deren schwersilberne Griffe den Bauerchbuben aus der Leder- j Hose glänzten. !

Das is ne Waffe!" schnauzten die KriegsmÜnner und ! konfiszierten die staatsgefährlichen Utensilien mir raschem, rauhem Griff.

Jetzt liend mir die Donder mei Bschteckle gnomma!" greinten Christe, Gotthilf, Hansjörg und wiesie alle hießen.

Aber sür noch anderes, iveniger staatsgefährliches, in­teressierten sich die Männer aus dem Norden, nämlich für ! die frischen blankäugigen Maidlc, die eigens um die fremde ! Soldateska zu sehen, im Schmuck der kleidsamen Trachten . ihrer Waldtälcr ins Städtle gelaufen kamen. j

Und die Soldaten wußten, was sich gehört, holten am ° Abend die Spielleute, und bald gings dahin in Polka und ! Walzer, das; die bauschigen Röcke nur so flogen. Der Ochsenwirt hätte feine Helle Freude gehabt, Hütte ers ge­sehen. Aber er hatte Wichtigeres zu tun, als Freischärler­korporal im Hauptquartier zu Lörrach. .

Wie anders tanzte es sich doch nach den Klängen dieser Militärmusik, als nach den altväterischen Weifen der sonst so bewundenen kleinen Stadtkapelle, die lediglich aus Kla­rinette, Piston und einer mächtigen Pauke bestand! So dachten die Maidlc und wiegten sich im Arme der Vater- laudsverteidiger.

Mehr aber als der Berlust ihrer Bestecke wurmte die einheimischen Burschen dies Tanzen und Springen; mur­rend standen sie an den Wänden herum und sahen zu, wie ihre Schönen langsam aber sicher, mit Leib und Seele preußisch" zu werden im Begriff standen. Und aus dem Heimweg durchs stille Waldtal gab's manch' ernste Aus­einandersetzung.

Spät nachts stand an der Brücke, die in den Steincn- bach führt, noch eine Gruppe Heimkehrender in eifrigem Gespräch.

Ihr seid eben keine Kerle, ihr Buben", meinte die vorwitzige Marei des reichen Moserbauern,Herrgott, wenn i ein Bub wär, den möcht i sehen, der mit mei'm Maidle scharmuzzt. . . ganz anders tät i den verschlagen !" Sie zeigte ihre derben kleinen Fäuste.

Die Burschen lachten.

Schad ist's schon, daß du kein Bub worden bist, i glaub die Preußen wären vor lauter Angst gar net in Schwarzwald marschiert ... ", höhnte einer.

Abah", brummte das Mädchen,es ist wie es ist, und ihr seid keine Kerle!"

Die jungen Leute trennten sich, verstimmt trippelte die Marie neben ihrem Schatz, dem Äberlechriste her. Aber auch der Christian hatte keine gute Laune u. stieg schweig­sam bergan.

Endlich brach er doch das Schweigen.Mußt du denn wirklich das Christkindle, den Jokelesbur, heiraten?" . . .

Das Mädchen seufzte.

Der Vater hat's gesagt . . . sie kommet in deare Woch zum Sach angucke . . . Und den Aberlechriste schlägst dir glei aus em Kopf, hat er gsagt, . . . mit festem isch nix, . . . koi Geld, . . . koi Verstand und koi Rüsvhn . . Und d'Mutter hat gmeint: Wursch doch koin Wilderer welle . . . vin ivo eingsperrt gwesen isch . . . Und älle- weil hat se bruttelt. So, jetzt weisch, wia du dran bist!"

Ein tiefer Seufzer war die Antwort:Guck, Marei, so fromm und so christlich und so tadellos wie der Jocke- lesbaur kann halt net jeder sein . . . i Han koi Zeit, älle- weil in d'Betstunde z'laufet . . . i muaß schaffe, daß mer mei Höste net gnomme wird . . . aus dem Aergsten bin i ja jetzt schon draußen . .

Aber zum Wildern langt dir die Zeit, gel?"

Der Bursch blieb stehen, hochaufgerichtet.Marei, schwätz net eso, du weißt am besten, wie's selbichzmal gangen isch und daß i gmoint Hann, i sei noh in meim oigene Wald."

