Polens Antwort .nannehmbar

Berlin» 8. Juli. Die polnische Delegation überreicht« thre Antwort auf die deutschen Vorschläge zu einem vorläu­figen deutsch-polnischen Wirtschafte ommen. Obwohl die deutsche Delegation durch Erhöhung des Kohlenkontin­gents von 60 000 auf 100 000 Tonnen, durch Garantierung des Status quo hinsichtlich der Fleischeinfuhr, durch den Vorschlag eines pactum de contrahendo für die Viehein­fuhr und durch die Zurückziehung der deutschen Forderungen in der Liquidationsfrage den polnischen Wünschen weit ent­gegengekommen ist, macht die polnische Delegation in ihrer Antwort nicht einmal den Versuch, durch ihre Eegenvor. schlage sich dem deutschen Angebot zu nähern. Sie wieder­holt nur ihre schon früher abgegebenen Erklärungen, daß Polen die zolltarifliche Meistbegünstigung und das Ein­reiserecht für Handlungsreisende nur zugestehen kann gegen ein Kohlenkontingent von 35V VVV Tonnen im Mo­nat und gegen Sicherstellung der Einfuhr nicht nur von Fleisch, sondern auch von lebenden Rindern und Schweinen.

Die Forderung eines Kontingents von 35V VVV Tonnen Kohlen, die dem bisherigen durch den Versailler Vertrag aufgezwungenen Kontingent nahelommt, verkennt völlig die durch die Weltkohlenkrise auch für die deusche Kohlenpro- duktion entstandenen Schwierigkeiten. Diese Forderung ist deshalb für Deutschland völlig unannehmbar. Ebensowenig trägt die polnische Forderung auf Einfuhr von lebenden Rindern und Schweinen dem deutschen Standpunkte Rech­nung. Polen erklärt, daß es von diesen Forderungen nur dann absehen könne, wenn Deutschland bereit wäre, auf die zolltarifliche Meistbegünstigung zu verzichten und lediglich ein Abkommen zu schlichen, dessen Inhalt nach Ansicht der polnischen Delegation sich darauf zu beschränken hätte, dah der Wert der ausgetauschten Waren sich auf beiden Seiten entspricht. Ein Abkommen auf dieser Grundlage, das die von Polen beliebte Taktik, während der schwebenden Ver­handlungen Einfuhrverbote zu erlassen, sanktionieren würde, ist für Deuts-^land unannehmbar. Diese Antwort der polnischen Delegation bietet daher keine Aussicht zu einer Einigung zu gelangen.

Französischer Aufruf gegen die Schuldlüge

Paris, 9. Juli. In Frankreich hat sich eine Gesellschaft gebildet, die den Titel führt:L'Appel aux Consciences", die einen Ausruf erläßt, in dem es heißt: Nur ein Miß»' Verständnis trennt die Welt vom Frieden. Die öffentliche Meinung Deutschlands erträgt nur mit tiefer Entrüstung die Artikel 227 bis 230 des Versailler Vertrages und den Artikel 231. Nicht gegen die materiellen Entschädigungs­verpflichtungen wendet sich die deutsche Nation. Sie erkennt deren Notwendigkeit an und sie beugt sich vor einer Rege­lung, die durch internationale Abmachungen endlich fest­gelegt ist. Was sie aber nicht annimmt, ist das, dah man ihr durch Gewalt ein Geständnis entrissen hat, gegen das sitz vor und nach der Unterzeichnung des Versailler Vertrags nicht aufgehört hat, Einspruch zu erheben. Frankreich an­derseits hält sich an das Dogma, daß durch den Einfall in Belgien der Angriff verwirklicht wurde. Ar-.kel 231 wurde Deutschland, wie die amtlichen Akten beweisen, durch Ge­walt und durch die Drohung, sofort den Krieg bis zur voll> kommenen Vernichtung wieder aufzunehmen, entrissen. Die Zeit der summarischen Verfahren, die keine Berufung kennt, ist vorüber. Es ist ebenso widerrechtlich, ein Volk zu Knech­ten zu verdammen, wie einen Menschen zu Tode ohne ein mündliches Verfahren. Artikel 231 muß in einem für alle annehmbaren Sinn abgeändert werden, ebenso wie die dis Zwangsmaßnahmen betreffenden Artikel 227 bis 230, di« den Haß aufrechterhalten und die für eine endgültige Wie­derherstellung des Friedens nicht weniger schädlich sind. Der Nationalismus darf sich nicht täuschen. Er findet hier kei­nen Beweis von Schwäche, sondern nur einen Beweis der französischen Redlichkeit und einen Schritt zur menschlichen

