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Standpunkt der Regierung veckl sich knt kk***

unsrigen. Ter Gedanke bewaffneten Kampfes ist von allen Rednern zurückgewiesen worden. Mit Genug­tuung stellen wir das Bekenntnis des Ministers zum Reparationswillen fest. Dagegen find wir der Ansicht, daß eiu positives Angebot ä« die Entente gerichtet werden mutz. Auch die Bergarbeiter haben ein solches Angebot gefordert. Auf die Arbeiterregierung zusam­men mit den Kommunisten müssen wir verzichten. Ministerstürzler sind wir auch nicht. Unsere Zukunft wird durch längeren Widerstand nicht besser. Der Red­ner fragt die Regierung, ob von England irgend eine Positivs Anregung über ein deutsches Angebot erfolgt ist. Die Mehrheit des französischen Volkes ist mit Tardieu und Poincare nicht identisch. (Unruhe und Zurufe rechts.)

Abg. Dr. Lauscher (Zentr.): Unerhört sei die Au^> Weisung des Reichskommissar, Fürst Hatzfeld. Wir sind gegen alle Pläne zur Neutralisierung des Rheinlands. Wir wünschen glühend die Verständrgung mit Frank­reich, aber Frankreichs Verhalten muß die ablehnende Haltung des Rheinlandes verschärfen. Auch für das Rheinland mutz das Selbstbestimmungsrecht der Völker gelten. Wenn über das Rheinland entschieden wird, dann werden wir eine Volksabstimmung verlangen. Der Redner erklärt sich mit einem deutschen Angekot ähnlich dem englischen Vorschlag einverstanden. Es dürfe aber nicht mehr angeboten werden, als geleistet werden kann. Es ist Pflicht der deutschen Regierung, den Erfüllunqswillen bis zur Grenze der Leistungs­fähigkeit zu bekunden.

Staatssekretär Freiherr v. Mattzahn gibt zur Be­seitigung des Reichskom:. 'ssariats für die besetzten rheinischen Gebiete eine Erklärung ab, in der er die außerordentlich verdienstvolle Tätigkeit des Reichskom- missariats hervorhebi. Diese Behörde sei von Anfang an den Franzosen ein unliebsames Hindernis gewesen. Der Staatssekretär erklärt weiter aus die Frage nach der Stellung der Regierung zur Verwendung fran­zösischer und belgischer Offiziere in der interalliierten Militärkontrolle, daß die Reichsregierung das Gefühl, aus dem heraus die Interpellation entstanden ist, wür­digt und achtet. Wir bitten, zur Regierung das Ver­trauen zu haben, daß sie auch in dieser schmerzlichen Angelegenheit bemüht ist, mit den Pflichten eines un­terschriebenen Vertrages die ungeschriebenen 'Pflichten gegen das gequälte Volk zu vereinbaren.

Abg. Dr. Helfferich (D.natl.): Ein Schrei nach Ak­tivität geht durch den ganzen Reichstag und das ganze Volk. Ter Fluch der Waffenlosigkeit hat uns in diese Lage gebracht. Niemals hätte Frankreich das Ruhr­abenteuer gewagt, wenn das Risiko eines neuen Kamp­fes gedroht hätte. Wir sind gegen Kopfhängerei aus dem Gebiet der Diplomatie und wollen Aktivität und nicht Nervosität. (Beifall rechts.) Frankreich will nicht Verhandlungen, sondern Diktat. Das deutsche Volk hat aber endlich eingesehen, daß wir uns nicht knechten lassen dürfen. Das ist die große Wendung, die auch das Ausland begriffen hat. Wir brauchen eine Aktivi­tät, die den Widerstand im Volt stärkt. Nicht das Ruhrgebiet, auch das besetzte Rheinland müsse befreit werden. Auf die französische Wirtschaftskrise sei aller­dings nicht zu hoffen. Auch ein neues Angebot der Regierung würde von Poincare mit Hohn abgelehnt

werden. Wie kann man einem Einbrecher und Ver­gewaltiger ein Angebot machen? Gegenüber den 'Zer­störungsabsichten Frankreichs sei unsere Lage beispiel­los ernst. Bei den Franzosen stehe die Geldgier und der Machthunger, hier bei uns geht es um Leben und Freiheit eines Volkes von 60 Millionen. Darum müsse uns der Sieg gehören. (Lebh. Beifall.)