Das Mädchen zuckle die Achseln, und als er jetzt den Arm um sie legen wollte, entzog.sie sich ihm mit unwil­liger Bewegung.Des isch dein Weg", sagte sie stehen- bleibend und wies auf den abzweigenden steinigen Pfad. Mir ist's jetzr au gleich . . . i Heirat den Jockelesbur . . und morgen gang i wieder ins Städtle und tanz mit den Preußen ... des sind Kerle . . . aber du . . . du bist e traurig^ Mannsbild, . . . grad wie die andern ..."

Es war am nächsten Abend, als imOchsen" plötzlich die lustige Tanzmusik abbrach und sich ein wildes Geschrei und wüstes Getöse erhob. Die Schwarzwälderbuben, vorne dran der Aberlechristi, wollten zeigen, daß sieKerle" seien. Da wurden fluchende Soldatenköpfe durch die Scheiben gedrückt, Stühle und Tische umgeworfen, es hagelte Ohr­feigen und Fußtritte, Stöcke und Schirme dienten als Stich­waffen, und wer nichts hatte, schlug sich die Knöchel blutig. Auf dem Boden wälzte sich ein Haufe zappelnder Soldaten und Bauernbuben.

Im 'Nu war unter schrillem Geschrei die holde Weib­lichkeit verschwunden und stand nun dicht gedrängt auf der Straße, den weiteren Verlaus der Sache abwartend.

Die Rauferei wurde immer erbitterter, schon wurden Stuhlbeine geschwungen und Seitengewehre gezogen.

Da, auf einmal, kam es im Laufschritt um die Ecke, Gewehre und Pickelhauben glänzten. Nur einen Moment schauten die Kämpfenden auf, um zu verstehen, daß die Patrouille, die jetzt in das Wirtshaus drang, keinen Spaß verstand. Sie ließen sich los.

Im Nu waren Freund und Feind verhaftet und weg­geführt.

Die Bauernbnrschen nächtigten diesmal im Gemeinde­arrest bei der altehrwürdigen Feuerspritze während schon i» aller Herrgottsfrühe der nahe Gänswasen vom Getriebe königlichen Strafdienstes erdröhnte.

- Die Maidle waren still'heimgeschlichen.

Der Hauptmann mit den Nottaugen, der wirst mit seiner Quartierwirtin gar friedlich über Hühnerzucht zu plaudern verstand, tat, als er von den Raufhändeln erfuhr, einen

so überaus gräßlichen Preußenfluch, daß die gute Frau jählings erblaßte und mit ersterbender Stimme nach Hofs- mannstropsen verlangte. Ihre Kontenanee war zu Ende es war eine schreckliche Zeit und alles Unglück kommt immer auf einmal - erst neulich hatten nächtlicherweile Frei­schärler ihre drei stolzen Hähne der Schwanzfedern beraubt, in grüner Pracht schillerten und wehten sie jetzt wohl von den breitkrämvigen Republikanerhüten.

Inzwischen war Hauptmann von Sabelmann sporen- j klirrend zum Bürgermeister gestapft, schrie dort nach streng- ; ster Untersuchung des Falles, sprach von Standrecht und ! Totschießen und wollte partoutdas ganze Lausenest" an! allen vier Ecken anzünden lassen.

Der Ortsvorstand, der dies doch nicht gerne gesehen hätte, berief sofort zur Unterstützung seines städtischen, etwas gar zu gemütlichen Polizeiorgans die Gendarmen aus der benachbarten Amtsstadt, und diese gingen nnn der Sache auf den Grund.

Wer beschreibt das allgemeine Staunen, als sich heraus­stellte, daß die Burschen sich so unschuldig erwiesen wie die neugeborenen Kinder und lediglich von ihren Schätzen aufgehetzt worden waren? Die hübschesten Maidle der Umgegend wurden als zu diesem schwarzen Komplott ge­hörigeruiert". Da war die Adesvauernchristin, die Mo- sernbauernmarei, die Forstwartstochter, die Briefbotenkath­rin, die Zwillinge von Wonnenbacher und noch viele andere. Wohl an die zwanzig.

