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Wie endgültige Währungsreform

i Die Sachverständigenkommission ve.ösftntlicht folgen­den Bericht:

Die Arbeiten der ersten Sachverständigenkommission Haben es ihr ermöglicht, die Grundzüge fest An­liegen, die sie zur Errichtung einerdeutschen Dvldnotenbank empfehlen wird, die ih e eigenen Moten gegen die der Renten- und Reichsbank Umtauschen jwird. Die Grundzüge dieses Planes sind Dr. Schacht sinitgeteilt worden, der die Ansicht der Sachverstärrdigen- Dommission durchaus teilt, daß, falls dieser Plan ver­wirklicht weiden sollte, er den wichtigsten Schritt auf dem Wege zu einer endgültigen Stabilisierung der deut­schen Währung ujH der Finanzen des Reiches bedeuten «würde. Die Sachve ständigenkommission wird der Re-, «paralnonskommission mitteilett, daß sie der Ansicht ist, daß der Plan, den sie der Reparationskommission unter- Lreitet, schnellstens zur Durchführung gelangen muß. Dr. Schacht hat der Sachverständigenkommission mitge­teilt, daß er bei der Aufstellung seines Planes der Golo- uotenbank so vorgehe, daß sein Plan möglichst leicht mit dem Plan der Sachverständigen verschmolzen werden ikönne. Die Sachverständigenkommission erwartet Dr. iSchacht am 18. Februar in Paris.

Dazu wird halbamtlich folgende Auslassung verbreitet:

Die offizielle Auslassung des Sachverständigenkomitces, fdas seine Währungsarbeiten in Berlin hiermit vorerst be­iendet haben dürfte, zeigt in erfreulicher Weise, daß die Zu­sammenarbeit zwischen den in Frage kommenden deut- jschen Stellen und dem Komit e zu einem befriedigen­den Ergebnis geführt hat. Das Komitee, das von «der Reparationskommission den Auftrag empfangen hat, «Vorschläge für eine endgültige Stabilisierung der deut­schen Währung zu machen, hat seine Arbeiten von vorn­herein und unverändert auf diesen Endzweck gerichtet. Der dahingehende Plan hat die Vereinheitlichung der bis­herigen verschiedenen deutschen Zahlungsmitteln aus einer einzigen Goldbasis zum Ziele. Die Gedankengänge, die das Komitee dabei leiten, sind derart, daß auch von deutscher Seite ein Erfolg durchaus eerwartet wirö. An­dererseits hat das Komitee niemals verkannt, daß un­sere derzeitigen Wirtschafts- und Währungsverhältnisse ein promptes Handels erfordern. Die Sachverständigen werden diese Auffassung der Reparationskommission ge­genüber zum Ausdruck bringen und zeigen durch die be­reits für den 18. ds. Mts. in Paris angefetzte Fortführung der gemeinsamen Arbeiten, daß es ihnen mit der beschleu­nigten Lösung des Problems ernst ist. Um die von dem Reichsbankpräsidenten eingeleiteten Arbeiten auf baldige Heranziehung inländischen und ausländischen Goldkapitals für die Zwecke der deutschen Wirtschaft nicht zu behindern und ihre Weiterführung zu ermöglichen, hat die Kommis­sion die Erklärung des Reichsbankpräsidenten entgegen- igenommen und in ihrem Communique zum öffentlichen 'Ausdruck gebracht, daß die Arbeiten des ReichZbankPräsi- denten so geführt werden, daß das Aufgehen der heran­zuziehenden Kapitalien in dem von den Sachverständigen ins Auge gefaßten endgültigen Plan vorgesehen wird. Aus der somit von allen beteiligten Stellen bezeugten Prompten Arbeitswilligkeit und übereinstimmenden grund­sätzlichen Auffassung geht hervor, daß die letzten spekula­tiven Vorgängen auf dem Devisenmarkt jeder Begründung Entbehren, und daß die Ueberführung des derzeitigen Wertverhältnisses unserer Zahlungsmit ein in einen end- Mligen Zustand mit Sicherheit in Aussicht zu nehmen ist.

