Neues vom Tage. i

Die Holzfirma Gebr. Himmelsbach und die Ausnützung ! und Verwüstung deutscher Wälder durch die Franzosen.

Vor dem Schwurgericht in Moabit hat sich in diesen Ta­gen der Herausgeber der ZeitschriftDer Holzmarkt", Otto - Firnbach, Berlin, wegen fortgesetzter Beleidigungen des Vorsitzenden des Aufsichtsrates der bekannten Holzfirma Gebrüder Himmelsbach, AG., zu verantworten. In mehr als 70 Artikeln hatte Firnbach die Firma Himm-us- bach beschuldigt, die deutschen Waldungen in der Pfalz mit Einverständnis der Franzosen verwüstet zu haben, so dag der angerichtete Schaden nach Ansicht von Sachverstän­digen sich in 1V8 Zähren nicht wieder gutmachen lasse. Unter anderem führte der Angeklagte zu seiner Entlastung - aus, daß die Firma Himmelsbach und noch eine Reihe an- ?

^derer Holzfirmen an die französische Forstkommission fertig- ^

, geschnittenes Bauholz für das französische Wiederaufbau- s gebiet geliefert habe. Die Gegenleistung aber erfolgte nicht in Geld, sondern in der Anweisung der französischen Forst- ' kommission, deutsche Waldgebiete im selben Maße für sich zu verwenden. Es kamen Verträge zustande zwischen der Firma Himmelsbach und den Franzosen, von denen die deutsche Reichsregierung nichts erfuhr. Als der Abschluß des Dawesgutachtens drohte ,der die Waldausnutzung hin- , dern mußte, soll eine ungeheuerliche Abholzung mit der größten Eile innerhalb weniger Wochen stattgefunden ha­ben. Man kann auf den Ausgang dieses Prozeßes, der auch .noch in volitische Kreise biueinreicht, mehr als gespannt lsein.

Marx preußischer Ministerpräsident

BerKn, 9. Febr. Der interfraktionelle Ausschuß des s preußischen Landtags aus Zentrum .Demokraten und So- s kialdemokraten trat am Samstag mittag zu einer etwa ein- ! Mündigen Sitzung zusammen, um die durch den Rücktritt Des Ministerpräsidenten Braun gegebene Lage zu bespre- dchen. Dr. Horion scheint als Ministerkandidat nicht mehr M Frage zu kommen. Das Zentrum verhandelt noch mit s idem früheren Reichskanzler Marx, ob er gewillt sei, die s ''Kabinettsbildung in Preußen zu übernehmen. Eine Ent- s Meldung des Herrn Marx liegt noch nicht vor. Man ist s sin parlamentarischen Kreisen der Ansicht, daß zunächst dis . iFrage nach der Persönlichkeit des Ministerpräsidenten ge- : löst sein müsse, ehe man die weitere Frage, ob die alte Wei- j marer Koalition oder eine Minderheitsregierung aus Zen- j trum und Demokraten unter Unterstützung anderer Par- , teien kommen werde, zur parlamentarischen Erörterung siel- j -len könne. i

Meinungsverschiedenheiten in der Kontrollkommission? s

Paris, 7. Febr. DemEvening Standard" in London . zufolge ist die Verzögerung in der Vorlegung des Schluß- ! berichts der verbändlerischen Kontrollkommission auf Mei» , nungsverschiedenheiten zwischen den französischen und eng» i lischen Mitgliedern der Kommission zurückzusühren. Wüh- ? rend die Franzosen besonders der (angeblichen) Neubildung ; des deutschen Großen Generalstabs und der Vermehrung : der Polizeibestände große Bedeutung beimessen, richten die : Engländer ihr Augenmerk hauptsächlich auf das in den j -Krupp- und sonstigen Werken vorhandene, zur Herstellung -von Artillerie verwendbar« Material. Nach einmütiger ! Auffassung der Mitglieder der Kontrollkommission sei i Deutschland außerstande, einen neuen Krieg zu unterneh- ? >men. DemTemps" zufolge wird der Schlußbericht der i Kontrollkommission für Montag erwartet. Der Bericht soll - pn demselben Tage dem verbändlerischen Militärausschuß, : der unter dem Vorsitz Fochs in Versailles tagt, übergeben- ! prerden. i

