegen vorher zug-esag- t« Begünstigung zur Verhandlung.
Ulm, 16. Jan. (Laudesparteitag des Zentrums.) Der Law despartsitag des Zentrums findet hier nun endgültig am Sonntag, den 24. Januar stabt.
Kniebis OA. Freudenstadt, 16. Jan. (Erstickt.) Der 48- jährige Wilhelm Volz von hier hat sich vor einigen Tagen in Griesbach in den Wirtschaften aufgehalten und ging am späten Abend talabwärts. Tags darauf fand man Volz unterhalb der Dettelbacher Mühle an der Straßenböschung mit dem Gesicht in einem Wassergraben tot liegen. Erstickungstod wurde festgestellt.
Schwenningen» 16. Jan. (Die Aussperrung in der Uhren- industrie.) Hier werden etwa 8000 Arbeiter von der Aus» sperrungsmaßnahme des Uhrenverbands betroffen. Di« Zahl der Ausgesperrten im ganzen Verbandsgebiet dürft«
VOü erreiLs«.
Nördlingen, 16. Jan. (Aufdeckung einer vorgeschichtlichen Siedlung.) Von dem bekannten Geschichtsforscher Dr. E. Frickinger wurde nicht weit von Merzingen in einem Acker eine vorgeschichtliche Siedlung aufgefunden. Unter oen ausgegrabenen Gegenständen befindet sich ein sehr gut erhaltener 16 Zentimeter langer vierkantiger Bronzemeißel. Im vorigen Frühjahr wurde 350 Meter von dieser Fundstelle entfernt ebenfalls eine Siedlung aus der Früh- hallstadtzeit festgestellt.
Baimertshofen OA. Neresheim, 16. Jan. (Diebstahl.) In der hiesigen Vahnhofkasse hat man eingebrochen. Der Dieb schlich abends zwischen 5 und 8 Uhr in den Wartsaal ein, erbrach von da aus das Fenster am Schalter und nahm die Schublade aus dem Schaltertisch heraus. Unterhalb des Bahnhofs auf dem Holzladeplatz fand man sie geleert. Dem Täter, von dem man noch keine Spur hat, sind :a. 65 Mk. in die Hände gefallen.
Obermarchtal OA. Ehingen, 16. Jan. (12 Schweine verbrannt.) In den Schweinestallungen des Tiber. Müller brach nachts Feuer aus. Ein Ueberspringen auf die Scheuer konnte mit Mühe verhindert werden. Doch fielen dem Brande 12 Schweine zum Opfer, von denen acht am andern Tag hätten abgeliefert werden sollen.
Leutkirch, 16. Jan. (Vorsicht beim Auslassen von Butter!) In der Nähe von Wurzach wollte eine Landwirtsfrau Butter auslassen. Als sie auf einen Augenblick die Küche verließ, um nach ihrem weinenden Kinde zu sehen, fing die zerlassene Butter wohl durch lleberlaufen Feuer, das auf das danebenliegende Holz Übergriff. Zu allem Unglück stand noch in der Nähe eine gefüllte Erdölkanne, die umfiel und deren Inhalt sich über Tische und Stühle er- 2oß, sodaß in kürzester Zeit die ganze Küche lichterloh brannte. Der herbeigerufene Ehemann konnte mit Hilfe dienstbereiter Personen den Brand löschen.
Wangen bei Dietenheim OA. Leutkirch, 16. Jan. (Tödlicher Unfall.) Der verheiratete 47 Jahre alte Maurer und Landwirt Alfons Vaur war mit dem Fällen eines Baumes beschäftigt, wurde aber dabei infolge vorzeitigen Fallens desselben am Kopfe so schwer verletzt, daß er andern Tags nachdem er da-z Bewußtsein verloren hatte, gestorben ist.
Kleine Nachrichten aus aller Wett.
Gasvergiftung eines badischen Netchsragsaogeoroneten. Aus Berlin wird gemeldet: Samstag vormittag gegen 9.15 Uhr wurde der 56jährige sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Georg Schöpflin aus Karlsruhe, der den 32. Wahlkreis Baden vertritt, in seiner hiesigen Wohnung im Hause Hindersinstraße 4a durch Gas vergiftet bewußtlos aufgefunden. Die sofort alarmierte Feuerwehr bemühte sich um ihn und es gelang ihr, ihn wieder ins Leben zurückzurufen. Nach den angestellten Ermittelungen liegt lediglich Fahrlässigkeit vor.
