> «KV ^«rmMvt besetzt?
Tarmstadt, 15. Febr. Die von Paris verbreitete Nachricht über eine in Aussicht stehende Besetzung Tarmstadts ist nach Informationen an maßgebender Stelle wohl im Bereich der Möglichkeit liegend, doch liegen bisher keine Anzeichen dafür vor, welche eine Bestätigung Liöser Nachricht gerechtfertigt erscheinen lassen
Zu den Verhandlungen Le Troquer's in London.
Paris, 15. Febr. Die Pariser Presse erwartet mit großer Spannung das Ergebnis der Verhandlungen des Ministers für öffentliche Arbeiten Le Troguer. Man deutet an. daß die Kohlendurchfuhr durch die englische Zone nur als Vorwand dient, um einen weit wichtigeren Schritt Frankreichs zu markieren. In hiesigen politischen Kreisen neigt man zu der Annahme, daß Le Troguer beauftragt ist, in London im Hinblick aus die Möglichkeit einer englischen Intervention zur Herbeiführung einer Entspannung zwischen Frankreich und .Deutschland zu sondieren.
Amerika gegen die Ruhrbesetzung?
Washington, 15. Febr. Von republikanischer Seite wurde im Repräsentantenhaus eine Entschließung ein- geöracht, worin gegen die Besetzung des Ruhrgebiets protestiert und gefordert wird, Präsident Harding möchte eine Weltwirtschaftskonferenz Unberufen.
Deutscher Reichstag.
Berlin, 15. Febr.
Im Reichstag wurden am Mittwoch kleine Justizkragen behandelt. Ter Reichsjustizminister stellte fest, daß der deutsche Strafvollzug sich wohl sehen lassen kann. Den Unterschied gegenüber dem Ausland kennen vor allem auch diejenigen, die jetzt in der Hölle französischer Gefängnisse eine Strafe verbüßen müssen. Eine andere Anlage der Mündelgelder hielt auch der Justizminister für notwendig. Den Rechtsanwälten müsse geholfen werden. Die Entschließungen, die eine Amnestie für Eisenbahner forderten, wurden dem Rechtsausschuß überwiesen.
Zum Schluß begann der Reichstag die Beratung des Ha»shaltplans für Vas Ministerium -es Innern. Hier wies Abg. Tr. Schreiber (Zentr.) darauf hin, daß daß dieses das Ministerium der Reichseinheit sei. Er warnte vor übertriebenem Zentralismus. Städte wie München, Stuttgart, Karlsruhe, Dresden, Darmstadt könnten nicht auf das Niveau französischer Provinzialstädte gestellt werden. Der Redner geißelte die neue Besetzung im Westen. Abg. Soklmann (Soz.) unterstrich Liese Worte des Vorredners und erklärte, daß in die- Lem Sinne ein Abwehrkampf geführt werden könne. Der Gedanke der Reichseinheit müsse allen anderen Horangehen.
Württembergischer Landtag.
Stuttgart, 15. Febr.
In der Mittwoch-Abendsitzung des Landtags wurde der Haushaltplan des Arbeit»- «nv Ernährungsmini» steriums durch Minister Keil eingesührt mit Darlegung der allgemeinen Wirtschaftslage und der zunehmenden Schwierigkeiten, die sich aus dem Franzoseneinbruch tn das Ruhrgebiet ergeben müssen, die bis jetzt vor allem in der Zerrüttung unserer Währung und der phantastischen Teuerung ihren Ausdruck fanden. Die Löhne und Gehälter konnten mit dieser nicht Schritt Hallen, so daß eine erschreckende Verschlechterung der Lebenshaltung und der Volksgesundheit die Folge sein wird. Die Bekämpfung der Verteuerung der notwendigen Lebens- und Bedarfsmittel wird nur möglich jfein durch eine Beschränkung des stark übersetzten Händlertu ms, durch Festlegung des Begriffes des „angemessenen Preises", ferner durch Bekämpfung des Spe» kulatronsfiebers und durchgreifende Vereinfachung in der staatlicken Verwaltung, Anaeiickts des Ernstes der
In des Lebens Alm.
Roma« von Ant. Andrea.
(88) (Nachdruck verboten.)
