Neues vom Tage. j
Die Neubildung des Reichstagspräsidiums. f
Berlin. 22. Mai. Unter den Parteien des Reichstag, ' wird zurzeit die Frage der Neubildung des Reichstagspräsidiums erörtert. Man ist allgemein der Ansicht, daß den Deutschnationalen, als der stärksten Partei, das Recht aus den Reichstagspräsidenten zusteht. Die Posten des Ersten und des Zweiten Vizepräsidenten haben ihrer Stärke nach die Sozialdemokratie und das Zentrum zu besetzen. De, Dritte Vizepräsident stünde den Kommunisten zu. Die übrigen Parteien sind jedoch allgemein der Ansicht, daß di< Kommunisten als schärfste Gegner des Parlamentarismen ^ System nicht zu Hütern sener Ordnung bestellt werden kön- : neu, daß darum den Kommunisten eine Vertretung im ; Reichstagsprästdium zu versagen ist. An ihre Stelle rücks dann die Deutsche Volkspartei, die den Dritten Präsiden^ j ten stellt. Zurzeit hat aber der Reichstag vier Vize- ( Präsidenten/ Der Stärke der Partei nach würde der Viert« ( Vizepräsident den Deutschvölkischen zufallen, von deren f Verhältnis zum Parlamentarismus mehr oder wenige, dasselbe gilt wie von den Kommunisten. Man erörtert da- : her in parlamentarischen Kreisen den Gedanken, dem konn i wenden Reichstag neben dem Präsidenten nur drei Vize- ' Präsidenten zu bestellen. j
Der Bergarbeiterstreik. z
Berlin, 22. Mai. Das Rechtsgutachten der Sachverstän- ! !digen für das Ruhrgebiet sagt: Am 1. Mai 1924 war dis s i Arbeitszeit in folgender Weise geregelt: 1. Die normale : > Arbeitszeit betrug 7 Stunden nach Maßgabe des § 2 des ! Manteltarifes. 2. Zugleich bestand die Verpflichtung zur j Leistung einer Ileberstunde nach Maßgabe des Tarifabkom-- 1 mens vom 29. November 1923. 3. Bei der Schwierigkeit ? der rechtlichen Beurteilung ist nicht anzunehmen, daß die ; Weigerung der Arbeitnehmer zur Weigerung der lieber-- s -stunde auf ein schuldhaftes vertragswidriges Verhalten zu-- ! rückzuführen ist. — Die Sachverständigen werden zu diesem ! Gutachten eine Begründung ausarbeiten, die der Oeffent- ! lichkeit gleichfalls mitgeteilt werden wird. — Reichs- und « Staatskommissar Mehlich hat die Parteien des Ruhrberg-- ! Laues auf Freitag nach Essen zu einer Besprechung der - zwischen ihnen strittigen Fragen eingeladen. r
lieber die Zusammenstöße in der Nähe von Recklinghau- > sen teilen die Blätter mit, daß auf der Zeche „Prasser" ! bei Marl eine vieltausendköpfige Menschenmenge die Not- j standsarbeiten verhindern wollte. Die herbeigeeilte Poli- ,, zei wurde mit Steinen und Schüßen empfangen. Schließ- > lich griffen zur Unterstützung der deutschen Polizei Belgier j ein, die den Schacht besetzten. Mehrere Arbeiter sollen bei > dem Zusammenstoß schwer verletzt worden sein. ^
Zm Ruhrgebiet ist es sonst zu keinerlei neuen Zusam- i menstößen gekommen. <
Hetze zur Kontrolle. !
