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Schwarzwälder Tageszeitung „Aus de« Tannen"
Nr. 245
Umgruppierung der Besatzungstruppen?
Paris» 17. Okt. Havas bestätigt, daß Chambcrlain bei ^ seiner Durchreise durch Paris wahrscheinlich mit dem Mini- k sterpräsidenten Painleve eine Besprechung haben werde. Obwohl man in Locarno, so heißt es in der Haoasmeldung, betreffs der Kölner Zone noch keine Verpflichtungen eingegangen sei, habe sich die französische Regierung doch bereits ^ im Verlause einer Besprechung im Kriegsministerium mit der künftigen Umgruppierung der Truppen in den Gebieten der französischen Zonen beschäftigt, die eventuell, falls die englischen Truppen ihre Zone verlassen, diesen abgetreten werden können. — „Echo de Paris" meldet, in der Unter- s redung, die Chamberlain am kommenden Montag mit dem ^ Ministerpräsidenten Painleve in Paris haben soll, werden : Marschall Foch und sein Generalstabschef und General De- ? sticker teilnehmen. Nach dem „Journal" handelt es sich bei j der Konferenz darum, die Frage zu erörtern, in welchem j Teil der Rheinlande nach Aufhebung der Besetzung der » Kölner Zone die englischen Soldaten untergebracht werden ! sollen. :
Carllaux über die Finanzlage !
Nizza, 17. Okt. Auf dem radikalen Kongreß ergriff Fi- ; «anzminister Caillaux das Wort, um die gegenwärtige i Finanzlage zu behandeln. Gegenwärtig seien noch 20 MK- s liarden Franken für die befreiten Gebiete zu zahlen. Weiter « feien noch im laufenden Finanzjahr Zahlungen im Betrage von 22 Milliarden fällig. Die schwebende Schuld belaufe sich auf 55 Milliarden, sie werde aber durch die gegenwärtig s aufgelegte Anleihe wesentlich zurückgeschraubt werden. Es : kämen schließlich noch die interalliierten Schulden in Frage, ^ worüber er in London und in Amerika verhandelt habe, i Diese seien durch die Nachlässigkeit der Minister der vergan- > genen gesetzgebenden Parteien und dura, die Zinsen ruf bei- > nahe 40 Milliarden angewachsen. So belaufen sich die Zin- s sen auf 3 Milliarden für Amerika und beinahe ebensoviel t für England. Sicherlich sei es für das siegreiche Frankreich ; schmerzlich, in finanzieller Hinsicht bestiegt zu sein, aber das ! sei Tatsache. Seine Formel als Finanzminister werde sein, r keine Schulden, sondern mehr Kredite. Um aber die Same- ^ rung durchzusühren, brauche er unbedingtes Vertrauen. ! Sein Vudgetvorschlag sei ein weiterer Schritt auf dem Wege r zur demokratischen Reform. Er müsse hier auf das deutsche t Beispiel Hinweisen. Er habe ein außerordexrlich weitgehen- ! des Steuerprogramm ausgearbeitet, aber nur unter der Be- r Lingung, daß es auch möglich sei, denn er wolle nicht das s Staatsschiff auf einen Felsen steuern. ^
Die Lage in Syrien s
Paris, 17. Okt. Nach einer Meldung des „Newyork Hs- ! rald" aus Kairo, soll in Damaskus angesichts des Aufstau- j des in den verschiedenen Teilen Syriens Pas Kriegsrecht s verhängt worden sein. Die Aufständischen hätten Maarra ! und Chanschaikun in Brand gesteckt. Senegalesenverstär- - kungen seien in Aleppo eingetroffen. Nach Nachrichten aus Beirut seien französische Verstärkungen aus Frankreich dort i eingetroffen. »
Zu den Wirren in China !