Horst hob zuerst den Blick und ließ ihn aus dem blonden Haupte des anderen ruhen. Langsam zerstob der Groll, der sich in ihm zusammengezogen hatte, wie die Dämmerung in dem kleinen Raume.
„Mache Licht, Mumm!" sagte er. „Wir rennen sonst wie ein paar gereizte Stiere mit den Köpfen zusammen, und wir wollen doch Freundschaft halten durch dick und dünn!"
Mumm sprang auf. „Ja!" antwortete er mit einem liefen Atemzuge. Er war ivie erlöst. Unwillkürlich spitzten sich seine Lippen zum Pfeifen, als er die Hängelampe über leinen, Arbeitstische auzüudete.
Da wurde mit der Faust gegen die Tür geschlage. Herein stolziert« Lotte im Schlasrvck, eine lange Pfeife ii Munde. * ' '
„So," knurrte er paffend und die Augen von ein« -um anderen rollend. „Ihr habt Such wohl gedrückt, ui Tuch hier heimlich zu duellieren? Mama Grotzman -ittert um daS kostbare Leben ihres Einzigen. Braucht Jh u«n Ehirurgen oder bloß einen Sekundanten?"
Di« beiden anderen brachen in ein herzliches Lache aus. „Lieber Dolte, feiern Sie ruhig die Verlobung de BaronS," sagt« Horst. „Unsere Leichen sollen Ihnen nick im Weg« liegen."
„WaS Haft Du überhaupt hier z„ suchen?" frag! Mumm vergnügt. „Warum sitzest Du nicht beim „Btv abend"?"
„Etwa allein mit dem Knirps von Maler? Den hak ich in 'ner halben Stunde unter den Tisch getrunkei Außerdem — erlaube, Mumm, daß ich mich in die Soft ecke schm,ege. Ich habe schweren Liebeskummer."
Wieder lachten die andern beiden ihn fröhlich an.
„Schneid« doch nicht so fürchterlich auf. Dottel" sag, Hans. *
Horst sah nach seiner Uhr.
Nun aber fix. Mumm, in den Schwarzen! Volt, LtrbeSaram kann warten l" ^
Lage mutet das Gebot der Stunkkd asie. Opferoer^, schaft, Ruhe, Festigkeit, Klugheit, Gemeinschaftsgeist- Abg. Ganser (Zentr.) verlangte rasche Auszahlung des llmlaaegetreides, Abbau des Beamtenapparats bet der Landesversorgungsstelle, billigere Frachten für Tung^ mittel. Abg^ Körner (B.B.) bezetchnete als Grumd unseres wirtschaftlichen Zusammenbruchs neben der Erpressungspolitik Frankreichs die Erfüllungspolitrk der Reichsregierung. Das Arbeits- und Ernahrungsmini- sterium lehnte Körner als überflüssig ab. Abg. Dr., Schermann (Zentr.) kritisierte die Benachteiligung Württembergs durch die Tarifpolitik des Reichs. Ter zweite Bauernbundsredner Abg. Schm,--Schöckingen wandte sich gegen die Getreideumlage und dre Preisbildung durch die Reichsgetreidestelle, in der die ^größten Wucherer und Schieber sitzen". Präsident Walter rügte diesen Ausdruck als unzulässig. Dann sprachen noch die Abgg. Eckert (Soz.), Frln. Planck (Dem.) und Mittwich (Komm.).
Zusammenstöße -er Rechten mit Minister Keil.
