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Anzucht als landwirtschaftliche Betriebe gelrsn nd der Gewerbesteuerpflicht künftig nicht mehr un- rliegen.

Stuttgart, 26- Juli. (Aenderung der Notarratsge- Mhrenordnung.) Durch eine Verordnung des Staats- «rinisteriums über Aenderung der Notariatsgebühren- «rdnung vom 14. Juli ds. Js. ist mit Wirkung dom 1 « cruli an die Gebühr für die amtliche Schätzung des Werts eines Grundstücks von 0,2 Prozent auf H l Prozent bis zu 20000 Goldmark Wert und auf, tz'g5 Prozent vom Mehrbetrag herabgesetzt und die für die Nachlaßrichter auf die Sätze erhöht hMden, die die Gemeinderatsmitglieder für besondere Verrichtungen beziehen.

, «Utzwegderbindung zwischen neuemund jtltem B ahnhof. Am Sonntag wurde durch die Straße 1 zwischen dem neuen Bahnhof und der Schloß- Maße (Friedrichsbau) ein bei Nacht beleuchteter un­befestigter Gehweg eröffnet, der den Verkehr auf der Wnigstraße entlasten soll.

- Protest der Frauen gegen die Ausstel­lung für neue deutsche Kunst. Ter Kathol. Frauenbund (Frau Luise Rist) und der Bund evangelt Krauen (Frau Marianne Kraut) protestieren gegen! Die Auswüchse in der Ausstellung für neue deutsche Kunst. Tie Ausstellung enthält Werke, die von dev Hrauenwelt auf das entschiedenste abgelehnt weraen! «müssen aus ethischen und erzieherischen Gründen. Es wird als eine unerhörte Zumutung gerade von kunst­finnigen Frauen empfunden, daß nicht nur vollkom­men unverständliche Machwerke ausgestellt sind, sondern -auch Dinge, die mit ihrer Brutalität und rohen Sinn­lichkeit jedes Feingefühl verletzen und ein allgemei­nes Nergernis sind. !

Neues von Wilhelm Schüssen. Von unse­rem schwäbischen Dichter Wilhelm Schüssen, der am Kll. August 50 Jahre alt wird, erscheinen in diesem »Sommer zwei neue Bücher, ein RomanTer Stuhl Wer den Sternen" (bei Kösel in München) und Schil­derungen aus seiner oberschw. HeimatZwischen Do­nau und Bodensee", die, mit Federzeichnungen von Heinrich Baumgärtner geschmückt, von Alexander Fi­scher in Tübingen verlegt werden. ^

Eßkirrgen, IS. Juli. (Stenographentag.) Kürzlich fand hier der 31. Verbandstag des Württ. Steno- grapheüverbandes Gabelsberger statt. Ter Jahresbe­richt des Geschäftsführers, Studienrat Lutz-Stuttgart,« betont: Trotz mancher Widerstände werde auch die württ. Staatsregierung, nachdem nunmehr die Haupt­verwaltung der Reichsbahn und Hessen neuerdings zur alleinigen Anwendung der Gabelsbergerschen Kurz­schrift übergegangen seien, diesen Schritt in Bälde tun müssen, wenn nicht Württemberg auf stenogra­phischem Gebiet selbst gegenüber kleinen Ländern mit Brannschweig und Oldenburg, Zurückbleiben wolle. Ast dem öffentlichen Wettschreiben beteiligten sich in den Abteilungen 80360 Silben über 600 Personen. Ter Festvortrag von Regierungsrat Tr. Gerwig-Eßlingen überStenographie im Wirtschaftsleben" gab ein um( fassendes Bild der Bedeutung der Kurzschrift für dig heutige Zeit.

Nim, 20. Juli. (29. württ. Landesschießen) In der Zeit vom 26.-29. Juli findet hier das 29. württ. Lan­desschießen statt. Tie Ulmer Schütz engilde hat eins neue Schießstätte erbaut. Anläßlich des Landesschießens findet ein historischer Festzug großen Stils und künst­lerischen Gepräges statt und zwar am 27. Juli. In dem Festzug werden nicht nur der Schieß- und Jagd- fport, sondern auch alle anderen, der Leibesübung und Kräftigung des Volkes dienenden Sportarten zur Ver­herrlichung kommen. Das Handwerk wird mit den alten Zunsttrachten den Festzug verschönern.