London, 17. Okt. Zu den Wirren in China schreibt „Dai- § ly Telegraph": Der Verlust Schanghais bedeutet für Tschangtsolin eine ernste Niederlage. Sun-Tschuan-Fangs Truppen erbeuteten den letzten Zug der abmarschierenden Truppen Tschangtsolins und nahmen 300 Soldaten gefangen, ohne daß dabei ein Schuß fiel. Tschangtsolins Linie ist auf Nanking zurückgenommen worden, um besten Besitz sicher die erste Schlacht entbrennen wird, die wohl ganz China in den Krieg hineinreißen wird.
„Die Brandstifterin"
Roman von Erich Eben st ein *
2) (Nachdruck verboten.)
Die Ketten-Hieslin steht an den großen Holzbirnbaum, der den Hofeingang beschattet, gelehnt und starrt stumm und unverwandt in die lodernden Flammen. Ihr hübsches, fast noch mädchenhaftes junges Gesicht hat den Ausdruck versteinerten Grauens. Sie hört nicht, was die Nachbarinnen zu ihr sprechen, sie hat weder Klagen noch Tränen. Schier unheimlich kommt sie den Leuten vor in ihrer stummen Verstörtheit, dis vielen als Gleichgültigkeit erscheint.
Da ist ihr Mann ganz anders. Zn wilder Verzweiflung tobt und schreit er, rauft sich das Haar und verflucht Gott und die Welt. Sie haben ihn aus dem Wirtshaus holen müssen, als der Brand auf seinem Hof ausbrach. Seit dem Morgen ist er dort gesessen und hat gezecht, bis ihn die Schreckensbotschaft jäh aus seinem Weindusel aufschreckte. - Taumelnd stieg er dann die Oedleiten hinauf und noch ; jetzt — sie merken es wohl — ist der Rausch, den er sich an- igetrunken, noch nicht ganz verflogen. Wie könnte er sonst sZo wüst schreien und fluchen?
' Die Jula hat er angeschrien wie ein Wilder: „Hast nit .bester aufpassen können — du? Wo warst denn, wie das -Feuer ausgekommen ist? And wie hat denn so etwas überschau pt geschehen können? Jesus, Jesus, und jetzt verbrennt mir mein Hof, Himmeldonnerwetter und du bist schuld dran, weil du nit bester aufpaßt hast!"
Die Ketten-Hieslin sagt kein Wort dazu. Sie geht nur 'still beiseite, lehnt sich wie erschöpft an den Birnbaum und starrt verstört in die glühende Lohe.
Die wütet weiter. Wirft immer stärkere Funkengarben auf das Hausdach hinüber, so daß die Männer am First immer weiter zurückweichen müssen. And plötzlich züngeln /dann da und dort kleine Flämmchen an den rasch trocken -gewordenen Schindeln auf, .—--
Altensteig, den 19. Oktober 1925.
— Aufwertung der Anleihen der Gemeinden und Ge- meiudeverbäade). Zur Wahrnehmung der Rechte der Anleihegläubiger sämtlicher württembergischer Gemeinden. Amtskörperschaften, Gemeinde- und Bezirksverbände ist Oberregierungsrat Vrodbeck in Stuttgart zum Treuhänder bestellt worden. Nach dem Anleihsablösungsgesetz, in dem seine Aufgaben erschöpfend geregelt find, ist der Treuhänder berechtigt, zu beantragen:
1. daß in Zweifelsfällen die Festsetzung des Goldwerts einer nach dem 1. Januar 1919 begründeten Markanleihe von der zuständigen Aufsichtsbehörde nachgeprüft wird;
2. daß die nach dem Gesetz 30 Jahre währende Dauer der Tilgung der Ablüsungsanleihen, die im Umtausch gegen Markanleihen alten Besitzes ausgegeben sind, herabgesetzt wird, wenn dies der Leistungsfähigkeit der als Schuldner «beteiligten Gemeinde, Amtskörperschaft usw. entspricht, höch- -stens jedoch auf 20 Jahre;
3. daß die ausgelosten Stücke der Ablösungsanleihen höher als mit 12,5 Prozent ihres Goldwerts, äußerstenfalls mit 25 Prozent einzulösen sind, sofern dies dem einzelnen Anleiheschuldner nach seiner finanziellen Leistungsfähigkeit und unter Berücksichtigung seiner öffentlichen Aufgaben zu- gemutet werden kann.