Am Donnerstag hat der Landtag die Aussprache zum Etat des Arbeits- und Ernährungsministeriums zum Abschluß gebracht. Die Debatte war mehrfach sehr lebhaft und es kam zu häufigen Zusammenstößen zwischen der Rechten und der sozialdemokratischen Linken. Ihren dramatischen Höhepunkt erreichte die Debatte aber, als der Abg. Körner (B.B.) namens ferner Fraktion nach einem starken Vorstoß gegen den Arbeitsund Ernährungsminister Keil den Antrag stellte, dem Minister Keil ein förmliches Mißtrauensvotum zu erteilen und seine sofortige Entlassung zu verlangen. Die Verlesung dieses Antrages wurde von den Sozialdemokraten mit lebhaften Pfuirufen und dem Zuruf: „Dieser Antrag ist ganz Bazille!" begleitet. Minister Keil gab die kurze Erklärung ab: Das Haus wird es verstehen, wenn ich auf diese persönliche Herunter- reißung eines Mannes, der von dem Bewußtsein erfüllt ist. seine Pflicht und Schuldigkeit im Dienste des deutschen Volkes getan zu haben, nicht antworte. Staats. Präsident Tr. Hieber führte aus: Ich möchte mir Vorbehalten, erst nach Prüfung des Wortlauts und der Begründung dieses Antrags zu demselben eine weitere Erklärung abzugeben. Aber jetzt schon möchte ich sagen, daß die Art, wie der Antrag begründet wurde, nichts dazu beitragen kann, die so notwendige Einheitsfront aufrecht zu erhalten und Zu stärken. (Sehr richtig- links.) Und weiterhin möchte ich erklären, daß Minister Keil durchaus auf dem Boden der Verfassung steht und nichts getan hat, was die Politik der Reichsregierung schädigen könnte. Im weiteren Verlauf der Debatte wurde sowohl von dem kommunistischen Abg. Schneck als auch von dem Abg. Spieß (Dem.) die Erklärung abgegeben, daß ihre Fraktionen den Antrag Körner bedauern und denselben ablehnen. Ten Ausgangspunkt zu. dem erwähnten Antrag Körner bildete Sie mehrfach erwähnte Rede, die Minister Keil vor kurzem in einer sozialdemokratischen Versammlung in Marbach gehalten hat und die vom Abg. Körner scharf kritisiert wurde. In seiner Erwiderung auf diese Kritik seiner Marbacher Rede sagte Minister Keil, er Habs sich in jener Rede mit Rücksicht auf die politische Ge- samtlage jeder kritischen Bemerkung über das Kabinett Enno enthalten; aber er habe allerdings auch die Ueber- zeugung, daß unsere heutige Lage um 100 Prozent besser wäre, wenn die deutschnationale Rechte nicht schon seit 4 Jahren jeder Regierung, mochte sie heißen, wie sie wollte, Schwierigkeiten gemacht hätte, so daß jede Regierung gegen zwei Fronten zu kämpfen sich gezwungen sah. Im übrigen ist aus den sachliche« Ausführungen des Ernährungsministers noch hervor, zuheben, daß etwas Bestimmtes über die Gestaltung der Getreidewirtschaft im neuen Erntejahr jetzt noch nicht gesagt werden könne. Was die Getreideablieferung anbelangi, so seien in Württemberg im ganze« 73,5 Prozent des Umlagesolls abgeliefert worden. Die vom Ernährungsministerium gemachten Versuche zur Hebung der Milchanlieferung haben bis jetzt nur ei« geringes Ergebnis aezeitiat Gsqenüber.einem von de«
ärvinnnmkskeu erngeorachteN Antrag, es foiderr __
Verband der Konsumvereine Württembergs staatlich, Kredite in Höhe von 3 Milliarden Mk., in gleicher Weise wie den landwirtschaftlichen Genossenschaften, zur Verfügung gestellt werden, trat Minister Keil entgegen. lieber einige Anträge des Zentrums zur Verbesserung der Fleischversorgung Der einheimischen Bevölkerung und der Beseitigung der Mißstände, die sich auf dem Stuttgarter Schlachtviehmarkt gezerA haben, wird erst bei der Einzelberätung des Etats des Er- nährungsmrniestriums Stellung genommen werden. Freitag 9 Uhr: Fortsetzung der Etatsberatung. j -. — — . -
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MenKels, io. Febr»« iss».
— Die Erhöhung -er Prrsonentarife. Mit Rücksicht auf die Geldentwertung hat der Reichsverkehrsminister angeordnet, daß zum 1. März die Personen- und Gepäcktarife um 1 0 0 v. H. erhöht werden. Die abgerundeten Januarfahrpreise werden verdreifacht. Die Entfernung für die Berechnung der Mindestfahrpreise wird von 9 auf 8 Km. herabgesetzt. Ber dem Mangel an kleinen Zahlungsmitteln, besonders an 1- und 2-Markscheinen, werden die Fahrpreise brs 600 Mk. auf volle 10 Mk. aufgerundet. Tie Erhöhung um > 100 v. H. erstreckt sich auch aus die Schnellzugszuschläge, die Militärfahrpreise und die sonstigen Ge- - bührensätze Tie Gepäckfracht beträgt vom 1. März ! an 4 Mk. für je 10 Kg. und 1 Km., die Mindestfracht ^00 Mk.