Berlin, 22. Mai. Die „Daily Mail" hat mit der Ver- - öffentlichung einer Artikelreche über angebliche deutsche Rü- ? ftungen begonnen. In diesem Bericht wird durch eine > Reihe von Behauptungen darzutun versucht, daß Deutsch- j land nicht seinen Verpflichtungen gemäß abrüste, sondern ? -sich im Widerspruch zu den Bestimmungen des Versailler j Vertrages bewaffne. Es handelt sich hier um Veröffent-» j lichungen, die von einer an einer Militärkontrolle beson- s ders interessierten Stelle veranlaßt werden, um auf die zur ? Beratung stehende Antwortnote über die deutsche Militär- ! kontrolle vom 1. April Einfluß auszuüben- Die Behaup- z stungen sind ausnahmslos entweder reine Erfindungen j «der tendenziöse Entstellungen. Von amtlicher Seite wird z gegenüber der Behauptung der „Daily Mail" festgestellt, ? daß die Stärke des deutschen Heeres die im Vertrag von s Versailles festgesetzte Zahl von 100 000 Mann nicht über- : Keigt» und daß im Heer« nur Leute eingestellt werde», die, ,
sich zu einer zwölfjährigen Dienstzeit verpflichten. Kriegsmaterial werde in Deutschland nur in den im Vertrag von Versailles vorgesehenen Grenzen angefertigt. Versuche mit Tanks und Gas haben seit dem Friedensschluß nicht mehr stattgefunden. Die Behauptung, daß das Reichsministe-* üum des Innern durch seine Militärpolizeikörperschaften in ganz Deutschland Mobilisationsbüros eingerichtet habe, ist eine glatte Erfindung.
Keine Regierungsneubildung.
Berlin, 22. Mai. Wie aus parlamentarischen Kreisen verlautet, hielt Reichskanzler Dr. Marx heute Besprechungen mit den Führern der Mittelparteien ab. Es wird in parlamentarischen Kreisen der Mitte angenommen, daß in gegenwärtigem Augenblick keine Regierungsneubildung folgen, sondern daß das Kabinett Marx vor den neuen Reichstag tritt, dort sein Programm entwickelt und das Reichstagsplenum dann entscheiden lassen wird.
Neue Parteiverhandlungen.
Berlin» 22. Mai. Das Büro der Deutschen Volkspartei teilt mit: Nachdem auf Veranlassung der Mnatl. Volks- partis die gestern stattgehabten Verhandlungen über die Regierungsbildung ergebnislos verlaufen sind, hat nunmehr die Fraktion der Deutschen Volkspartei durch ihren Vorsitzenden Dr. Scholz die Initiative ergriffen, um angesichts der Wichtigkeit, die besonders dringlichen Verhandlungen wieder in Fluß zu bringen. Nach vorhergehender Besprechung mit den in Frage kommenden Parteien wurde vereinbart, daß die Fraktionen der Deutschnationalen, des Zentrums, der Demokraten und der Bayerischen Volkspartei und der Deutschen Volkspartei am Freitag Vormittag um 10 Uhr zu erneuten Verhandlungen über die Regierungsbildung im Reichstag zusammentreten.
Der preußische Protest in Bayern.
München, 22. Mai. Der preußische Geschäftsträg», Ministerialrat Denk, überreichte dem bayerischen Ministerpräsidenten v. Knilling ein Schreiben des preußischen Ministerpräsidenten Braun, in dem die preußische Regierung gegen den Brief des bayerischen Ministers des Innern, Schweyer, an die Deutsch-Hannoversche Partei Einspruch erhebt. » ,
Sitzung der Votschafterkonferenz.
Paris, 22. Mai. Die Botschaftetkonferenz hat am Donnerstag vormittag unter dem Vorsitz von Zules Lampon eine Sitzung abgehalten, in der sie sich mit der Erledigung laufender Angelegenheiten beschäftigte, besonders mit der Erledigung der albanischen Grenzfrage und der Zwischenfälle an der polnisch-litauischen Grenze.
Ergebnisse der Mailänder Konferenz.
Paris, 22. Mai. Der Brüsseler Berichterstatter des „Petit Parisien" meldet: Theunis und Hymans stellten nach ihrer Rückkehr aus Mailand fest, daß Mussolini mit ihnen völlig einig sei über die Notwendigkeit, den Sachverständigenplan in seiner jetzigen Gestalt durchzuführen. Der italienische Ministerpräsident habe in dieser Hinsicht keinerlei Vorbehalte gemacht. Die Regelung der Schuldenfrage stehe allerdings im Zusammenhang damit, aber sie sei nach Ansicht der italienischen und der belgischen Minister der Durchführung des Sachverständigenprogramms untergeordnet. Was die Sanktionen für den Fall einer deutschen Verfehlung anlange, so sei in dieser Beziehung keine Verpflichtung singegangen worden. Diese Frage solle erst später erörtert werden.
