holung von Kranken eintritt, da der K'-stst.. innerhalb der liegt, von dem Feuer erreicht werde. Dann aber Stadt wohnt. Zwar Stadtsch. Conz, daß die Sa-^ hätte ein fuchtbares Unglück entstehen können, denn

nitätskolonne jetzt ja eine fahrbare Tragbahre zur Verfügung ^ in ihm sind für 50 000 M Celluloidwaren aufae- habe. Vonseiten der Mehrheit des Kollegiums würde es aber für prcntlsü, Maaen in der Nähe des

Kutschers, etwa in der Remise der Frauenarbeitsschule, beren- stehen würde; insbesondere ist es B. A. M. Zügel, der diesen Gedanken vertritt. B. A. O. G. Wagner teilt mit, daß der Bezirksrat beschlossen habe, den Krankenwagen im Krankenhaus droben zu belassen. Der Vorsitzende will aber im Bezirksrat den Wunsch der Kollegien Vorbringen. O. A. M. regt dann die endliche Ausführung der

am 3. März beschlossenen Straßengurt bei Sattlerm. Bauer an und weiter in Straßen, wo gepflastert ist, einmal zu spritzen und so eine gründliche Reinigung derselben herbeizuführen. Schließlich werden G. R. Schänken und Marquardt sowie die B. A. M. Obman Wagner und Hiller in die Wahlkom­mission zu der am Donnerstag 4 Dez. stattfindenden Ge­meinde.erwähl berufen. S^-.-s, D», Sitzung drer- viertel 8 Uhr.

Ein radikales Alkoholverbot für Eisenbahnbe­amte und -Arbeiter hat die Eeneraldirektion der französischen Staatsbahnen erlassen. Den Inhabern von Bahnhofswirtschaften. Kantinen usw. ist unter­sagt worden, an Beamte und Arbeiter der Staats­bahnen alkoholische Getränke jeder Art zu verkau­fen. Ferner ist allen Eisenbahnern ausdrücklich ro­boten worden, Beförderungs- oder Abschiedsfeiern in Wirtshäusern zu begehen.

K<?b. Mutmaßliches Wetter. Für Samstag und Sonntag ist fortgesetzt veränderliches, verhältnis­mäßig wenig regnerisches, aber kühleres Wetter zu erwarten.

Der Brand der Hirfauer Kammfabrik.

Hirsau, 6. Nov. Schon bald nach 7 Uhr heute früh wurde die Einwohnerschaft durch Sturmgeläute und Trommelwirbel aus den Federn und von der Arbeit geschreckt: Um 7 Uhr war in der an dem Sträßchen nach dem Schweinbachtal gelegenen so­genannten Kammfabrik Feuer ausgebrochen. Das Feuer entstand in den Geschäftsräumen, wo um diese Zeit der Betrieb schon voll im Gange ist, beim Fräsen eines Celluloidstückes und griff mit urplötzlicher Ge­schwindigkeit um sich, sodaß das ganze Anwesen in einem kurzen Augenblick in Flammen stand. Die Bewohner konten sich mit Mühe und z. T. nur not­dürftig bekleidet, retten, nur einige Schlafzimmer­möbel des Eigentümers, des Maschinenfabrikanten Neeh in Pforzheim, wurden geborgen, sonst ver­brannte alles, was brennbar war. In dem vorderen Teil des Gebäudes betrieb Herr Meeh unter der Firma Sanitas Compagnie G. m. b. H. die Herstel­lung von Celluloidwaren, der Hintere Teil war an Herrn Gassenmaier vermietet, der sich mit der Her­stellung von Haarspangen, Kämmen, Steckern usw. befaßte. Insgesamt waren etwa 20 Personen in dem Meehschen Betrieb beschäftigt. Die Löschung des Feuers war unmöglich. Es fand an den so leicht brennbaren Materialien reichliche Nahrung und zu alledem kam noch Wassermangel, da die Wasser­leitung abgestellt war da sie zur Zeit repariert wird. So war eine Eindämmung des Feuers unend­lich erschwert, und man mußte darauf bedacht sein, die benachbarten Gebäude sogut es ging, vor den lo­dernden Flammen zu schützen. Es bestand lange Zeit die Gefahr, daß auch das massive Lagerhaus, das in unmittelbarer Nähe des nun abgebrannten Anwesens

stapelt, die wie Pulver zur Explonon gekommen wären. Das Unalück ist aber auch ohne dies noch groß genug. Zugrundegegangen sind etwa ein Dutzend kleinerer Maschinen und eine noch vollständig neue Danrpsmaschine, die allein einen Wert von 50 000 M vorstellt. Das Feuer war so mächtig, daß man zur Rettung von MöbB" usw. gar nicht öeikommen konnte. So kam es, daß die zahlreich herbeigeeilten Zuschauer und Helfer untätig Zeuge davon sein muß­ten, wie die Wohnrüume von Herrn Eassenmaier, die Uber dem Eeschäftslokal lagen, samt allem In­halt ein Raub der Flammen wurden. Noch um 11 Uhr vormittags waren sie unversehrt, und es war deutlich der limalige Schlag der Zimmeruhr zu ver­nehmen. Irrtümlich war in einem dw gestri­gen Auflage angegeben, das Lagerhaus sei abge­brannt. Dem ist aber glücklicherweise nicht so. Der Besitzer des Anwesens kam im Automobil von Pforz­heim her an die Brandstätte. Ob das Anwesen wie­der aufgebaut wird, ist noch nicht bestimmt. Die Ar­beiterschaft bestand zumeist aus Einwohnern Neu- hengsretts und Hirsaus.