14. Febr. (WohltättpleitS-BorstkAnng) Die LSwenlichtspiele veranstalte» für di« Rvhrhilf« »nd zu Gunst« der Arme« n«d Lite» i« hstfigsr «tadt i» diese» Tag« folg,«de Vorstellung«! .Der Kampf »m die Heimat voa Ob,sichlest'« und Pole»' »nd .Da» Vaterland ruft in Not'. Ta die Vorführung d»S Film», der Film selbst (vom Film- dav» Fulag Eluttgari) ebenso ettlir. Licht -nd dl« gesamte Z,lt««»»rellame für dr» genannte« ent« Zwick kostenlos zur Verfügung gestellt werde«, ist ein fleißiger Besuch dringend zu wünschen.
)(Nagatt, 18. Febr. (Grmeivderat.) Als erste» Gegenstand der Beratung behandelte der Gemeinderat d« Vertrag mit der Freiherr von Gülilingen'sche« Verwaltung, durch den die Besöistrrung von deren Woldbestand durch durch daS städtsche Forstamt Nagold geregelt wird. Nach »ochmal'ger, eingehender Besprechung de» ganzen damit zs- sammevhä-genden Fragenkomplexe« wftd der Vertrag unterzeichnet. Die Verpachtung der städtische« Jagd aus dir nächsten 3 Jahre soll tunlichst bald vorgenommr« werd«. Damit wird zugleich einem Wunsch drS bisherig« Jagd- pächters Gropp entsprochen. Bei dem immer dreister« Vorprhen der Holzdiebe in den städtischen Waldungen wird die Frage der Bewaffnung der städtischen Waldhüter vom Forstamt angeregt. Nach lebhafter Auseinander!, tzung der Meinungen über diese Frage findet sich eine Mehrheit, di« die Notwendigkeit bejaht. Die Art de; Bewoffnung bleibt einem weiteren Beschloß Vorbehalt«. Dem Ansuchen deS städtischen Forstmeisters «m Vergrößerung seiner Jagdgebiets durch Hinzufügeu de« GalgrubergwaldeS aus jagdlech- niscken Gründen, wird «ach hitz gen» Aufeinanderprall der Miinunge» entsprochen. Dem Forstamt sofl dieser Waldteil z» noch näher zu bestimmende» Pachtbedingungeu jagdl ch zugewirsen werde«. Den Barsckenbewohneru wird »ach Vorgang zum Ansgleich der Heijschwierigleitru ihrer Behausung« je 1 Rm. Brennholz geschevkwetse überwiesen. Gin Angebot von Spannschienen fü, d« Elektromotor der Stadt wird mit 168000 Mk. angenommen. Mit Bedauern nimmt der Gemeinderat Kenntnis .von der Mitteilung der Oberpost, direltion, wonach wegen bauernd,« Sinkens d»r Rentabilität
--- ver,cywano «ans
. Bettschirin; an dem Wosserplantschen, Bürsten
mio poltern, das sich dann entwickelte, merkte man, daher bei der Toilette war.
l Dolte schlug die Enden des Schlafrockes «m ,eme Bein« und paffte weiter. „Sie wollen mir durchaus 'ne echte Havanna andrehen? Meinetwegen, her damit? Ich opfere meur Behagen dem Korpsgeist."
Behutsam stellte er seine Pfeife in die Ecke, und während Horst rhm lachend seine Zigarreutasche bot, brachte «r em haarsträubendes Seufzen zustande.
„So'n Pech! AIS wäre eS darauf abgesehen, mich und meine junge,l Jahre unter den Rasen zu schaufeln. - Eben hat d,e Menggs mir den windige» Baron aus der Sonne geschoben, und schon verdüstert ein anderer den Glanz meiner Hoffnungen — eitler vom Militär sogar'" spreche?"" «st. wovon Sie überhaupt
„Von zwei Mädchenangen. Wovon sonst, bitte?"
