Aus Stad! und Land.
Altensteig, 9. Februar 1925.
* Ernannt wurde zum Eisenbahnsekretär der außerplanmäßige Eisenbahnsekretür Heybach in Nagold.
* Der gesellige Abend des Schwarzwaldbezirksvereins Altensteig, zu welchem gestern Abend in die „Traube" eingeladen war, erfreute sich eines recht guten Besuches seitens der Mitglieder und ihrer Angehörigen. Nach einem flotten Eröffnungsmarsch der Streichmusik der Stadlkapelle begrüßte Vorstand Zimmermann die Erschienenen, warf einen Rückblick auf die Vereinstätigkeit im vergangenen Jahr und einen Ausblick auf das Wanderprogramm, das für das neue Jahr vorgesehen ist, gab die Namen derjenigen Mitglieder bekannt, die Heuer durch ihre 25 jährige Mitgliedschaft das Ehrenzeichen erhalten und überreichte diese, zugleich den Wünschen für die das Ehrenzeichen erhaltenen Mitglieder und für den Verlauf des Abends Ausdruck gebend. Die mit dem goldenen Ehrenzeichen Dekorierten sind die Herren Dentist Ackermann, jetzt in Nürtingen, Bezirksnotar Beck hier, Inspektor Baßler in Winnenden, Konditor Fritz Flaig fr. hier und Baron Alfred von Gültlingen in Berneck. Es folgten dann die Darbietungen des Abends in bunter Reihenfolge, die außer den Streichmusikeinlagen sich aus ernsten und heiteren Vorträgen seitens einzelner Mitglieder des Vereins zusammensetzten, zu denen noch gemeinsam gesungene Lieder kamen. Da die Mitglieder unter sich waren, stellte man keine allzugroßen Anforderungen. Gegeben wurden zwei komische Szenen von jungen Herren des Vereins, die manchen Heiterkeitserfolg zu verzeichnen hatten, Gedichte ernsten und heiteren Inhalts in schwäbischer Mundart, meisterhaft vorgetragen von Oberlehrer Schwarz und eines solchen von Obersekretär Krapf. Währenddes Abends sprach Bezirksnotar Beck auch im Namen der übrigen mit dem Ehrenzeichen Dekorierten den Dank aus, zugleich ein ergreifendes Gedicht, zum Zeichen des Dankes vortragend. Die Unterhaltung war eine sehr angeregte und die Stimmung eine außerordentlich fröhliche, so daß die Streichmusik oft Mühe hatte, sich Gehör zu verschaffen. Es war ein geselliger Abend in seiner wahrsten Bedeutung, einfach und schlicht in seiner Aufmachung und doch voll froher Stimmung und munterer Unterhaltung. — Möge der Verein sich im neuen Jahre gesund weiter entwickeln und mögen sich besonders die Mitglieder recht zahlreich einfinden, wenn es wieder gilt, unseren Schwarzwald mit seinen schönen Wäldern in gemeinsamen Wanderungen zu genießen.
Bekämpfung des Borgunwesens. Die Handwerkskammer Reutlingen hat kurz vor Ausbruch des Krieges ein gewerbliches Einziehungsamt in Reutlingen ins Leben gerufen, um in erster Linie das Borgunwesen zu bekämpfen und weiterhin möglichst ohne Inanspruchnahme der Gerichte Außenstände für Handwerker und Gewerbetreibende einzuziehen. Eine weitere Aufgabe des Einziehungsamtes ist die, Streitigkeiten, die aus Lieferungen und Leistungen der Angehörigen des gewerblichen Mittelstandes entstanden sind, in gütlicher Weise beizulegen. Die Tätigkeit des Einziehungsamtes erstreckt sich räumlich auf den Schwarzwaldkreis. Den Angehörigen des gewerblichen Mittelstandes wird dringend empfohlen, das Gewerbliche Einziehungsamt Reutlingen, Burgplatz 1 im Gebäude der Handwerkskammer möglichst rechtzeitig in Anspruch zu nehmen.