Abg. Ledcloar (Fraktionslos) wirft dem Vorredner vor, er peitsche die nationalen Leidenschaften auf. Nur die Arbeiter könnten in Europa wieder Ordnung schaffen.

Abg. Dr. Moldenhauer (D.Vp ): Man verfolgt setzt -den Plan einer Schaffung eines nationalen Maates

im Nahmen des Deutschen Reiches. Man gab vor, die Rheinländer vompreußischen Joch" befreien zu wollen. Wie diese Freiheit aussieht, erlebt man im Rheinland täglich. Tie Jnternationalisierung ist gleich­bedeutend mit Annexion. Ueber eine Entmilitarisie­rung wollen wir gerne diskutieren. Ei« direktes deut­sches Angebot würde keine Aussicht ans Erfolg haben. Es muß alle Tatkraft aufgebracht werden, daß die Be­setzung abgebaut wird. Ein Volk, das für seine heilig­sten Rechte kämpft, wird schließlich auch mit seinen sittlichen Kräften über alle Schwierigkeiten Herr werden.

Damit schließt die Aussprache. Das Gehalt des Mi­nisters wird gegen die Kommunisten bewilligt.

Dn'"--.°tag^ 2 Uhr: Wirtschaftsministerium.

Au» Stadt und Land.

IMnuttei«. IS. April ISA.

v»m Schw»ri«»l>v»rrk«. Der baufällige Zinlbachsteg ist vun rviedrr in Stand grsitzi worden. An den Kosten beteiligten sich in hervonag'rder We se die Stadt Alter st ig, dann der H^np'vrrein, der hiesige Vrzirksvereiv u. die Gemeinde G, Lwbach. Dir Gemeinde Garrweilerhatmeikwürdigerweise eine Beitragkleistuvg abgelehnt. In der Vereinkleiiung sind einige Aer derunge« eingesteten. Kassier Heinrich Hmßler tat nach 18 jähriger treuer Tätigkeit wegen geschäftlicher Uiberlastung seinen Pcsten nirdergele. t. Ihm s-i auch an dieser Stelle für all seine Mühe und Arbeit herzlicher Dank gesagt. Für ihn wurde Wilhelm F »y, Kaufmann hier zum Kassier gewählt. Als Ersatz für den zmückgetretemn V reinivorstand, Gewerk'schulest Keppler, hat der Bezirks- verein den Fablikanten Zimmermana hier gewonnen. Hoffen w r, daß es dem neuen Vorstand gelingen möge, den Verein auf eine a> sehnliche Höhe zu biingrn. Wir bitten, ihm in dieser Beziehung Vertrauen entgegenzubrivgen und ihm die ^forderliche Unterstützung zu teil werden zu lassen. Für 1923 wurde ein Tourenplan festgelegt, der alle« Wünschen gerecht zu werden vermag. Die Beteiligung der Vreinl- mitglieder an diese« Wanderungen wird zeigen, ob der Aus­schuß das Richtige getroffen hat. Ws.

* Ur»,r s,i»e Erleb« fse i« Weltkrieg wird am heu­tigen Akend im Gasthof zum .Waldhorn* rin ukrainischer Offizier sprechen, worauf wir besonders aufmerksam machen.

* Kl,st«»eichr«bach, 17. April. (Auf bösen Wegen ver­

unglück.) In der Nacht vom F eitag aus Samstag ver­gangener Woche verunglück e die Dienstmagd des Karl Haisch, Müllers hier, durch Absturz vom Heuboden. Auf ihre Hilf«, rufe wurde nach ihr gesucht und man fand sie in der Scheunentrnne schwer verletzt und fast bewußtlos im Blute liegen. Der hrrbeigerufeve Arzt stellte einen Armbruch und schwere Verletzungen am Kcpf« fest. Mittelst Sanitäisauto wurde sie in» Bezirks kranken Haus verbracht. Niemand konnte sich rrk ären, wie die Person bei Nacht in die Scheuer ge­kommen sein soll, da sie doch schon drei Jahre im Hause im Dienste war. Nach Tagwerden fand man auf dem Heu­boden der Mühle Betten, Bettzeug, Schuhe und dergleichen, welch« als unrechtmäßig dort -'«gebracht erkannt wurden. Weitere» Nachforschen ergab, daß die Gegenstände aus dem zurzeit unbewohnten Haui'schen Hause entwendet worden sind und die V.-runglückir den Einbruch ausg-führt hat. Die gestohlenen Sache» wollte sie auf dem Heuboden verstecken. Die Strafe folgte der Tat auf dem Fuße. Gr.

