Aus Atadt und kano.
Kiterirtelg, 88 Oktober
1..O. Ter neue Erzeugt r-ullchpreis. Der neue Er- Mgermilchpreis für die Zeit vom Mittwoch, 24. bis Freitag, 26. Okt. einfchl. beträgt für 1 Liter Frischmilch frei Sammelstelle 200 Millionen Mk.
Ü.L. Tie Aufhebung der Mirchzwsngsverordnnngs». Nach einer Mitteilung des Ravensburger Bürgermeisters Mantz, der früher Reg.-Nat bei der LandeSversor- MNgsstelle war und der heute noch die besten Beziehungen zu jenen Stellen besitzt, die sich als traditionelle Hüterinnen aller gegen die Landwirtschaft gerichteten Zwangsmaßrsgeln betrachtet, sollen alle Mangsverordnungen für Milch in Württemberg bis chiw" dieses Monats fallen.
— Tic BrotverbiMgung. Bon zuständiger Stelle wird mitgeteilt: Um dem bedürftigen Teile der Bevölkerung den Bezug von Brot nach Fortfall der Mailichen Brotversorgung zu erleichtern, hat die Keichsregierung folgende Anordnungen getroffen: Für kiud rreiche Familien findet eine Verbilligung des Brotes -tt in Gemeinden mit 20 000 und mehr Einwohnern. Berücksichtigt werden dürfen nur besonders bedürftige Familien und zwar, wenn der Vater noch lebt, das 4. Kind und weitere Kinder; wenn der Vater nicht mehr lebt, das 3. Kind und weitere Kinder. Ausgeschlossen sind Kinder über 16 Jahren und solche von Brotselbstversorgern, auch Teilselbstversorgern. Die Verbilligung darf für das Kind wöchentlich 40 v. H. des Preises für 4 Pfund Brot nicht übersteigen. Die Auswahl der Familien haben die Gemeinden im Benehmen mit den in der öffentlichen Fürsorge tätigen Stellen und Personen zu treffen.
s. vo« Laub«. Vtzirktverri» Negold. Am letzten Sovniag hielt der Land«. Bezstksoerem im Schulbau» in Ehhausen eine erweiterte Autschußfihung ab. Bor E «tritt in di« Tagesordnung: DereiuSbeittag, Viehweide und Mühle, erdachte der Vorsitzende der Verdienste um de» Verein des durch Ablrbm auszrschiedenen AuSschußmitgliedk Schultheiß Schleeh-Nrberberg und forderte die Anwesenden auf, zu dessen ehrenden Angedenken sich von de» Sitzen zu er« heben. Zu Punkt 1 der Tagesordnung wurde mitgeteilt, daß der Lsndw. Havpiverbaud ir» Stuttgart den- vom Land«. NezirkSverein zu erhebenden Jahresbeitrag in Getreide verlangt. Deshalb beschloß die Versammlung, die Beiträge für Landw. Hauptverband, Brzirkkverein, Kalender und Wochenblatt durch Ablieferung vor» Getreide zu erheben. Betont wurde, daß in gegenwärtiger Zeit die einzelnen Be- zirlivereiue durch Zusammenschluß in die Spitzrvorganisstion der Hanpiverbands denselben dringend benötigen. Zu Punkt S der Tagesordnung wurde mitgeteilt, daß dieVirhweid« i» Nntrrschwandorf von den Besitzer» an Schafhalter GLüßlr um 2 Ztr. Weizevpacht pro Morgen verpachtet wurde. Diese Pachtsumm« sei kür den Landw. Bezstksoerein zur Wetterführung der Viehweide zu hoch, deshalb fei von einer Pachtfortsetzung abgesehen worden und soll dar dortige In veutar mit Ausnahme de- Viehhauser verkauft werden. Zu Punkt 3 der Tagesordnung wurde mitgeteilt, daß eine Rentabilität der vom Verein gepachteten RshrdorferMühle bei 8rhed»ug de» Mahllohns in Papiermark durch die fortwährende Geldentwertung zweifelhaft sei, deshalb wurde beschlossen, den Mahllohn durch Miller zu erheben. Von den anwesenden Landwirten wurde geklagt, daß für all« Leistungen i» der Landwirtschaft Lebeolmittel, Haupts. Weizen, verlangt werde, daß kleinere» Landwirten nicht einmal der eigen, Bedarf übrig bleibe. Demgegenüber wurde vom Vorsitzende» betont, daß für de« Landwirt keia« gesetzlichen Bestimmung«» bestehen, wonach die Laadwirt feine Rechnungen anstatt tu Popiermark in Weizrnlieferuug begleichen müsse «nd übermäßige Forderungen in dieser Beziehung einfach
obgslehnt werden sollten.