— Landwirtschaftliche Vortragskurse. Wie in den letzten
Jahren, so wird auch die Württ. Landwirtschaftskammer in diesem Jahr landwirtschaftliche Vortragskurse über wichtige Fragen in der Landwirtschaft abhalten. Der erste Vor- tragskurs findet am 24. und 25. Februar in Heilbronn (Hotel zum Falken), der zweite am 26. und 27. Februar in Rottweil (Gasthaus zur Sonne) statt. Es wurden hiezu führende Männer auf dem Gebiet der Landwirtschaftsmissenschaft und Technik gewonnen. So werden u. a. sprechen: Der Geschäftsführer des Deutschen Landwirtschaftsrats, Präsident Dr. Kutscher-Berlin über die Reparationslasten der deutschen Landwirtschaft und ihre handelspolitische Lage, Professor Dr. Fingerling-Leipzig, Höckern über wichtige Dllngungsfragen, Eeheimrat Dr. von Ostertag- btuttgart über neuere Erfahrungen bei Tierkrankheitsn, Professor Dr. v. Strebel-Stuttgart über die zweckmäßigste Betriebsweise und die Lage der Landwirtschaft, über Wein- und Obstbau Landesökonomierat Schoffer-Weinsberg und Landesökonomierat Schönberg-Hohenheim. j
- Calw, 7. Febr. Am Dminmsiag erstattete Fabrikant Blank einen eingehenden Bericht über die letzte Tagung der Kirchenversammlung, wobei er besonders die neue Kirch n- geineinde- und die Kirchenbezirksordnung behandelte. Er kannte die Kirchengesetzgebung in Württemberg ideal und veionte, daß der äußere Bau der Kirche nun so geordnet
daß es jedem Kirchengenossen wohl in der Kirche sein onne. Er hob ganz besonders herver, daß er seine ganze
^ Mühe für die Kirche betätigt habe und daß er an allen Sitzungen der Kirchenversammlung teilgenommen no aktiv mitberaten habe. Da er der Südd. Vereinigung „üi! e ^ versichere er, daß diese nicht unkirchlich gesinnt und daß er selbst von lauterster Absicht für die Kirche be- , U.'rStadtpfarrer Lempp-Liebenzell erkannte die treue Abgeordneten an und gab zu, daß der Be- ^>3 vertreten gewesen sei, aber es sei immerhin ! veachtenswert, daß manche Kreise mit der Aufstellung von j
? "'Ls einverstanden seien. Dem Wahlausschuß sei i ^3'-e Vorwurf zu machen, daß er ohne Zusammen- s« ^gemeinen Kirchenversammlung vorqegangen
n. Dre Aufstellung nur eines Kandidaten sei dann be- vrom!k' ^ einer öffentlichen Versammlung ein Kom- sei . .der Gruppen abgeschlossen worden sei. Bedenklich der Zusammenschluß der Südd. Vereinigung mit
rebenzeller Mission. Letztere gebe zu verschiedenen
i Klagen Anlaß. Die jungen Brüder dieser Mission gehen bei Bekehrungsversuchen allzu stürmisch vor und setzen die Kirche und das kirchliche Amt herunter. Die Stellung der Südd. Vereinigung zum Abendmahl könne kaum mit f der kirchlichen Ordnung in Einklang gebracht werden; auch s sollen bei den Liebenzellern Brüdern Einzelfälle von eigenen ; Trauungen vorgekommen sein. Die Leitung der Mission verurteile zwar diese Mißgriffe, aber keine Macht verhindere j sie. Der Redner stellte dann noch die Frage an Blank, s wie er sich zu dem Möttlinger Geist des Vaters Stanzer - verhalte. Dallmayer habe diesen Geist als Torgeist be- j zeichnet und dieses Urteil sei bezeichnend ans dem Munde ! des Führers der deutschen Gemeinschaft. Blank gab zu, l daß von den Liebenzellern Brüdern Dummheiten gemacht f worden seien, Fehler kämen überall vor, auch Pfarrer ! machen manchmal Dummheiten. Mit Möttlingen stehe er ! seit langem nicht mehr in Verbindung. Es sei möglich, daß Stanger durch seine Erfolge auf einen schiefen Weg gedrängt worden sei, aber sein Werk sei das eines Gottesmannes. Handelsschuldirektor Zügel bedauerte die Aufstellung eines 2. Kandidaten und wünschte um Aufklärung über die Vorgeschichte der 2. Kandidatur. Dadurch wurde Mittelschullehrer Beck, der Leiter der Hahn'schen Gemeinschaft und ein Anhänger der 2. Kandidatur veranlaßt, gewisse Aufklärungen zu geben. Die Aussprache gestaltete sich im allgemeinen sehr unerquicklich und es ist bedauerlich, daß in den Gemeinschaftskreisen ein Bruderzwist entstanden ist, der dem Ansehen der Gemeinschaften schadet.