Bkaubcuren, 20. Juli. (Früh krümmt sich .. j Ein hiesiger Landwirt bemerkte, daß der in seiner Kommode verwahrte Geldbetrag immer geringer wurde. Es ge­lang, zwei hiesige Volksschüler als Täter zu ermit­teln. Sie hatten sich durch die unverschlossene Scheu­nentür eingeschlichen und das Geld zu Schleckereien verwendet.

Kappet, OA. Ravensburg, 20. Juli. (Tödlicher Starz.) Landwirt Adolf Heine von Schmalzhafen war auf dem Brandplatz des Wirts Heine hier beschäf­tigt. Er wollte eine stehengebliebene Mauer, auf die bieder - ues Gebälk aufgelegt werden sollte, abräumen, Heine stürzte dabei aus einer Höhe von 2V» Meter ab und zog sich schwere Verletzungen am Kopfe zu, an deren Folgen er noch abends gestorben ist.

Tettnang, 20. Juli. (Tödlicher Unfall.) Ter 56 ihre alte Händler, fr. Landwirt Robert Maier aus »ttnau wurde von einem Radler, dem Sohn des Zi­vilingenieurs Wagner von Ravensburg, angefahren. Er erlitt Verletzungen am Hinterkopf und starb bald« darauf.

« Kleine Nachrichten aus dem Lande.

Zn Reutin, OA. Oberndorf, ist das Anwesen des- Hofbauers Christian Pfau abgebrannt. Las Vieh und E» r ^eil des Mobiliars konnten gerettet werden. Als «rsAhe des Brandes vermutet man Kurzschluß.

3* Otterswang, OA. Walds«, entstand aus bis 't unbekannter Ursache in dem Oekonomiegebäude Marti, Reck Feuer. Das Gebäude wur!de völl­ig zerstört.

^Ein zweijähriges Kind fiel in Leriugenstadt in

Der badische Dsppelmörder zum Tode »erxrteilt.

Freiburg, IS Juli. TaS Schöffengericht der« urteilte seit Topcplmörder Hundertpfunv zwei- z«m Tode Hundertpfund hat bekanntlich rm Herbst vorigen Jahres daS Ehepaar Köpfer ni Saig bei Titisee ermordet nnd sich deren An­wesen angeeignet, wo er längere Zeit mit seiner «rant wohnte Als die Sache bemerkt ward-, verschwand Haudertpfnnd nnd konnte erst nach längerer Zeit in der Fremdenlegion entdeckt von wo er van de» Kranz ose» «nsgekie- fert wurde

Hundertpsund, geboren in Freiburg, ist 24 Jahre alt. >» r Ersuchte es als Kellnerlehrling, als Bäckerlehr- «lehrlrng, dazwischen in verschiedenen Stellungen als Hausbursche. Ueberall wurde er nur kurze Zeit be- Halten oder er brannte aus den Stellungen durch. Seine sämtlichen Arbeitgeber und Lehrmeister schilderten ihn verlogen, unehrlich, hinterlistig, unzuverlässig und freche Im Verlause seiner Kreuz- und Querfahrten wurde er seiner unehrlichen Machenschaften wegen mehrfach, auch in Bayern, mit Freiheitsstrafen belegt- Nach dem Kriege trat er be ider Reichswehr-Artillerie in Jüterbog ein, dort erfolgte seine Entlassung, weil er von neuem von den Gerichtsbehörden gesucht wurde. Es betraf das seine Mitwirkung an Einbruchsdiebstäh­len in Freiburg, wofür Hundertpsund damals 3 Jahre Gefängnis erhielt. Im Juli 1922 erfolgte seine Ent- la-sung aus dem Landssgefängnis. Nach kürzeren Be­schäftigungen in Freiburg und Wörth a. Rh. fand er in Hinterzarten eine Stellung als Holzschnitzer. Mit der Kunst der Schnitzerei war er im Gefängnis vertraut geworden. Im Frühjahr 1923 lernte er in Frei- ourg die 20jährige Dienstmagd Rosa Kirchner, ein braves, unbescholtenes Mädchen kennen, er beabsichtigte, das Mädchen in Bälde zu heiraten, ein Vorhaben, das schließlich den Anlaß zu der grauenvollen Tat bildete. Er konnte kein-' Wohnung finden. Da kam Hundert- Pfund gelegentlich eines Ausslugs mit seiner Braut an dem Hause des Küblers Köpfer in Saig vorbei, das ziemlich einsam außerhalb des Dorfes liegt. Köp­fer war 61, seine Frau 54 Jahre alt, Kinder hatte das Ehepaar keine. Tas Ehepaar, das friedlich mit einan­der lebte, hatte eine kleine Landwirtschaft, nebenher arbeitete Köpfer in seinem Küblerberuf, im Sommer verschaffte er sich noch einen Nebenverdienst in dem Verkauf von Ansichtspostkarten. Hundertpsund gefiel das Häuschen. Er machte Köpfer im Beisein seiner Braut den Vorschlag, ihn, wenn er verheiratet sei, in das Haus aufzunehmen, das er für die Anfertigung und Verkauf von Holzschnitzereien als günstig gelegen ansah. Aber davon wollte Köpfer nichts wissen. Ter Wunsch, in dem Häuschen zu wohnen, scheint bei Hundertpfund immer stärkere Wurzeln geschlagen zu haben.