Der griechisch-türkische Konflikt ,

Paris, 7. Febr. Wie aus Angora gemeldet wiro, hat das j Außenministerium dem griechischen Geschäftsträger Politis - die türkische Antwort auf die griechische Einspruchsnot über­reicht. Die Antwortnote stelle fest, daß die Ausweisung des Patriarchen eine innere Angelegenheit der Türkei sei, ^n

die eine Einmischung nicht geduldet werden könne. Griechi­schen Blättern zufolge haben die türkischen Behörden in Konstantinopel das Eigentum der drei angesehensten grie­chischen Bankiers beschlagnahmt. Angeblich gehen die Tür­ken mit dem Gedanken um, demnächst den Besitz sämtlicher in Konstantinopel ansässiger griechischer Kaufleute zu be­schlagnahmen.

Niederlage Musfol'nis?

Rom, 7. Febr. Der italienische Ministerpräsident erlitt am Freitag in der Senarskommission zur Prüfung des neuen Wahlgesetzes eine Niederlage, indem dieser Ausschuß einstimmig beschloß, den bereits vom Parlament erledigten Entwurf an die Kammer zurückzuverweisen. Sie soll an dem Entwurf im wesentlichen zwei Aenderungen vornehmen, und zwar die für die Empfeblung einer Kandidatur bisher notwendigen Stimmen von 400 auf 200 herabsetzen und die Zeit für die Sammlung der Unterschriften von 5 auf 12 Tage erhöhen.

Oesterreichisch-spamscher Handelsvertrag Wien, 7. Febr. Zwischen der österreichischen und der spa­nischen Regierung ist in Madrid nach mehrwöchigen Ver­handlungen ein Handelsvertrag zustande gekommen. Der Vertrag sichert Oesterreich eine ziemlich ausgedehnte Meist­begünstigung zu, sodaß von nun an auf eine ganze Reihe österreichischer Maren die spanischen Mindestzölle ange­wandt werden. Der bis dabin aeltende Valutazuschlag wird aufgehoben.

Die Skandal-Chronik

Berlin, 7. Febr. Die Angelegenheit der Depositen- und Handelsbank, der die Minister Dr. Höfle, Dr. Stresemann und Oeser am 26. Okt. 1923 ein Empfehlungsschreiben aus­stellten, wächst sich zu einem bemerkenswerten Ausschnitt aus dem ungeheuren Höfleskandal aus. Die Kredite, die Dr. Höfle dem Schwindelunternehmen gab, wurden mit Tagesverdiensten von bl bis bl Millionen Eoldmark weiter verliehen. Die erzielten Bilanzgewinne wurden in Devisen angelegt, die im Schwarzverkehr aufgekauft wurden. Auch in dieser Angelegenheit spielt nun aber in schwerster Weise der Mißbrauch parlamentarisch-politischer Macht hinein. Im Aufsichtsrat des Unternehmens, der ins Ausland geflüchtet ist, war Dr. Fleischer, bis vor kurzem Reichstagsabgeordne­ter der Zentrumspartei, der durch seine berühmten Aufwer­tungsanträge noch vor wenigen Monaten hervorgetreten ist. Dr. Fleischer hat von dem Aktieninhaber der Depositen- und Handelsbank (Wolpe) laufende Provision bezogen. Dr. Fleischer hat an demselben Tag, an dem die drei Minister ihre Empfehlungen für die Handels- und Depositenbank zu­rückzogen, am 11. Dezember 1923, noch in einem Brief an Reichskanzler Dr. Stresemann geschrieben, damit dieser den preußischen Handelsminister und den Geheimrat Fellinger Zugunsten der Schwindelbank beeinflußen solle.

