2 -rr. gestohlen. Im Rathaus wurde das gegenwärtige Stadtoberhaupt, Beigeordneter Arendt, verhaftet, weil er sich geweigert hatte, den Millionenbetrag .aus der Stadtkasse anzuweisen. Er ist jedoch nach einigen Stunden wieder freigelassen worden. Man hat ihmjcdoch die Verpflichtung auferlegt, daß er sich mit den Stadtverordneten beraten und diesen den Vorschlag unterbreiten solle, daß man die Buße von 100 Millionen bezahle. Aus deutscher Quelle verlautet, daß den Franzosen bei ihrem Raubzug bisher 70 Millionen in die Hände gefallen sind. Nach einer französischen Quelle habe jedoch der Raubzug bereits das Ergebnis gehabt, daß im ganzen 110 Millionen „beschlagnahmt" wurden. Allerdings sollen sich darunter Gelder befinden, die für die Eisenbahner als Löhne bestimmt waren. Tie Stadtverwaltung hat die Buße abgelehnt.
Tie Stadtverordnetenversammlung hat in einer einstimmig angenommenen Entschließung das französische Ersuchen um Zahlung einer Summe von 100 Millionen Mk ab gelehnt und erklärt, daß die Stadt nichts zahlen werde. Nach der Versammlung begab sich Stadtrat Arends, der die Geschäfte des ausgewiesenen Oberbürgermeisters führt, zu dem französischen Kommandanten, wo er verhaftet wurde. Gleichzeitig haben die Franzosen den Vorsitzenden der Arbeitgeber- Verbünde von Gelsenkirchen, Becker, und den Inhaber der Eisenhandlung Stern, Torr, als Geisel solange kestgenommen, bis das angeiorderte Geld befahlt ist.
Neues vom Tage.
ToKarsturz und Warenpreise.
Berlin, 19. Febr. Der preußische Handels- Minister hat an sämtliche Handelskammern nachstehenden Erlaß gerichtet:
Es hat sich gezeigt, daß die erfreuliche Besserung, die der Stand der Mark in der letzten Zeit erfahren hat, in den Warenpreisen vielfach noch keinen oder nur ungenügenden Ausdruck gesunden hat. Jedenfalls muß festgestellt werden, daß die Anpassung der Marktlage sich beim Sinken der Mark ungleich schneller und in erheblich stärkerem Maße zu vollziehen pflegt, als es sich bei der umgekehrten Entwicklung jetzt zeigt. Es liegt aus der Hand, daß hierdurch die Beunruhigung über die ungeheure Preissteigerung, die nach dem vorausgehenden Marksturz eingetreten war. noch weiter gesteigert wird, und daß eine derartige Entwicklung bei der Bevölkerung auf starken Widerstand stoßen muß. So wenig ich die schwierige Lage verkenne, die sich für das gesamte Wirtschaftsleben und in besonderem Maße für den Handel aus dem schnellen Wechsel des Markstandes ergab, so mutz ich doch der bestimmten Erwartung Ausdruck geben, daß die beteiligten Kreise sich der durch die politischen Verhältnisse verschärften besonderen Verantwortung bewußt, den berechtigten Interessen der Verbraucher die gebotenen Rücksichten entgegenbringen. Ich behalte mir vor, auf die Angelegenheit alsbald zurückzukommen, ersuche aber, mit der durch die Umstände gebotenen Beschleunigung auf die beteiligten Kreise in vorstehendem Sinne bereits jetzt einzuwirken.
Gegen den Fleischwucher. H
Berlin, 19. Febr. Anläßlich der in den letzten Wo- l chen eingetretenen scharfen Preissteigerung für ! Schlachtvieh hat der Reichsminister für Ernährung i und Landwirtschaft die Landesregierungen dringend er- « sucht, für jeden Schlachtviehmarkt eine be- » 'sondere Ueberwachungskommission aus je s einem Viehhändler, einem Fleischer und einem Ver- ! treter der Verbraucherkreise zu Hilden, damit un- . berechtigten Preissteigerungen sogleich an Ort und f Stelle entgegengetreten werden kann. Durch ein enges - Zusammenarbeiten dieser Kommission mit den zustän- ; Ligen Polizeibehörden wird in vielen Fällen die Be- j schlagnahme des Viehs und die Fernhaltung unlauterer j Elemente von den Viehmärkten möglich sein. -
Berdei«,»« polnische, Truppe» i, lit««ische» Griiet.