Und es erhob sich ein Wehklagen bis zu hinterst in die Täler, als mit aufgepslanztem Seitengewehr der Landjäger erschien, die Haustöchter abzuholen zu gemeinsamer Fahrt nach der Amtsstadt, auf wohleskortiertem Leiterwagen, zu . . . dreitägiger Hast.

Zwar freute sich der Oberamtmann sichtlich, als der Wagen mit den niedlichen Sünderinnen in den Hof rasselte, aber von den drei Tagen ließ er trotz der beweglichsten Bitten nichts ab. So mußte eben in Gottes Namen die Strafe abgesessen werden, und wäre es nicht gerade im Amtsgerichtsgefängnis gewesen, so hätte man sich's schon gefallen lassen können, denn für Geld und gute Worte war alles zu haben. Nur nicht die Freiheit. Als der erste Schreck überwunden war, fingen die Mädchen an zu singen, trotz Gitterfenster und Doppeltüren, daß die Gewölbe wider­halten.

Am Samstagabend, in der Dämmerung, wurden die Aufwieglerinnen entlassen. Schwatzend verließen sie das düstere Gebäude und wunderten der nahen Heimat zu.

Da kam ihnen ein Leiterwagen entgegengerasselt, der Aberlechriste lenkte die beiden kräftigen Braunen des Moser­bauern. Als er die Mädchenschar gewahr wurde, drehte er um, der Heimat zu, und wartete, bis sie heran waren.

Aufsitzen, ihr Maidle," schrie er,die . . . Preußen sind fort . . . Und du, Marei, hockst dich zu mir her!"

Vergnügt kletterte das Maidle an die Seite des Chri­stian, die Pferde zogen an, und dahin ging's in flottem Trab.

Marei," sagt der junge Fuhrmann,aus Martini wurd gheiratet ! . ."

Sie schaut ihn an und lacht:Und der Jockelesbur? Was moint denn der derzua?"

Daß er koi Zuchthäuslere mag ... ", brummte de» Aberlechriste und knallte mit der Peitsche.

Die Grafschaft Hohenberg.*)

Non Studiendirektor Dieterle, Nagold.

Einer der hervorragendsten Forscher aus dem Gebiet der deutschen Geschichte hat neulich den Gedanken ausge­sprochen : Die vaterländische Gesinnung wächst aus der Liebe zur Heimat; Pflege des heimatlichen Sinnes ist zu­gleich Pflege der nationalen Gesinnung. In diesem Sinn wollen adch die nachfolgenden Ausführungen verstanden werden, wenn hier Bilder aus der Vergangenheit unserer engeren Heimat vorgeführt werden. Denn die frühere Ge­schichte von Stadt und Bezirk Nagold ist aufs engste ver­flochten mit der Geschichte der Grafschaft Hohenberg. In das Licht der Geschichte treten die Grafen von Hohenberg in einer Zeit, in der drei andere Herrschersamilien mit denen unsere engere Heimat sich berührte und die in den letzten Jahren ihre Krone verloren haben, erstmals ausge­treten sind: das württembergische, das hohenzollernsche und das habsburgische Fürstengeschlecht.

Das Grafengeschlecht der Hohenberger hat seinen Na- m e n von einem mächtigen Bergschloß, heute genannt Ober­hohenberg bei Deilingen, etwa 2 Stunden entfernt von Rottweil, über 1000 Meter hoch; dort hatten jene Grafen ihr Stammschloß etwa um die Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut, eine trutzige, hochgelegene Burg, von der heute sich nichts mehr vorfindet als ein paar dürftige Mauerreste; auch von dem Städtchen Hohenberg, das dort oben in luftiger Höhe gebaut war, ist nur ein Hof übrig geblieben. Diese Grafen von Hohenberg besetzten zunächst nur ein kleines Gebiet zwischen dem oberen Neckar und der oberen Donau, vorwiegend das Gebiet des alten Scheragaus; aber sie haben in kurzer Zeit ein verhältnismäßig um­fassendes Gebiet sich anzueignen verstanden, so daß sie mit den mächtigsten Grafengeschlechtern jener Zeit sich messen konnten und z. T. auch mit den in der Nähe begüterten, ebenfalls sehr aufstrebenden Grafen von Württemberg in Konkurrenz treten konnten. Die Ausdehnung ihres Gebiets geschah hauptsächlich nach Norden; bis in die Gegend von Tübingen, Herrenberg und Calw reichte später ihr Besitz! Oberndorf, Horb, Rottenburg, Nagold, Altensteig, Wild­berg, Haiterbach, Dornstetten gehörten in den Bereich ihrer Herrschst.. Was die Herkunft dieses Grafengeschlechts, das sich oen genannten Berg zum Stammsitz erkoren hat, betrifft, so wird meist angenommen, daß dasselbe eine Ab-