Keine Verhandlung über eine Ausländsanleihe für den Herzog von Sachsen, Koburg und Gotha. Dem Vorsitzenden des Rechtsausschusses des Reichstages ist folgendes Telegramm zugegangen: Zeitungsnachrichten zufolge ist beiden Verhandlungen des Rechtsausschusses über die Vermögensauseinandersetzung mit den Fürstenhäusern behauptet worden, der Herzog von Sachsen, Koburg und Gotha verhandle über eine Ausländsanleihe unter hypethekarischer Belastung des herzoglichen Hausvermögens. Als Generalbevollmächtigter des Herzogs gebe ich die Erklärung ab, daß an all den Behauptungen kein wahres Wort ist.
Kein Erzbergermörder verhaftet. Nach einer Meldung der „Grazer Tagespost" aus Leoben stellten zwei badische Kriminalbeamte, welche die Mörder Erzbergers kennen, fest, daß der ihnen voraeführte, in Aussee verhaftete Vogt mit dem gesuchten Erzdergermörder nicht identisch ist.
Täglich 3800 Zwangsvollstreckungsanträge. Nach Blättermeldungen wird die Zahl der augenblicklich bei dem Berliner Amtsgericht eingelaufenen Zwangsüollstreckungs- anträge auf insgesamt 3000 täglich geschätzt. Von dem auf Grund dieser Anträge vorgenommenen Pfändungen dürfte etwa ein Drittel fruchtlos ausfallen.
Hochverratsverfahre« gegen den Hochmeister des Jung- deutschen Ordens. Von der Kasseler Staatsanwaltschaft ist, wie uns von der Leitung des Jungdeutschen Ordens mitgeteilt wird, das Hochverratsverfahren gegen den Hochmeister des Jungdeutschen Ordens, Arthur Mahraum, bezw. gegen die Ordensleitung eingeleitet worden. In der Mitteilung der Ordensleitung heißt es weiter: Das Hochverratsverfahren gründet sich auf die auch durch die Veröffentlichen der Ordensleitung im „Jungdeutschen" bekannt gegebenen Verhandlungen des Hochmeisters mit ausländischen Politikern. Die Einleitung des Verfahrens ist umso sonderbarer, als die Ordensleitung von diesen Verhandlungen die für die Reichspolitik zuständigen Reichsbehör- dsn jeweils unterrichtet,'hatte.
Was kostet der Reichstag? Nach dem Etat für 1926 erfordert der Reichstag mit seinen 493 Abgeordneten einen Gesamtzuschuß von 6 636 355 Mk. Für die Herstellung der Reichstagdrucksachen sowie Beschaffung von Zeitungen und Druckschriften sind 360 006 Mark erforderlich. Für die Entschädigung an die Eisenbahnen für die Freifahrt der Mitglieder des Reichstages werden 1.105 560 Mk. angefordert s dazu kommen noch 3000 Mk., die die Deutsche Reichspost zur Ablösung des Fahrgelds für die von den Reichstagsabgeordneten unentgeltlich benutzten Kraftvostlinien erhält. Die Aufwandsentschädigung für die Abgeordneten beträgt nach dem vom 4, Dezember M4 ab geltenden Monatssatz von 618.75 Mk. für 493 Abgeordnete 3 660 525 Mk. Außerdem sind noch rund 14 000 Mk. in den Etat eingestellt für Tagegelder, die dre Abgeordneten an plenarsitzungsfreien Tagen sü» Ausschubsitzungen erhalten. Als Ausgaben für die Untersuchungsausschüsse find zunächst 8000 Mk. gegenüber 17 000 Mk. im Jahre 1925 veranschlagt. Für den Wirtschaftsbetrieb im Reichstagsge- bäude sind 30 000 Mk. Zuschuß eingesetzt, während im Rechnungsjahr nur 22 000 Mk. erforderlich waren.
Stnrr beim Berliner Sechstagerennen. Kur, vor Mitternacht ereignete sich bei dem Berliner Sechstagerennen ein Sturz mehrerer Fahrer, wobei der Jtaliner Girardengo, der mit seinem Landsmann Eiorgetti bisher das Rennen führte, sich einen Schlüsselbeinbruch zuzog und ausschied. Auch der Deutsche Knappe wurde so schwer verletzt, daß er ausgeben mußte.
Eine erschütternde Statistik. Das Statistische Relchsamt schloß eine Aufstellung für ganz Deutschland ab, wonach 1923 sich 13 288 Selbstmorde ereigneten. Diese Statistik wird' wohl bei Aufstellung einer Statistik über di« gegenwärtigen Selbstmorde noch übertroffen werde».
