Neues vom Tage

Braun lehnt ab

Berlin, 5. FsLr. Der amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: Ministerpräsident Braun (Soz.) hat heute ; nachmittag 12.30 Uhr dem Präsidenten des preußischen ! Landtags folgendes Schreiben zugehen lassen: Auf Ihre j Mitteilung vom 30. vor. Mts. über meine Wahl zum ! Ministerpräsidenten teile ich Ihnen ergebenst mit, dast ich die Wahl nicht an nehme.

Die Fraktion der Deutschen Volkspartei hatte in einer Sitzung zu den beiden Fragen Stellung genommen, die Braun bezüglich einer Beteiligung oder einer neutralen Haltung der Fraktion gegenüber einem Kabinett gestellt hatte. Dr. v. Kampe hatte als Fraktionsvorsitzender die beiden Fragen bereits verneint. Die Fraktion trat seiner Stellungnahme bei, indem sie einmütig und ohne Debatte die beiden Fragen ablehnte. - ^

Aufwertungsausschust des Reichstags s

Berlin, 5. Febr. Zm Aufryertungsausschuß des Reichs- s rages erklärte ein Vertreter des Reichsfinanzministeriums, das die Regierung in spätestens drei Wochen einen Gesetz­entwurf dem Reichsrate vorlegen werde, der die endgültige Lösung der Aufwertuugsfrage bringen solle. Gleichzeitig würden auch die Mitglieder des Aufwertungsausschusses den Gesetzentwurf zur Kenntnis erhalten. Nach längerer Debatte wurde der deutschnationale Antrag, die auf Grund des Z 48 der Reichsverfassung zur Aufwertung erlassene Verordnung des Reichspräsidenten aufzuheben, abgelehnt. Dafür stimmten nur die Demokraten und Sozialdemokra­ten.

Die Gehälter der Daweskommissare

Paris, 5. Febr. DerMatin" veröffentlicht einen Ar- tikel, in dem darüber Klage geführt wird, daß die Erspar­nis, die die Reparationskommission sich aufzwang, von den ' Organisationen des Dawesplanes wiederum verschlungen würden. Vom September 1925 an würde die Reparations­kommission für sich selbst bloß 3 800 000 Goldmark im Jahr verbrauchen, während sie vorher 7 500 000 Eoldmarkbe­nötigt" hatte. Aber die Ersparnisse, die in der Zukunft er­zielen würde, gingen für die verschiedenen Herren auf, dis in Berlin angestellt seien. Parker Gilbert erhalte S50 OOS Franke« für das Jahr, der Kommissar für die Emission^ bank, der Holländer Brujns, 418 000 Franken, der Eng» länder Mc. Fadeyan, der Komissar für Steuern und Monopole, erhalte 352 000 Franken und der Kommissar für. die Eisenbahnen, der Franzose Leverve, 440 000 Franken. Dazu komme noch die Bezahlung der Mitgli:l:r des Tran^ kerkomitees.

Die Zndustrkebelastung

Berlin, 5. Febr. Auf gemeinsame Einladung des Reichs­finanz- und Reichswirtschaftsministeriums hatten sich zahl­reiche Vertreter der wirtschaftlichen Verbände zu einer Be­sprechung über die im Gangs befindliche Durchführung der Industriebelastung nach dem Londoner Abkommen einge­funden. Es wurde unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Dr. Popitz eine Anzahl Fragen besprochen, die zu Jrrtü- mern und zum Teil auch zu einer gewissen Beunruhigung Anlaß gegeben hatten. Dabei wurde auf die große Bedeu­tung hingewiesen, die der glatten Durchführung der Zn« dustriebelastung und der fristgemäßen Aebergabe der Ob­ligationen beizumessen ist.