Konflikt im Untersuchungsausschuß Berlin, 7. Febr. Der preußische Untersuchungsausschuß für die Barmat-Kredite begann Samstag mit einer Reihe von Beweisanträgen des Abg. Kuttner, die sich auf die ePr- sönlichkeit des Kriminalkommissars Klinghammer bezog. Dann begann die Vernehmung des Ministerialdirektors Falk. Im Verlauf kam es zu schweren Zusammenstößen zwischen Falk und dem deutschnationalen Vorsitzenden Deer- berg, weil letzterer angeblich Falk zu scharf anfaßte. Der Zwischenfall führte zu einem Konflikt der Ausschußmitglie­der mit Deerburg und zur Niederlegung des Vorsitzes durch diesen.

^ Neue Deutschen-Vergewaltigung Prag, 7. Febr. Wie die tschechische Preße meldet, beab- sisichtigt die Prager Regierung, die deutsche tschechische Schule in Prag mit der Vrünner Technischen Hochschule zu ver­einigen. Diese Vereinigung kommt einer Aufhebung gleich.

Wiederaufbau in Frankreich ..... .

Paris, 7. Febr. Unter dem Vorsitz des Finanzministsrs hat gestern in Anwesenheit von französischen Finanzräten und Vertretern der Bevölkerung der ehemaligen Kampf­gebiete im Ministerium des Aeußern eine Sitzung stattge­funden, in der der neue Regierungsplan für die Wiederauf-

Mev-lg.

Roman von Fr. Lehne.

Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzenrrale C. Ackermann, Stuttgart.

Tie gab ihm einen leichten, kosenden Schlag auf die Wange.Sie Schmeichler! Doch kommen Sie und »machen «8 sich bequem."

Wie gemütkch ist es bei Ahnen, wirklich gemütlicher ak? bei uns daheim; da weht eine so kühle Atmosphäre."

Bewundscnd fah er sich sin dem modern und geschmack­voll eingerichteten Raume um; da war nicht ein Stück, das nicht hiWKintzehört und die Harmonie gestört hätte!

Sie reichte ihm Zigarre und Feuerzeug.Bitte, be- hw»en Sie fich. und mir gestatten Sie auch eine Zigarette, -Hr nt mir nämlich fast Lebensbedürfnis.

Ganz von selbst war schließlich das Gespräch auf Inge­ns»« sewmmen, von der die Baronin förmlich schwärmte.

Ich (erste sie kn Sommer kennen; sie war in-Kifsin- -m engagiert, ein liebes und bei allen Erfolgen so beschei­denes Geschöpf! Dort Hobe ich sie genügend beobachtet und «rkannt, so daß ich ihr unbedingt mein Haus öffnen kann. Eie ist eine Künstlerin von Gottes Gnaden. Leider ist ihr Engagement hier nur vorübergehend, da sie unser Frau- tzin Hellwig, die wegen Krankheit beurlaubt ist, vertreten M. Vom nächsten Jahre an ist sie für Berlin verpflichtet, was-ja schließlich die Sehnsucht aller Künstler ist. Wir Werden sie sehr ungern scheiden laßen, sie ist viä besssr als He Hellwig, die allerdings eine blendende, routinierte Dar- MllKM ist, aber ohne Gefühl! Neulich zum Beispiel als

Da Hab' ich sie auch gesehen!" warf Metz ein.

So? Nicht wahr, sie war hinreißend?" sagte die B aroni n lebhaft,es ist ja allein schon sine Augenweide,

mejes begnadete Geschöpf anzusehen! Wirklich, man möchte Maler oder Bildhauer sein, sie zu verewigen"; sie war ganz begeistert.

Und wo stammt sie her?" Dietrich wollte wißen, ob Inge davon gesprochen.

Das weiß ich nicht. Sehen Sie, darüber hat sie nichts verlauten laßen. Ich glaube, sie ist Wohl gegen den Willen ihrer Eltern zur Bühne gegangen, wie ich aus einigen An­deutungen entnehmen konnte; Roland ist auch ihr nom de g-uerre! Aus guter Familie und sehr gebildet ist sie auf jeden Fall! Für mich bedeuten diese äußeren Umstände nicht so viel, mir gilt der Mensch an sich und sie ist ein vollwertiger Mensch; meine Kenntnis trügt mich da nicht."

Still hörte Dietrich ihr zu. Er hätte sehr gut ihre Mit­teilungen ergänzen können; er wußte mehr als sie.

