Tie «esatzimgskasten.

Essen, 7. Febr. Die Lasten der Besetzung machen ^ sich immer stärker fühlbar, obwohl die Zahl der in i Men liegenden Truppen herabgesetzt worden ist. Er- ? schreckend hoch sind die Kosten für die Einquartierung, i Von den Hotels sind bisher 24 Millionen Mk. ange- ! fordert worden. Tie Kosten für Privatquartiere stehen S zur Zeit noch nicht fest. Für die Ausstattung der ? Masscnquartiere sind bisher schon für 12,5 Millionen j Mk. Stroh geliefert worden. Die Kosten der Heizung < betragen über 6,4 Millionen Mk. Die Sachgegen- i stände, die angefordert worden sind, haben einen Wert s von rund 300 Millionen Mk. Die gesamten Ausgaben belaufen sich auf rund 374 Millionen Mk. Tie Er­richtung eines Offizierskasinos in Essen wurde ab- gelehnt.

Ein Zug Franzosen entgleist.

Berlin, 6. Febr. Wie dieZeit", aus Düsseldorf meldet, kam am 30. Januar im Bahnhof Raringen infolge der französischen Unfähigkeit ein von Fran- - zosen geführter und von französischem Militär voll besetzter Zug zum Entgleisen. Von den französischen Insassen der Wagen sind viele mehr oder weniger« schwer verletzt und getötet worden. Allein 25 bei dieser Gelegenheit ums Leben gekommene Sol­daten sind in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 1923 auf dem Düsseldorfer Nordfried­hof beerdigt worden. Die französis he Besatzungs­behörde hat aus erklärlichen Gründen strengstes Still­schweigen über diesen Vorfall bewahrt und auch der unter Zensur stehenden Presse anbefohlen.

Eingriffe der Franzosen.

Lffenburg, 7. Febr. Tie Franzosen haben das Ver­so rgungsamt requiriert und zwar gewaltsam. Gegen die­sen Eingriff, der den gesamten Betrieb lahmznlegen droht, wurdk entschieden Einspruch erhoben. Die Geschäftsräume des Vcrsorgungsamts mußten vollständig aufgehoben werden.

Gewalttaten nnd Answeisnngcn.

Düsseldorf, 7. Febr. Die franz. Truppen scheinen aus Radevormwald vorzugchen. Im R.ichsbahndirek- tionsbezirk Trier sind fast sämtliche Strecken stillgelegt worden. In Herne wurde ein Offizier der Schutzpolizei wegen Verstoßes gegen die Grußverordnung verhaftet. Ein Eisenbahningenieur in Recklinghausen, der sich ge­weigert hatte, Werkzeuge herauszugeben, wurde von einem französischen Offizier mit der Pistole bedroht.

Mainz, 7. Febr. Bürgermeister Adelung, der seit der Ausweisung des Oberbürgermeisters Külb an der Spitze der städtischen Verwaltung stand, wurde von der Besatzungsbchörde ausgewiesen. Seiner Familie wurde bis zum Samstag Frist zum Wegzug gelassen. Der Prä­sident der Reichsbahndirektion Trier, Lohse, ist heute früh aus Trier ausgewiesen und im Auto fortgeführt worden nach unbekannter Richtung. Ter Hauptbahnhvf Trier ist mit Truppen belegt worden.

Neues vom Tage.

Ter bavisch-württembergische Eisenbahnverkehr. !

Stuttgart, 7. Febr. Ueber die Dauer der Unterbin­dung des Verkehrs auf der Strecke AppenweierOsfen- burg werden erstmals vom Donnerstag, 8. Februar, an wieder ausgeführt: Schnellzug 277 ab Stuttgart 3.33 Nm. zwischen Stuttgart, Schaffhausen-Zürich; der Schnellzug 278 zwischen ZürichSchaffhausen und Stuttgart an 2.38 Nm.; der Schnellzug D 4 Stuttgart ab 4.40 Nm. zwischen Stuttgart und Karlsruhe im Anschluß an D 1 KarlsruheFrankfurt; der Schnell­zug T 59 Karlsruhe-Stuttgart (an 11.41 Vm.), der in Karlsruhe zur Aufnahme des Anschlusses von D 2 Frankfurt a. M. zurückgehalten wird. Außerdem wur­den schon vom Mittwoch, 7. Februar, an mehrere Per- soncnzüge auf der Strecke PforzheimEutingen und umgekehrt wieder ausgeführt.

)n des Lebens Mai.

Roma« von Ast. Andrea.

(z«) (Nachdrsä verdat«,.)

