Letzte Nachrichten.

Die Aktion der Gonderbündler.

I« Nenn wurde der erste Angriff der Sonderbündler nacht» S.30 Uhr abgewirsen. Darauf fuhren französische Lantt vor dem Rathau» auf, angeblich um nach Waffen z» suchen. Nun drangen die Sonderbündler unter dem Schutze der Franzosen wieder vor, m da» RithruS ein und riefen -egen 6 Uhr morgen» die rhria. Republik aus.

In Trier haben die Sonderbündler in letzter Nacht ebenfall» die öffentlichen Gebäude besetzt und die rheinisch; Republik auSgerufe».

Ja Keile»; wurde die rheinisch« Republik ebenfalls au»- gervfen. Et gelang aber bald dir Sonderbündler wieder zu vertreiben. Bei deu Kämpfen wurden mehrere Personen ge. tötet, darunter der separatistisch: Bürgermrister von Rün- cheu-Sladbach.

In Meivz find die meisten öffentliche Gebäuden in den Händen der Sonderbündler. 8» kam zu ernste» Prügeleien und Schießereien. E» herrscht große Aufregung. Ange­schlagene Plakate verkünden, daß die rheinische Republik aus- gerufen sei. Die Geschäfte haben geschloffen. Das ganze Wirtschaftsleben steht still. In den Kreisen der Arbeiter­schaft ist man zum äußersten Widerstand entschlossen.

In S««r»nrg wurd» «beufall» die rheinische Republik auSgerufe».

I» Wie»»«»,« wurde als Protest gegen den Handstreich der Dortenpartri seiten» der Gewerkschaften ein General­streik proklamiert. Starke französische Patrouillen durch­ziehen die Stadt.

In Aach»« ist es gelungen, fast alle von den Sonder­bündlern besetzten Gebäude in deutsche Haad zu bekommen. Die Sonderbündler flüchteten, einzelne wurden gefangen ge- »ommen. Die Belgier verhielten sich völlig neutral.

WTB. Aachen, 83. Okt. Eine Gegendemonstration der Bevölkerung gegen die Separatisten setzt« gestern Abend ein. Heute Morgen gegen 10 Uhr bewegte sich eine unübersehbare Menschenmenge durch das Zentrum der Stadt. Man holte die Separatistenfahnen von den Gebäuden der Reichrbank mrd der Bank von Michels herunter. Die Sonderbündler schien zum Gegenangriff ei», durchfuhren in Autos die Straße» und schaffen aus die Bevölkerung, die ihren Kugel« wehrlos ausgksrtzt war. Bis 11 Uhr zählte «an etwa 35 verwundete Zivilisten. Darauf rückte die Schutzpolizei aus, der man aber verboten hatte, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Sie mußt« auf Befehl der Belgier die Ordnung wiederherstellen. Die Stadt ist von den Sonderbündlern wieder frei. Dem Führer der Sonderbündler, Möbelhändler Milleneise», hat di« erregte Menge fein ganzes Möbellager auf die Straße geworfen.

Ja MüucheU'Slasbach wurde die Herrschaft der Son­derbündler »ach eintägig« Dauer gestürzt und ihre Führer verprügelt. Auch hier verhielten sich die Belgier völlig neutral.

I» Jülich ist der Herrschaft der Sonderbündler ein rasche» Ende bereitet worden. Männer und Fcausa stürmten das Rathaus und schlugen sie blutig zur Stadt hinaus.

Köln, 83. Okt. Die politischen Parteien erlassen einen Ausruf zur Einigkeit gegenübrr dem Treiben der Sonderbündler, die in verbrecherischer Weise da» Unglück unseres Botte» vermehren.

Die Nelchsrvehr in Dresden elngerückt.