Stuttgart, 7. Febr. (Reichsbund höherer Beamter.) Die aus 24 Fachvereinen höherer Beamter bestehende Landesgruppe des Reichsbundes höherer Beamter hielt ihre ordentliche Vertreterversammlung in Stuttgart ab. In einem Ileberblick über das Geschäftsjahr gab der Vorsitzende, Oberregierungsrat Haeffner, Auskunft über die erfreuliche Entwicklung der neugegründeten Krankenunterstützungskasse, die jetzt über 4500 zahlende Mitglieder hat. Mit großem Beifall wurde auch der Vortrag des stellv. Vorsitzenden, Staatsanwalt Eisenbacher, „Der höhere Beamte und seine Organisation" entgegengenommen. Die Wahlen brachten die einstimmige Wiederwahl der seitherigen Vorstandsmitglieder. Eine einstimmig gefaßte Entschließung über die Durchführung der Sechstelung auch bei den höheren Beamten und die angemessene Vermehrung der Spitzenstellen soll der Regierung vorgelegt werden. Eine weitere Entschließung über die Abkürzung der vierjährigen Erundschul- zeit für besonders begabte Schüler ging an den Reichslag ab.
Besuch des Reichskanzlers. Nach einer Mitteilung des Landtagspräsidenten wird den Landtagsabgeordneten Gelegenheit geboten werden, den Reichskanzler anläßlich seines Besuches bei der wllrttembergischen Regierung am Mittwoch nachmittag 4.30 Uhr zu begrüßen.
Ins Zuchthaus. Das Große Schöffengericht hat einen 42 Jahre alten ledigen Fuhrmann von Degerloch wegen eines im November vor. Js. verübten Raubüberfalls auf einen alten Mann im Wald beim Dornhaldenschieß- platz zu sechs Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht verurteilt. Bei dem Raubüoerfall hatte der Angeklagte den Ueberfallenen mit einem Spazierstock niedergeschlagen und seiner Barschaft beraubt.
Zunahme der Spareinlagen. Die Spareinlagen bei der Städt. Sparkasse und ihren Zweigstellen sind auch im Januar weiter angewachsen. Die Ueberschüsse der Einlagen über die Rückzahlungen betragen rund 1,75 Millionen. Auf 31. Januar ergab sich ein Gesamteinlagebest rnd von 7,1 Millionen. Der Einlagenbestand der Städt. Eiro- kasse belief sich im Januar auf rund 19,35 Millionen.
Tübingen, 5. Febr. (Versuchter Totschlag.) Das Schwurgericht hat den Flaschner Jakob Schlenker von Pfullingen wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Schlenker lebte mit seiner Frau in Scheidungsklage. Nach der Rückkehr aus einem Nervenerholungsheim griff er seine Frau mit dem Messer an und brachte ihr einen Stich in den Rücken und einen Schnitt in den Hals bei.
Neuenbürg, 7. Febr. (Transportgefährdung.) In der Nacht auf 12. Dez. hatte der noch in jugendlichem Alter stehende Holzhauer Richard König und der Fuhrmann Rapp von Höfen auf dem Rückweg von Wildbad verschiedene Gegenstände, darunter drei nebeneinander gelegte Prügel und einen Bremsschuh auf die Schienen gelegt und die Signaldrähte zur Regulierung der Einfahrtsscheibe zu- strmmengebunden, so daß eine Entgleisung des Arbeitsr- fvühzugs nur dadurch verhindert wurde, daß zufällig Weichenwärter Lecheler das Hindernis entdeckt hatte. Die Angeklagten wurden jetzt vom erweiterten Schöffengericht wegen Transportgefährdung verurteilt. König erhielt 1 Jahr 3 Monate, Rapp 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus, woran je 1 Monat Untersuchungshaft abgehen.