Sie scheint eine trübe Jugend gehabt zu haben, des­halb ist sie so ernst."

Sie wird sicher früher oder später einmal heiraten", warf er langsam ein.

Davon bin ich auch überzeugt, wenn sie es auch nicht zugebn will. Ich bitte Sie, solch' liebes und schönes Ge- schöpf ich habe sie lieb, als ob sie mein Kind sei! Heute abend wird sie mir Gesellschaft leisten. Bei dem kühlen, feuchten Wetter der letzten Tage kann ich nicht gut aus- gehen, da mir meine rheumatischen Schmerzen sehr zu schaffen machen. Ich liebe den- November gar nicht, diesen trüben, sonnenlosen Monat, trotzdem er doch der Vorgän­ger des Weihnachtsmonats ist! Uebrigens, werden Sie das Fest hier oder zu Hause verleben?"

Diesmal auf Gatersburg" und er erzählte, daß er höchstens noch zwei Jahre den bunten Rock tragen wcllle. Sobald er den Rittmeister habe, wolle er den Abschied sin. reichen und sich dann der Bewirtschaftung seiner Güter widmen.

' bauarbeiten bekanntgegeben wurde und von den Anwessn- i den günstig ausgenommen wurde. Der Plan sieht für 1928 i für Wiederaufbauarbeiten 2,400 Millionen Franken vor. Davon werden 1 Milliarde Franken durch dis Staatskasse in bar zur Verfügung gestellt, eine weitere Milliarde soll durch eine innere Anleihe gewonnen werden.

! Aus der französischen Kammer

: Paris, 7. Febr. Die Kammer hat sich über die Politik

i der Regierung hinsichtlich der Versorgung der Bevölkerung j mit Brotgetreide ausgesprochen und die Maßnahmen der Regierung in einer Vertrauensfrage mit 328:223 Stimmen ! angenommen. Darauf hat sich die Kammer in einer Nacht­sitzung mit der Beratung eines vom Ackerbauminister ein- ^ gebrachten Gesetzentwurfes über Maßnahmen zwecks Sicherstellung der Ernährung beschäftigt und hat diesen mit 332:223 Stimmen angenommen. Dieser Gesetzentwurf legt oie Anmeldepflicht für Getreide- und Mehlvorräte fest, er­mächtigt die Behörden zu Requisitionen, wenn der Stand , der Ernährung es fordert. Darauf hat sich die Kammer bis I auf nächsten Dienstag vertagt.

Württembergischer Landtag,

Stuttgart, 6. Febr. Am Freitag abend beriet man das Kapitel Technische Hochschule.'Vom Ausschuß lagen hiezu eine Reihe von Anträgen vor, die die Regierung zu Erwä- j gungen über den Ausbau der Technischen Hochschule und j ihrer Einrichtungen auffordern. Abg. Egel Haas (DV.)

! fetzte sich besonders für die Eeschichtsprofessur ein und Abz.

? Dr. v. Hieber (Dem.) wünschte dem Abg. Egelhaaf, der i 49 Semester lang den Lehrauftrag für Geschichte hat, daß ! ihm auch das 50. Semester vergönnt sein möge. Das Haus , begleitete diesen Wunsch mit lebhaften Bravorufen. Abg.

Bock (Ztr.) erzeugte so etwas wie Katzenjammerstimmung, j als er darauf hinwies, daß der Etat 1925 ein Defizit von

- 17 Millionen bringen werde und daß unter diesen Um-

! ständen nur die wichtigsten Bedürfnisse Befriedigung finden* könnten, vor allem der Wohnungsneubau. Und nun kam man plötzlich zu der Erkenntnis, daß man mit den Anträgen im Finanzausschuß über das Ziel des finanziell Möglichen hinausgeschoßen ist. Staatspräsident Bazille erklärte, daß er die Stellung von Anträgen nicht verhindern könne, daß er aber immer unterschieden habe zwischen Anträgen; die sofort angenommen werden können und solchen, deren Tragfähigkeit noch geprüft werden muß. So nahm man dann schließlich die Ausschußanträge an.