WTB. verli«, 83. Olt. Wie der »Berliner Lakalan« zriger' aus Dresden meldet, ist heute früh die Reich »wehr mU klingendem Spiel in die Stadt eingerückt, und zwar Infanterie-, Kavallerie-, Artillerie- und Radfahrerabteilungea. General Müller nahm die Parade ab. Der Einzug vollzog sich ohne Zwischenfall. In Pirna dagegen kam es heute Vormittag zu ähnlichen Zusammenstößen wie in Meißr». Es wurde aus die einrückeuden Truppen geschaffen, die das Feuer erwiderten. Ein Erwerbsloser wurde dabei > getötet, mehrere verwundet. Zur Zeit herrscht wieder Ruhe in der Stadt. Auf de» Straßen patroulliert Reichswehr. Den Einwohnern wurde besohlen, Fenster und Türen zu schließen.

WTB. Dresse», 84. Okt. Die Truppen des Generals Felsch find gestern bis Grimma-NIeder-Zedlitz und Pot- schappel und mit Kavallerie bis westlich Wilsdruff und südlich Tharandt vormarschiert. Dir Truppen des Generals von Lrdebour haben die Gegend Grimma-Dausigk-Dorlas und die de» Obersten Führenbach Oelsuitz bei Plaue» er­reicht. Beim Einmarsch des zu dm Truppe» des Generals Felsch gehörend m 8. Bataillons des Infanterieregiment» 10 in Grimma kam es zu einem Zusammenstoß mit einer johlenden, meist aus radikaler Jugend bestehenden Menge, die der Truppe den Weg versperrt« und trotz mehrfacher Aufforderung nicht auseinanderging. Die Reichswehr machte von ihrer Schußwaffe Gebrauch. Obwohl sie gleichzeitig au» einem Hause beschossen wurde, hatte sie keine Verluste. Von den Aufrührern wurde einer erschossen und zwei verletzt. Die Ordnung wurde wieder hrrgestellt.

Die gestern durch Dressen marschierenden preußischen und sächsischen Truppen — 4 Bataillone, 1 Eskadron und 5 Batterien — wurden bei ihrem Vorbeimarsch vor General Müller freudig begrüßt. Ernste Zwischenfälle find nicht zu verzeichnen. Wie notwendig es war, im Südwesten Sachsens mit Reichswehr Ordnung zu schaffen, zeigen Nachfolge« de Tatsachen: In Annaberg hielt seit vorgestern Abend eine 5—6000 Köpfe starke Mmge das Rathaus besetzt. In Chemnitz fanden vorgestern trotz des Ausnahmezustandes große Demonstratio»»« stait, die bis is di« Nacht andauerteu.

Kommtmkßksche Umtriebe.

WTB. Hrckiur,, 33. Okt. Ethabrnsich heftige Kämpfe um die Wache 48 in Ecmsbüttel entwickelt. Die Aufrührer schossen au» den Häusern und von den Dächern. Erneute Angriffe erfolgten auf die Wichen 38 und 39. Auf beiden Seiten gab es Verwundete und Lote. Die Säubrrungsaktiou wird fortgeführt.

WT«. Alto»«, 33. Okt. Hier versuch!en bewaffnete Trupps in den Morgenstunden einige Polizeirevier« zu stür- men. Die Angriffe wurden im Keime erstickt.

WTB. WrvsSsrck, 33. Okt. Heute früh wurde hier die Polizeiwache gestürmt. Dir Wache ist wieder in deu Händen der Polizei. Ein Arbeiter wurde getötet, einer ver­wundet.

WTB. Hamburg, 34. Okt. Die gestrigen Kämpfe gegen die kommunistischen Putschisten haben, soweit bis jetzt be- kannt, 7 PoNzribeumte» des Lebe« gekostet IS Polizei- se««te fi»s schwer verwundet. Die Zahl der Leich roerletzte» steht noch nicht fest. Auch di» »»frühe«, hatte» schwere Verluste. Dank der Aufopferung der Ordnungspolizei ist e» gelungen, «tue» groß augelegte» I«m«u»istische» Putsch- versuch »iederzuschlugr». Die Poliz:i beherrscht dt« Sage vollständig.