Solidarität. Wird das das Deutschland eines Goethe be­greifen? Zn diesen traurigen Tagen spielt die europäische Zivilisation ihre letzte Karte aus. Sie ist verloren, wenn ein mörderischer Krieg wieder beginnt.

Dieser Aufruf ist von hundert französischen Intellektuell^ len, zumeist Schriftstellern und bekannten Namen, unter­zeichnet.

Paris, 9. Zuli.Ere Nouvelle" veröffentlicht heute vor­mittag den Aufruf. Victor Marguerite leitet die Veröffent­lichung mit einem kleinen Artikel ein, in dem er sagt: Die Wahl von Hindenburg hat die Veröffentlichung verzögert. Heute aber, nachdem es klar geworden ist, daß diese Tat­sache nichts an der Möglichkeit der Annäherung de- beiden Völker geändert hat und daß die Vereständigung eine Vor­bedingung für den Weltfrieden ist, halte ich es für meine Pflicht, die Veröffentlichung dieses Aufrufs nicht mehr län­ger zurückzuhalten. Die Unterschriften beweisen, daß es sich nicht um eine politische Angelegenheit handelt, sondern nm eine Kundgebung freier Geister, die einen Appell an das Weltgewissen richten und wünschen, daß die blutigen Wetterwolken endgültig verscheucht werden.

Die Räumungsfrage

London, 9. Juli. Der Pariser Berichterstatter derTi­mes" schreibt aus Anlaß des Besuches Banderveldes in Pa- rismit DeZM atifdie französisch-belgische Politik im Rhein­lande: 'Die Frage der weiteren Besetzung von Düsseldorf, Ruhrort und Duisburg, die in dem Londoner Abkommen vom letzten Jahre nicht behandelt worden war, werde jetzt, wo die Ruhrräumung begonnen habe, akut. Es besteht Aussicht, auf eine Vereinbarung bezüglich der Räumung dieser drei Städte zu gleicher Zeit, bezw. etwa gleichzeitig mit der Ruhrräumung.

Paris, 9. Juli. Ein Berichterstatter desPetit Parisien" wurde von dem in Paris anwesenden Minister Vandervelde

empfangen. Dieser erklärte: Die Räumung de« Ruhr­gebietes machte eine technische Verständigung zwischen Frankreich und Belgien notwendig. Die Bewegung der Truppen hat schon begonnen; denn die am 11. Januar 1923 von den belgischen und französischen Truppen besetzten Ge­biete werden vor dem Termin geräumt werden, der in Lon­don bestimmt wurde, also vor dem 16. August. Auf die Frage, ob die Städte Düffeldorf, Duisburg und Ruhrort ebenfalls geräumt würden, antwortete Vandervelde: Die Besetzung dieser drei Städte ist eine interalliierte und nicht eine französisch-belgische. Ihr Räumung macht also eine in­teralliierte Verständigung notwendig.

Neues vom Tage

Die franz. Kammer zum Washingtoner Abkomme«

Paris» 9. Juli. Der von den Soziaisten in der Kammer beantragte Vorbehalt, daß das Washingtoner Abkommen über den Achtstundentag in Frankreich erst Gültigkeit er­halten solle, wenn es auch von Deutschland angenommen werde, ist, wieJournal Officiel" heute vormittag mitteilt» mit 420 gegen 151 Stimmen abgelehnt worden. Der ganze Entwurf wurde einstimmig von den an der Abstimmung teilnehmenden 545 Abgeordneten angenommen.