! Am 2. November ging H. nach Saig. Er wartete bei Köpfer im Stall den Morgen ab, hörte Köpfer die Stiege Herabkommen und der Kuh vom Futtergang aus Futter aufschütten. Im Begriff nachher den Stall zu betreten, sah Köpfer zu seiner Bestürzung einen Mann mit dem Karabiner im Anschlag stehen. Rasch zog er die Türe wieder zu, in diesem Augenblick drückte Hundertpfund los. Die Kugel durchschlug die Türe, durchbohrte die Lunge des Köpfer, ging noch durch die Türe der Werkstatt und blieb erst in der Hauswand stecken. Hundertpsund sah ick dem von einer Sralk-Laterne beleuchteten Hausgang Frau Köpfer über ihren mit dem Tode ringenden Mann gebückt. So­fort gab H. zwei Schüsse auf die Frau ab, die «beim ersten Schuß aufschrie und beim zweiten leblos zu­sammensank. Oben in der Wohnstube bellte der Hund des Ehepaares, den der Mörder ebenfalls durch einen Schuß tötete. Tie Leichen des Ehepaares zog H. nach dem Keller, dessen Türe er abschloß und mit Brettern vernagelte. Darauf nahm er eine gründliche Säu­berung des Hausganges vor. Am folgenden Mor­gen erschien die von hundertpsund bestellte Geliebte und deren Freundin. Beide Mädchen blieben den gan­zen Tag über bei ihm, ohne eine Ahnung von Dem schweren Verbrechen oder den im Keller anfbewahrten Leichen zu haben. Die Abwesenheit des Ehepaares begründete er mit einer von Köpfer und seiner Frau c.igetretenen Reise. Am nächsten Morgen erst vergrub Hundertpfund die Leichen der Gemordeten in dem hinter dem Hause gelegenen Brandweiher, wo er notdürftig an einen Seite eine Grube ausgehoben hatte. Ten er,mossenen Hund legte er zu Füßen der Toten, darauf deckte er das improvisierte Grab mit Tung, Erde und Rasenstücken zu. Schon am Mord­tage meldete Hundertpsund sich beim Ratschreiber von Saig zum Aufenthalt in der Gemeinde an. Am näch­sten Tag ging er zum Bürgermeister, um diesem den Gewerbebetrieb als Holzschnitzer zur Anmeldung zu bringen. Beim Bürgermeister, der nur zu leichtgläu­big die Angaben des Hundertpfund für bare Wahrheit nahm, erkundigte er sich« auch, welche Papiere zum Heiraten nötig wären' Allmählich wurde aber doch bei den fortgesetzten Nachfragen über den Aufenthalt der Eheleute Köpfer dem Mövder schwül zu Mute. Er beschloß zu fliehen. Seit dem 16. November hielt sich seine Braut mit ihrer Freundin im Hause auk. Er verabschiedete sich am 20. November von den bei­den Mädchen unter dem Vorwand, Köpfer halte sich jetzt in Hüfingen aus und dorthin wolle er ihm 'Kleidungsstücke bringen. Hundertpfund kehrte nicht nicht mehr in das Haus zurück. Er war bei Maxau- Wörth über den Rhein geflüchtet. In dem pfälzischen Dörfchen Berg verkaufte er die meisten der in dem Hause Köpfer entwendeten wertvolleren Sachen. Er fuhr nach heimlicher Ueberschreitung der pfälzisch-elsäs- sischen Grenze nach Straßburg, von da nach Metz, wo er sich in die Fremdenlegion anwerben ließ. Er kam über Marseille nach der nordafrikanischen Garnison Sildi.' ibel-Abbes, wo er bis zum 13. Februar Militärdienst sin der Legion verrichtete. Er war unter falschem , kNamen in die Fremdenlegion eingetreten, und als ihm «der französische militärische Vorgesetzte vorhielt, er ! heiße Hundertpsund und habe in Deutschland zwei Zi­vilisten ermordet, leugnete Hundertpsund anfänglich!» der Gesuchte zu sein. Doch schon am nächsten Tag« räumte er da» Verbrechen ein. Seiner Verhaftung sich nach Erledigung der Formalität«» die «u«