Backnang, 22. Okt. (Ein Zwischenfall.) Von rständiger Stelle wird mitgeteilt: Als am Samstag argen auf Veranlassung des Wehrkreiskommandeurs niae kommunistische Agitatoren in Backnang verhaftet «wen waren, rottete sich eine größere Anzahl Arbeiter rsammen, um den Abtransport der Verhafteten zu verhindern. Die Betriebe wurden stillgelegt und die sich stammelnde Menge nahm gegen die Pvlizeibeamten ne drohende Haltung ein. Schließlich gelang es, ohne zu ernsteren Zwischenfällen kam, die in SKütz-
»mpagnie ReichSweyr, oie zuscurrg -
nknang fuhr, wurde ausgeladen, brauchte aber nicht ehr einzugreifen. Da die Lage zunächst als bedrotz- h angesehen worden war, war auch ein größeres Kom- ando staatliche Schutzpolizei von Stuttgart mit Kräftigen nach Backnang abgesandt worden. Bei seiner rkunft war die Ruhe jedoch schon wieder hergestellt, so ß dre alsbaldige Rückkehr erfolgen konnte.
Mannheim, 22. Okt. (Noch ein Opfer.) Wie Aechiträglich bekannt wird, haben die Unruhen in Mann- Aim noch ein weiteres Todesopfer gefordert. Der 22jähr. Max Riedel wurde von einer Kugel getroffen und ist seilten Verletzungen erlegen.
Uebcrlingen a. B., 22. Okt. (Schweres Auto- lnobilunglück.) Am Donnerstag früh Hai sich bei Ludwigshafen a. B. ein gräßliches Automobilunglück ereignet. Das Lastautonrobil des Mineralwasserfabrikanten Ley aus Tuttlingen hatte in der Nacht von Hagnau aus, wo Wein eingekanst worden war, den Heimweg angetreten. In der Nähe vo« Ludwigshasen geriet das Auto auf eine bis jetzt noch unaufgeklärte Weise vom Wege ab und fuhr die steile Böschung hinunter. Der Führer, Fabrikant Ley, und der weitere Insasse. Weinhändler Dreher, ebenfalls von Tuttlingen,, wurden dabei furchtbar Mgerichtet und waren jedenfalls sofort tot. Der Führersitz war völlig eingedrücll.
j Politisches aus Württemberg.
- Einberufung des Reichsrats beantragt.
- Staatspräsident Dr. Hieber hat anläßlich des Kon-
- flitts zwischen Reich und Bayern namens des württem- ; belgischen Staatsministermms beim Reichskanzler die so- s fortige Einberufung d:s Reichsrats beantragt.
f Inm Zivilkominiffar für Württemberg.
: Die Frage d?r Bestellung eines Zivilkommissars für
- Württemberg hat in den letzten Tagen zu mancherlei ' Presse-Erörterungen Anlaß gegeben. Die Ernennung i des Innenministers Bolz wurde bekanntlich durch den ! Republikanischen Reichsbund verhindert. Die württ. Re- i gierung stand von Anfang an auf dem Standpunkt, daß, f sofern überhaupt ein Zivilkommissar für Württemberg ; nnnnt werden sollte, dies nur der Minister des Innern f sein könnte. Sie hac diese Auffassung auch gegenüber ^ der Reichsregierung vertreten.
i Die Gegenfrage.