Um das Nordpolluftschiff

Berlin, 9. Juli. Ein Vertreter desTageblatts" hatte mit Dr. Eckener eine Unterredung über den Beschluß de^ Ctudiengesellschaft zur Erforschung der Arktis betreffend die Größe des Polarschiffes. Dr. Eckener führte aus, daß der. Luftschiffbau-Zeppelin bei seiner Abreise über die Entschei­dung der Ctudiengesellschaft noch nicht unterrichtet war. Seiner Ansicht nach handle es sich nicht um eine Sache von so wesentlicher Bedeutung, daß sie die erzielte Einigung zwischen Luftschiffbau Zeppelin und der Studiengesellschaft wieder in Frage stellen könnte. Das vom Luftschiffbau vor­geschlagene Luftschiff von reichlich 100 000 Kubikmetern habe annähernd die gleiche Leistungsfähigkeit wie ein 150 000 Kubikmeter-Schiff und sei um 21s Millionen Mark billiger. Die Studiengesellschaft brauche nur in bestimmter Weise ihre Wünsche in dieser Beziehung äußern, um diese erfüllt zu sehen.

Deutscher Reichstag

Berlin, 9. Juli

Ein kommunistischer Antrag auf Einstellung des Straf­verfahrens gegen die kommunistischen Abgeordneten Hecker und Pfeiffer wird mit 176 gegen 143 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen.

Das Haus tritt dann in die Beratung d«s Gesetzentwur­fes der hinter der Regierung stehenden Parteien über die Erhöhung der Bier- und Tabaksteuer ein.

Abg. Simon-Schwaben (Soz.) erinnert daran, daß die Regierung sich mit ihrem eigenen Gesetzentwurf über diese Materie im Steuerausschuß eine Niederlage geholt habe. Nun hätten die Regierungsparteien unter dem Druck des Reichsfinanzminister, der mit einer Regierungskrise gedroht habe, einen Initiativantrag eingebracht, der Kompromiße bringe, aber immer noch eine Erhöhung von 50 Prozent der Viersteuer. Der Redne. lehnt den Gesetzentwurf entschieden ab.

Abg. Neubauer (Komm.) Die kommunistische Partei lehne grundsätzlich jede Maffenbesteuerung ab.

Abg. Büll (Dem.) erklärt, daß die Demokraten in diesem Falle der Ueberweisung des Initiativantrages an den Aus­schuß nicht widersprechen würden. Der Redner erinnert an die programmatischen Erklärungen des Reichskanzlers Lu­ther bei seinem Regierungsantritt, daß die die Muffen be­lastenden Steuern abgebaut werden sollen und an die kürz­lich beschlossene Herabsetzung der Weinsteuer. In viel stär­kerem Maße aber als Wein sei Tabak Bedarfsgegenstand der breiten Maßen. Die Demokraten lehnen Maffensteuern ab

Abg. Henning (Völk.) lehnt die Vorlage ab, die das Un­sozialste von dem Unsozialen sei.

Die Vorlage wird dann dem Steuerausjchuß überwiesen

Der Gesetzentwurf über den Freundschafts-, Handels- und Konsularvertrag mit Amerika wird dem handelspolitischen Ausschuß überwiesen. Es stehen dann zwei Verträge mit Polen, einer über die Benutzung von Baulichkeiten in Kurzebrack und einer über Erleichterungen im kleinen Erenzverkehr auf der Tagesordnung.

Das Haus nimmt im Interesse der deutschen Erenzbevöl- kerung das Abkommen über den kleinen Erenzverkehr in allen drei Lesungen an. Nachdem noch ohne Debatte in allen drei Lesungen das Gesetz über den Beitritt Deutschlands zum Spitzbergenvertrag angenommen worden ist, wendet sich das Haus der Weiterberatung des Haushalts des Mim- steriums für die besetzten Gebiete zu.

Abg. von Ramin (Völk.): Gegenüber der verlogenen Phraseologie des Völkerbundes sollte Deutschland sich mit den vielen vom Völkerbunde unterdrückten Nationen zu­sammenschließen.

Abg. Frau Schiffgens (Soz.) setzt sich für die sofortige Zurverfügungstellung der erforderlichen Mittel für Woh­nungsbauten im besetzten Gebiete ein.