; *) Auszug auS einem Vortrag an einem VolkSbilduugSabeiid im

. Seminar.

' zweigung des Zollerngeschlechtes gewesen sei. Dies wird > daraus geschlossen, daß bei beiden Herrscherhäusern dieselben f Namen vorherrschend sind; die Grafen von Hohenberg heißen fast alle wie die Zollerngrafen Burkhardt oder Albert. Auch liegen ihre Gebiete nicht bloß nebeneinander sondern greifen öfter in einander über, so daß die Vermu­tung berechtigt erscheint, durch Verheiratung habe sich dsi Hohenberger Linie von der Zollernlinie abgetrennt, um dann selbst wieder ein mächtiges und weitverzweigtes Grafen­geschlecht zu begründen.

Erstmals genannt wird der Name Hohenberg in einer Urkunde aus dem Jahr 1179, nach der Kaiser Friedrich Barbarossa einen Grafen Burkhardt von Hohenberg in seine engere Umgebung gezogen hat. Dieser Graf Burk­hardt !., der von 117093 die Herrschaft innehatte, M als der Stammvater der Hohenberger. Er wie seine Nach­folger waren treue Parteigänger der hohenstaufischen Kais«: sie weilten meist in der Ferne in der Umgebung ihr« Kaiser; sie begleiteten Barbarossa auf seinen Zügen nach Italien, ins heilige Land, gegen die widerstrebenden Fürsten; die großzügigen Pläne dieser Kaiser machten sie zu den ihrigen, und sie blieben der Sache der Hohenstaufen auch treu, als Kaiser aus anderen Häusern auf dein Thron saßen; sie nahmen lieber den Groll der Welsen auf sich, als daß sie die geschworene Treue verleugneten.