Paris, 19. Febr. Die litauische Gesandtschaft in Poris verbreitet folgende Depesche aus Kowno vom 1». Februar: Reguläre polnische Truppen aller Waften- gattungen haben die neutrale Zone von der Gegerw von Örany überschritten und sind auf litauisches Gevret vorgedrungen. Sie haben die litauischen Truppen angegriffen. Hunderte von Verwundeten und zahlreiche Tote sind den Kämpfen bereits zum Opfer gefallen. Tie litauische Regierung hat an den Völkerbundsrat oas telegraphische Ersuchen gerichtet, die notwendigen Maßnahmen zur Beilegung des Konflikts zu ergreifen. Tie Pariser Blätter bemerken dazu, daß rn offiziellen französischen Kreisen keine Bestätigung dieser Nachricht vorliege.
Le» eI,«e»t.
Die Lümmstm putzen sich a« «eisten: so find die dümmste» Tiers, die Insekten, am buntest«». Iran Paul.
In des Lebens Mai.
Rom« von Akt. Andrea.
(S4) Machdemek »sobst«*^
GS kam jedoch ein Tag, da ihre Jugend daS Leben wieder im goldenen Glanze sah. Wieder war es im Mittagssonnenschein, und Hans stand, sie erwartend, auf dem grünen, blühenden Lützowplatz, unweit des Herkulesbrunnens, der seine Wasser in die blaue Luft steigen ließ, daß sie niederplätschernd in den Farbe» des NegeubogenS spielten.
„Endlich I" sagte der junge Mann. Er brachte ihr Rosen mit. Sie schauten einander in die Augen. Ein Leuchten stand über ihnen. Sie dachten nicht an die Zukunft. Der Augenblick war ihnen alles, denn ihre Wünsche gipfelten in ihm. Wie zwei Königskinder schritten sie in der Pracht ihrer Jugend und Schönheit. Ihre Herzen waren ewigkeitsvoll, und alle Glocken des Glücke» läuteten ihnen ....
Edel sang, als sie nach Hanse kam.
„Roseuzeit, Mutti I" rief sie und breitete Frau von Hochstätten die Arme entgegen. „Auf der Straß« stehen sie in Körben. Auf Schritt und Tritt werden sie einem zum Strauße geboten. Alle Leute tragen welche. Man weiß nicht mehr, wo alle Rosen Herkommen."
„Wie aufgeregt Du bist, Kind, und wie D» glühst!" «ntgegnete Frau von Hochstätteu mit leisem Tadel. Ihr war diese Ueberschwänglichkeit der Tochter fast unangenehmer als ihre Niedergeschlagenheit.
Lachend wandte sich Edel ab.
„Kein Wunder, Mutti, an solch' einem Sommertage l"
Frau von Hochstätten saß an dem offenen Balkonfenster. Sie besserte Handschuhe aus, die größtenteils ihrer Tochter
»««M« S0. Tebruar 1SL«.
' Niedert«»- tze» G'werbr. A« ««fitste» zeigt sich gegenwärtig dis Lage i« Fr seurgewerbe, wo, dvrch he» Trieb zür Ersparung aller entbehrliche» Ausgabe« die Selbstbedienung in erschreckendem M ße zugenomW » hat. Während sich früher Sb Proz. der Herren selbst rasterten und 75 Prsz.dsz« de« Frifieur i« Anspruch nahM«», hat sich das Verhältnis tu diesem Jahre fast «Wgedrrht, dev» di« Zahl der Selbstrasterex dürft« auf 75 Pro;, gestiegen sei«, von de» restliche» 85 Proz, welche sich der Obhut des Friseurs «och auvertrauev, ist dagegen der weitaus grüßte Teil von einer tägliche» Jnanspruchuahme deS Friseurs auch abg,kommen. SS ist bezeichueud für die Lage d>8 F isrurgewerbeS, daß in Frankfurt a. M. vo» etwas über 600 offene» Friseurgeschäfte« im letzte» Jahrs 150, also gerade ei» Viertel, de» Betrieb eingestellt haben. Dabei ist die wirtschaftliche Entwicklung dirseS Gewerbes gar nicht abz«sehe«. Ebensolche» Verhältnissen geht das Schuhmacherhcmdwerk entgegen. Den» überall macht sich heut« schon dar Bestrebe» geltend, dem Schuhmacher ins Handwerk z« pfusche», Sohle« selbst auf- zunagel», Gummisohle» auftulegev, Absitze zu sl-cke«. Die Schusterei i« Hause ist in bestem Gauge. Und wen« das Handwerk nicht gelernt sei» wollte, wevn nicht mancher HauSoatsr »ach vollbrachter .Arbeit' doch wieder zum Schuster käme» weil die Gumwisohlm trotz der Eisenfiifte »icht halte« wollen und die Rahme» längst verschwunden stud, dann hätten nicht in Frankfurt a. M. ,«»r' 800 Schuhmachermeister ihre Selbständigkeit aufgebeu müssen, die Zahl wäre weit größer.