Auswärtiger Ausschutz des Reichstages

Berlin, 4. Febr. Der auswärtige Ausschuß des Reichs­tages trat heute vormittag unter dem Vorsitz des Abg. Hergt Deutschnat.) zu einer Sitzung zusammen, um 1. Zollpolitik i(im Rahmen der Außenpolitik) und 2. die Pariser Finanz­ministerkonferenz zu behandeln. Die Sitzung war außer­ordentlich stark besucht. Vom Reichskabinett waren der Außenminister Dr. Stresemann mit dem Staatssekretär des Auswärtigen Dr. v. Schubert, Reichswirtschaftsministsr I Neuhaus und Reichsernährungsminister Graf v. Kanitz an- s wesend. Die Verhandlungen wurden mit einer eingehenden s

Darlegung des Außenministers Dr. Stresemann erös,. Nachdem Reichsaußenminister Dr. Stresemann in vertrau­licher Rede über die außenpolitischen Gesichtspunkte gespro­chen hatte, die bei den abgeschlossenen bezw. jetzt noch schwe­benden Handelsvertragsverhandlungen mit Spanien, Eng­land, Oesterreich, Schweden, Frankreich, Italien, Belgien, Japan, Rußland und Polen maßgebend waren, ging Reichs- s wirtschaftsminister Neuhaus in längeren Ausführungen auf ^ die wirtschaftlichen Hintergründe dieser Verhandlungen ein , und teilte dem Ausschuß dabei seine grundsätzliche Ein- j stellung in der Handelspolitik mit.

Englische Kriegsschuldennote an Frankreich

London, 5. Febr. Das Kabinett stimmte dem Entwurf der Antwortnote auf das Memorandum Clementels über die Kriegsschuldenfrage zu. Die Abfassung des endgültigen Wortlauts der Note wird durch die zuständigen Minister Valdwin. Ehamberlain und Churchill ersolaen.

Deutscher Reichstag

Berlin, 5. Febr.

In der Donnerstag-Sitzung des Reichstages wurde zu­nächst von dem Abg. Dr. Wunderlich (D.V.) ein auch von den anderen bürgerlichen Parteien Unterzeichneter An­trag auf Aussetzung des gerichtlichen Ve<-chrens i/r Auf­wertungsfällen begründet. Hierauf kritisierte Abg. Keil (Soz.) die Haltung der Rechtsparteien i l der Aufwertungs­frage. Vor den Wahlen hätten die Deutschnationalen ver­sprochen, wenn sie in die Regierung kämen, werde ihre erste Tat ein Aufwertungsgesetz sein. Nun kämen sie mit einem völlig unzulänglichen Entwurf. In der heutigen Ausschuß­sitzung hätten sich die Sozialdemokraten energisch für den deutschnationalen Aufwertungsantrag eingesetzt, während die Deutschnationalen sich der Durchführung ihres eigenen Antrages mit aller Kraft widersetzt hätten.

Abg. Hampel (Wirtsch.Vg.) erhoffte von dem vorlie­genden Gesetzentwurf eine beruhigende Wirkung aus die kleinen Gläubiger und Sparer.

Abg. Richthofen (Dem.) hielt den Zeitpunkt für eine endgültige Lösung des Aufwertungsproblems noch nicht für gekommen.

Reichsjustizminister Frenken gab namens der Regie­rung die Erklärung ab, daß die Reichsregierung binnen drei Wochen einen neuen Gesetzentwurf in der Aufwertungs­frage den gesetzgebenden Stellen zuleiten werde.

Abg. Schetter (Ztr.) wandte sich gegen die von den Sozialdemokraten beantragte Aufhebung der Verordnung vom 4. Dezember 1924, stimmte aber dem demokratischen Antrag der Umwandlung der Kannvorschrift in eine Muß- vorschrift zu.

Abg. Seiffert (Nat.Soz.) betonte, die Freunde der Aufwertungsbewegung hätten an einer schnellen Annahme des vorliegenden Gesetzentwurfes das größte Interesse.

Abg. Steiniger (Dntl.) begrüßte es mit Freude und Genugtuung, daß die Sozialdemokraten seinen Aufwer­tungsantrag möglichst schnell durchbringen und sogar noch den Bestschen Gesetzentwurf annehmen wollen. Die Deutsch­nationalen wollten in der Aufwertungsfrage die Regie­rung immer pnter hydraulischem Druck halten. Dem demo­kratischen Antrag stimmten sie gerne zu, müßten jedoch den sozialdemokratischen ablehnen.