* H»rv, 17. April. (Unglück,fall.) Gestern nachmittag verunglückte ein von Eutingen die Bildechinger Straße herab-

) kommende», mit Getreide beladenes Fuhrwerk, das keine Ket- I len zum Sperren hatte. Die einfache Bremse versagte, der i Wagen kam ins Laufen und stürzte um. Eines der Pferde i erlitt so schwere Verletzungen, daß es geschlachtet werden mußte, s Durch den V-rlust de» Pferde» entsteht dem Besitzer rin ' Schaden von 1012 Millionen Mark.

M Lrrek»»«bt. M

Wärst du so klug, die kleinen Plagen De» Leben» willig auszusteh'a:

So würdest du di nicht so oft gruötizt seh'n. Die größeren Uebel zu ertragen.

In des Lebens Mai.

Roman von Ant. Andrea.

( 7 g) (Nachdruck verboten.)

84. Kapitel.

Wer jetzt an der Villa Menggs vorbeiging, dachte wohl, daß es hier einen Schwerkranken oder gär einen Toten gäbe ; alle Fenster verschlossen und verhangen. Keine offe­nen Türen, keine fröhlichen Stimmen. Selbst auf der BeranSa, die der Gärtner aus Gewohnheit immer noch mit frischen Blumen versah, zeigte sich niemand mehr, wenn nicht morgens das Hausmädchen, das ihr Staubtuch ausschüttelte. Früher hatte hier der Konsul noch manch­mal seine Zeitung gelesen, seitdem aber Frau Menggs zurückgekehrt war, sah man auch ihn nicht mehr draußen, höchstens in seinem Wagen, wenn er nach Berlin hineiu- suhr.

Die Frau Konsul befand sich in einem Zustande, der schlimmer als krank war. Für gewöhnlich saß sie stumpf­sinnig in ihrem Sorgenstuhle und ließ sich von der Schwester", die man ihretwegen hatte ins Haus nehmen müssen, pflegen. Dann aber kamen Tage und Stunden größter Aufregung, wo sie sich in die entlegensten Winkel des Hauses verkroch, weil sie sich einbildete, daß die Leute mit Fingern auf sie wiesen und in einem fortSchwieger­mutter" riesen.

In Wahrheit kam sie mit der Außenwelt kaum noch in Berührung, obgleich der sie behandelnde Arzt darauf drang, daß man sie zu zerstreuen und für irgend etwas zu interessie­ren suche.

Der Konsul zog Edel und Lite heran. Er hoffte, daß die jungen.Mädchen sie erheitern oder wenigstens ableuken

würden. Als sie LileS fröhliches Lachen zum ersten Mals hörte, bekam sie einen Wsinkcampf. Nach und nach schien sie sich aber daran zu gewöhnen.

Auch Horst kam hin und wieder.

Sie schien ihn nicht ungern zu sehen, nur war man sich nicht klar darüber, für wen sie ihn eigentlich hielt. Zu­weilen nannte sie ihnlieber Baron", oderAxel". Ein­mal streichelte sie ihm die Backen und saute:Wie aeht's bei Euch, lieber Sohn?"

I» seiner Not rief Konsul Menggs die Frau seines alten Jngeildfreuudes zu Hilfe, es war übrigens Horst, der es veranlaßt hatte. Ec meinte, daß sie früher oder später doch gekommen wäre, da sie längst der Frau Konsul ihren Besuch zugedacht hätte. Daß aber noch an­dere Dinge, die ihr fast so nahe gingen als das Schicksal der Frau Menggs, sie nach Berlin zögen, verschwieg er weislich.