Abg. Dr. Ellenbeck (Dntl.) wünscht, daß die politischen Gefangenen im besetzten Gebiet bei einer bevorstehenden Räumung nicht vergessen werden.

Abg. Mollath (Wirtsch.Ver.) meintz daß die Reichsregie, rung vor allem auch die unerhörte Steuerlast mildern müsse, wenn sie der Bevölkerung der besetzten Gebiete hel­fen wolle.

Abg. Jakobshagen (Soz.) begründet einen Antrag, der von der Regierung Mittel für die Länder und Gemeinden des besetzten Gebietes zur Behebung der Erwerbslosennot wünsckt.

Aus Sladr und Land.

' Mteusteig, 10. Juli 1925.

Zur Mode von heute. Die Evang. Preffekorrespondenz' schreibt: Was werden einmal spätere Zeiten über die Mode von heute sagen? Sie werden sich wundern, wie viele Damen von heute so herumlaufen mochten, wie das Ewig-Weibliche" unter einen Bienenkorb oder Stahlhelm, hervorlauerte, sich die Haare abschnitt, in engem Rock, knapp wie für 12jährige Mädchen, einherturnte und einen Tot­schläger, der einem Rübezahl anstände (oder soll es ein Schirm sein?) unter dem Arm schwang die ganze Herr­lichkeit auf Stöckelschuhen wie auf Stelzen: wirkich ei^ Bild von unvergeßlicher Schönheit und Anmut (von der! verhüllten Nacktkultur in Tanzdielen und Revuen ganz zu schweigen.) Die Schöpfer dieser Mode müssen arge Weiber­feinde gewesen sein, aber allzu viele Frauen merkens nicht. Warum auch sollte man in Deutschland einen besseren Ge­schmack haben als in der Neuyorker Halbwelt, warum auch sollte man anders aussehen als die Pariser Dirne? Es wäre wohl gar ein Verstoß gegen den Versailler Vertrag? Seltsam ist, wie lange sich diese Mode hält, die letzten Jahre haben eigentlich recht wenig Aenderung daran gebracht. Doch scheint jetzt der gute Geschmack und der Sinn für Würde und Anmut wieder an Boden zu gewinnen; man steht wieder mehr Frauen und Mädchen, die das nicht alles mitmachen. Wir glauben darin etwas von dem Geist der gesunden Jugend anzutreffen. Ihr schließe sich an, wer den Sumpf und die Entweiblichung nicht will, (ep.)

Pfrondorf, 8. Juli. (Nahende Ernte.) Am gestrigen Dienstag wurde hier der erste Wagen Wintergerste eingeführt.

Calw, 8. Juli. Unter dem Vorsitz von Schulrat Schott in Nagold fand gestern nach 4jähriger Unterbrech­ung wieder eine Bezirksschulversammlung des Kämmererbezirks Calw statt. Als Gäste waren Oberamr- mann Rippmann, sowie einige Geistliche von Stadt und Land anwesend. Der Vorsitzende legte in seinem Ueber- sichtsbericht die üble Wirkung der Abbaumaßnahmen im Bezirk dar und gab eine Statistik über Schulklassen und Schülerzahl im Bezirk. Es war daraus zu entnehmen, daß der Bezirk 134 Schulklassen und 4534 Schüler zählt. Stud­ienrat Knödler in Nagold besprach empfehlend das wert­volle, von Professor Dr. Wagner in Nagold herausgege­bene Heimatbuch. Oberamtsarzt Dr. Betz, der Schularzt für Calw und Neuenbürg, berichtete über die Ergebnisse seiner Schüleruntersuchungen, besonders über die guten Erfolge der vorbeugenden Kropfbehandlung durch Jodta­bellen. Mit Kropfanlagen sind 53 Prozent der untersuch­ten Kinder behaftet, 31 Proz. derselben leiden an Zahn­verderbnis. Interessant war das Kuriosum, daß in der früheren Waldensergemeinde Neuhengstett keine Zahnver­derbnis bei den Schülern festzustellen war. Bei den Volks­schülern war die Zahnverderbnis größer als bei den höhe­ren Schülern, dagegen war bei den letzteren die Sehkraft schlechter. Der Gesundheitszustand der Schüler im Schulbe­zirk Calw war besser als im Schulbezirk Neuenbürg, wel­cher Umstand wohl auf die besseren wirtschaftlichen Ver­hältnisse der Eäuorte zurückzuführen sein wird. Mittel- schullehrer Beck, hier, hielt einen ausgezeichneten Vortrag über die Grundlagen des neuen Lehrplans für das 6. bis 8. Schuljahr. An Stelle des verdienstvollen, langjährigen Kämmerers, Oberlehrer Stahl in Neubulach, wurde Ober­lehrer Rentschler in Wildberg gewählt. Durch Ver­mittlung des Jugendamtes konnten auch Heuer wieder mehrere schwächliche und erholungsbedürftige Kinder un­seres Bezirks in Seebäder kommen.