- Abg. Höllein (Komm.) bezeichnete die Politik der bür­gerlichen Parteien mit Einschluß der Sozialdemokraten in der Aufwertungsfrage als Demagogie.

-In der zweiten Beratung stellen die Sozialdemokraten den vor längerer Zeit von den Deutschnationalen einge- brachten Antrag auf Aufhebung der Verordnung des Reichspräsidenten vom 4. Dezember 1924, Lurch den die 3. Steuernotverordnung für rechtsgültig erklärt wurde, zur namentlichen Abstimmung. Der Aufhebungsantrag würde mit 235:144 Stimmen abgelehnt. Der Gesetzentwurf wurde mit der von den Demokraten beantragten Umwandlung der Kannvorschrift in eine Mußvorschrift angenon

Gesetz soll bis zum 30. April des Jahres gelte».

l Württernbergischer Landlag.

Stuttgart, 4. Febr. Am Mittwoch nachmittag wurde» nachträglich die Kap. 32 (Zentralstelle für die Landwirt­schaft) und 33 (Landesgestüt) gemäß den Ausschußanträzen angenommen. Kap. 34 (Landesgewerbeamt) zeitigte ein« längere Aussprache, in der von mehreren Rednern u. L für folgende Forderungen plädiert wurde: Gewährung von Kredite zu erträglichem Zinsfuß für das notleidende Ge­werbe, steuerliche Entlastung, Erhaltung des staatlichen Preis- und Schiedsamts, Maßnahmen gegen den Hausier». Handel, größeres Entgegenkommen in der Frage der Sonn­tagsruhe, Schutz der Heimarbeiterinnen, Förderung des Baugewerbes, Erhaltung der Fachschule für Feinmechanik in Schwenningen und Unterstützung des Technikums für Textilindustrie in Reutlingen. Von Abgeordneten der Lin- s ken wurde betont, daß zur Förderung des Handwerks auch ! die Förderung der Arbeiterschaft gehöre, daß der größte : Feind des Handwerks die Industrie sei und daß das Lehr- s lingswesen bei den Handwerkern jeder Beschreibung spotte. « Staatspräsident Bazille wies eine Kritik des Abg. Maurhe i (Dem.) als unberechtigt zurück und der Abg. Elsas (Dem.)

^ erklärte, daß sich seine Partei die zwar parlamentarisch üb» ; liche, aber persönlich äußerst verletzende Behandlung durch ! den Minister nicht länger mehr werde bieten lassen. Kav. 34 a (Eichwesen) wurde angenommen. Dann tagte man schließlich wieder bei leerem Haus in die Nacht hinein.

