Aus dem Hause Doorn.

Der entstellte Bericht über einen Studsntenbcs.rchi

Vor einiger Zeit ging durch eine Reihe deutscher ' Zeitungen ein Bericht über einen Besuch dcut- - - scher Studenten im Dause Doorn. Für jeden

-' ''' Kenner der Verhältnisse charakterisierte sich der ^ "F Bericht von vornherein als ein tendenziöses Mach- werk. Von den sechs Studenten, die an jenem >' Besuch teilgenommen haben, studieren vier in ^ Marburg. Das Presseamt des Hochschulringes 'l deutscher Art verö'sentlicht nachstehende Zuschrift, ' . ft wobei zu bemerken ist, daß der Verfasser der- "> selben seine Erklärungen im Namen seiner ülfti- s gen drei Marburger Kommilitonen abgibt. Es " heißt darin:

Etwa Mitte Juni sind in verschiedenen deutschen und schweizerischen Tageszeitungen Artikel über den Besuch einiger Leipziger und Marburger Studenten beim ehe­maligen Kaiser in Doorn gelegentlich einer Spielfahrt durch Holland erschienen, die ihre Grundlage in denste­nographischen (??) Aufzeichnungen des Leipziger Stu­denten cand. Phil. Wiehe haben, dem die Spielleitung übertragen worden war. Bei den anwesenden Teilneh­mern an der Audienz (insgesamt waren es nur sechs) herrscht völliges Einvernehmen, da sie sich durch das Vorgehen des Herrn Wiehe auf das peinlichste verletzt und in empörender Weise beschimpft fühlen.

Tie objektiven Grundlagen des Berichtes sind in Kürze folgende: Wir hatten zunächst Gelegenheit, bei einem Tee, der etwa eine Stunde dauerte, einige Herren der Umgebung des ehemaligen Kaisers (seinen Hofmarschall, Leibarzt usw.) flüchtig kennen zu lernen und wenige Worte mit ihnen zu wechseln. Zwei Tage später waren wir am Hause Doorn, d. h. wir trafen um 11 Uhr im Tor­gebäude ein, begegneten eine gute halbe Stunde später dem Kaiser, der sich ungefähr eine Viertelstunde mit uns in seinem Park unterhielt, sodann nahmen wir in einem Nebengebäude ein Mittagsmahl ein, worauf wir ins Torf zurückwanderten. In bezug auf die näheren Einzelheiten ist zu sagen, daß dieunbefangenen Auf­zeichnungen" ein unglaublich wüstes Gemisch von Wahr­heit und tendenziöser Dichtung darbieten. Es stellt sich als unmöglich heraus, auf jede einzelne Ungenauigkeit, Gehässigkeit und Unrichtigkeit einzugehen.

Es muß mit aller Schärfe betont werden, daß der Kaiser jedes Wort über Politik, Krieg, Frankreich, Sozial­demokratie, Konservatismus usw. völlig vermieden hat. Alle dahingehenden Aeußcrungen sind ihm fälschlich in den Mund gelegt, erdichtet. Tie einzigen Worte, denen politischer Sinn untergeschoben werden könnte, sielen, als Schreiber auf Befragen erzählte, daß auch er sich im März 1920 der Regierung zur Verfügung

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in dm hiesigen Gemeinde- und Privatwalduugen ist für Auswärtige

-ei Strafe verboten.

Den 9. Juli 19S3.

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gestellt hat und mit dem Studentenkorps in Thüringen gewesen ist. Ter Kaiser sagte darauf:Die Marburger Studenten stehen bei mir in gutem Andenken" und weiterhin:Tie Studenten müssen es mal wieder ma­chen." Alles, was nun in dem Bericht folgt, ist frei er­funden.

Noch einige kleine Züge. Von dsr Inneneinrichtung des Schlosses konnten wir beim besten Willen nichts be­merken, da wir überhaupt nur auf etwa hundert Meter herangekommen sind. Tie darüber gemachten Angaben sind vollkommen aus der Luft gegriffen. Ten übrigen Teilnehmern gilt es als völlig ausgeschlossen, daß che hämischen Bemerkungen über die körperliche Beschäfti­gung des Kaisers auf persönlicher Beobachtung beruhen. Ueberhaupt sind fast alle geschilderten Einzelheiten ins Groteske oder Possenhafte verzerrt.

Zum Schluß heißt es in dem Bericht: Tas Vorgehen des Herrn Wiehe weisen wir nicht nur als ungerecht­fertigt, sondern als leichtfertig zurück.

cand. med. Fritz Katz (Marburg).

Kleine Nachrichten ans aller Welt.

Deutschland und der Völkerbund. Aus London kommt die Meldung, daß die englische Regierung in Berlin sondiert habe, um den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund zu Wege zu bringen und daß entsprechende Verhandlungen zwischen der deutschen Regierung statt­gefunden hätten. Von zuständiger Stelle wird nnt- geteilt, daß von einem Schritt der englischen Regie­rung nichts bekannt ist.

Erhöhung der Eisenbahntarife. Ter Reichsverkehrs­minister hat den ständigen Ausschuß des Reichseisen­bahnrates auf 18. Juli einberufen. Gegenstand der Tagesordnung ist die Anpassung der Tarife an die Geldentwertung.