! Abg. St etter (Komm.) hat folgende Kleine An- f frage im Landtag eingebracht: S-eit mehreren Monaten E bestehen in Württemberg geschlossene Stoßtrupps der i nationasozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, die in eng- ^ ster Verbindung knit namhaften Führern der württ. Bür- i gerpartei stehen und trotz der Verordnung der württ. Re- ! gierung, die die Auflösung dieser bewaffneten Hundert- r schäften borsah, nach wie vor ihre geschloffenen Hebungen ? abhalten und dadurch die arbeitende Bevölkerung aufs j schwerste bedrohen. Ist dem Staatsministerium bekannt, daß am Sonntag, den 14. Oktober, auf dem Kernen ein Stoßtrupp von 300 bewaffneten Nationalsozialisten unter der Führung des Herrn Majors a. D. Prinzen von Wied Felddienstübungen abhielt und verschiedene Spaziergänger aufs schwerste beleidigte? Was gedenkt das Staatsministermm zu tun, um den offenen Vorbereitungen zum Bürgerkrieg seitens der nationalsozialistischen Hundertschaften und deren Drahtziehern, den Führern der württ. Bürgerpartei, Einhalt zu gebieten?
Kleine Nachrichten aus aller Welt.
Tie „Rote Fahne" abermals verboten. Vom Reichs- 1 Wehrministerium ist ein neues Verbot der „Roten ' Fahne" ergangen, weil das Blatt wieder zur Bewaff- i nung der Arbeiterschaft aufforderte und den politischen Generalstreik proklamiert hat.
Verbot der „Siiddeutschen Arbeiterzeitung". Der Militärbefehlshaber in Stuttgart hat die kommunistische „Süddeutsche Arbeiterzeitung" auf die Dauer von 14 Tagen vom 22. Okt. bis 4. Nov. 1923 einschließlich verboten.
Linksschwenkung der Berliner Sozialdemokraten. Am Sonntag ist die bereits zweimal vertagte sozialdemo- ^ kratische Konferenz des Bezirksverbandes Berlin-Brandenburg beendet worden. Die Neuwahl des Vorstandes des Bezirksverbands ergab einen, wenn auch knappen Sieg der Opposition. Zum ersten Vorsitzenden wurde der Abg. Künstler gewählt, der 225 von 440 abgegebenen Stimmen auf sich vereinigte.
Wegen Beschimpfung der deutschen Frauen ausgewiesen. Die Gattin des in München lebenden russischen Schriftstellers Alexander Eliasberg wurde aus Bayern ausgewtesen. Eliasberg selbst hat sich bereit erklärt, Bayern freiwillig zu verlassen, Frau Eliasberg ist wegen unflätiger Beleidigung der deutschen Frauen (die sie als Boche bezeichnet«:) zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt worden.
^ Handel rmd VeitGr.
Dollarstand am 22. Oktober:
! Berlin 39 900 000 000 G. 40100 000 000 Br. Frankfurts 850 000 000 G. 56140 000 000 Br.
1 Goldmark -- 9 523 80« vo« (2 867100 000) Papiermark
Amtk. Berliner Tevisenknrse vom Montag, 22. Okt.: Amsterdam 15 561000 000 G., 15 639 000 000 Br.
! Brüssel 2 034 900 000 G., 2 045 100 000 Br. Christiania 6144 600 000 G., 6175 400 000 Br. Stockholm 10 473 750 000 G., 10 526 250 000 Br. Kopenhagen 6 942 600 000 G., 6 977 400 000 Br. Italien 1 789 515 000 G., 1 798 485 000 Br.
London 179 350 000 000 G., 180 450 000 00« Br. Paris 2 342130 000 G., 2 353 870 000 Br.
Schweiz 7112175 000 G., 7147 825 000 Br. Spanien 5 346 600 000 G., 5 373 400 000 Br. Deutsch-Oesterreich 564 585 G., 567 415 Br.
Prag 1185030 000 G., 1 190 970 000 Br.
Buenos Aires 12 768 000 000 G., 12 832 000 000 Br. Wirtschaftszahke» vom Montag: Goldzollaufgeld (20.-23. Okt.) 93 599 999 90« v. H. Goldfranken (ab 19. Okt.) 20 Fr. -- 34000 MM. Goldankaufspreis 1 Kg. --- 640 Dollar. Silberankaufspreis 1000 000 OOOfach. Personenverkehrsindex 600 Mill.
Güterverkehrsindex 1000 Millionen.
- Goldumrechnungssatz f. Steuern (20.—23.) 936 Mill. Buchhändlerschlüsselzahl 3000 Millionen Buchdruckerschküsselzahl 90 Millionen.