Der Landtag nahm am Donnerstag einstimmig den Ge­setzentwurf über die Bürgschaft des württ. Staates füi Darlehen der preußischen Zentralgenossenschaftskasse an dk ; Zentralkasse württ. Genossenschaften in Ulm und de« württ. Sparkassen-Giroverband in Stuttgart in Höhe r.o« 10 Millionen Reichsmark zur Weitergabe an den gewerb, lichen Mittelstand, namentlich an das Handwerk an. Staatsrat Rau teilte mit, daß der Zinsfuß etwa 14 Proz betragen werde. Eine längere Aussprache gab es dann t» Fortsetzung der Etatberatung zu den Kapiteln 36 (Landes-! amtz'für Arbeitsvermittlung) und Kapitel 39 (Erwerbs­losenfürsorge). Abg. Dr. Schumacher (Soz.) bekämpfte die Regierung, weil sie sich mit der Reichsgefahrengemein­schaft nicht befreunden wolle. Staatsrat Rau wies indessem nach, daß im Reich auf 1000 Einwohner am 15. Januar! 9,9, in Württemberg indessen nur 1,6 Erwerbslose käme« und daß bei der Reichsgefahrengemeinschaft die württemÄ Arbeitgeber und Arbeitnehmer nur höhere Beiträge zum Ausgleich der Lasten anderer Länder zahlen müßten. >üeH Abg. Rath (DV.) wandte sich dagegen, daß die Unters stützung von der Bedürftigkeit abhängig gemacht werde.; Abg. Eengler (Ztr.) setzte sich für die Wiedereinführung einer Kurzarbeiterunterstützung ein, während der Abg. Dingler (BB.) den Standpunkt vertrat, daß diese Kurz­arbeiterunterstützung nicht eingeführt werden könne, so­lange sie im Reich nicht bestehe. Auch beim Kap. 37 (Ober­versicherungsamt) gab es eine größere Debatte und zwar über das Krankenkassenwesen. Berichterstatter Pfleger gab die Arzthonorare mit 3540 Prozent der Kranksn- ! kassenausgaben gegenüber 1520 Prozent vor dem Kriege x pn und berechnete das Durchschnittseinkommen der Kran­kenkassenärzte im 2. und 3. Vierteljahr 1924 auf monatlich 623 bezw. 565 -4t. Die Zahl der Kassenärzte gab er mit s1150 an, während nur 700 benötigt werden. Abg. Dr. Höl- ffcher (BP.) vertrat demgegenüber den Standpunkt der Aerzte, wies auf den lleberfluß an Aerzten hin und berech­nete ihr monatliches Durchschnittseinkommen im 2. Quar­tal 1924 auf 470 -4t, das niedrigste Einkommen auf 107 -4k; wovon noch 30 Prozent Betriebskosten abgehen. Frau A''L Planck (Dem.) wünschte eine Erhöhung der Renten aus der Angestelltenversicherung, der Abg. Hermann (Zrr.) betonte, die Krankenkassen dürften keine Aerztevers ir- gung^.nstalten werden, der Abg. Schumacher behaup­tete, die Antipathie gegen das Kassenwesen sei eine Anti­pathie gegen die Arbeiterschaft. Nachmittags begann man mit dem Kultetat.

Zuseborg.

Roman von Fr. Lehne. Urheberschutz durch Stuttgarter Romanzentrale C. Ackermann, Stuttgart.

TNun möchte ich Sie ein wenig über meine Gäste orien- Reren! Sehen Sie dort den Herrn, der sich eben am Büf­fet gütlich tut? Das ist Horstenbeck, unser Heldenbari­fon. der Holländer, Wotan, Don Juan und die reizende Aönde Dame neben ihm, um die sich einige Kameraden von Mnen bemühen, ist seine Frau. Sie staunen? Ja, Sie Werden mehr Theaterleute bei mir antreffen! Dort, der Herr mit dem dunklen Vollbart und dem Kneifer ist der Verfasser vonOlly Sörensen". Er spricht eben mit Dok- lor Rühl, dem bekannten Chirurgen, dem ich selbst viel ver­danke, oder alles, wenn eben das Leben alles ist! Sehen Die, und das sind in den Äugen Ihrer Mutter keine erst- Nassigen Leute! Tnd mir ist der Verkehr mit denen Be­dürfnis! Sie glauben nicht, welche Fülle von Anregungen von ihnen ausgeht! Natürlich sichte ich sehr sorgfältig; Mveifelhafte Elemente haben keinen Zutritt!" h Mit Interesse und Vergnügen gleichzeitig lauschte Meineck den Ausführungen der geistvollen Frau, deren ju­gendliche Frische und Elastizität er bewunderte; trotz ihrer achtlindvierzig Jahre! Ihr Haar war vollständig weiß, die, Gesichtsfarbe frisch und gesund und die Augen sehr schön und klug, von einem leuchtenden Dunkelbraun. Die Mewegungen ihrer etwas vollen Gestalt waren rasch und »Ähaft und die Sprechweise klar und bestimmt.

Dietrich Steineck blickte sich um; er fand die Erwartete Nicht, und nach ihr zu fragen, wagte er doch nicht, trotz der Andeutung von vorhin. Er war etwas enttäuscht, fühlte >ch aber sehr wohl m den gastlichen Räumen. Gern plau­

derte er mit der liebenswürdigen Frau, indem er sich ge­lobte, nachzuholen, was er bisher aus Nachlässigkeit ver- säumt, gerade, um zu zeigen, daß er nicht auch zu den rück- ständigen, vorurteilsvollen Leute gehörte, denen er seine Mutter zuzählen mußte.