eferung s«

AmtteS Allerlei.

W» Dee ss n e« a» Vergiftung erkrankt' In der Lun- g«chMW>Ete i» G»rber»dors in Schlesien erkrank-« , t«, «W dem Kouutz einer Erdbeerspetse zahlreiche r PättenAm. da» PMyepersonal und die Aerzte. inS- «ÄMt ZM8 Pers«n«, an BergistnngSerkcheimmgen. s UWW» Mi dbe «chrzahl der Erkrankten bereits vstW s e «f de« «me der Besserung befindet, ist der OberMGt an de« KoWen der Vergiftung gestorben. j

Die Regierungskrise in Norwegen. Die Linke des Stor­fings nominierte Johann Ludwig Mowinckel als künftige« Ministerpräsidenten. Die Krise hängt zusammen mit dem Alkoholverbot, das die Negierung beseitigen wollte, was die s Kammer ablehnte.

r Sturm an der holländischen Küste. Ein heftiger West»

- sturm richtete auf der Schelde großes Unheil an. Vier M- , scherboote gingen unter, wobei fünfzehn Personen de« LG ; fanden. Das TorpedobootZ. 4" erhielt de« radiotelegra- ! phischen Befehl, zu Hilfe zu eilen. Auch aus andere« KS- : stenorten werden zahlreiche Strandungen gemeldet. Der

- belgische SchlepperLilly" sei auf dem Wege von Anttv«- § pen nach Düffeldorf bei Valkenisse gesunken.

> Argentinien im Völkerbund. Bekanntlich zog sich Arge» : Linien im Laufs der Völkerbundsoersammlung von 1920 ans dem Völkerbund zurück. Nun beschloß die argentinische Ne­gierung, von neuem an dem Wirken des Völkerbundes teü»

I zunehmen und die rückständigen Beiträge zu bezahle«, was ! sie durch Ueberweisung von 2 300 000 Franken getan hat.

! Mord in Persien. Reuter meldet aus Teheran, daß her s amerikanische Konsul vom StiMenpöbel gMtet ^ Neue groHb Pkmerikanerspenve. T«as Zentral Restes Eomitee, eine deutsch-amerikanische Organisation in den Vereinigten Staaten, durch deren Hände ein gro­ßer Teil der deutschen Kickderspeisungsaktion gegan­gen ist, sandte 10 000 Kisten Tosenmilch, das sind 480 000 Büchsen, zur Verteilung in Deutschland ab.

Riesige Unterschlagungen Bei der Tarmstädter- und Nätionalbank Berlin wurden größere Unterschlagun­gen anfgedeckt, angeblich etwa 400 000 Mark. Die Verwaltung der Bank erklärt einem Blatt gegenüber, daß die Unterschlagungen «den genannten Betrag nicht erreichen und vollständig gedeckt sind.

Aufdeckung zweier Mordtaten. Am Ehiemseee sind jetzt gleichzeitig zwei Mordtaten anfgedeckt worden. Aus dem See wurde die mit Steinen beschwerte Leiche der Tienstmaad Katharine Stocke geborgen, di« nach «einem winterlichen Tanzvergnügen von einigen Bau­ernburschen vergewaltigt und ertränkt worden ist. Ver­haftet wurden ferner der Forstmeister Biringer und seine Frau, die ihr vierjähriges Töchterchen umgebracht und im Torfmoor vergraben haben. Ter Mord ist !erst jetzt, nach vier Jahren, durch eine unvorsichtige Aeußerung einer älteren Tochter des Ehepaares cmsgv- deckt worden. . .