Zum Goldnotenbankpvojekt wird weiter gemeldet:

Wie bereits aus dem Communique der Sachverstän­digen hervorgeht, hat Dr. Schacht sich« mit dem G o ld- Motenb ankprojekt der Sachverständigen einverstanden erklärt und betont, daß es den deut­schen Wünschen durchaus Rechnung trage. Bedeutsam ist die Erklärung des Generalsekretärs, daß das von der Kresse irrtümlich als Entwurf Parmentiers bezeichncte, Goldnotenbankprojekt' einen gemeinsamen Entwurf einer Reihe von Sachverständigen darstcllt, die den verschie­densten Nationen angehören. Die Verbindung des Goto- motenbankprojekts mit dem gesamten Reparationsproblem liegt naturgemäß auf der Hand. Im Laufe des Montag und Dienstag werden die von der Reichsregierung vorge­schlagenen Vertreter der Bernfsstände von der Sachver­ständigenkommission gehört werden, von Wangenheim als Vertreter der Landwirtschaft und Großmann als Ver­treter der Arbeitnehmerschaft, von Siemens als Ver­treter der Industrie und von Mendelsohn als Vertreter: her Banken. ...

«UeuLeis, Dievrlsg de« 12 Februar.

Der kulturfeindliche Schulabbau.

! Für die Rechner am grünen Tisch war die Schule stets ein Gebiet, auf dem wrgen des verhältnismäßig großen j Umfangs bequem Ersparnisse erzielt werden konnten. Dieser alteingewurzelten Neigung, die selbstverständlich 'in den meisten Beamtenstuben noch ungeschwächt fort­wirkt, kommen jetzt Erwägungen zu Hilfe wie diese:

! Früher hatten die Lehrkräfte höhere Pflichtstunden­zahlen und in den Klassen saßen viel mehr Schülers trotzdem ist Deutschland groß und mächtig geworden, und Deutschland wurde eines der ersten Kulturvölker der Welt. Wenn jetzt hinsichtlich der Pflichtstunden- und der Klassenbesuchszahlen der frühere Zustand wieder hergestellt wird, so bedeutet das also an und für sich keine Schädigung unserer Kultur, sondern es bedingt lediglich eine Mehr­leistung für die Lehrer.

Wer urteilt, übersieht oder unterschlägt so vieles, daß er mit kurzen Worten nicht belehrt und bekehrt wer­den kann. Es möge genügen, daß hier wenigstens zwei «Hauptpunkte beleuchtet werden. Unsere heutige Zeit der 'Zivilisation und Technik, der Industrie und des Ver­kehrs, der allgemeinen Aufklärung und der auf breiteste Grundlage gostellten Volksrcchte erfordert ans den ver- ftl'.iedensten Gebieten mehr Kenntnisse, als man noch vor, ?0 Jahren für notwendig erachten mochte. Nun kann man zwar Wissensstoffe auch größeren Gruppen von Menschen vortragen; Kinder, die das Dargebotene nicht« selbständig verarbeiten können, haben aber wenig 'oder' ''keinen Nutzen davon. Nicht weil man Unnötiges lehren wollte, sondern weil man tausendfältig beobachtet hat und einwandfrei nachgewiesen war, daß der im Sinne der alten Lernschule erteilte Unterricht fruchtlos bleibt, indem er auch nicht das Allernotwendigste an bleibenden Er­gebnissen erzielt, entstand und verbreitete sich immer 'mehr die Forderung der Arbeitsschule. Mit hohen Schii- «lerzahlen ist nur eine reine Lern- und Drillmethode an­wendbar. Der auch nach dem Abbau verbleibende große Kostenaufwand wäre also nahezu umsonst vertan.

