Deutsche Polizeifachausstellung in Karlsruh«
/ Karlsruhe, 22. Juni. Montag vormittag wurde die aus iollen Teilen des Reiches gut besuchte Deutsche Poltzeifach- iausstellung eröffnet. Nach einer Begrüßungsansprache des »badischen Ministerialdirektors Leerd und nach einer Ansprache des Vertreters der preußischen Regierung Geheim- rat Dr. Eräsert legte Reichskommissar Dr. Kuentzer dar, daß die Konferenz versuchen wolle, das zu erreichen, was das aus finanziellen Gründen vom Reich nicht durchs«^»» Dare Reichskriminalgesetz erreichen wollte. Der Vorsitzende ^erklärte, der wichtigste Punkt des Programms sei die Schaffung einer kriminalpolizeilichen Arbeitsgemeinschaft der ' deutschen Länder und freie« Städte.
Der Reichskanzler an den Arbeitsausschuß Deutscher Verbände
Berlin. 22. Juni. Reichskanzler Dr. Luther hat anläßlich der Tagung des Arbeitsausschußes Deutscher Verbände in »Stuttgart an den Vorsitzenden Exzellenz Schnee folgendes Telegramm gerichtet: Am Erscheinen leider verhindert sende ich herzliche Wünsche für erfolstgreiche Weiterarbeit des Ausschusses Deutscher Verbände im Dienste der Wahrheit und damit zum Segen unseres Vaterlandes
Deutscher Reichstag
Berlin, 22. Juni.
Anr Montag wurde in allen drei Lesungen der von dem deutschnationalen Abgeordneten Dr. Preyer ei «gebrachte! Gesetzentwurf zur Abänderung des Weinsteuergesetzes an» -genommen. Darnach soll die Einzahlung der Weinsteuer »spätestens am 15. Tag des dritten Monats nach der Fälligkeit (bisher am 16. Tag des folgenden Monats) erfolgen. Können und die Geltungsdauer des Weinsteuergesetzes soll dis 1. September 1925 verlängert werde'-
In der zweiten Beratung wird der Gejetzentwurf Wer Depot- und Depositengeschäfte beraten und angenommen. Mit dem 31. Dezember 1926 tritt er außer Kraft.
" In-dritter Lesung wird der Gesetzentwurf über die Wechsel- und Scheckzinsen ohne Debatte angenommen.
Es folgt die erste Beratung des Gesetzentwurfes zur Aen- derung der Verbrauchssteuern. Reichsminister von SMiebeN (führt zur Begründung aus, daß bei verschiedenen Verbrauchssteuern undurchsichtige Bestimmungen geklärt und der Reichsabgabeordnung besser angepaßt werken müßten. Solche Aenderungen seien bei der Weinsteuer notwendig. Steuererhöhungen seien bei der Salz- und Zuckersteuer nicht beabsichtigt. Bei der Salzsteuer sei eine Umstellung insofern erforderlich, als das Eewerbesalz von der Steuer befreit werden müßte, der Ausfall aber auf das Speisesalz gelegt werden müßte. Die Industrie habe eine solche Umstellung verlangt. Das Speisesalz müsse deshalb den Satz von 3 Mk. für den Doppelzentner tragen. Bei der Zuckersteuer bleibe es bei den geltenden Steuersätzen. Die Lceuer solle aber künftig von dem Eigengewicht des Zuckers nach Abzug aller Ausschließungen erhoben werden. Eine Verminderung der Zuckersteuer sei nicht möglich.
Abg. Wendemuth (Soz.): Es sei nicht einzusehen, warum die Regierung sich gegen eine Herabsetzung der Zuckersteuer sträube. Bei der Salzsteuer wird die Industrie durch die Freilassung des Gewerbesalzes bevorzugt, aber das Speisesalz auf Kosten der breiten Masten der Steuerzahler verteuert. Dadurch werde ßch eine Verdreifachung der Einnahmen aus der Salzsteuer ergeben. Seine Partei verlange die völlige Beseitigung der Salzsteuer.