' Am Samstag ging die Beratung weiter. Beim Kapitel 64 (Landeskunstsammlungen) gab es eine längere Aus­sprache. Der Abg. Bruckmann (Dem.) rechtfertigte die AusstellungDie neue deutsche Kunst". Abg. Mergen- thaler (Völk.) verlangte einen größeren Einfluß der schrffenden Künstler im Landeskunstbeirat. Wahre Kunst ist nicht für sich selbst da, sondern muß eine erhebende sitt­liche Wirkung ausüben. Abg. Heymann (Soz.) erklärte sich gegen jede staatliche Bevormundung der Kunst. Abg.

' Dr. Schermann (Ztr.) verurteilte scharf die Obszöni- > täten in der AusstellungNeue deutsche Kunst". Abg. Dr.

! Hölscher (BB.) sagte, die Kunst zeige auch den Verfall j einer Zeit. Manche heutige sogenannte Kunstschöpfungen

- gehören in ein Archiv für Geisteskranke und nicht in Kunst- i sammlungen. Für die Erhaltung des Ulmer Münsters ist

staatliche Hilfe notwendig. Abg. Eöhring (Soz.) sprach gleichfalls für die Erhaltung des Ulmer Münsters. Abg. Wider (BP.) wandte sich ebenfalls gegen die Kunstaus­stellung von 1924. Präsident v. Välz lehnte es ab, sich mit der unlösbaren Frage zu befassen: Was ist Kunst? Und wo hört die Kunst auf? Hier handelt es sich um fließende Begriffe. Kein Landtag und kein Reichstag kann die Kunst regeln, sie ist Ausdruck des Persönlichen. Hierauf wur­den die Ausschußanträge angenommen, die sich u. a. auf die Schaffung einer Stelle für Natur- und Landschaftsschutz und auf staatliche Maßnahmen zum Schutz des Münsters in Ulm, der Frauenkirche in Eßlingen und der Heiligkreuzkirche in j Gmünd beziehen.

? Nunmehr befaßte sich das Haus noch mit den Höheren Schulen. Nächste Sitzung Dienstag nachmittag.

Er sah nach der Uhr. Es war gleich sechs uno für chu hohe Zeit, zu gehen, da er eine Verabredung hatte. Frau von Franzius bedauerte, und er mußte ihr verspreche«,)

bald wieder zu kommen, was er sehr gern tat.-s

6 .

Dietrich Steineck versäumte keine Vorstellung, in der er Jngeborg Roland beschäftigt wußte, UM immer mehr! wurde er von ihrem Liebreiz und ihrer hohen Künstler»! schaft gefesselt. Er war überrascht, welche Wandlungs­fähigkeit ihr eignete. Ihre ganze Persönlichkeit ging unter! in der Gestalt, die sie darzustellen hatte. Sie faßte ihre Rollen nicht nur mit dem wägenden Verstände auf, son­dern mit ihrem ganzen Gefühl, das stets unfehlbar daS' Richtige traf, ob sie nun eine der Jdealgestalten der Klas­siker oder eins elegante Salondame oder ein sogenannte- kleines Mädel" spielte; immer waren ihre Leistung«»: interessant und lebenswahr, so daß sie in dem Zuschauer das Gefühl auslösten, so und nicht anders habe der Uuisr es gemeint.

Sie war der anerkannte Liebling des verwohnte» Publikums der großen Kunststadt geworden, und sie er­hielt Einladungen aus den vornehmsten Kreise«; den« jeder suchte etwas darunter, die gefeierte Künstlerin zu seinen Gästen zu zählen.

So blieb es nicht aus, daß Dietrich und Jngeborg sich in Gesellschaft oft begegneten; aber mit keinem Wort und' Blick wurde auf ihre frühere Bekanntschaft angespielt. Sie waren sich beide fremd wie am ersten Tage ihres Zusain- mentreffens. Er war stets ausgesucht höflich uno zuvor­kommend, aber kühl. Mit Macht kämpfte er gegen de« immer größer wHsdenden Einfluß, den fie auf ihn aus-' übte. Rem, es war für ihn unmöglich, die Schrank-' Mederzureißen, die zwischen ihnen bestand, nach dem, >v sie ih m.MMt an! tK»vtsetm»a Wim,, ^