* Vielleicht wünschen manche Kreise eine solche allgemeine Volksverdummung, ohne zu bedenken, daß dadurch auch !die technische und wirtschaftliche Lcistungsfähigkert der 'großen Massen des arbeitenden Volkes wesentlich herab­gesetzt wird. Was jene Kreise aber schwerlich ebenso !leichtfertig wünschen können, das sind die ve hängnts- vollen Wirkungen des geplanten Abbaues in erziehlicher Hinsicht. Es dürfte nachgerade allgemein bekannt sein, daß wir eine tiefgehende Kulturkrises durchmachen. In Deutschland sind nur ganz wenige ländliche Bezirke von der auflösenden Wirkung mooerner Zivilisation verschont geblieben. Die letzten größeren Gebiete dürste der Welt­krieg in den Strudel hineingezogen haben. Entsprechende tiefere Gegenkräfte hakten infolge der sich überstürzenden Entwicklung nicht Zeit auszureifen. Die neue geistige Grundlage einer deutschen Volkskultur wird von vielen, von sehr vielen gesucht, ist aber noch nicht gefunden. Sie kann nur langsam wachsen und heranreifen. Die Kriegssolgen mit ihrer zerstörenden Wirkung auf die Familie und glle öffentlichen erzieherischen Gewalten liegen klar zu Tage. Eine andere Zeit hätte diese Folgen rascher überwinden können als eine solche Zeit allgemei­ner Knlturlosigkeit und Verwahrlosung. Alle Einsichtigen weisen deshalb seit dem Zusammenbruch auf die ver­stärkte Bedeutung" der Schule als Erziehungsstätte hin. Die Schule erzog immer zu wenig, wenn man Erziehung im tieferen und wahren Smne des Wortes nimmt. Konn's das Volk früher ein solches Zuwenig an Erziehung durch die Schule vertragen, ohne daß die Folgen noch rascher und verderblicher sich zeigten, so war dies den außerhalb der Schule wirkenden Mächten zu danken. Jetzt muß die Schule das, was jene größtenteils zerstörten Mächle nicht mehr leisten können, mit übernehmen, wenn das Tempo des Niederganges nicht noch beschleunigt werden soll. Sie muß zu diesem Mehr noch ein zweites übernehmen, wenn die niedergehende Entwicklung ausgehalten werden .soll; sie muß ein drittes Mehr leisten, um emen Wieder­aufstieg anzubahnen.

Nur ein Teil dieser gewaltigen Mehrarbeit wird von den besten Erziehernatmen unter den Lehrern auch unter ungünstigeren Verhältnissen da und dort vereinzelt ge­leistet che-den können. Die große Masse der Volrscrziehcr wird der Aufgabe nur einigermaßen gewachsen sein kön­nen, wenn sie unter günsti gcre-n Verhältnissen arbei­ten darf. Statt dessen aber heißt die Losung auch für die Schule nur Abbau.

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Dazu soll, da auf dem Lande ein Abbau vielfach nicht möglich sein wird, die Stadt besonders schwer be­lastet werden. Schon jetzt erzieht die Großstadtschule mit ihren nach Jahrgängen und Geschlechtern getrenntem Klassen weniger als die geringer gegliederte «oder einklas- sige Landschule. Sie mag mehr Kenntnisse vermitteln, sie wird zum mindesten einen größeren und vielfifttiqeren Stoff dnrcharbeiten; aber Ersatz für die sonst fthie.wen erzieherischen und ti.seren kulturellen Einflüsse leistet sie jetzt kaum, in Zukunft unter ungünstigeren Verhält­nissen noch weniger oder gar nicht mehr. Die Aufgabe, vor der jeder Großstadtlehrer steht, läßt sich nur bewäl­tigen, wenn er nach Maßgabe seiner Leistungsfähigkeit (Pslichtstundenzahl, Nervenk ast, eigene persönlich«« Kul­tur!) eine nicht zu große Anzahl von Kindern persönlich genauer kennen lernen, individuell behandeln, mit den feineren Mitteln erziehlicher Einwirkung fördern kann.

Wer trotzdem in der geplanten Weise die Schule ab­baut, zerstört die einzig mögliche Grundlage für die Ge­sundung und den Wiederaufstieg unseres Volkes. Die Jahrgänge von Kindern, die durch den Abbau betroffen, werden, sitzen nur einmal in ihrem Leben auf den be-, treffenden Klassenstusen. Die Schäden, die durch dens Wbau jetzt angerichtet we d n sollen, sind also endgüliig' und nie wieder gut zu machen.