Jetzt bin ich Deine verlobte Braut," sprach sie feierlich. Ob meine Eltern ja sagen oder nein, es ändert nichts mehr zwischen uns; ich werde Deine Frau. Morgen um Liese Zeit, wird Vater Dich Herrusen oder ich komme zu Dir-"

Sie hielt sich auch noch auf der Höhe, als der Baron sie verlassen hatte und die Röte auf ihren Wangen und Lippen zu erblassen begann. Als es aber Abend wurde, beschlich sie wieder die alte Furcht vor Skandal und Familienszendn. Die ganze Nacht lag sie, hin- und her­gezerrt von ihrer anerzvgeuen Feigheit und ihrer natür­lichen Wagehatsigkeit. Als es Tag wurde, zeigte ihr der Spiegel müde, überwachte Augen und ein blasses, schmach­tendes Gesicht. Hübsch fand sie es nicht; aber eS sah -sehr rührend aus. In bester Laune kehrte der Konsul mittags heim. Er hatte ein gutes Geschäft abgewickelt und war schon auf seinem Bureau gewesen.

Asta flog ihm an den Hals, als ob sie ein halbes Menschenleben getrennt gewesen wären. Sie hatte Tränen in den Augen, und um ihren Mund zuckte es weh­mütig.

,F)uter, lieber Papa! Ich bin froh, daß Du da bist, so namenlos glücklich-"

Mein Herzenskind!" Der Konsul war ganz gerührt. Er »ahm ihr Gesicht zwischen seine Hände:Aber was ist LaS? Du hast geweint, Töchterchen! Und wie blaß Du aussiehst! Was ist denn los?"

Es war so einsam ohne Dich, Papa"

Der Konsul lachte erleichtert:Also bloß rin bißchen Langeweile?"

O nein, Papa" ,

Desto besser. Besuch gehabt?"

Ja-"

^Wen denn?"

Ax-Baron Ezarra"

Der Konsul runzelte die Stirn; aber zornig wurde er

Ler Plan xe Droquers.

Paris, 7. Febr. Der französische Arbeitsminister Le Troquer und General Weigand sind bereits wieder in Düsseldorf. Le Troquer erklärte sich von allem, was er sah, sehr befriedigt. Er habe sehr großes Vertrauen in die Zukunft. Dem Düsseldorfer Berichterstatter des Echo de Paris" zufolge handelt es sich um eine voll- st ä ndige B I o ck ade. Die Kohlenzufuhr nach Deutsch­land sei bereits eingestellt. Ebenso solle ein Verbot auf Einfuhr von Erzen und Metallen, die man in Fabriken brauche, herauskommen.

Kehraus in Lausanne.

Lausanne, 7. Febr. Mittwoch vormittag hat Jsmed Pascha Lausanne mit dem Ziel Angora verlassen. Meh­reren Journalisten, die am Bahnhof anwesend waren, er­klärte er, daß er in ungefähr einem Monat zurückzukom- men gedenke, um den Friedensvcrtrag zu unterzeichnen.

Erneute Erhöhung des Posttarifs.

Berlin, 7. Febr. Ter Verkehrsbeirat der Reichspost­verwaltung hat die neuen Vorlagen über die Post-, Postscheck-, Telegraphen- und Fernsprech­gebühren, die am 1. März in Kraft treten sollen, beraten. Tie neue Zeitungsgebühr gilt vom 1. April an. Reichspostminister Stingl erklärte, daß für dqs kommende Rechnungsjahr 1923 mit einem Fehlbe­trag von fast 500 Milliarden zu rechnen sei, der in dieser Höhe weder durch Gebijhrenerhöhungen noch durch Vereinfachungen oder Personalabbau völ­lig abgedeckt werden könne. Schon jetzt sei der reine Po st Verkehr unter den Gebührenerhöhüngen fast um die Hälfte gegenüber 1 920 zurückge­gangen. Tie Wahrscheinlichkeit weiterer Rückgänge hindere die Post, ihre Gebühren so hoch zu bemessen, daß rein etatsmäßig die Ausgaben gedeckt werden könn­ten. Tie überwiegende Mehrheit des Verkehrsbeirats regte an, die auf 50 Mk. vorgeschlagene Gebühr für die Fernpostkarte auf 30 Mk. festzusetzen, damit auch den ärmeren Kreisen der Bevölkerung die Möglichkeit bleibe, den schriftlichen Familien- und den kleinen Geschäftsverkehr zu pflegen. Obgleich diese Herab­setzung einen Ausfall von über 7 Millionen Mk. ver­ursacht, stellte der Minister doch in Aussicht, eine wenn auch geringe Ermäßigung zu befürworten. Abgesehen hiervon erkannte der Verkehrsbeirat unter den augen­blicklichen Verhältnissen die Notwendigkeit und die Angemessenheit der von der Vostverwaltung vor­geschlagenen neuen Gebührenerhöhungen an und er­klärte sich nach Besprechung von Einzelfragen mit den Vorlagen einverstanden.

Ter Reichskanzler über das Ruhrgebict.