Reichsfinanzminister von Schlicken erwidert, die Salzsteuer solle nur noch ein Viertel der Belastung der Frie» denszeit betragen. Im Frieden sei die Belastung mit der sSalzsteuer auf eine Mark pro Kopf berechnet worden. Zn
MDas Heideschlotz. ?
Roman von Marie Harling. b 45) (Nachdruck verboten.)
D,,Onkel Rudolf, sprachst du mit Elsa darüber?" fragte »Heinz, „ahnte Elsa, daß ich um ihre Liebe wußte? Glaubte auch sie, ich bewerbe mich um Ruth?"
. »Ja, Heinz, ich sagte es ihr in der Annahme, daß am Sylvesterabend die Verlobung bekanntgegeben würde. Ich tat es, um sie vor einer peinlichen lleberraschung zu bewahren."
„O, Onkel Rudolf, so schlecht kanntest du dein stolzes, herbes Kind? Sie wäre eher gestorben, ehe sie ihre Liebe verraten hätte. Daß aber andere Menschen um ihr streng ^gehütetes Geheimnis wußten, das hat das scheue, stolze «Kind Hinausgetrieben. Doch vielleicht ist es noch nicht zu »spät, ich hole sie wieder."
Vanderstraaten schüttelt mit schmerzlichem Stöhnen den Kopf.
„Es ist zu spät, Heinz! Am Osterdienstag, also heute, geht die „Viktoria" in See."
„Vielleicht erreiche ich sie doch noch, Onkel Rudolf! Bitte, laß gleich das Auto Vorfahren. So wie ich bin, reise ich ab. Der Zufall hat oft merkwürdige Launen; gebe Gott, daß er mir günstig ist."
In sausender Schnelligkeit fahrt das Auto dahin. Heinz .geht es nicht schnell genug. Dcch umsonst! Als er am Hafen .anlangt, sieht er nur noch eine gaffende, schwatzende Menschenmenge. Die „Viktoria" hat ihren Ankerplatz längst verlaßen, sie strebt schon dem offenen Meere zu.
7,Da kehrt er trostlos zurück, und dem sehnsüchtig harren- sLen Vater wird nur die niederschmetternde Kunde: „Zu
M^Oede und trostlos schleppen sich die Tage im Heideschloß Mn. Vanderstraaten ist in wenigen Tagen zum Greise ge- xworden. Frau Hedwigs tröstende Schmeicheleien erregen ^i^ihm nur. Widerwillen, und zum ersten Mal fährt er
, Zukunft sollen nur 25 Pfennig pro Kops bezahlt werden. Andere Länder, namentlich Frankreich, hätten eine höhere Salzsteuer.
Abg. Neubauer (Komm.) bekämpft die Verbrauchssteuern überhaupt.
Damit schließt die Aussprache. Abg. Brüninghaus (Dt. Bpt.) beantragt die lleberweisung der Vorlage an den Steuerausschuß und die Verstärkung des Ausschußes von 28 auf 32 Mitglieder. (Aha links.)
Abg. Dittman« (Soz.) ist für die lleberweisung, aber , gegen die Verstärkung des Ausschusses. Dieser Antrag ! werde gestellt, um die Mehrheit der Rechten im Ausschuß ! zu verstärken.
! Abg. Schultz-Bromberg (Dn.) erwidert, daß über diese« ; Antrag vorher mit der Linken verhandelt worden sei. Jetzt > ständen sich im Ausschuß Mehrheit und Minderheit immer S mit der gleichen Stimmenzahl von 14 Mitgliedern gegen» I über. Dieses Verhältnis entspreche nicht dem des Plenums,
Abg. Brüninghaus (Dt. Vp.) beantragt nunmehr, die Frage der Verstärkung des Steuerausschusses dem Aeltesten- rat zur Entscheidung zu überweisen.