Die Aufgabe des Treuhänders beschränkt sich sonach aus die Vorbereitung und Stellung solcher Anträge in den dafür geeigneten Füllen. Weitere landesrechtliche Ausfüch- rungsbeftimmungen zum Anleiheablösungsgesetz werden erlasten werden, sobald die damit zusammenhängeirden Vorfragen geklärt sein werden.
— Krankheitsstatistik. In der 40. Jahreswoche vom 27. September bis 3. Oktober wurden folgende Fälle von gemeingefährlichen und sonstigen übertragbaren Krankheiten amtlich gemeldet: Diphterie 22 (tödlich —), Kindbettfieber 6 (2), Lunken- und Köhlkopftuberkulose 7 (22), Ruhr 3 (—), Scharlach 16 (—), Typhus 17 (—), Spinale Kinderlähmung 2 ( 1 ).
— Falsche Neichsbanknoten z« 20 Reichsmark. In mehreren Städten Norddeutfchlands sind falsche Reichsbanknoten zu 20 Reichsmark der Ausgabe vom 11. Oktober 1924 aufgetaucht. Die Falschstücke haben ein verschwommenes Gesamtbild. Die Augen des Frauenbildnisses auf der Vorderseite der falsche Note sind aus den Beschauer gerichtet, während auf den echten die Augen am Beschauer vorbeisehen. Die Nase ist breit und sattelförmig, auf der echten ist sie gerade. Mund und Kinn sind verschwommen. Die Fasern sind auf den Falschstücken aufgeklebt und leicht abzulösen. Auf die Ergreifung der Täter ist eine Belohnung von 6000 Reichsmark ausgesetzt. Es wird gebeten, Verausgaber der falschen Noten der Polizei zu übergeben.
— Wildberg, 18. Okt. (Todesfall.) Am Abend des 15. Oktober starb nach längerem Leiden Herr Oberlandmesser E. Gärtner im Alter von beinahe 74 Jahren. Einer der bedeutendsten Männer Wildbergs ist mit ihm dahingegangen. Als der Sohn des letzten Maiers vom Klostergut Reuthin ist er in einem größeren Geschwisterkreis ausgewachsen. Er wurde zum Geometer ausgebildet und hat sich, nachdem er sein Staatsexamen abgelegt, hier selbstständig gemacht. Seiner unermüdlichen zähen Arbeitskraft gelang es, für Wildberg ein Vermessungsamt zu bekommen. Seit 1911 ist das der Fall, und er war der erste Vorstand bis 1924. Mit seinen Gehilfen hat er die Feldbereinigungen in den Oberämtern Nagold, Calw und Herrenberg durchgeführt. Sein Weitblick, seine Personen- und Sachkenntnis und sein echt schwäbisches Gemüt brachten auch den ernst
haften Gegner zur Ueberzeugung, daß die Bereinigungen l nach und nach zur Zufriedenheit aller durchgeführt wur- s den. Im Ruhestand sich befindend, hat er seine Kenntnisse ^ noch als Vorsitzender verschiedener Feldbereinigungskom-
> Missionen verwerten können. Durch seine Jugend und sei- I den Beruf vielfach mit der Landwirtschaft zusammenge- ! führt, brachte er ihr stets ein großes Interesse entgegen, i Er gründete und leitete über 30 Jahre die Darlehenskasse ? Wildberg, sowie den landwirtschaftlichen Verein. Bald l kam er auch in den Ausschuß und Vorstand des landwirt- ^ schaftlichen Bezirksvereins Nagold. Die Ausmessungen ^ zu den Straßenbauten Wildberg—Effringen und Wildberg s —Eültlingen, sowie für die Bahnbauten Freudenstadt— ! Alpirsbach und Nagold—Altensteig hat er vorgenommen. ! Innerhalb seiner Heimatgemeinde war er von 1911—1922 s als Eemeinderat tätig und hat der Gemeinde durch seinen j Rat genützt. Zu seiner Erholung gehörte der Besuch der ; Singstunden des Liederkranzes, den er