Berlin, 7. Febr. Reichskanzler Tr. Enno hat dem Berliner Vertreter derAssociated Preß" seine guten Eindrücke von der Reise ins Ruhrgebiet geschildert. Dabei wandte er sich besonders einer Rede zu, die der französische Ministerpräsident kürzlich auf einem Bankett der republikanischen Journalisten gehalten hat. i Tr. Cuno erklärte u. a.: Auf jedem Meilenstein des z deutschen Leidensweges seit 1918 steht das Wort: s Zwang und Diktat. Poincare hat sich in der Be- ß urteilung der westfälischen Seele geirrt. Ruhe und Be- r fonnenheit hat er für widerstandslose Ergebung an- z genommen. Der Widerstand ist als spontaner Entschluß ? aus einer Bevölkerung emporgewachsen, die sich ihres ß Menschenwertes bewußt ist und sich jener Nation nicht z beugen will. Selbst Poincare muß die Geschlossenheit z und Einheit dieses Widerstandes anerkennen, der in z der Tar ein Volkswiderstünd ist.. So etwas läßt sich - nicht befehlen. Tr. Cuno betonte ferner, Freiheit und z nationale Einheit, dieses und nichts anderes sind die E Ziele der deutschen Regierung. Wie aber steht es mit s Herrn Poincares Absichten? Zur Sicherung Frank- ! reichs mutz ein Wirtschaftssystem zerstört werden, das - zu den feinsten Organen der Wirtschaft gehört. Das s also ist der Sinn dxr Poincare'.schen Pfänderpolitik, s dieser Vsändervolitik. die von allen Wirtschartsauto- s

»ücht. Sie tat ihm eigentlich leid; nur Viesen adenteuer- lichen Kavalier mußte sie sich ans dem Sinne schlagen.

Hat Horst ihn doch wieder initgeschleppt?"

Nein, Papa! Der Baron kam allein."

Dann hättest Du Dich verleugnen lasten sollen; Du weißt, daß Deine Mutter und ich diesen Verkehr nicht mehr wünschen."

Aber ich, Papa! Ich-"

Sie brach in herzzereißendes Schluchzen auS und warf sich in die nur schwach widerstrebenden Arme ihres Vaters. Es war ein bißchen Pose dabei. Sie hatte sich die ganze Nacht diese Szene in ihrer Phantasie zurecht gelegt und vorgespielt, so daß sie nun nicht anders konnte.Ich bin sehr glücklich, Papa! Sehr glücklich; denn ich habe mich mit Axel Ezarra verlobt."

Nun war es heraus.

Schlaff hing sie am Arme ihres Vaters, der wie vom Donner gerührt dystand. Er wollte loswettern; aber Asta hob das Gesicht zu ihm auf, blaß, flehend, oergehend: Vater," hauchte sie,bitte, bitte, gio iqn mir, sollst werde lch schlecht ganz schlecht-"

Der Konsul dachte an die langen Jahre seiner Ehe, deren glatter, eintöniger Laus nie von einem Licbesworte, einer SchmerzenSträne oder dem Gestammel eines über» quellenden Gefühls aufgehalten worden war, und all' sein. Unmut verwyildelte sich in eitel Güte.

Still, sei nur still, mein armes Mädel!" tröstete er Asta.Ich will Deinen Untergang nicht. Wenn Dein Lebensglück wirklich von diesem Menschen adhängl, so mag er kommen und ich will ihn mir ohne Borurteil darauf ansehen. Ein hübscher Kerl ist er ja, na und Du willst ihn haben: das muß dem Papa genügen. Wie wir aber die Frau Mama mit dieser Verlobung aussühnen wollen, ist mir vorläufig schleierhaft."

Die Frau Konsul kam auf die erste Mitteilung von der Verlobung" hin mir dem Schnellzuge nach Hause. Ihr erstes Wort war:Seid Ihr all» verrückt geworden?"

Asta, die jetzt den Vater zum Verbündeten hatte, Netz sich nicht mehr einschüchtern. Strahlend in ihrem jungen, , bräutliche«! Glücke, küßte sie der Mutter die Hände.Liebste, süßeste Manu», lerne Axel erst kennen! Er ist solch ei»