Für verbindlich erklärt.
WTB. Karlsruhe, 22. Mai. Der Schlichter für Baden hat heute in der Frage der Lohnregelung in der Mannheimer Metallindustrie den Schiedsspruch des Mannheimer Schlichtungsausschusses vom 17. Mai für verbindlich erklärt.
! Aus Stad! und Land.
1 Altensteig, 23. Mai 1924
* Versetzt wurde Eisenbahninspektor Krießmann Vorsteher der Stationskasse Tübingen Hbf. nach Wildbad'
: Gemeinderatssitzung vom 21. Mai; anwesend der
: Vorsitzende und 11 Mitglieder. Zunächst erstattete der Leiter
- der Städt. Sparkasse Bericht über die wachsende Kreditnot , und über das Ergebnis einer Hiewegen in Stuttgart in ! größerem Kreise stattgehabten Aussprache. Die Sache irgend- ! wie optimistisch anzusehen, dazu liegt nicht der geringste
2 Grund vor, sowenig wie zu der Annahme, daß jetzt die : Kreditkrisis bereits ihreR Höhepunkt erreicht habe, oder schon
- überschritten sei. - Was zur Hebung derselben seitens der r Sparkasse getan und eingeleitet werden konnte, ist geschehen-
- der Erfolg bleibt noch abzuwarten.— Kenntnisnahme M : dem Sommerfahrplan für die Autolinie Altensteig—Dm- § stetten und Altensteig-Simmersfeld. — Für Hypothekm- ! darlehen, die die Wohnungskreditanstalt zu Wohnungsnen-
- bauten gibt, soll die Gemeinde auf Grund des Wohnungs- » bürgschaftsgesetzes die Bürgschaft übernehmen. Die Ueber- f nähme der Bürgschaft im vorliegenden Einzelfall wird aus- i gesprochen.— Einen breiten Raum der Verhandlungen nahm ( die Festsetzung der Friedensmiete für die seit 1. Juli 1914 l neu entstandenen Wohnungen in städt. Gebäuden ein. Nach-
dem dieser Gegenstand in letzter Sitzung noch nicht für spruch- > reif erklärt wurde, (daß der GR. sich nicht auf den gesetz- r lichen Boden stellen wollte, wie in einem Sprechsaalartikel
- behauptet wurde, entspricht nicht den Tatsachen) wurde er
i heute im Sinne einer gerechten Festsetzung der Mietzinse s erledigt. — Zum Schluß wurde noch eine Reihe schweben- ! der Wohnungssuchen durchgesprochen. Wri.
j Die Kraftpostfahrt Simmersfeld—Altensteig geht am ; Sonntag, den 25. Mai ds. Js. ausnahmsweise ^ schon 12.00 mittags, statt wie sonst 2.05 nachmittags ai>.
! )( Nagold, 22. Mai. (gemeinderat.) Die Sitzung
! war in der Hauptsache durch Baufragen ausgefüllt. Die j Bauhandwerker, die mit dem Bau der drei städtischen Häuser s an der Haiterbacher Straße beschäftigt find, sollen den üb- j lichen Richtschmaus erhalten. Es werden die Mittel hieftir s bereitgestellt. Der Vorsitzende teilt mit, daß die Baukosten- j Zuschüsse in Höhe von vorläufig 12000 Mk. vonder staat- ! lichen Wohnungskreditanstalt angewiesen worden seien.