Eines Sonntags Vormittags war Lite allein nach der Villa MeuggS hiiiansgewandert, da fuhr der Wagen deS Konsuls bei Edel vor. Der junge van der Heydt half einer schönen Matrone in dunklen Kleidern aussteigen mrd begleitete sie nach der bekannten Gartenwohnnng.

Muß ich die Damen erst einander vvrstellen?" fragte er zwischen Rührung und Uebermut, als sich die beiden gegenüberstanden.

Die fremde, schöne Frau schallte in ein paar erschrockene, junge Allgen und als sich diese unter ihrem Blicke lang­sam umflorten, umfaßte sie Edel und küßte sie ans beide Wangen.

Genau so habe ich mir Lothar Hochstättens Tochter immer vorgestelll," sagte sie mit einer weichen, vollen Stimme.

Dann bin ich hier wohl überflüssig?" sagte Horst. In einer Stunde hole ich Dich ab, Mutter, das heißt, wenn es Dir und Fräulein Edel recht ist."

Da keine von beiden Einwendungen erhob, ging er froh seine Wege. In bessere Hände als die seiner Mutter hätte er seine Sache nicht geben können; das wußte er.

Fran van der Heydt wollte Edel Zeit lassen, sich zu sammeln.

Wie hübsch Sie wohne»," sagte sie, um sich schauend. EL wird einem wohl bei Ihnen; alles schimmert und

Stuttgart, 18 . April. (Verschlechterung Arb eits Markts.) Die Zahl der Unterstützung ^ ziehenden Erwerbslosen hat in Stuttgart im März erhH. lich Angenommen. Am Ende des Monats standen im ganzen 982 Personen in Erwerbsloseirunterstützmia (W männliche und 75 weibliche). Gegenüber dem Vormonai ergiebt sich eine Zunahme von 427 männlichen und A weiblichen Personen. ^

60 Jahre. Seinen 60. Geburtstag konnte der b«. kannte Oberschulrat Dr. Hermann Mo sapp in erfreu, licher Rüstigkeit feiern. Er war Stadtpfarrer in Heiden, heim a. Br. und in Stuttgart, 1903 wurde er Schulrat Der Evangelisch-soziale Kongreß, der Württ. Haupt, verein des Evangelischen Bundes und die Württ. C> menius-Zweiggesellschaft wissen seine Verdienste als Aus, schußmitglied oder Vorsitzender zu rühmen. Seine schrift­stellerische Tätigkeit ist bekannt. .

Einbruch in der Wilhelma. In der NM znm Mittwoch wurden aus dem Hauptgebäude des ^ der Wilhelma in Cannstatt gelegenen Maurischen Schlosses mittels Einbruch vier Portieren mit Silber- stickereien sowie ein Tintenzeug gestohlen.

Horb. 18. April. (Bäckerstreik.) Dem dieser Ta« berichteten Bäckerstreik in Aichhalden, OA. Oberndorf, A ein solcher im nahen Rexingen gefolgt, wo die Bäcker in den Streik traten, weil ihnen die Gemeindeverwaltung nicht mehr wie bisher das Holz zu erschwinglichem Preis «blassen will. Die Gemeinde will ihr Holz meistbietend verkaufen.

Sinlmetshausen, OA. Gerabronn, 18. April. (Ver­hängnisvoller Einsturz.) Beim Abbrechcn der dem Gutsbesitzer Fr. Wagner gehörigen Scheuer stürzte die Giebelwand ein. Von 11 Stück Vieh mußten s> fort fünf Stück,- darunter zwei wertvolle Kühe, notge­schlachtet werden, wodurch dem Besitzer großer- Schaden entsteht.

Hanhlverkomrriluirg der Württ. Land Wirt­schaftskammer.