30 Millionen Ausländsdeutsche. Durch die Friedensdiktate I ist bekanntlich die Zahl der Ausländsdeutschen ganz erheblich gewachsen. Nach neuesten Mitteilungen leben in den Vereinig»
. tsn Staaten 15—20 Millionen, in Kanada 500 00. in Mittelund Südamerika 620 000 Deutsche: in Australien 100 000: in Afrika 40 000, in Asien einschließlich Kaukasus 180 000. In Europa gehören über 10 Mill. deutsche Stammesbrüder nicht zum Reich: zu den baltischen Staaten Estland. Lettland. Memelgebiet und Litauen 278 000. zu Polen nach Ausweisung von rund' 1 Million Deutscher 900 000, zur Tschechoslowakei gegen 4 Mill^ zu Rußland 1 Mill., zu Südslawien nach Ausweisung von 100 000' rmmer noch 450 000, zu Italien (Südtirol) 250 000. Rumänie« 300 000, Belgien 77 000, Elsaß-Lothringen, wo 150 000 Deutsche' ausgewiesen wurden. 1 450 000, zu Dänemark (Nordschleswig)' 40 000, Danzig hat 330 000 Deutsche. Rund 30 Millionen, also der dritte Teil aller Deutschen, find also Ausländsdeutsche, teil» infolge Auswanderung, teils auf Grund der Friedensverträge, llmsomebr müssen wir die geistige und kulturelle Einheit de» Deutschtums m der Welt, Herstellen und okleaeu.
Ans dcm Gerichtssaal.
Der Mordprozetz Pölzing-Prüferl
München, 16. Jan. Der vierte Derhandlungstag begann mit der Vernehmung weiterer militärischer Zeugen. Der dam ige Verpslegungsosfizier des Freikorps Lützow bekundet, nach einer Instruktion des Majors Schulz konnte jemand, der mit der Waffe in der Hand getroffen wurde, sofort erschossen werden. Der Major habe Pölzing nach der Erschießung der Leute zur Red« gestellt. Wer bei der Haussuchung den Besitz der Waffen leug, nete, wurde erschossen, sobald doch Waffen gefunden wurde» Alsdann wird unvereidigt der im Prozeß schon mehrfach ge .rannte Major Schulz vernommen, gegen den Voruntersuchuni wegen Teilnahme an der Erschießung eingeleitet ist. Das Ge eicht wird hierüber erst entscheiden, wenn das Ergebnis de, gegenwärtigen Prozesses vorliegt. Der Zeuge batte den Eia druck, beim Einmarsch der Regierungstruppen in Bayern fits in einem feindlichen Lande zu befinden. Beim Einmarsch i> Perlach habe es keine Schwierigkeiten gegeben. Beim Einmarscl in München habe die Truppe mehrfach Verluste gehabt. Die e« regte Stimung der Bevölkerung habe auf die Truppen große, Eindruck gemacht. Der Zeuge bat am 4. Mai seinen Offiziere« die Einrichtung eines ständigen Standgerichtes bekanntgegebeq Gefangene entweder zu ihm oder zum Generalkommando s» schicken. Von der Fahrt Polzings nach Perlach babe er kei« Kenntnis gehabt. Der Angeklagte Pölzing bleibt darauf best« hen, daß er den Befehl von der Abteilung erhalten und nach se^ ner Rückkehr die Einbringung von Gefangenen gemeldet Lab» Major Schulz erklärt demgegenüber, kein Offizier könne sich «» innern, daß am 5. Mai früh bei der Abteilung Gefangene «« gegeben worden seien.
Pölzing behauptete, er hätte ihm, dem Zeugen, Meldümar der Straße gemacht, da er selbst erst um 9 Ubr aufgestande« se Daher habe er auch Pölzing nicht sagen können: „Legen Sie dl Kerle um". Bon der Erschießung babe er erst später erfahve, Auf seine Frage, warum Pölzing die Leute erschießen liek»'hatz Pölzing geantwortet, sie hätten sich widersetzt. Er, der Leüg habe dann die Sache Major Lützow gemeldet. Auf Frage tÄ Vorsitzenden erklärte der Zeuge, Pölzing hätte besser daran s> tan, wenn er die Gefangenen in München seinem Vorgesetzte übergeben hätte. Beim Einmarsch in Bayern sei der Noskesch Schieberlab in Geltung gewesen. Auf Fragen des StaaLson walts und der Verteidigung antwortet der Zeuge noch, wenn e» eine Meldung erbalte« hätte, wäre die ganze Sache Sicht s« schehen.