- Längere Debatte entsteht über die städtische Forsthausfrage, j Die Mehrheit entscheidet, daß in diesem Haus neben der j Wohnung für den Forstmeister noch eine kleine Mietwohnung i geschaffen werden müsse. Der Bitte der Firma Bangert : und Zieste um Abtretung von Bauplatz in der Calwerstraße ! soll entsprochen werden.' Der Kaufpreis des Bauplatzes f wird den Gesuchstellern bekanntgegeben werden. Der Ge- i meinderat nimmt Kenntnis von den Bedingungen, unter ' denen die Versicherungsanstalt ein Baudarlehen von 50000 i Mk. an die Stadt geben würde. Weitere Verhandlungen i sollen in dieser Sache noch durch den Stadtvorstand ge-
i führt werden. Der Anstellungsvertrag des Wärters der ! städtischen Pumpstation im Schwandorfer Tal wird besprochen : und genehmigt. Dem Einspruch von Grundstücksbesitzern ; am Lemberg gegen die geplante Straßenführung im dortigen l Baugelände wird nicht stattgegeben. Der Vorsitzende gibt : die Schulgeldsütze, die jetzt Geltung haben sollen, bekannt, s Auswärtige haben Schulgeld zu entrichten, das ein Viertel « höher ist als das der Einheimischen. Bedürftigen kann auf Ansuchen oder auf Vorschlag der Schulleitung Nachlaß gewährt werden. Der Gemeinderat uimmt Einsicht in den Kassen- ! bericht der Stadtpflege und in die Abrechnung des Unter- z Haltungsaufwands der Gewerbeschule, der künftig ganz von l der Stadt zck decken sein wird, während bisher der Staat
Tas Reich der Dichtung rst das Reich der Wahrheit, Schließt auf das Heiligtum, es werde Licht.
A. v. Chamrsso.
Des Haus es Sonnens chein.
Roman von Irene v. HelImuth.
25. (Nachdruck verboten.)
Hofmeister nahm seinen alten Platz wieder ein, anscheinend froh darüber, daß Hans-Heinz ihm den Weg ersparte.
Ter junge Mann trat aufatmend hinaus. Es war kühler geworden, und die Luft tat ihm Wohl. Er atmete tief auf. Tas Stillsitzen im Z'rmner hatte ihn bedrückt. Eine wundervolle, sternklare Sommernacht hatte sich herniedergesenkt. Der Mond schwebte als schmale silberne Sichel hoch am Himmelszelt. Hans- Heinz schritt rasch aus. Tie Feldblumen am Rain dufteten stark. Tie dichten Brombeerhecken, die den schmalen Pfad einsäumten, zogen sich bis zum Dorf hinab Außerhalb der Hecke lief ein breiterer Weg, der aber meist mn- von Fuhrwerken benützt wurde. Hans-Heinz hatte bereits die ersten Häuser des Torfes erreicht, als er von Ferne Schritte vernahm. Er hoffte, es würde Anneliese sein, doch sah er sich getäuscht; denn es war ein Mann, anscheinend ein Bauer, der aber nicht den schmalen Fußpfad einschlug, sondern am Hahrweg entlang schritt. Hans-Heinz bettachtete dies welcher nicht, darum bemerkte er auch nicht, daß der andere in kurzer Entfernung stehen blieb und angestrengt. httüberspähte. Hans-Heinz war etwa noch hunderr Meter weitergeschritten, als AnnMese wirklich daherk^m, anscheinend in großer Eile.
„Nüu endlich!" rief er ihr schon von weitem zu. „Ter Pater ist recht ungehalten, weil Sie so lange ausblieben."
„Ach, Sie sind es, Herr Arnold!" entgegnete das Mädchen ausatmend. „Ich b'-r froh, daß Sie gekommen sind, — weil — ich mich heute ein wenig fürchtete. Ich weiß selbst nicht, wie es kommt; denn furchtsam bin ich sonst nie. Aber es ist später geworden, als
ich dachte, und um diese Zeit bin ich sonst nie altern unterwegs. Zudem fühlte ich plötzlich eine eigentümliche Bangigkeit. Aber ich konnte unmöglich früher fort: denn denken Sie, die armen alten Leute aus dem Bachhose hätten heute nicht einmal eine Abendsuppe gehabt, wenn ich nicht gekommen wäre. Ter Bachhof steht ganz einsam, und man wußte im.Torfe noch gar nichts von dem Unglück, das den Sohn des Bachhofers betroffen hat. Nun habe ich den alten Leuten eine Milchsuppe gekocht. Beide können sich nicht helfen. Ich lief dann ins Dorf hinein und bat eine der Bäuerinnen, sich doch der bedauernswerten Menschen ein wenig anzunehmen. In drei oder vier Häusern mußte ich vorsprechen, bis ich Hilfe für meine Schützlinge fand. Ueberall wies man mich ab. Sie hätten keine Zeit. Und müde sind sie natürlich auch von des Tages Arbeit. Endlich sagte mir eine ältere Frau doch ihre Hilfe zu."