Sachsrnhausen OA. Heidenheim, 6. Febr. (Vater und Sohn auf der Totenbahre.) Dieser Tage verschied nach langem, schwerem Leiden Maurermeister Kaspar Lindenmaier i- Alter von 45 Jahren und tags darauf wurde sein 78 Jahre alter Vater, der frühere Eemeindepfleger Lindenmaier, bei der Arbeit plötzlich vom Tode ereilt.
Vom Bodensee, 5. Febr. (Errichtung eines Flughafens.) Wie die „Konstanzer Zeitung" meldet, steht in den nächsten Tagen die Gründung einer Luftverkehrsgesellschaft Konstanz bevor, die den Ausbau des Konstanzer Flughafens energisch in die Hand nehmen soll, um im Frühjahr rechtzeitig eine Inbetriebnahme des Hafens für den Flugverkehr zu ermöglichen.
Vom Bodensee, 6. Febr. (Gerissener Schwindler.) Vor dem Schwurgericht in Konstanz hatte sich der 47 I. alte, geschiedene Friedrich Maximilian Enger aus Krefeld, Redakteur und Journalist, wegen Urkundenfälschung und Betrugs im Rückfall zu verantworten. Das Konstanzer Gericht verhandelte gegen ihn in fünf Fällen von Betrug. Der
Verurteilte ist vollständig taub. Seine Schwindeleien betrieb er schon seit 30 Jahren. Er machte sich vorzüglich an hochangeschene kirchliche und staatliche Persönlichkeiten heran. So gelang es ihm, u. a. den Eeneralfeldmarschall v. Hindenburg, Reichswehrminister a. D. Noske, Admiral Scheer, Exzellenz Harnack und Staatskommissar Kahr in München zu beschwindeln. Während der letzten drei Jahrzehnte brachte er etwa 10 Jahre im Gefängnis und sieben Jahrs in derAnstalt zu. Er war unzähigemale schon vorbestraft. Nach einem Urteil in München stellte sich heraus, daß er 15 hochgestellte Persönlichkeiten, meistens Generäle, beschwindelte. Schon mit 16 Jahren legte er sich den Doktortitel bei; er nannte sich Professor der Theologie, Gymnasiallehrer, Landrichter; er trat auch als Arzt auf und untersuchte als solcher Mädchen. Dann gab er sich wieder aus .als Mitglied des Vereins zum Schutz gegen den Mädchenhandel und beschwindelte als solcher die Eltern. Das Gericht verurteilte den Enger wegen Betrugs im Rückfall im rechtlichen Zusammentreffen mit Urkundenfälschung zu einem Jahr Gefängnis-
Buntes Allerlei
Aus der Fremdenlegion entkommen. Aus Zeulenroda bet Gera mird gemeldet: Aus der Fremdenlegion entkommen und nach hier zu feinen Eltern zurückgekehrt ist der 28jäh- rige Sohn des Färbermeisters Bauer. Im vorigen Sommer gelang ihm die Flucht aus Syrien, indem er den Euphrat durchschwamm. Bauer hat vier Jahre den Weltkrieg mit- gemacht und alsdann in der Fremdenlegion gedient. Nach seiner Aussage bilden dort immer noch 90 Prozent Deutsche die Stärke der Legion.
Im Zustizpalast erschossen. Das Schwurgericht Magdeburg verurteilte den früheren Polizeiwachtmeister Gerner zu 13 Jahren Zuchthaus. Gerner hatte im November »»ch Schluß einer Gerichtsverhandlung im Magdeburger Justtz- palast den Justizwachtmeister Naumann erschossen.
Unfall bei einer Beerdigung. Bei einer Beerdigung im Oktober in Weichenwasserlos in Oberfranken wurde das 12jährige Töchterchen eines Landwirts von einem stürzenden Grabstein erschlagen.
Zwei Leipziger in den Alpen tödlich verunglückt. Zwei Freunde, Dr. Vergemann und Bernhard Lorenz, die vor einigen Tagen von Leipzig wegfuhren, um in der Winterlandschaft der Lechthaler Alpen Erholung zu suchen, sind dort bei einer Skitour tödlich verunglückt.