Indes finden wir die Grafen von Hohenberg schon sehr früh im Besitz auch der Gegend um Horb und Rottenburg bis hart an das Gebiet von Nagold. Zu ihrem früheren Besitz am oberen Neckar hatten sie weitere ansehnliche Ge­biete gegen die Mitte des heutigen württembergischen Landes erworben. Wir sind bis heute noch nicht ganz sicher da­rüber orientiert, auf welche Weise diese Erwerbung sich voll­zogen hat, ob mehr durch die Gunst der hohenstaufischen Kaiser, denen sie so viel treue Dienste geleistet hatten, oder auf dem Weg einer Heirat. Wahrscheinlich war der Her­gang folgender: Die Umgegend von Rottenburg gehörte seit langer Zeit ^en Grafen von Haigerloch; nun starb der Gras Berthold daselbst 1194 kinderlos, und damit siel zwar nicht Haigerloch, das zollerisch wurde, wohl aber Rottenburg den verwandten Grasen von Hohenberg zu. Unter Rotten­burg ist aber dabei nicht die Stadt Rottenburg zu verstehen, sondern die Rote Burg, etwa st. Stunde davon entfernt, im Volk bekannt unter dem Namen Weilerburg, Rote Burg benannt wegen der roten Ziegelsteine, aus denen die Burg erstellt wurde. In der 'Nähe davon am 'Neckar ist von den Hohenbergern die Stadt Rottenburg angelegt worden, benannt nach dem in der Nähe befindlichen Schloß. Damit begann sür die ganze Grafschaft eine neue Zeit, eine Zeit großen Aufschwungs; man darf die nun folgende Zeit die Glanz- und Blütezeit der Grafschaft nennen. Der Name Hohenberg blieb erhalten; aber der Schwerpunkt der Herr­schaft wurde jetzt nach Rottenburg verlegt, wie auch die Residenz der Grafen von jetzt an zumeist Rottenburg war. Trug so die Erwerbung des Rottenburger Teils wesentH zum Aufstieg des Hauses Hohenberg bei, so trat dazu l>ck> noch ein weiterer, ebenso bedeutsamer Zuwachs. Graf Burk­hardt Ul von Hohenberg verheiratete sich etwa um 1230 mit Mechtild, der Tochter des Pfalzgrafen Rudolfs H von Tübingen, und diese brachte als Mitgift die Städte Nagold, Altenst eig, Haiterbach, Wildberg, Bulach und Umgebung. Die Grafen des alten Nagoldgaus, der sich einst von dem Oberlauf der Murg an bis an die Grenze des Herzogtums Francen, gebildet durch den Laus der Teinach, erstreckte und also die jetzigen Oberämter 'Nagold und Freudenstadt ganz und Teile der benachbarten Oberämter umfaßte, hatten die Aufsicht über den Schönbuch; sie hatten deshalb ihren Wohnsitz von Nagold weg nach Tübingen verlegt und dabei den Titel Pfalzgrafen angenommen. Dadurch, daß der Pfalzgraf von Tübingen den Nagolder Teil an die Hohen­berger überließ, deren Gebiet sich ohnehin bis in die Ge­gend von Nagold erstreckte, wurde Burkhardt Hl der Be­gründer der Nagolder Linie der Hohenbergischen Grafschaft. Das Herrschaftsgebiet der Hohenberger war dadurch aber­mals sehr erheblich gewachsen; es erstreckte sich von der Donau im Süden bis zur Teinach im 'Norden, von der Murg im Westen bis zur Ammer und Steinlach im Osten. Allerdings ist die Herrschaft Altensteig 1287 von dem Markgrafen Rudolf von Baden, der ebenfalls nach Macht­erweiterung strebte, durch ein Treffen bei Altensteig, wenn auch nur auf kurze Zeit, entrissen worden.

Aber der Glanz des Hauses stieg noch höher. Die Fa­milie der Hohenberger trat in die nächste Beziehung zum deutschen Kaiserhaus. Gras Rudolf von Habsburg, der uns allen wohlbekannte Begründer der Dynastie der Habs­burger, der Mann, derin der kaiserlosen, schrecklichen Zeit" von den deutschen Fürsten zum König gewählt worden war, uni wieder Ordnung zu schaffen, nahm eine Tochter des Grafen Burkhardts ll von Hohenberg zur Frau; diese Tochter Gertrud, als Königin Anna benannt, wurde so die Stammutter des habsburgischen Hauses, das bis in die letzten Jahre die Kaiserkrone getragen hat. Rudolf selbst finden wir wiederholt sowohl in Rottenburg als auf dem Stammschloß Hohenberg. Es leuchtet ein, daß diese hohe, ehrenvolle Berbindung mit dem deutschen Kaiserhaus den Hohenbergern viele Vorteile brachte. Aber das Kaiserhaus, speziell Rudolf selbst, hatte seine treueste Stütze an den Hohenbergern. Wie die Ahnen einst die treuesten Paladine der Hohenstaufen gewesen waren, so traten die Hohenberger von jetzt an mit Gut und Blut für die Macht der Habs­burger ein. Sie begleiteten ihn auf seinen zahlreichen Kriegs­zügen, um Sicherheit und Frieden im Reiche wieder her- i zustellen : sie fochten mit auf dem Marchfeld gegen den l trotzigen Ottokar von Böhmen, ferner gegen den Mark- - grafen von Brandenburg, und andere, die sich dem neuen r Kaiser nicht fügen wollten. Auch der streitlustige Graf i Eberhard der Erlauchte von Württemberg wurde gedemütigt: j vor Stuttgarts Mauern erschien 1286 Rudolf mit seinem l Schwager Albert; die Stadt mußte sich übergeben; die