— Zunehmend? Teuerung in Baden. Die vom Bad. Stat. Landesamt berechnete Landesinderziffer beträgt nach dem Stand vom 7. Februar d. I. 214 593,4, d. h. die Verteuerung der Lebenshaltungskosten ist auf das 2145 Neunzehnretfache gegenüber den Friedenskosten gestiegen. Die Zunahme der Teuerung hat sich seit dem letzten PreiserhebungSergcbnis (24. Januar) um 71,2 Prozent erhöht. Tie Verteuerung erstreckt sich auf sämtliche Lebensbedürfnisse einschließlich Heizung, Beleuchtung und Wohnung.
— Tas Hausarbsitsgesetz. In seiner letzten Sitzung erklärte sich der Reichsrat mit einem Gesetzentwurf zur Aenderung des Hausarbeitsgesetzes vom 20. Dez. 1911 einverstanden. Ter Entwurf bezweckt eine besondere Regelung der Löhne der Hausarbeiter. Einmal sollen Tarifverträge, die von den Beteiligten selbst abgeschlossen werden, für verbindlich erklärt werden, oder eine Festsetzung von Mindestentgelten erfolgen, und zwar beides durch die bereits eingerichteten Fachausschüsse. Ter Personenkreis des Hausarbeitsgesetzes ist erweitert worden. Ter Arbeitgeber, der die festgesetzten Mindestlöhne nicht innehäl^ soll eine Buße bezahlen.
* M5ttli»ge«, 18. Febr. (Ein erfreuliches Erzebuiz.) Di« hier burchgeführte Semwlunz für die Bewohner »es RuhrzebietS, welche gemeiusa« mit drm Ortkverri« des
gebürten. Aus allen Schubfächern und Kästen hatte sie sie zusannnengekramt.
„Die alten Dinger?" rief Edel überrascht. „Mutti, sie sind Deiner Mühe nicht wert!"
„Füiidundzwaiizig Paar!" versetzte Frau von Hoch- stätten schwer. „Ehe wir fünfundzwanzig Paar neue kaufen-"
„HerzenSmntter," unterbrach Edel sie, immer nach an dein Gipfel ihrer frohen Laune, „zwei, drei Paare genügen vollständig. Ich brauche inich durch einen überflüssigen- Reichtum von Handschuhen nicht ansznzeichnen. Gib den Plunder her! Was noch ansbesserungsfähig ist, suche ich ans, und das andere kämmt in den Lumpensack."
Frau van Hochstätten lieh ihre Tochter zwar gewähren, aber ihre Heiterkeit ging ihr ans die Nerven.
„Ich begreife Deine uiimotioierte Ausgelassenheit nicht Kind," sagte sie gereizt. „Oder — ist Dir etioaS nngi-.' wöhnlich Gutes begegnet?"
Edels Wangen glühten von neuem ans. „Aber sa. Mutti! Das herrliche Wetter — die jubilierende Blütezeit! Die fröhlichen Menschen, und all die Rosen, all das Glück, das es auf der Welt gibt!"