Abg. Müller-Franken (Soz.) bezweifelt die Beschlußfähigkeit des Hauses. Infolgedessen wird über den letztgenannten Antrag Brüninghaus namentlich abgestimmt. Die Abstimmung ergibt die Beschlußfähigkeit des Hauses. Der Antrag Brüninghaus auf Entscheidung durch den Aeltesten- rat wird mit 173 gegen 116 Stimmen angenommen. Die Vorlage selbst wird an den Steuerausschuß überwiesen.
Darauf setzt das Haus die Beratung des Haushalts des Reichsministeriums des Innern in der Aussprache über das Gesundheitswesen fort.
Bei der Festsetzung der Tagesordnung für die nächste Sitzung schlägt Präsident Lobe die Zollvorlage vor. Dagegen wird von den Sozialdemokraten und Kommunisten widersprochen. Ein Antrag der Kommunisten, morgen die außenpolitische Lage zu bespreche«, wird gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Auf Vorschlag des Präsidenten werden sodann kleinere Vorlagen und Anträge über Erwerbslosenunterstützung und Pachtschutzordmmg auf die Tagesordnung für DiMstcB gefetzt.
Aus Stad! und Land.
Altevsteig, 23. Juni 1925.
Zur Hühnerpest. Furchtbar wütet die lombardische Hühnerpest, eingeschleppl durch ausländisches Geflügel, unter unseren Hühnerbeständen. Es hat sich gezeigt, daß es spezifische Arzneimittel oder einen Impfstoff gegen die Krankheit noch nicht gibt. Immerhin soll man sich der Seuche gegenüber nicht tatenlos verhalten, sondern es ist wichtig Nachstehendes zu befolgen. Die Gesunden sind von den Kranken zu trennen. Die Kranken bleiben im alten Stall, der als verseucht zu betrachten ist. Eine gründliche Reinigung des Stalles, der die Desinfektion unmittelbar zu folgen hat, ist unerläßlich. Die Desinfektion geschieht mit Kalkmilch, welcher Kreolin (auf 11 30 gr) zugesetzt wird. Dem Trinkwaffer gibt man etwas Eisenvitriol zu. Für die Behandlung ist folgendes maßgebend: Da die Ansteckung in der Hauptsache durch den Darm, nur in seltenen Fällen durch die Atmungsorgane erfolgt, so ist die Desinfektion des Darmes erstes Erfordernis. Geeignete Arzneimittel gibt es in der Apotheke. Im Hühnerstall sollen mit Terpentinöl getränkte Lappen aufgehängt werden. Auf diese Weise haben Bekannte von mir 74 Proz. ihrer Hühner gerettet. Zur Frage der Genußtauglichkett des Fleisches ist zu sagen, daß dieses, wenn die Tiere frühzeitig geschlachtet werden, unbedenklich gegessen werden kann. Die Organe sind zu entfernen. 8-
seine Frau barsch an und ersucht sie, ihn damit zu verschonen.
Da kauert sich Frau Hedwig wie ein verscheuchtes Kätzchen in ihren großen Sessel; ihrer Zofe Nannette aber schüttet sie ihr ganzes Herz aus; sie muß ja jemanden haben, der sie tröstet.
„Gerade wie damals ist es, Rannette, als Guste fort mußte, nur noch schlimmer, noch schrecklicher. Wäre Guste nur geblieben, die kurze Zeit hätten wir sie auch noch ertragen, mit Enstes Fortgehen hat das ganze Elend ange- fanaen."
„Gnädige Frau waren doch noch vor einigen Tagen so boffnungsfroh, gnädige Frau werden wohl zu schwarz sehen. Eine augenblickliche Verstimmung sierrn Vanderstraa- tens wird es sein, weiter nichts. Ihre Liebenswürdigkeit wird den Herrn Gemahl schon umstimmen," meint die kleine Zofe schlau.
Frau Hedwig jedoch schüttelt weinend den Kopf.
„Nein, Nannette. diesmal ist es ernst, du wirst es sehen."
Frau Hedwig behalt recht. Vanderstraaten zieht sich von allem gesellschaftlichen Verkehr zurück, selbst seine Fabrik flökt ibm kein Interesse mehr ein.