begründete und als ! Vorstand sehr förderte. Wegen seines Interesses für die ^ Sängersache wurde ihm vor dem Krieg vom Nagoldgau- j Sängerbund das Amt eines Gaukassiers übertragen, das er j gewissenhaft verwaltete. So war er ein Mann, der nur ! für andere tätig war mit einer unverwüstlich scheinenden s Gesundheit, unermüdlich bis in seine letzten Lebenstage, j Er hatte aber auch ein Herz für Alle und nicht zuletzt für ; die Armen und Aermsten seiner Umgebung. Die Aner- ? kennung hat ihm aber auch nicht gefehlt. Er erhielt einst ^ die Verdienstmedaille des Kronenordens und während der
Kriegszeit das Wilhelmskreuz. Die Darlehenskasse über- , reichte ihm anläßlich seiner 25jährigen Vorstandschaft eine
> goldene Uhr und der Liederkranz ernannte ihn bei seinem ! Rücktritt zu seinem Ehrenvorstand. Nun ist der große, : starke Mann dahin, doch seine Werke geben Zeugnis von ; seiner Arbeit. Wenige Wochen nur sind es her, daß er sei- ! ner Gattin das Geleit zum Friedhof gab und nun trägt j man ihn selbst hinaus. Ein ehrendes Andenken werden ^ ihm alle, die ihn kannten, bewahren.
j - Calw, 17. Okt. Das Ministerium des Innern dringt auf eine schärfere Durchführung derLebensmit- i telkontrolle. In der Hauptsache handelt es sich um s die Kontrolle von Milch, Wurst, Butter, Schmalz und Ge- ? würze. Am häufigsten sind Milchfälschungen, die ? mit den gewöhnlichen Apparaten oft gar nicht erfaßt wer- ; den können. Frühere Bestrebungen um eine schärfere Kontrolle durch ein auswärtiges Institut scheiterten an den hohen Kosten. Die Stadtverwaltung will nun in Verhand- lungen mit der städtischen llntersuchungsanstalt in Pforz- ! heim eintreten, um die Lebensmittelkontrolle durch dieses ! Organ ausführen zu lassen. Eine Schikanierung der Lebensmittelläden ist natürlich nicht beabsichtigt; die Kon- f trolle soll sowohl für den Kaufmann wie für den Käufer ! ein geeigneter Schutz sein. — Zur Deckung von Bau- s darlehen mußte die Stadt zur Aufnahme einer Schuld j schreiten. Dabei kam zum Ausdruck, daß die Stadt von ^ jetzt an nicht mehr in der Lage sei, Vaudarlehen zu gewäh- ! ren, da die ausbezahlten Vaudarlehen eine sehr starke Be- ! lastung für die Gemeinde bedeuten. In Hinsicht auf Stel- ! lung von Bauplätzen soll den Baulustigen wie seither ent- ? gegengekommen werden. — Für die Zeppelinspende s werden bei der jetzigen Lage des Unternehmens 100 ! Beitrag bewilligt. — Der Fußballsportverein er- s hält zur Anlage eines Spielplatzes ein Gelände j auf die Dauer von 10 Jahren unentgeltlich von 1 Hektar ! und dazu noch eine Schutzfläche von 120 Ar zu einem sehr ; niederen Pachtpreis. — Einige Schulbehörden veranstalten s alljährlich Fortbildungskurse für ihre Leh- z rer unter der Bedingung, daß die Gemeinden einen Teil
„Marand Josef — jetzt brennt's Haus auch schon!" schreit der Pferdeknecht vom Großreicherhof auf. Sie verdoppeln ihre Anstrengungen. Alles Wasser wird auf das Hausdach beschränkt, um die kleinen Flämmchen zu ersticken. Aber es hilft nichts — sie werden immer zahlreicher und größer.
Fünf Minuten später sind es schon Riesenflammen, die das Dach wie ein roter Mantel umhüllen. Der Ketten- Hiesl hat sich abseits auf den Rasen geworfen und weint wie ein Kind.