Gegen Mitternacht werden der Kreuzer.Hamburg" und «ine Lorpedobootshalbflotttlle im Hafen eintreffen.

Lr. »ou Hiebe» 1» MSucheu.

WTB. Müuche», 24. Okt. Der Württembergische Staats- Präsident Dr. von Hirber ist gestern Nachmittag in München eingetroffen und Hai den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. von Knilling besucht. Er reiste abends S Uhr »ach Berlin weiter.

Druck und Verlag der W. Riekerschen Buchdruckerei Mtensteig. Für die Schrtftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk.

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Amruche Beüanntmachungm«

Betr. Zuckerabgade.

Der Zucker für den Monat September wird morgen «wsgrgebrn. Der Preis des Zuckers fü: 1 Marke beträgt unter Anrechnung der bereits gemachten Anzahlung von Mk. 16 000000 — noch

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Ausgegeben werden 750 Gr. Zucker auf die Person gegen Abgabe der Zuckermarke Nr. 18. Der Zucker muß von dm Verbrauchern bi» zum 39. d. Mts. abgeholt werden.

Zuckermarkm, welche bis zum 31. d. Mts. nicht eiugr- löst find, verliere» ihre Gültigkeit.

Nagold, deu 83. Okt. 1983. Oberamt: Münz.

Ort-löhve.

Um das Verfahren bei Festsetzung der Ortslöhne z» ver­einfachen und zu verbilligen, werden diese vom Montag, den 88. OU. 1983 ab bis auf weiteres folgendermaßen festgesetzt:

Als Grundbeträge dienen nachstehende Lohnsätze:

Lohn­

für Versicherter

unter 16 Jahr, oou 16 bis zu 311. mänul. wribl. mäunl. wkibl.

über 31 Jahre mäunl. wribl.

gruppe

I

1.50

1.00

8.50 1.50

3.50 3.00

II

1.30

0.80

300 1.30

3.00 1.70

m

1.00

0.70

1.50 1.00

8.40 1.50

Diese Truudbeträgr werden mit der jeweils im Staats- anzeigrr zur Veröffentlichung gelangende» Reichsrichtzahl de, Lebenshaltnngskosten vervielfacht. Die sich ergebende« Zahle» «erden nötigenfalls ans volle Millionen ausgerundet, bei Teil- zahle» von 500 000 Mk. «ud mehr auf volle Millionen ab­gerundet bei Teilzahlen unter 500000.

Die neuen Ortslöhne treten jeweils am Montag der Woche in Kraft, in der die betreffende Reichsrichtzahl im Staatsanzeiger veröffentlicht wird. Sie werde» im Amts­blatt der Ministeriums des Innern bis auf weiteres nicht «ehr bekanutgemacht, jedoch ans der württ. Krankenkaffen- zeituug zu ersehe» sein.

Nagold, den 18. Okt. 1983. Verfichrrungsamt: Münz.

Beuren.

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Wocheu-

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360

8l

473

379 t

3000

335

1575

47

35 000

530

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546

4375

3500

368,5

1837,5

48

46 666

740

83

637

5016

4000

300

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49

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mehr

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5800

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2730

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947

7583

6000

450

3150

(Klaffe 1—43

sind

87

1093

8750

7000

535

3675

weggefallm.)

88

bei mehr

8000

600

4300

XL. ! 1 Million Mark

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Mtensteig.

Nagold, dm 33.10. 83.

Bors, de- Vorstand-: Verwalter:

(grz) Jlg. (gez.) Lenz.

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Auf Lager ist:

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Ausgabe gegen bar oder Lausch gegen Kartoffel» odir Getreide und zwar:

1 Zentner Thomasmehl gegen 8 Zentner Kartoffeln bezw.

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