Durch Einatmen vou Benzoldüttsten erkrankten bet der Geschoßentlaugung bei der Gesellschaft für Heeres­gut in Rothen sie in (Ostpreußen) eine große An­zahl Arbeiter. Eine Arbeiterin und sechs Arbeiter mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Vier Personen sind bereits gestorben.

Ter Wcchlprozetz. Wie seinerzeit berichtet, wurde in Fürstenwalde an der Spree am Tage der Reichstags- Wahlen der Studiendirektor Schreiner, als er vom Wahlbüro nach Hause gehen wollte, von dem völki­schen Studienrat Mellenthin überfallen, zu Boden ge­worfen und in äußerst roher Weise mit den FüÄn und mit einem Schirm bearbeitet. Das Schöffengericht hat nunmehr den Rohling wegen schwerer Körperver­letzung zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt.

Tie Rot der Geistlichen in Sowjet-Rußland Die schwere Lage der Geistlichkeit in Sowjet-Rußland er­hellt u. a. aus folgenden kurzen Angaben der Sowjet­presse: Ter ehemalige Vikarbischof «Sergius hat ein Bierrestaurant in einem Moskauer Vorort übernom­men,' ein Priester namens Ljubimow ist Aufseher eines Holzlagers geworden, und mehrere ehemalige Tiakone sind als Sänger in einen Theaterchor in der Provinzstadt Petrosawödsk eingetreten.

Kann die deutsche Flotte bei Scapa-Flow gehoben werde»?

Durch die Presse gehen Mitteilungen über die Hebung der bei Scapa-Flow versenkten deutschen Flotte, die völlig irreführend sind. Es wird von dem bisher günstigen Resul­tat der Hebung des SchlachtschiffesHindenburg" gemeldet. Nach englischen Mitteilungen liegen die Verhältnisse fol­gendermaßen: Versenkt wurden vor annähernd fünf Zäh­ren bei Scapa-Flow, südlich der Orkney-Inseln, 16 Groß­kampfschiffe, 8 leichte Kreuzer und 50 Zerstörer. Die Schiffe liegen meistens in einer Tiefe von 120 Fuß. Die britische Admiralität war damals der Ansicht, daß die Hebung der Emden",Baden",Frankfurt" undNürnberg" und die von etwa A) Zerstörern möglich sei, die Hebung der ande­ren Eroßkampfschiffe aber die gewaltigen Kosten verbieten. Nun hat die britische Admiralität mit einer Bergungsgesell­schaft einen Vertrag auf Hebung von nur zwei Grcchkmnps- schiffen und zwarHindenburg" undSeydlitz" und 24 Zer­störern abgeschloffen» die in einer für die Hebung günstige« Lage liege«. Die Gesellschaft ist seit einigen Woche» mit den Bergungsarbeiten auch beschäftigt, das Resultat ist bei alle« Anstrengungen selbst mit dem von Deutschland abge­lieferten Riesenfchwimmdock mit einer Hebekraft von 4000 Tonnen gleich null! Der gewaltigeHindenburg" rührt« sich nicht, er ist bei seiner kolossalen Schwere in Sand und Schlick versackt. Jetzt haben englische Sachverständige eine ganz andere Meinung von der Hebungsmöglichkeit, es wird gesagt, daß die ersten Berechnungen falsch gewesen seien, auch feien die Kosten nicht zu erschwingen und es wird ver­langt, die Arbeiten so schnell wie möglich einzustellen, da der ganze Plan völlig zwecklos sei! Es hat sich nämlich her­ausgestellt, daß die deutsche Besatzung damals alles getan hat, um die Hebung der Schiffe unmöglich zu machen; sie hat -. B. alle wasserdichten Schotten aller Schiffe zertrümmert» jo daß sie bei der Hebung nicht geschloffen werden könne«; die Schotten zu schließen oder wieder herzustellen, sei ganz ausgeschloffen. Die Sachverständigen fordern eine llrtter- waffersprengung, soweit die Wracks ein Hindernis für dici Schiffahrt bilden. Daß übrigens die Hebung der gesamten« deutschen Flotte lange Jahrzehnte dauern würde, geht schon daraus hervor, daß sich die Bergungsgesellfchaft für die Wiederflottmachung nur der besagten beiden Großkampf­schiffe und der 24 Zerstörer eine Zeit von mindestens acht- Jahren (!) ausbedungen hat. (Franks, Z ")