Calw, 9. Juli. (Im Keime erstickt.) In der Vorstadt brach gestern abend um 6.15 Uhr bei Bäckermeister Wur­ster ein Brand aus, der jedoch schon im Keim durch Hand­feuerlöschapparate erstickt werden konnte, sodaß der verur­sachte Schaden nur geringfügig ist. Die Entstehungsur­sache ist auf Ueberspringen von Funken beim Durchschnei­den eines T-Trägers mit dem autogenen Schneidapparat zurückzuführen.

Jgelsberg» 8. Juli. (Beerdigung.) Unter großer Be­teiligung von nah und fern wurde gestern der in allen Kreisen wohl angesehene Gutsbesitzer Friedrich Pfeifle zu Grabe getragen. Als langjähriger Eemeindsrat leistete er der Gemeinde gute Dienste und war sowohl in der Be­wirtschaftung seines Gutes wie auch in der Ausübung des Waidwerks als Jäger vorbildlich. Er war es auch, der im Jahre 1893 den hiesigen Militärverein mitbegrllnden half und sich immer als ein treues Mitglied zeigte. In ehrenden Nachrufen gedachten Herr Schultheiß Kuppler und der Vorstand des Militärvereins Jgelsberg des Ver­storbenen.

Sulz a. N., 9. Juli. Hier hat sich in den letzten Tagen eine recht lebhafte Bautätigkeit entwickelt. Wäh­rend das neue Spinnereigebäude und das sechste Familien­haus der Buntweberei Sulz im Rohbau bereits fertigge­stellt sind, wurde mit der neuen Wasserkrastanlage begon­nen. Das von dem beratenden Ingenieur W. Kimmich in Stuttgart gefertigte Projekt umfaßt ein neues Wehr, eine Verlegung und Tieferlegung des Neckarbetts mit Stau- u. Hochwafferdämmen, wodurch die Stadt Sulz der längst er­strebten Hochwasserbefreiung zum größten Teile näher kommt, sodann eine Pumpspeicheranlage auf dem nahen Gähnenden Stein für 27 000 Kubikmeter. Durch diese Bau­ten wird die gesamte Wasserkraft der Buntweberei von etwa 200 PS. auf 740 PS. gesteigert.

Tübingen. 10. Juli. (Masern.) Die Grundschulklasse 1a der hiesigen Knabenschule mußte heute bis aus weiteres ge­schloffen werden, da sich die Masernerkrankungen unter den sechs- und siebenjährigen Buben so häuften, daß Gefahr be­stand, auch andere nahe Klaffen könnten angesteckt werden.

Vom bad. Schwarzwald. (Eine Verlustsaison?) Nach allen Berichten der Kurverwaltungen und Hotelbesitzer ha­ben sich die Anzeichen vermehrt, nach denen mit einer Ver- lustsaison zu rechnen ist, wie sie der Schwarzwald bisher noch nicht erlebt hat. Die Monate Mai und Juni brach­ten nur einen sehr schwachen Fremdenverkehr und trotz der verheißungsvollen warmen Juniwitterung blieben die Vorausbestellungen für Juli und August in den bekannte- I sten Kurorten des Schwarzwaldes aus. Lediglich die Plätze