„Es nutzt nichts, das Haus ist verloren!" sagt der Kommandant der Feuerwehr. Wir müssen wenigstens retten, was drin ist!"
Nun geht es ans Ausräumen. Möbel, Kleider, Geschirr und Gerätschaften werden herausgeschleppt und im Obstgarten zusammengestellt. Alle beteiligen sich daran und helfen mit, nur die Besitzer selbst nicht. Der Ketten-Hiesl liegt noch immer am Rasen und flennt, sein Weib starrt in die Flammen.
Da kommen ein paar Feuerwehrleute, die hinten am Schweinekoben, wo das Feuer ausgebrochen ist, die schwelenden Trümmer auseinandergerissen haben, aufgeregt zu ihr gelaufen.
„Ketten-Hieslin, da schau her — das haben wir gefunden! Hinten am Pferch im Rinnstein! — Angelegt ist's worden, das Feuer!"
Und sie weisen ihr ein Bündel petroleumgetränkten Wergs und ein kleines Blechkännchen, wie es zur Aufbewahrung von Petroleum benutzt wird.
„Kennst nit die Kanne?"
Jula wirft nur einen Blick darauf, dann antwortet sie tonlos: „Es ist die meine. In der Hauslauben Hab' ich sie immer stehen gehabt. —"
„Was — die deine?" schreit ihr Mann, der aufgesprungen und näher gekommen ist.
„Hast leicht du selber mir den Hof angebrannt? — Zuzutrauen wär's dir ja — hast ihn nie mögen — bist nie heimisch drauf gewesen! — So red' — hast es getan?"
Er überschreit sich fast. Die schwimmenden Aeuglein treten aus den Höhlen, bohren sich in Julas Gesicht, Las gan- weiß vor Entsetzen geworden ist, förmlich fest. In seinem vom Alkohol verwirrten Kopf haften nur einzelne Wort»/ und verbinden sich zu krassen Vorstellungen.
Nachbarn suchen ihn zu beruhigen. Was ihm denn ein» fällt, die Jula wird sich doch nicht selbst das Dach über dem Kopf anzünden!
Aber der Ketten-Hiesl ist wie von Sinnen. Auf die eben noch sentimentale Stimmung ist eine rabiate gefolgt, die: sich, wie schon oft, gegen sein Weib kehrt. j
„Habt ja selber gesagt, es wäre angelegt, das Feuer! Nachher frag ich: Wer ist derselbige, der's angelegt hat? —- Feind' Hab ich keinen — Dienstboten auch nicht — sie war allein daheim." —
Jula richtet sich plötzlich hoch auf.
„Schämen sollst dich, Hiesl, so was unsinniges daher zu reden!" sagt sie und dreht ihm verächtlich den Rücken.
Der Josl, dessen Haus oben am Berg steht, nickt. „Wahr : ist's und recht hat die Jula! So unsinnig solltest du nicht - reden, Hiesl! Gibt ja schlechte Leut genug auf der Welt, ^ und man weiß nie, wer einem im geheimen feind ist! Und ^ wenn das nicht, so kanns ein fremder gewesen sein, der's aus Bosheit getan hat. Ein Bettelmann, dem du einmal ein Stück Brot verweigert hast, oder ein Taglöhner, dem du ein grobes Wort gesagt hast.. . .
„Nachher müßt's aber doch die Jula gewahr worden sein» . daß ein Fremder sich um's Haus getrieben hat!" sagte der Ketten-Hiesl starrköpfig. „Hätt's ihr schon der Hund verraten müssen, der bei jedem Fremden bellt. Red' Jula, hat der Hund angeschlagen? Hast einen Fremden gemerkt beim Haus?"
Die Ketten-Hieslin starrt wieder verstört in die Flammen, die nun Vas Wohnhaus von allen Seiten umlohen. Schmerz und Grauen spiegeln sich in ihrem wachsbleichen Gesicht.
„Nein," murmelt sie abwesend, „ich bab' niemand b-" merkt.°
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