Württemberg

Ludwigsburg. 6. Ncv. Anläßlich der Hundert­jahrfeier des Dragoner-Regiments Nr. 25 werden die öffentlichen Gebäude einen reichen Schmuck er­halten. Im südwestlichen Teil des Schloßhofes wird ein Zelt aufgebaut, worin während des Reiterfesr- spieles der Kaiser und seine Umgebung Aufenthalt nehmen. Dem Exerzierhaus ist ein reicher Schmuck von Waffengruppen aus alter und neuer Zeit zuge-! dacht. Das Offizierskasino erhält seiner charakteristi-! schen Architektur angepaßte Dekorationen in den Far-^ ben des Regiments. Des weiteren versprechen die! Arrangements im Rathaussaal, bei der Turnhalle! und im Bahnhotel sehr gediegen zu werden. !

Tübingen, 6. Nov. Beim Ankuppeln zweierZ Wagen kam der 26 Jahre alte Bahnbedienstete Otto! Riexinger aus Auingen OA. Münsingen, auf denn hiesigen Bahnhof zu Fall. Einer der Wagen fuhr über ihn weg und schnitt ihm beide Beine ab. Riex­inger wurde in fast hoffnungslosem Zustand in die chirurgische Klinik geschafft.

Tuttlingen, 6. Nov. Die Landtagsersatzwahl für den OLeramtsbezirk Tuttlingen ist auf Samstag, den 6. Dezember anberaumt worden. !

Wiesensteig, 6. Nov. Der frühere Oekonom und ^ jetzige Fabrikarbeiter März wurde hier verhaftet.! Er soll einer Frau eine karbolartige Flüssigkeit ins! Bier geschüttet haben. Das Bier hatte der Frau! aber nicht gemundet, u. sie hat es wieder ausgespieen.

Friedrichshafen, 5. Nov. Gestern vormittag fand in bei­den Kirchen die Vereidigung der bei der hiesigen Luftschiffec- kompagnie eingetretenen Rekruten statt. Die Mannschaften wa­ren zu diesem feierlichen Akt in der feldgrauen Uniform mit dem schwarzen Tschako als Kopfbedeckung erschienen, während die Offiziere Paradeuniform trugen. In der Regel wird der Eid auf die Fahne oder die Standarte, bei der Artillerie auf das Geschütz geleistet, bei der hiesigen Luftschifferkom­pagnie erfolgte er auf den Degen des Offiziers. Der Eid wurde von den einzelnen Rekruten jeweils auf ihren Landes­herrn als Kriegsherrn geschworen, die bayrischen Staatsan­gehörigen hatten ihn auf König Otto und Prinzregenten Lud­wig zugleich abzulegen.

»«- wett un- Kett.

Deutsch-französische Entspannung.

Die gemäßigte Pariser WochenschriftOpinion" glaubt, feststellen zu können, daß in den Beziehungen Deutschlands und Frankreichs bereits eine wirkliche Entspannung eingetreten ist. Sie verweist in dieser Beziehung nicht nur aus die Erfolge der zwischen der Deutschen Bbnk und Bc:ngn: Ottomonp geführten Belhanoiungen über die Bagdadbahn, sondern er­zählt auch einige Zwischenfälle, die beweisen, daß die Beziehungen zwischen der offiziellen deutschen und französischen Diplomatie durchaus freundschaftlich sind, worauf auch der Berliner Botschafter Jules Cambon bei seiner letzten Anwesenheit in Paris be­sonders ausdrücklich hingewiesen habe. So habe in Berlin der Plan bestanden, in den Festzug zur Er­innerung an die Schlacht bei Leipzig eine Gruppe aufzuneymen, in de'- Napoleon mit seinen Generälen in französischer Uniform figurieren '"Ute. und dieser Festzug hätte nach den ersten Dispositionen den pa­riser Platz passieren sollen, wo sich die französische Botschaft befindet. Auf Intervention des Reichs­kanzleramts sei jedoch diese Gruppe aus dem F"stzug ausgemerzt worden und der Festzug selbst habe den Pariser Platz nicht berührt. Das Wochenblatt schließt: Für diejenigen, welche stch wegen der französisch- oeutsthrn Beziehungen berunruhigten, waren beson­ders zwei Punkte peinlich: Marokko und Klein­asien. Der eine ist überwunden, der andere ist nicht unheilbar."