Stmttgart, 18. April. Direktor Strobel gab den Bericht der Kammer über das Rechnungsjahr 1922. Die Rechnung schließt mit einem Ueberschuß von 210 608! Mark ab. Der Wert der Liegenschaften (zwei Häuser Hofgnt Dürnachhof, Schloßgut Kuvferzell, FraueuschÄ Blaubeuren) ist mit 3 755 000 Mark eingestellt. Der jetzige Wert ist bedeutend höher. Tie Taggelder der Kam­mermitglieder wurden neu geregelt. Sodann wurde der Haushaltplan für 1923 beraten. Direktor Strobel führt« Herzu aus, daß die Ausgaben im Oktober 1922 für das Vorjahr auf etwa 50 Millionen Mark festgesetzt wurden. Inzwischen ist eine allgemeine Teuerung um das 12-20- sache eingetreten. Die L.K. hofft aber, mit dem lOfachen Betrag durchzukommen. Die Umlage erfordert einen Betrag von 523 Millionen Mark (-- 175 000 Mark Frie­denswert). Der Umlagesatz wird für 100 Mark des erhöhten Steuerkapitals aus dem Jahr 1922 auf 60 Mk. festgesetzt. Auf den württ. Morgen kommen somit durch­schnittlich 100 Mark, in Friedenspreis rimgerechnet ent­sprechen 100 Mark drei Pfennig. Anschließend daran wurde beschlossen, die Staatsregierung zu ersuchen, 1) der L.K. einen im Verhältnis zu den Gesamtausgaben stehen­den Staatsbeitrag für 1922 und für 1923 zu gewähren; 2) mit Rücksicht auf den verspäteten Eingang der Umlagen der L.K. geringverzinsliche Darlehen aus' der Staats­kasse bis zu 50 Prozent der beschlossenen Landwirt- schaftskammerumlage zu gewähren. Die darauf vorge­nommene Wahl des Präsidenten und Vizepräsidenten, ebenso die Wahl des Vorstandes auf die Dauer von drei Jahren (192326) ergab die Wiederwahl des seitherigen Milglieder Präsident Adorno dankte für das entgegen- ' gebrachte Vertrauen.

duftet nach Jugend. Ich bin begierig, Ihre Freundin kennen zu lernen. Sie wurde mir bei Konsnjs vorgestellt in dem Augenblicke, als wir abfahren wollten/ Ein wun­derholdes Mägdlein!"

Sie ging in dem lustigen Balkonzimmer hin und her und betrachtete jeden Gegenstand mit liebevollem Interesse. An der Wand hing eine Studie von Lite, aus ihrer Zeit bei Fräulein Großmann, von der schien sie sich nicht tren­nen zn können.Was muß diese junge Malerin für eine sonnige Künstlerseele sein!" bemerkte sie.

Da hielt Edel sich nicht länger. Einem unwidersteh­lichem Drange folgend, faßte sie die Hände der schönen Frau und führte sie an die Lippen.Seitdem Sie hier sind, ist es, als wäre ich wieder bei Vater und Mutter."

Frau van der Heydt zog sie daun neben sich auf da» Sofa.

DaS war ein gutes Wort, mein Kind," sagte sie mit lächelnder Güte.Vielleicht werde ich Sie gelegentlich daran erinnern."

Edel winde rot unter dem Blicke der Frau, der in di« Tiefe ihrer Seele zu tauchen schien. Und während ü« ,hn standhaft aushielt, dachte sie:Als» das ist seine Mutter."

»- . schließen wir einander nur gleich die Herzen aus, nebe Edel," fuhr Frau van der Heydt, warm fort;so werden wir einander am besten verstehen. Ich weiß, eS rst da ein junger Mann, ein Freund nieines Sohnes, de» Sre gern hatten; deshalb muß ich mich hüten, Sie zu­gunsten eines andern zu beeinflussen. Wohin aber meine» Horsts Wunsche sichren, das wissen Sie so gut wie ich- Ich habe gelernt, die Dinge im Leben unbefangen anzu­schauen, um zu erkennen, wie sie sind, und nicht, wie st« AH gefallen oder wie ich sie haben möchte. Ein junge» Nnnschenherz muß sich in erster Reihe seine Freiheit wahren. Nur dahin, wo die Liebe eS zieht, soll es sich neigen. Die Liebe aber fängt es nicht überall gleich an. Lsil dem etnen kam,nt sie als Naturgewalt; sie packt uiü läßt tyn nicht mehr los. Da weiß man schnell, woran ""^rn naht sie sich auf weichen Sohle«, streut Rosen in seine Träume und erfüllt das Herz nüt

dem Duft zartester Sehusuchtsblüten." .

Fortsetzung folgt.