Frau gon Hochstätten wehrte ab. „Ja, ja — ihr Jungen seid von einer rosigen Kurzsichtigkeit! lieber daS Heute denkt und seht ihr nicht hinaus. Ihr glaubt, das Leben, sei eitel Freude. Ihr brauchtet nur immer mit beiden Händen hineinzugreifen. In ineinen Jahren, liebes Kind, sieht man weiter. Das wahre Antlitz des Lebens ist dunkel und voll Schmerz. Ich höre meine Tochter gern lachen — dennoch, wenn ich, sie Morgen für Morgen mit der Mappe abziehen sehe, immer in Eile und unter dein Zwange der Pünktlichkeit, wie der erste beste Arbeiter, blutet mir daS Herz, und ich wundere mich, daß sie überhaupt noch lachen kann."
Sie wußte nicht, wie grausam eS war, ihre Tochter daran zu erinnern. Edel fühlte allen Sounenglanz schwinden. Selbst der süße Duft der Rosen, die sie mitgcbracht, schien zu zerflattern und zu verwehen. Sie hätte sich niederiverfen und all ihre Enttäuschung der Mutter in den Schoß weinen mögen; aber sie wagte eS nicht. Sie wollte nicht um Trost und ÄerständniS betteln vor verschlossenen Türe».
..Ack. Mutter." wate sie. sich beherrschend, „wie oi^le
Lcwdw. Vereins vörgenomwe» wurde, «gab: 18,83 Ztr. Getreide, im Werte vo« 666390 Mk.; in Ss« ging,» M 6S150 Mk., somit ist di, Gesamtwert de, Sammlung 789 540 Mk. Ei» schönes Resultat i« eiu» Gemeinde ohne Wsldbisttz und mit vorwiegend Armen und Sleinbäuerllche».
Stuttgart, 19. Febr. (Reichskanzkerbesu'H.), Nach bayerischen Meldungen soll Reichskanzler Dr. Cuno Cuno in der letzten Februarwoche auch nach Stuttgart und München kommen.
Stuttgart, 19. Febr. (W ürt t. Obstbau Vereins Im Bürgermuseum fand die Vertrauensmänner- und Generalversammlung des Württ. Obstbauvereins statt. Der langjährige Vereinsvorstand, Oekonomierat Warth- Stuttgart, ist aus Gesundheits- und Altersrücksichten von der Leitung des Vereins zurückgetreten. Er wurde in Anerkennung der vielfachen Verdienste, die er sich um die Entwicklung des Vereins und des württ. Obstbaus, überhaupt erworben, zum Ehrenvorstand ernannt. Die Mitgliederzahl beträgt etwa 13500. Mehrere Bezirks- Vereine hab.n sich bereits aufgelöst und verschiedene Ortsgruppen haben sich selbständig gemacht. Um der mißlichen Finanzlage zu begegnen, wurde beschlossen, den Mitgliederbeitrag von 100 auf 500 Mk. zu erhöhen. Landwirtschnftskammerpräsident A dorno gab dem Bedauern Ausdruck, daß man den Obstzüchtern auch im letzten Herbst wieder in den Rücken gefallen sei. Das, was man auf dem Obstmarkt der'Großstädte, namentlich in Berlin, wo für das Pfund mittelmäßiges Tafelobst 400—650 Mk. zu zahlen habe, also annähernd so viel als der Obstzüchter für den Zentner erhielt, erlebe, sei Wucher in der Potenz. Auch mit der fortwährenden Frachtenverteuerung, Erhöhung der Postgebühren usw., die zur fortwährenden Verteuerung der Lebenshaltung beitragen müssen, sollte endlich Schluß gemacht werden. Der seitherige stellv. Vorsitzende Hausmann wurde zum Vercinsvorstand gewählt. Der diesjährige Obstbautag wird voraussichtlich in Balingen im September abgehalten. Oberpräzcptor Bazlen hielt einen Vortrag über „Die vier Jahreszeiten im Schwabenland".
Das Adreßbuch. Das Adreßbuch der Stadt Stuttgart für 1923 ist jetzt ausg geben worden. Der früher bekannt gegebene vorläufige Preis von 6000 Mk. hat sich wegen der inzwischen eingetretenen Druckkostenerhöhung auf 10000 Mk. für vorausbestellte Exemplare erhöht. Im. H übrigen ist der Nromalpreis auf 12000 Mk. für das Stück fcstg.setzt.
z Leichenautos. In Mt-Stuttgart werden jetzt die i Leichen durch die neubeschafften städtischen Leichenkrast- s wagen abgcholt. Die Wagen sind so eingerichtet, daß f die Leichenträger mitfahren und daß zur Verbilligung der f Beförderung gleichzeitig mehre-e Leichen ausgenommen werden können.