Neues vom Tage.

Tri Marx über das Reparationsproblcm.

Berlin, 11. Febr. Ter Delegierte des Schwedischen Roten Kreuzes, Dr. Hildebrand, hatte eine Unter-« redung mit dem Reichskanzler Tr. Marx über die« deutsche Reparationspolitik. Ter Reichskanzler führte' ll. a. aus: Im Augenblick weilen ja unter uns dis! beiden großen internationalen Kommissionen. Ich bin sicher, daß sie zu einer «ähnlichen Ansicht kommen' werden, wie sie von anderer Seite bereits seit langer Zeit vertreten wird. Deutschland kann seinen Haus­halt basieren und seine Valuta stabilisieren, aber nur unter der Voraussetzung, daß im wichtigsten Teile Deutschlands, im Ruhrgebiet, so bald wie möglich die wirtschaftliche und finanzielle Hoheit des Reiches« wieder hergestellt wird. Des weiteren wird erforder­lich sein, daß wir ein Mora torium bekommen, das! sich auf einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren erstreckt. Allerdings darf nicht verkannt werden, daß die Wirt-) schaftliche Lage Deutschlands sich seit Mitte vorigen! Jahres sehr erheblich verschlechtert hat. Eine Erleich- i ^ lerung würde für alle Beteiligten dadurch geschaffen,! daß Deutschland auf Grund dieser Sicherheiten eine! internationale Kredithilfe erhält, eine Kredithilfe, die' natürlich solange ausgeschlossen ist, als wir in den! besetzten Gebieten nicht wenigstens einigermaßen nor-! male Verhältnisse haben. , . j

Wahlsieg ver Bürgerlichen in Thüringen.

Weimar, 11. Febr. Aus den bisher vorliegenden Ergebnissen der Landtagswahlen in Thüringen geht hervor, daß der aus den Teütschnationalen, der Deut­schen Volkspartei, dem Landbund und Deutschen de­mokratischen Partei gebildete bürgerlicheOrdnungs­block" einen überwältigenden Wahlsieg errungen hat.'

In fast allen Städten und Landkreisen hat er die Mehn heit. Durch den Zusammenschluß der vier Parte: enj ist gleichzeitig den Versuchen der selbständig vorge­henden Völkischen stark Abbruch getan worden. Tie endgültigen Ergebnisse werden erst später Vorlagen.'

W-- ar, 11. Febr. Tie bisher eingelaufenen Er­gebnis sind noch sehr lückenhaft. Das Gesamtergebnis stellt sich bis jetzt folgendermaßen dar: Ordnungs­bund 202160, Teutschvölkische 47 012, Sozialdemokra­tische Partei Deutschlands 96 893, Kommunisten 88 397, Unabhängige sozialdemokratische Partei 3000, Freier Wirtschaftsbund 1500. ,

Tie Wahlen in Lübeck. 1

Lübeck, 11. Febr. Bei den Bürgerschaftswahlen wur-t den folgende Stimmen abgegeben: Für die Sozialdemo-j traten 25 636, die Kommunisten 9656, die Haus- und Grundbesitzer 7871, die Demokraten 6556, die Wirt­schaftsgemeinschaft (Teutschnationale, Deutsche Volks­partei, Zentrum und Bürgerbund) 19 506, die Deutsch- völkischen 5402. Es erhalten demnach die Sozial^ Demokraten 28, die Kommunisten 10, die Haus- und Grundbesitzer 8, die Demokraten 7, die Wirtschafts­gemeinschaft 21 und die Teutschvölkischen 6 Sitze. Wäh­lend sich die Bürgerschaft bisher aus 45 Sozialdemo­kraten und Kommunisten und 35 bürgerlichen Abge­ordneten zusammensetzte, stehen nunmehr 38 Abge^ ordneten der Linken 42 Bürgerliche gegenüber. ^

Tie Rückkehr der Sachverständige«. >

Paris, 11. Febr. Tie Herren Robinson, Albertis und Laurent-Atthalim, die Mitglieder des 2. Sacb-j