Lebhaft faßte Frau von Franzius ihn jetzt an der Hand.Ach, lieber Dich, ich darf doch so sagen, da ich Sie schon als Knaben gekannt. Jetzt kommt ein besonderer Liebling von mir; da müssen Sie mich schon einen Augen­blick entschuldigen."

Sie war aufgestanden und ging einer Dame entgegen, die sie herzlich auf beide Wangen küßte und dftse Dame war keine andere als Jngeborg Roland-Ellguth!

Mit Muße konnte er sie beobachten, und wieder war er betroffen von der Wandlung, die das so bescheidene Mäd­chen durchgemacht.

Mit der Gewandtheit und Sicherheit der Dame von Welt bewegte sie sich und nahm die Grüße und Huldigun­gen der sie umdrängenden Herrenwelt entgegen. Ihr Lä­cheln verklärte ihr ernstes Gesicht wunderbar und verlieh ihr etwas Hinreißendes. Ein taubenblaues Tuchkleid mit weißem Spitzeneinsatz und Aermeln umschloß ihre volle Gestalt. Das reiche, dunkle Haar trug sie schlicht gescheitelt und im Nacken zu einem dicken Knoten geschlungen. Diese einfache Frisur Paßte wunderbar zu dem reinen, edlen Ge­sicht, zu der Harmonie ihrer Erscheinung.

Er sah jetzt, wie Frau von Franzius die junge Künst­lerin nach seinem Platz hin dirigierte; anscheinend wollte sie eine Vorstellung vermittln.

Lieber Steineck, darf ich Sie mit einem sehr lieben Gast von mir bekannt machen? Mit unserem Fräulein Roland, wie ich wohl mit Stolz sagen kann, die dazu be- stimmt ist, unsere holdesten, schönsten Dichtergestalten zu verkörpern", sagte Frau von Franzius.

Unwillkürlich nahm sein Gesicht einen kühlen Ausdruck an, als er sah, wie Jngeborg ihn fragend bei der Vorstel­lung anblickte. Dann aber hatte sie in dem Bruchteil einer Sekunde begriffen. Dietrich von Steineck wollte nicht aq seine frühere Bekanntschaft mit ihr erinnert sein! Da­strahlende Lächeln um ihren Mund erlosch, und gemessen neigte sie den Kopf.

Sie sprachen nur einige wenige gleichgültige Worte mi^ einander; dann wurde Jngeborg auch von anderer Seite in Anspruch genommen. ^

Bald daraus verabschiedete sich Dietrich mit dem Vev sprechen, wiederzukommen

Das sollte mich nur freuen, lieber Dich, Sie sind mir jederzeit willkommen, nicht nur an meinem Jour." H Auf dem Heimweg dachte er über seine Begegnung mit Jngeborg Ellguth nach, die er doch gesucht! Er ärgerte sich über sich selbst; aber es war, als habe ihm innerliöß etwas einen Ruck gegeben, sich so ablehnend zu verhalten; doch er konnte den Schlag nicht vergessen, und fast unbe, wußt fuhr er m? der Hand über sein Gesicht; das war un­auslöschlich! "

Aber doch brannte das Begehren in ihm, mehr von ihr zu wissen; wie es ihr gelungen war, ihr Ziel zu erreichen. Das alles hoffte er von Frau von Franzius zu erfahren, die ja eine Vorliebe für die junge Künstlerin besaß. So^

bald es ihm angängig erschien, suchte er die Baronin wieder auf, die sehr erfreut über sein Kommen war.

Grüß' Sie Gott, lieber Dietz! Das ist nett, daß Sie sich auf mich alte Frau besonnen haben." i

Alte Frau? Sie scherzen! Doch wer so jung iW «ie Sie, darf wohl noch ein wenig mit seinem Älter kokeÜ Keren." '

(Fortsetzung folgt.)