Beleidigung durch die Presse
Stuttgart, 16. Jan. Das Schöffengericht hat den Redakteur Queck von der „Südd Arbeiterzeitung" wegen Beleidigung von Oberrechnungsrat Schöck vom Städt. Nachrichtenamt zu 300 Mk. Geldstrafe und zur Tragung der Kosten verurteilt. Bei der Beleidigungsklage, die von der Stadtverwaltung ausging, handelt es sich um die Flucht des Kommunisten Bohla aus dem Katba- rinenhospital im November 1924.
Kandel und Verkehr.
Amtliche Berliner Devisenkurse vom 15. und IS. Januar
Geld
Brief
Geld
Brief
London (1 Pfund Sterl.)
28L86
28,436
28,386
18,43«
Neuoork (1 Dollar)
4.19S
4.365
4.195
4Mi
Amsterdam (108 Gulden)
168,6«
169.08
188,89
1SV.11
Brüssel (108 Francs)
19.04
19.08
19,06
1V.0S
Stalie» (100 Lire)
16,93
16,97
16,955
16,996
Paris (180 Francs)
15.78
15.74
15.855
15,895
Schweiz (108 Kranken)
81.85
81.25
81,085
81L8V
Spanien (108 Peseten)
59,48
59,54
59,41
5V,W
Stockholm (100 Kronen)
112,3«
112.64
112,81
113,59
Wien (108 Schilling)
59.84
59.18
59,85
59,1k
""" Börsen
Berliner Börse vom 18. Ja». Dte SamstagbSrse bot im Gegensatz »n früheren «ne gut angeregt« Geschäftstätigkeit und brachte ein« Fortsetzung der Aufwärtsbcwegung. Maßgebend hierfür war vor allem dt« «nter deutscher Beteiligung erfolgte Gründung einer amerikanischen Finanzierungsgesellschaft zur Kreditgewährung auch an kleiner« deutschc Jndustrieunternehmungen, sowie ferner die unser- ändert flüssig« GeldmarkUag«. Nachdem im vorbörslichen g-rei verkehr schon recht feste Notierungen für di« führenden Papiere genannt Wörbe« wllkkit, wiesen die Eröffnungskurs« durchweg Steigerung«» von 1—3 Prozent und vereinzelt auch 4 Prozent auf fast allen Märkten auf. Dte Börsenspekulation hielt nach den groben Steigerung«» der letzten Zeit Gewinnmit»ahmen für geboten und bezw. Schwankungen mit 1» bis teilweise Sprozentise» Rückgängen gegen di« gestw- ge» ein. Am Rcntenmarkt erhielt sich die Kauflust für Borkrieg»» hypothekenpfandbriefe, die teilweise bis 78 Pfennig onter Repartierungen stiegen, da das Material hierin knapp zu werden beginnt. Auch Goldpfandbriefe wurden weiter bei mäßigen KurSbesierunge» stark gekauft. Am Devisenverkehr stieg Pari» um 155 Pfennig.
Pforzheimer Edelmetallvreise vom IS. San. 1 Kilo Gold 2795 ^ Gel». 3889 Briest 1 Kilo Silber S4 ^ Geld. 94.68—»6.16 ^ Batet- 1 Gramm Platin 14.SS > Gel». 14.78 > Brief.
Märkte
Stuttgarter Obst- «nd Gemstsemarkt vom 16. Jan. Tdeläpfel »v bi» »S: Tafcläpfel 15—35: Walnüsse »5—48: Kartoffel» 4—5: Endivien- salat 18—18: Wirsing (Köhlkraut) 8—18: Kilderkraut 5—7: Weißkraut rund 5—7: Rotkraut 7—9: Blumenkohl pro Stück 70-80: Rosenkohl 15—S5: A Klar. 35—45: Roterüben A Klar. 6—8: gelb« Rüben 7—18: Zwiebel n Klar. 7—13: Rettich« 1 Stück 8-6: Sellerie 1 Stück 18-25: S chinarmv uwel« 85 —4s: Kobtrabe« s—L
Wirtschaft
Die Saripreise. Für alle Lieferungen ab 1. Sann« ISIS bi» auf »etter«« gewährt da» Kaliiyndlkat einen dreimonatigen Sechfelkredit 7 »it zweimaliger Protongakionsmöaltchkeit, leb och nicht über den 35. November 1936 hinan», soweit die Reich»bank die Wechsel ««kontiert. Kte Besteller habe« den Netch»bankdiskont sowie die Stemvelkoste» M trage«: wir» der Wechsel schon »ach drei Monate« eingetöst, w kommt nur et» Di»k«Nts«tz von 7 Prozent pro Sahr znr Berechn»«». Bei fristgemäßer varzahl»«« wird «t» hoher Skonto, nämlich 6 Pro». »e»t gewährt» Dir Haltzwrchr blotbr» »»»«»ändert. - -— ^