Horst lachte. „Köstlich! Dolte will uns weismaLen baß er verliebt wäre!"
— nicht, Sie Krämerseele?" Der phlea-
«atische Dr.-Jng. griff entrüstet zu seiner langen Pfeif«.
„Eme andere Zigarre gefällig?"
Die Pfeife spazierte wieder in dir Ecke; aber eh- Dolte einen Anlauf nahm, sein Herz auszuschütten, stolpert« Signorino ,n seinem mausgrauen Knustlerhabit herein, emen benllgeu Filzde^ in der Hand. ^ ^
„Also das Vorspiel zu einer geheimen Kneiperei!" rief er ailfgemncht. „Wo ist Mumm?"
mr d-* Versenkung," sagte Dolte dumpf und fühlte an ferne Pfeife, ob ste nicht ausgegangen sei.
Signori», rümpfte die Nase.
„Pfui Demvrl, daS ist Studentenknaster
„Nee," grinste Dolte. „Trastens „Echte"!"
„Stören Eie ihn nicht, Kleiner!" sagte Traft. „Er v«, raucht semen Liebeskummer."
„Angenehm, Beschäftigung I" Signorino warf seinen Filzdrckel nach Dolte, der ruhig weiter rauchte. „Wo haben
denn das Achtel" aufgelegt, mein, Herren? Wo sind -re Glaler? Wo bleckt Mumm?"
-E- Lindst keu», SchlipSschleiü." «rtwertnte A-M
Berühmtheit! Wir kneipen nicht. Ich gehe mit Mumm ms Theater."
Signorino erklärte sich bitter enttäuscht. WaS? Man wollte ihn mit diesem Knmmerschorusteiil allein lassen und »war un „Trockenen", ohne Geist und Feuchtigkeit, das wäre nicht „fair". l
Da trat Mumm hinter dem Bettschirm hervor, mit mo-1 deiner Eleganz gekleidet, vom schwarzen Gehrock bis zu den ' roten Handschuhen. Er sah mehr nach einem jungen Fürsten ^lS einem armen Studenten aus.
—. »Dumierlüchtiilg l" schrie Signorino, „da- nenne ich pikl j Die beiden Feudalen drücken sich, unsere Gesellschaft ist' ihnen zu gemein. Dolte, Bruderherz und Kneipgenosse, laß uns auf Deine Bude gehen und unser« Verlassenheit mit einem gnten Tropfen begießen!",
„Haben Sie Geld?" fragte Dolte kühl.
Enlriistet zog Signorino daS Futter seiner Taschen her, an». „Beleidigen Sie mich nicht, Herr Doktor! Ich Hab« mein Talent und »nein ehrliches Herzleid, sonst nichts."
, »Auch Du, BrutuSI" deklamierte Horst.
Nun platzte die Bombe. Signorino tanzte wie ein
Irrwisch in der Stube herum. Er habe die "schöne Asta Menggs im Stillen angebetet, sein« Muse sei ste gewesen: sein für ,hn geschaffene» Ideal. Er Hab« ste berühmt machen wollen, wie Dante seine Beatrice oder Michelangelo seine Viktoria Tolonna. Und ste? Wie lohnte ste e» ihm? Hinter seinem Rücken verlobte st« sich mit dem nachtäugiqen problematischen Baron. Nein! Er glaub« nicht mehr an Ideale, fortan verfolge er nur »och di« dornigen Wege -um Ruhm.
Die andern schüttelte« sich vor Lach«.
„Paßt auf!" schrie Signorino rabiat. „Ich werbe au«
Verzweiflung malen-"
„Ach," sagte Mumm, „wir dachte«, Sk wollten sich auf- hangen.",'
„Wer? Was?" Signorino rollte die Augen. „Aushängen! Natürlich. Mein Bild i« der Sezession. Etwas Großartiges! Wartet nur «och ein paar Jährchen. Bis dahin Hurra, di, Jugend und da» frei» Leben I"
(Fortsetzung slgt.)