Bermittlungsaktion im Berliner Metallarbeiterstreik. Zum Streik der Berliner Metallarbeiter hat der erste Vorsitzende des Berliner Gewerbegerichts eine Ver­mittlungsaktion eingeleitet, indem er die Parteien zu einer Besprechung am Montag vormittag geladen hat. Die Streikleitung hat zustimmend geantwortet.

22 Todesopser der Zugspitze. Die Alpenvereinssek­tion München verbreitet soeben eine Warnung, worin es heißt: 22 Todesopfer hat seit Kriegsende der Leicht­sinn gefordert, mit dem die Zugspitze bestiegen wird. Viele konnten nur durch die Hilfe und Aufopferung der Füherr, des Wetterbeobachters auf der Zugspitze, des Hüttenpersmials oder geübter Bergsteiger dem Tod entrissen werden. Zum großen Teil ohne jede Berg- erfahrnng, ohne Ausrüstung, ohne Pickel,, Stock, ge­nagelte Schuhe, vielmehr in leichtester Klerdung, bei jedem Wetter, wollen die Menschen Prozessionsari g zur Zugspitze, um auf dem höchsten Gipfel des deut­schen Reiches gewesen zu sein.

Gemeinde Etlmannsrveller.

«SZumelimBeereii

jeder Art ist in den hiesigen Gemeinde- und Privatwalduugen

MM bei Strafe verboten.

Im BrtretungSfall werden die Beere» abgerromme».

Gemeiudrrat.

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Parasiten im Darmkanal, di« auffallend in he«, tiger Z-it massenhaft auftret,n und der Gefund- h-it großen Schaden bringen. Spul» und Maden­würmer, gegen welche di« meisten Menschen ver­gebliche Suren machen, besonder» die außerordrnt- Uch hartnäckigen Bsterwü mer, welche Kindern u. Erwachsenen die besten Säfte nehmen, vertreibt man dauernd, mit ,W»r»ex*.

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Verbeugung Frankreichs vor Amerika. Tie fran­zösische Kammer hat das Washingtoner Abkommen vom 6. Februar 1922 über die Beschränkung der Seerüstun- gen mit 460 gegen 196 Stimmen bestätigt.

Eine eiserne Kanalbrücke gestohlen. Wie dasSr>e- ster Kreisblatt" meldet, ist eine der bereits im Eisen- gerüst fertigastellten Brucken über den geplanten Lippe­kanal von überaus frechen Dieben abgebaut worden Die schweren Ei-enträger hat man auf Lastautos ab­gefahren.

' -

Handel und Verkehr.

" Die amtliche« Devise« für Montag.

Die Notierungen sind in Berlin u. Frankfurt dieselben.

Amsterdam 70 423 G 707 56 Br.

Brüssel 8 628 G., 8673 Br.

Norwegen 29127 G., 29 273 Br.

Dänemark 31421 G., 31 570 Br.

Schweden 47 381 G., 47 613 Br.

Italien 7 531 G., 7 569 Br.

London 817 950 G., 822 050 Br.

Newvork 179 580G, 18« 430 Br.

Paris 10 274 G., 10 326 Br.

Schweiz 30 723 G., 30 877 Br.

Spanien 25 436 G., 25 664 Br.

Deutsch-Oesterr. 261 G., 263 Br.

Prag 5436 G., 5464 Br.

Buenos-Aires 62 343 G., 62 653 Br.

Unveränderte Münzankaufspreise der Reichsbank. Der Ankauf von Gold für das Reich erfolgt bis auf weiteres zum Preise von Mk. 550 000 für ein Zwanzig- Markstück, Mk. 275 000 für ein Zehnmarkstück. Für Reichssilbermünzen wird der ll OOOfache Betrag des Nennwertes bezahlt.

Stuttgarter Börse, 9. Juli. Tie Börse zeigte fast auf allen Gebieten Hausse. Tie Kurse der meisten Papiere stehen auf 3 Millionen und mehr. Hypothe­kenbank ft- 25 000, Vereinsbank ft- 95 000. Baum­wollspinnerei Unterhausen -ft 90 000. Brauereiaktien: Ravensburg -ft 15 000, Rottweil -ft 50 000, Württ. Hohenzollern -ft 40 000, Wulle -ft 45 000. Maschinen: Hesser -ft 90 000, Weingarten -ft- 170 000. Zuckerfa­briken -ft 50 000. Schleppschiffahrt 550 000. Ter Freiverkehr zeigte ebenfalls eine hausseartige Stim­mung. Saline Ludwigshall bis 660 000. Tie im Frei­verkehr neu eingesührten Aktien der Vereinigten Wachs­warenfabriken Ditzingen sowie der Aktiengesellschaft Lieb waren so stark gesucht, daß den großen Auf­trägen viel zu wenig Material gegenüberstand.

Stuttgarter Landesproduktenbörse, 9. Juli. Weizen 11,2 Millionen, Sommergerste 890 000 Mk.; Ha­fer 680-800 000 Mk.; Weizenmehl 1,5-1,8 Milli­onen; Kleie 4-500 000 Mk.; Wiesenheu 80-100 000 Mk.; Kleeheu 100120 000 Mk.; Stroh drah^gepreßt 80-100 000 Mk.

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