Heinz jedoch ist auf seinem Posten nach wie vor. Seine ungebeugte Iugendkraft kann auch dieser Schlag nicht Niederdrücken. Er bringt es sogar fertig, an seines Bruders Hochzeitstag ein heiteres Gesicht zu zeigen und fröhlich zu sein. Niemand als Onkel Rudolf ssarf ja von seiner trostlosen Liebe etwas erfahren.
Lachende Frühlingstage ziehen über die Heide. Im Park blühe« Flieder und Jasmin. Drinnen in den eleganten Räumen aber wohnt Trauer und Einsamkeit.
Da flattert eines Tages abermals ein Briefchen aus der Fremde ans Vanderstraatens Arbeitstisch. Durch die hohen Bogenfenster lacht der blaue Frühlingshimmel, goldsterni- ger Jasmin klopft neckend an die Scheiben, Vanderstraatens Blick aber ist finster, seine Stirn umwölkt. Er hält Elsa Brief in der zitternden Hand; er wagt es nicht, den
Konzert in der Stadikirche in Nagold. Im Jahr 1685 war es, da wurden 2 unserer ganz Großen in der Musik geboren: Bach und Händel. Beide Kinder desselben Zeitalters und doch wiegrund verschieden beide. Bach, der nach innen Gewandte, der hinabsteigt in die Tiefe der Seele, Händel, nach außen gewandt, der die Verbindung sucht der Seele mit der Welt des Realen — beide zusammen vielleicht die vollendetste Verkörperung der Barok- zeit mit ihrer Unendlichkeitssehr.sucht der Seele und ihrem Glanz und ihrer Pracht. Und auf dieser Seite steht Händel. Voller Glanz und Pracht ist die Händel'sche Musik, von ungeheurem Schwünge oft. Dabei ist Händel der geborene Dramatiker, der ungemein lebendig zu gestalten weiß. Da war der Judas Makkabäus auch der rechte Stoff für ihn: Kampf um Vaterland und Freiheit des Glaubens, Begeisterung für den Führer in der Notzeit. Und wir erleben durch Händels Musik wirklich diese Zeit voller Kampf, Trauer, Angst, ja Verzweiflung, voller Begeisterung für den Führer, der von Sieg zu Sieg führt, und in gewaltigen Chören bricht Kampfbegeisterung und Siegesjubel hervor. Dem Chor war eine schwere Aufgabe gestellt, sich einzufügen in die wechselvollen Stimmungen des Werkes — aber in schönem Zusammenwirken von Chor, Orchester und Solisten gelang das Werk prachtvoll und hinterließ bei den Zuhörern einen nachhaltigen, tiefen Eindruck. Wie prächtig klang schon der erste große Ein- ! gangschor voll tiefster Trauer und gerade so ergreifend der Chor im 2. Teil, voller Angst, ja Verzweiflung: Du sinkst ! ach armes Israel. Dazwischen aber brausten die Chöre über die Hörer herein, die Kampf und Sieg ankündeten, gewaltig und packend. Das Orchester löste seine Aufgabe in schönster Weise (sei's um 14 Tage, dann ist's nur noch ein ganz kleines Häuflein, was dann?) und Herr Jetter mit seiner Orgel führte seine nicht leichte Aufgabe glänzend und sicher durch. Die Solisten waren uns Altensteiger ^ nicht unbekannt, hatten wir doch schon die Freude, alle 3 (wenn auch nicht gleichzeitig) hier zu hören. Herrn Haas hörten wir ja erst vor etwa 6 Wochen bei uns selbst u. konnten uns auch hier seiner Kunst freuen, umso größer war unsere Freude, ihn auch diesmal zu hören. In allerbester Erinnerung ist aber auch bei uns noch Frau Sindlinger-Eytel und Herr Streußle, die wir letztes Jahr hier sahen und über deren schönes Singen wir uns auch diesmal wieder aufrichtig freuen konnten. Gebührt allen diesen unser Dank, dann aber in erster Linie Herrn Schmid, der in zäher Arbeit das Werk gestaltet hat zu dem, was es uns am Sonntag geworden ist. Allerdings hätte es einen ganz, ganz anderen Besuch verdient, aber alle möglichen Umstände mögen Schuld gewesen sein, daß der Besuch so schlecht war. Herr Schmid darf sich dadurch nicht entmutigen lassen, sondern muß wiederum von Neuem frisch und froh an die Arbeit gehen. Wir, die wir dort waren, danken ihm herzlich u. freuen uns auf das was kommen soll. -s.