Wenn ich die Kochvorschriften auf dem Paket genau beachte, schmeckt mir der echte Kathreiners Malzkaffee ganz vorzüglich. Machen Sie einen Versuch!

Das Zlnglückshaus.

35 .) Roman von Georg Türk.

Es sagt dir, daß Elisabeth genau wie du mit Ungeduld den dreizehnten August herbeisehnt. Die Zeit vergeht. Der Juni ist bald vorüber. Noch der Juli und dann ist's nicht mehr weit!"

Gut! Ich will meine Bedenken verjagen und du du mußt dasselbe tun! Ich will zuver­sichtlich warten und du läßt den Amerikaner Ameri­kaner sein. Ich will an euch zwei einstweilen sehen, wie ich es gut haben werde nach dem dreizehnten August!"

Der Pfarrer Friedrich Meinhart ließ sein Herz reden in der folgenden Zeit.

Wohl wehrte sich der Verstand zu mancher Stunde und wollte sein Glück trüben, wenn er sich ausmalte, daß auf der Familie Hellmuth ein Flecken liege. . .

Aber dann schüttelte er energisch, den Kopf und verscheuchte diese Gedanken.

Die alte Bank hinterm Haus, die Stube Hans Ringers sie wurden Zeugen seliger Stunden.

Manchmal gingen sie auch spazieren; obwohl der Pfarrer zuerst die schwersten Bedenken äußerte, ver­stand Maria es immer, so schön zu bitten und die Bedenken zu zerstreuen, daß er schließlich nachgab. So schritten die drei manchen Abend den Burgberg hinter dem Unglückshaus hinauf.

Hans Ringer ging voran und vermied die an­gelegten Wege. Sie wollten ja niemand begegnen.

Ganz oben auf dem Berg stand eine hochgewach­sene Buche. Dort hielten sie gerne Rast und freu­ten sich zu dritt über den leuchtenden Abendhimmel, über die rosigen Wolken, die über ihnen am Him­mel hinzogen.

Vor ihnen lag Scholli, der Pfarrershund, und hielt Wache. Mit klugen Augen sah er Maria an, mit der er rasch Freundschaft geschlossen hatte. Auf dem Heimweg durch Felder und Wiesen pflückte Maria Blumen.

Riesige, bunte Sträuße brachten sie mit nach Haus.

Einmal war es schon ganz dunkel, nur der Mond schien durch die Bäume, da knurrte der Hund, es kam jemand. Ausweichen konnte man nicht mehr.

Packe den Hund und führe ihn!" flüsterte der Assessor; Maria zog er zu sich und hing sich an ihren Arm.

Wahrhaftig! Ein Erlenstädter Bürger hatte sich noch zur späten Stunde auf den Burgberg verirrt!

Forschend sah der Mann dem Paar ins Gesicht. Ob er die beiden erkannt hatte?

Jedenfalls bist du außer Gefahr," sagte der Assessor. Maria ging an meinem Arm! Und mei­nem Ruf schadet das ja nicht . . ."

Schön waren auch die Abende in Hans Ringers Zimmer, wenn Maria neben Meinhart auf dem Sofa saß und ihr Haupt an seine Schulter lehnte.

Der Assessor hatte Geduld mit den beiden. Wenn es aber vom Kirchturm zwölf schlug, dann jagte er

den ehrwürdigen Herrn nach Hause.-Es war

eine selige Zeit für die beiden ...

Mutteraugen sehen scharf.

Eines Tages, als Maria mit ihrer Mutter allein in der Küche war, fragte sie ihre Tochter fest an­sehend:Was ist das mit dem Pfarrer?"

Maria senkte den Kopf und schwieg.

Meint er es ehrlich?"

Er meint es ehrlich, Mutter!"

Ich sehe das Verhältnis nicht eben gern . . . Aber wenn du ihn lieb hast, dann kann ich nichts dagegen sagen!"

Mutter, ich Hab ihn sehr lieb! Und er mich auch!"

Schon gut! Schon gut!"

Damit war die Sache erledigt und die beiden schafften schweigend in der Küche weiter.

Pfarrer Meinhart war der festen Ueberzeugung, daß die Erlenstädter gar nichts wüßten.

O Pfarrer Meinhart, wie kennst du die Klein­stadt so schlecht, in Erlenstadt gibt es keine Geheim­nisse!

Freilich, was dich und deine Sache anlangt, so sind sich die Leute noch nicht recht im klaren. Du wirst freilich herumgeredet, Pfarrer Meinhart, mit

der Tochter aus dem Unglückshaus, aber-der

Assessor Ringer auch! Es sind sozusagen zwei Par­teien vorhanden. Die eine sagt so und die andere so ... .

(Fortsetzung folgt.)