Hans-Heinz und Anneliese schritten rüstig aus. Das Tors lag bereits wieder hinter ihnen. Ta der schmale Pfad zwischen den Brombesrhecken das Gehen nur ganz dicht nebeneinander gestattete, so zog Hans-Heinz den Arm des Mädchens durch den seinen. So mochten sie ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt haben, als der junge Mann plötzlich stehen blieb. Er wandte rasch den Kopf zur Seite; denn er meinte dicht neben sich ein Rascheln und Huschen mehr gespürt als gehört zu haben.
Er ließ den Arm des jungen Mädchens los und wandte sich vollends um.
„Ist jemand da?" rief er laut.
In demselben Augenblick wurde ein Knall hörbar, und mit leisem Wehruf sank Hans-Heinz zu Boden.
Anneliese stand zitternd dabei mit schreckhaft weit geöffneten Augen. Sie hatte einen lauten Schrei ausgestoßen; denn sekundenlang sah sie in dem matten Dämmerlicht über der Hecke den Kops eines Mannes auftauchen und einen erhobenen Arm. — Tann nichts mehr. — Sie vernahm nur in der Stille der Nacht eilig sich entfernende Schritte.-
Verwirrt, ratlos stand sie kurze Zeit da. Sie begriff nicht gleich, was geschehen war.
Als sie zu sich kam, bemächtigte sich ihrer eine namenlose Angst. Sie beugte sich nieder zu ihrem
Begleiter und flehte zaghaft: „Herr Arnold-lieben
Herr Arnold, was ist Ihnen? Was ist denn nur geschehen? - — —
Allein sie erhielt keine Antwort.
Jetzt erst begriff sie, daß der Aermste bewusst!— war. Sie kniete nieder und versuchte, ihn aufzurichteu.
Umsonst! Kein Laut, kein Ton war zu hören. —
Unheimliche Stille umfing sie.
„Mein Gott, was fange ich nur an?" jammerte Anneliese weinend. „Ganz allein und ohne Hilfe kann ich doch den armen Menschen nicht hier liegen lasse«. Wenn nur jemand käme! "— —
In ihrer Ratlosigkeit rief sie laut um Hilfe.
Alles blieb still. Nur ein leiser Wind bewegt» raschelnd das Laub. '
Endlich sah sie ein, daß doch etwas geschehen müsse. Sie raffte sich auf. Sie überlegte, daß es wohl da» richtigste wäre, ins Dorf zurückzulaufen. Sonst fuhr am Ende der Doktor weg, den sie eben im WirtS' Hause bei einem Glase Bier hatte sitzen sehen.
Sie lauschte angestrengt. Von ferne ließen sich stA Schritte vernehmen. Sie schrie, so laut sie konntet „Zu Hilfe! — Hierher! — Schnell!"
Aufatmend bemerkte sie, daß die Schritte nährr kamen. Eine vierschrötige Gestalt tauchte auf, eM Bauer, der auf dem Heimwege war und die angst» vollen Rufe gehört hatte.
Anneliese lief ihm entgegen.
„Ach, Ihr seid's, Gundelbauer! Gott sei Tank! Um Gotteswillen, eilt so rasch Ihr könnt ins Wirtshaus hinunter! Tort sitzt Doktor Rother, ich sah ihn soeben noch. Bringt ihn sogleich hierher, uns der Wirt soll seinen Knecht mitschicken! Es ist eM
Unglück geschehen! Ich erzähle alles später,-
aber jetzt eilt, — ich bitte, es steht vielleicht crn Menschenleben aus d"m Spiel! Aber, ( - M ' " ' ' was steht Ihr denn immes noch da?"
^(Aortsetzmrg folgt.)