! Zeitungsanzeigenschlüsselzahl 2 Millionen.
i Amtk. Berliner Produktennotierungen vom 22. Okt.
(In Milliarden): Weizen, märk. 74—76, steigend; Roggen, mark. 68—70; Gerste, Sommergerste 60—68; Ha- i ber, märk. 55—56; Weizenmehl 200—220, Roggenmehl! ! 195—210; Weizenkleie 31, Roggenkleie 32-35; Raps j 100—120, Viktoriaerbsen 90—95.
! Stuttgarter Börse, 22. Okt. Trotzdem der Dollar mit . 40 notiert wurde, gingen die Effekten nicht in dem * Maße mit wegen der politischen Unsicherheit und der großen Geldknappheit. Am amtlichen Markt waren die Kurse wesentlich höher, wogegen im Festverkehr anfänglich eine schwächere Haltung sich bemerkbar machte.
. Erst gegen Mitte der Börse setzte eine festere Tendenz ein, welche sich bis zirm Schluß erhielt. Bom offiziellen Markt erwäbnen wir: Anilin -4- 95. Belker -4-
, 2800, Daimler ff- 3500, KomNtender Tag -f- 2000, Jnnghans -I- 11000 Köln-Rottweil ff- 31 000, Stutb- ? garter Zucker ff- 37 000.
i I .L. Stuttgarter Landesproduktenbörse, 22. Okt. Aus i der Stuttgarter Landesproduktenbörse charen Preisno-
- tierungen unmöglich.
! Mannheim, 22. Okt. Dem Viehmarkt am Mon-
- Lag waren Angeführt: 67 Ochsen, 27 Bullen, 120 Kühe und Rinder, 102 Kälber 16 Schafe, 120 Schweine.
^ Für 1 Pfd. Lebendgewicht je nach Klasse wurden no- ^ tiert: Ochsen 1,1—1,8, Bullen 1—1,5, gering genähr- ' tes Jungvieh (Färsen) 0,5—0,9, Kälber 1,2—1,8, Schafe : 4—1,5, alles in Milliarden Mk., Schweine wurden nicht notiert. Marktverkauf: Großvieh mittelmäßig, geräumt; i Kälber lebhaft, ausverkauft.
Herbst achrichte«.
Obcrstenfeld. Bei der Versteigerung des Portugieser waren zahlreiche Wirte und Weingärtner anwesend. Erzielt wurde 90 Goldmark pro Hektoliter umzurech- nach dem Satz für die Landabgabe am Tage der Zahlung. Quantität schlägt allgemein etwas vor. ,
! Sachse«.
! Der Truppeueius«- tu Suchst»,
i WLB. DreSde», SS. Okt. Ueber den Truppenrinsatz im ! Freistaat Sachsen erfahre» wir folgende»; Die zur Herstellung vo» verfassangSwLßigru Zustände» bestimmten Truppen habe« sich planmäßig ohne jede» Zwischenfall am S1. Okt. unter Führung dr» Generals Felsch im Raum« KSnigsbrück— Bischosswerdrn—DreSde», unter Führung des General» von Lrdrbour im Raume Leipzig—Silenburg und unter Führung des Oberste» Föhrenbach um Hof versammelt. Bei den um Hof orrsümmelteu Truppen handelt «S ßch um württem- belgische Verbände. Am SS. Oktober haben die Truppe» des Vormarsch cmgrtrete«. Sie werden an diesem Lag« di« Gegend »o« Lehmen und die Gegend nördlich Dresden uad Meißen auf der Linie Rausnhof—Wurzen und Oelßnltz— Plaue» erreiche«, »ns die Knoellerie, dt« i» Meiste» «iu- »SSt«, wurd« ,,sch,ffe». Dt» Trupp» »rwtderte d«S Fener. ES gab mehrere Verletzte. Der Kommunistenführrr Kupke wurde verhaftet. Morgen Vormittag wird der Befehlshaber, Geueraileutnant Müll«, dir a» diesem Tag« durch die Stadt Dresden marschierenden Truppen am Reustädter Rathaus a» ' sich vorbrimarschieren lassen.
Der Dorrprtt zwischen Beyern «. de« Reich.