Der Stand der württ. Weinbergs Der"„Wein8aT^ schreibt: Für den Austrieb des Rebstockes und den Ansatz! von Gescheinen hätte der Monat Mai nicht günstiger sei«, rönnen.' Warme, sonnig« Tage hatten die Oberhand; ge»Z Mittige Niederschläge von kurzer Dauer und geringer Er-« Iiebigkeit stellten sich ab und zu ein; sie waren teilweise Är Reutlingen, Eßlingen,Maulbronn mit Hagelschlägen ver»j knüpft. Fröste blieben fern. Alles in allem ist der Stands der Weinberge recht erfreulich. In warmen Lagen begann.' die Rebenblüte am 10. Jum. Das Triebwachstum ist darck^ der guten Witterung sin so üppiges, daß mit dem Verbrechen ud Ausheften in der zweiten Iuniwoche begonnen werden konnte. Die Feldarbeiten sind bei den trockenen Boden» ^ Verhältnissen von nachhaltigstem Erfolg. Im Weingeschäst ist es andauernd flau. Bessere Weine finden zu 109—140 Mark mo Hektoliter immer noch Absatz
Brief zu öffnen, er fürchtet sich sasi vor oem, was er nun erfahren soll. Seufzend schneidet er endlich den Umschlckg ans. Mehrere dichtbeschriebene Blätter fallen heran- Vanderstraaten. liest und liest.
Aus seinen Augen ist der finstere Ausdruck verschwuru sie blicken weich und wehmütig, Träne um Trane rinnt über seine gefurchten Wangen. Goldene Sonnenstrahlen kosen um sein Haupt; sie tanzen am neckischen Spiel auf der) Schreibtischplatte, aus den losen Briefblättern, die übers Meer hergeflogen.
Vanderstraaten steht nichts von dem Spiel der neckischen, kleinen Kobolde, er denkt nur an sein Kind, an das Kind der Frau. die»er einst so innig geliebt. Was mag das Kind gelitten haben, bis es sich zu solchem Schritte durchgerungen? Wie sehr aber auch muß sie Heinz geliebt haben. „Heinz!" Dieser Namen bringt ihn zu einem vlötzlichen Entschluß. Ja, zu Heinz will er gehen, er muß iemand haben, zu dem er über Elsas Brief reden kann. Mit wem könnte er dies besser, als mit dem Mann, dessen Herz ganz seinem Kinde gehört? Er birgt die Briefblatter in seiner Brusttasche; dann nimmt er Hut und Stock und geht zur Fabrik hinüber.
Frau Hedwig kommt ihm mit einem Arm voll Flieder unter der Haustür entgegen und blickt erstaunt ans ihren Mann.
„Wohin willst du denn jetzt, Rudolf? Bleibe lieber hier, die Mittagsschwüle ist doch zu einem Spaziergang nicht angenehm."
Vanderstraaten schiebt seine Frau ungeduldig zur Seite.
„Laß mich, ich habe mit Heinz zu reden."
Kein Gedanke kommt ihm, mit seiner Frau über Elsa» Brief zu reden. Im Leid ist ihm eine Ahnung über Frarl» Hedwigs seichten, oberflächlichen Eharakter aufgegange«. Leid ist ja ein guter Seelenmesser. Den Eharakter einer Frau erkennt man am besten, wenn man beobachtet, wie sie sich im eigenen Leid und beim Leid anderer m-h"'- (Fortsetzung folgt?,