Ein teuflisches Kind. In Los Angeles (Nordamerika) wurden beispiellose Verbrechen eines Kindes aufgedsckt. Die 14jährige Elsa Thompson gestand ein, bisher sechs Menschen vergiftet zu haben. Außerdem habe sie vor zwei ,Jahren ihre beiden Zwillingsschwestern gerötet, die (ihre Veranlassung Elasfplitter schlucken mußten.
Hohenzollernklagen. In dem Prozeß um die zum Haus- fideikommiß des preußischen Königshauses gehörigen Rittergüter Mittweida und Skuhlen wurde das Urteil verkündet. Der Aussetzungsantrag des beklagten preußischen Fiskus wurde abgelehnt und festgestellt, daß der preußische Staat nicht Eigentümer der beiden Güter ist, sondern datz diese vielmehr wie der Gesamtfideikommiß Eigentum des preußischen Königshauses sind.
Gilbert Parker in London. Der Generalagent der Reparationen, Gilbert Parker, ist in London eingetroffen, wo er mit dem englischen Schatzminister über die Umwandlung der 26prozentigen Reparationsanleihe in eine monatliche Pauschalsumme verhnadelt. In englischen Regierungskreisen scheint Neigung zu bestehen, derartige Vorschläge unter der Voraussetzung anzunehmen, daß die Zahlungen in englischer Valuta, nicht in Rentenmark, erfolgen.
Tödlicher Absturz tschechischer Militärflieger. Ein Militärflugzeug vom Fliegerregiment in Olmütz ist am Freitag mittag in der Stadt Kremsier brennend abgestürzt. Die beiden Insassen sind tot.
Zum Fall Denke. Bei Mitteilungen über die Verbrechen des Mllnsterberger Massenmörders Denke war gelegentlich auch erwähnt, er sei ein eifriger Kirchgänger gewesen. Hierzu wird dem „Leipziger Kirchenblatt" von dem evangelischen Ortspfarrer mitgeteilt, daß Denke seit 20 Jahren die Kirche nicht mehr betreten hat und auch keine Kirchensteuern zahlte. Die Münsterberger Herberge, wo die Opfer des Mörders vielfach ihre llnteerkunft harten und der man jetzt einen unentschuldbaren Mangel an Ver- Vorwurf macht, ist schon seit Jahren nicht mehr Mitglied des evangelischen schlesischen Herberegsverbands, da sie durch Verkauf weltliches Gasthaus geworden ist. Im übrigen find in den letzten Tagen neue Scheußlichkeiten Denkes aus- gedeckt worden.
Die Entwicklung des Rundfunks in Deutschland. Die
Teilnehmerzahl im ganzen Reiche am Rundfunk war bis Ende November 1924 auf 462 906 gestiegen. Nach Angaben im „Rundfunkverkehr" verteilt sich die Zahl der angemeldeten Hörer und deren Zunahme im November vorigen Jahres auf die einzelnen Sendebezirke wie folgt: Berlin 186158, Zunahme im November 37 686: Hamburg 66 839 (10 780); München 61406 (12159); Leipzig 40 021 (7 056); Frankfurt a. M. 38 444 (5 232); Breslau 35 020 (4 794); Stuttgart 15 637 (3 461); Königsberg i. Pr. 10 282 (2132); Münsten i. Wests. 9 099 (2 985).
Trockenheit in Italien. In Süditalien herrscht eine derartige Trockenheit, daß die Elektrizitätskraft zu fehlen beginnt. Infolgedessen mutzte in Neapel der Betrieb der elektrischen Straßenbahn eingeschränkt werden.
Bier Kinder verbrannt. Nachts brach in dem Hause des Schneidermeisters Raab in Ostrop bei Kamenz ein Feuer aus, wobei 3 Kinder des Raab, sowie eine Pfegetochter von 13 Jahren in den Flammen umkamen.
Eine eigenartige Lotterie. In Paolazola bei Beregamo fand man in der Ecke des Marktplatzes ein großes Paket,, in dem ein neugeborenes Kind eingewickelt war. Vinnen einer Stunde meldeten sich acht kinderlose Ehepaare, die den Findling an Kindesstatt annehmen wollten. Der Bürgermeister veranstaltete eine Lotterie, deren Sauvt-