In München wurden die bayerischen Truppen Montag Vormittag verpflichtet. Die Verpfiichtuug nahm der Stadtkommandant, General vo« Dann«, vor, wobei die Truppe» ia voller Ausrüstung Ausstellung genommen hatte». Nach ! einer Ansprache des Herrn von Lossow spielte di« Mastt da» Deutschlandlied. Zum Schluß erfolgte ein Vorbeimarsch der Truppen vor Herr« von Lossow.
Die deutschdewetratische Frakiiou des bayerische« Landtage» hat im Hinblick auf deu VerfaflungSkovflikt, der die deutsche Einheit gefährdet, beim LandtagSpräfidevteu die sofortige Einberufung be» L.uttegS beuntrugt.
WTB. »rrltn, SS. Okt. Aus Anregung Württemberg, wird am Mittwoch nachmittag «in« Sitz»»» »er stimm- sShreubt« Mittlieber» be, ReichSrets stattstnbe», tu der die außen- und ivmnpslitische Lage besprochen werden wird.
WTB. Münchr», SS. Okt. Ministerprästdeut von Kuil- ling erklärt» der Presse, daß mau di« Entlassung vo« Lossows iu Bayern unmöglich h auehmrn könne. Ein Fallen« lassen Lossow» wäre «in« glatte Kapitulation für die bayrr. Regierung gewesen. Der Ministerprästdeut waudte sich schars gegeu die Auffassung, als ob da» Handeln der bayerischen Regierung den Auftakt zur Loßlösung vom Reich bedeute. Der Reichigedauke »erde in der Regierung jederzeit hochge- halte». Deshalb sei ste aber auch gezwungen, sich gegen die Angriff« zu wehre», di, für da, Verbleibe» Bayer«» iu der Reichsgemeinschaft nicht gedeihlich wären. Die wettere Entwicklung der Angelegenheit hänge nun von dem Verhalt« der Reichsregierung ab.
WTB. »er««, 83. Okt. Die «eichsrerieruu, beschäf. tigte sich gestern in einer KabinettSsttzuug mit den Vorgänge» in Bayern uuo im Rheinland. In der bayerischen Auge- lrgeuhett blieb e,, laut »Berliner Tageblatt" bei dem Beschluß de» Kabinett», di« Ar«ge ,e« Reich-rut, der morgea zusammentreteu wird, zu »uterbrette«.
Ueber dt« Haltung der bayerische» Regierung glaubt dm »Berliner Lokalanzeiger* mitteilea zu können» daß vo» Münchea vor der für Mittwoch i« Aussicht genommene« G tzuug d»S Reichsrat» weitere konkrete Schritte nicht zu nw arten seien.
WTB. MSucheu. SS. OU. Die bayrische Sozialdemokratie «immt in einer Erklärung z« dem Konflikt Stellung, i» welcher st« di« Lieb« zur bayrischen Heimat betout, aber auch di» Notwendigkeit, sich einzufügen in ein großes einige, Deutsches Reich. Die Sozialdemokratie werde nicht, unversucht lasten, um de» Zerfall de, ReichiS aufzuhalten «ud die gelockert« Einheit wieder zu festige».
Der SewerkschastSbund Bayer», faßte ebeufall, eine Entschließung, iu der er betont, daß er von de» verantwort- lichen Stellro in Bayern und im Reich erwarte» daß eine baldige Emiguug auf dem Bodm der Berfasiung erfolge.
Buch die deutsch« BolkSpentei Bayern» veröffentlicht eine« Ansrvf, iu dem konstatiert wird, daß Bismarcks Vermächtnis in seimn Grundfesten «arke. Leb,, all-n Rechts-, Macht- und Personenfragen stehe der einzige Gedanke: ,DaS Reich »nß uu» bleiben." ES heißt vanu: Deshalb wende» wir j uu« i» dieser verhängniSoollen Stuude an di« Reichsregierung, j de« StaatSkommiffar ». Kahr «nd da» boyerische Staats- j Ministerium mit der Bitte, den drohende» Broch zu vrrhinderu.
Wir »ende» uv» an alle, die sich gnte Deutsche nennen,
> «it der Bitter Stellt da» Trennende beiseite; schart Such j um uu»; hattet da» Reich!