! Ruhrspende. Die Angestellten der Robert Bosch- j A.-G. in Stuttgart und Feuerbach haben der Schwäbi- ! schen Ruhrhilfe als Ergebnis einer ersten Sammlung f 4 Millionen Mark zug führt. Die Robert Bosch-A.-G. s selbst bat als ersten Beitrag 12 Mill. Mark gestiftet,
» Feuer-ach, 19. Febr. (Neues Gemeindehaus.)
! Am Sonntag wird das an der Sedansstraße neu er- ? baute evangelische Gemeindehaus, das 400 Sitzplätze l enthält, eingewecht und seiner Bestimmung übergeben k werden.
^ Beinstein, 19. Febr. (Alter Fund.) Auf einem i Acker beim „Bildstöckle" wurde das wohleryaltene Stein- ! bild einer römischen Gottheit ausgegbraben. s Gmünd, 19. Febr. (Silberdiebe.) An den bereits erwähnter^ Silberwarendiebstählen in hiesigen Sil- berwarensabriken sind bis jetzt acht junge Kaufleute beteiligt, welche in Haft genommen wurden. Der Wert der gestohlenen Waren beziffert sich auf etwa 10 Millionen Mk.
anders j««z, Märchen müsse» ,S nicht auch tu«, und alle
sind froh und hoffnungsreich."
„Die anderen," fiel die Freifrau ihr mit einer leichte» Färbung von Geringschätzung ins Wort, „stehen meist oo» vornherein unter den Arbeitern deS Lebens. Wir, mein Kind, gehören zu den Herren, daS heißt, zu denen, welche Arbeit geben. Deine Aufgabe in der Kunst wäre, Bilder zu kaufen, arme, talentvolle Maler zu unterstützen, aber nicht Bilder zu malen oder gar mit der Zeichenuiappe von Hans zu HauS zu laufen und Stunden zu geben."
Edel unterdrückte einen Seufzer.
„Das brauchst Du nicht mehr zu siirchten, Mutter!" «ntgegnete sie. „Ich habe weder Talei um Malen, noch genügend Fertigkeit, um Zeichenlehrern' ,u werden."
Frau von Hochstätten glaubte ui> recht gehört zu haben, dann aber sagte sie befriedigt: „ " a; sei Dank, daß Du Dich anders besonnen hast! Nun o. c.ichst Du nicht mehr zur Großinann zn lausen. Ich werde Dich wies« bei mir haben. Mein Einkommen ecmö sticht «ns ja eine bescheidene, standesgemäße Existenz. Sollte Berlin zu teuer sein, ziehen wir i» eine kleine Stadt, wie so o»«e
. pensionierte Offiziere eS tun-'
' Aber Edel konnte sticht länger an sich halten. Sie > empfand ein Grauen bei der bloßen Vorstellung eines derartigen Lebens. „Tu mir daS nicht an, Mutter!" rief st« leidenschaftlich. „Nichts mehr lernen, nichts mehr tun zu dürfen; meine Tage hinzndäminern oder in Nichtigkeiten ausz igeben, — ich bi» zu jung dazu, Mutter, zu gesund!
„Mir haben uns vorhin nicht verstanden. Wenn ich kein Talent zur Malerin habe und zur Zeichenlehrerin nicht Min», muß ich etwas anderes werden. Meinetwegen Pnpmacherin »der Schneiderin. Nur eine selbständig» Tättgteu. eine Arbeit, die mich unabhängig macht von genier armseligen, kleinen Rente!" sagte Edel zu ihre» Mutter. ' °
Nein, Frau von Hochstätt«» verstand ihre Tochter nicht. Sie hatte keine Erinnerung «n, eine Jugend, die nach Arbeit, nach Kamps und Sturm verlangte. Ein junge- Mädchen sollte rosige Träume spinnen an der Sette sei»« Amtier und sich au> den Mann vorbereiteu, der eS einst lehre»! werde, dar Lebe» zu genießen und zu tragen. , » »
„Du sprichst, mein «sich. als nnkest du ein Sobn n»d