rttäten abgslehnt wird. Die Ruhe des srrrnzv,-.,^ Volkes bedarf keiner Sicherung, die nur auf Kosten eines ?.::deren lebe.nsberechtigten Volkes zu erzielen ist. Das entwasfnete deutsche Volk ist für Frankreich keine Gefahr und die Sorge vor deutschen Angriffen nur ein Deckmantel der Hege­moniegedanken Poincares. Auch diesmal läßt Poincare es nicht an der Behauptung fehlen, daß keine deutsche Regierung Reparationen habe bezahlen wol­len. Dabei hat die bisherige deutsche Gesamtleistung aus dem Friedensvertrag in Barleistungen und Wer­ten aus abgetretenen Gebieten ohne Kolonien fast 45 Milliarden Goldmark betragen. Noch im Jahre 1922 sind an die Alliierten trotz des furchtbaren Nieder­ganges der dentschen Wirtschaft Werte im Betrage von 1,5 Milliarden Goldmark abgeführt worden. Solche Zahlen legen Zeugnis ab gegen Poincare. Ter Kanzler schloß seine Darlegungen: Das Ruhrgebiet will Poincare behalten, bis von unmöglichen Summender letzte Pfennig bezahltist. Nicht Verträge, sondern Gewaltherrschaft will er, Ge­walt ohne zeitliche Grenzen. Der Gewalt setzt Deutschland sein Recht zum Leben entgegen.

WürtLemdergischer Landtag.

Stuttgart, 7. Febr.

Am Dienstag beriet der Landtag den Etat des In­nern. Zur Wohlfahrtspflege hatte der Finanzausschuß verschiedene Anträge gestellt, die sich hauptsächlich auf die Kleinrentner bezogen und unter anderem für die unter die Kleinrentnerfürsorge fallenden Personen im Wege des Vorgriffs einen Zuschuß in Höhe von durchschnittlich ^ 5000 Mk. verlangte. Der Abg. Dr. Schermann, (Z.)

. trat namentlich für eine ausgiebigere staatliche Unter­stützung der privaten gemeinnützigen Anstalten ein. Abg. Kinkel (Soz.) bemängelte, daß die Wohlfahrtspflege noch zu sehr vom Geist der Armenversorgung beherrscht sei. Abg. Frau Ehni (Dem.) wünscht eine staatliche Prüfung für die Sozialbeamtinnen und Abg. Hey­mann (Soz.) eine Zusammenfassung aller Einrichtun­gen für Sozialrentner und Kriegsbeschädigte in einer ein­heitlichen Organisation. Abg. Andre (Ztr.) verbreitete sich über die vom Reichstag gefaßten Beschlüsse zu Gun­sten der Kleinrentner und der Sozialrentner. Namens der Kommunisten wurde vom Abg. Stetter ein umfang­reicher Antrag eingebracht, der die sofortige Vorlegung eines Landeswohlfahrtsgesetzes verlangte, sowie-100 Mil­lionen Mark für die Klein- und Sozialrentner. Nach Ausführungen der Wgg. Frau Rist (Ztr.),' Bickes (D.Vp.), Hey mann (Soz.) und des Präsidenten von Haag, der mitteilte, daß die Vorbereitungen für die Einführung.einer besonderen Prüfung für die Sozial­beamtinnen bereits im Gange seien, wurde das Kapitel genehmigt. Zur Jugendfürsorge hatte der Finanzaus­schuß die Einrichtung von Landesprüfstellen für Jugend­filme beantragt, sowie die Forderung für das Kinderheim auf dem Heuberg von 1,1 auf 2 Millionen Mk. er­höht. Abg. Mülberger (Dem.) bezeichnet die staat­lichen Zuschüsse zu den Jugendämtern als durchaus un­genügend. Hausmann (Dem.) trat für eine staatliche Unterstützung aller Kinderheime und der Waidheime ein, Frau Klotz (B.B.) für eine weitergehende staatlich« Unterstützung der sozialen Frauenschule. Äbg. Stetter (Komm.) brachte einen längeren Antrag em, der dem Fi­nanzausschuß überwiesen wurde.

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Am Mittwoch begann der Landtag mit der Beratung des Haushaltplanes der Finanzverwaltung. Bei 8en Forderungen für Hochbauten hat sich ein ganz be­trächtlicher Mehraufwand ergeben, der schon bei den Be­ratungen des Finanzausschußes auf über 1 Milliarde geschätzt wurde, inzwischen sich aber wiederum erhöht hat.

seiner, zartfühlender Mensch. Ein Edelmann, aus' den sede Mutter stolz sein muß! Und mit welcher Verehrung er tiniuer von Dir spricht; ich bin sicher. Du wirft ihn ln-o haben!"

Asta sprudelte daS alles ans einer unbewußten, natür­lichen Schlauheit heraus, die zur Geltung zu bringen sie in ihrem bisherigen, ereignislosen Jungenmädchenleben nie Gelegenheit gehabt hatte. Sie kannte überdies die Schwächen: ihrer Mutter.

Die Frau Konsul sah schließlich zeternd ein, daß hier nichts mehr zu machen mar. Sie tilgte sich in das Un­vermeidliche. Ihre einzige Genugtuung war, daß sie zu Freunden und Bekannten sagen kvimte:Mein Schwieger­sohn, der Baron."

Diesen beobachtet« sie mit den Augen eines Detektivs», und jede kleine Schwäche, jedes Fehlerchen, daS sie ent-i deckte, legte sie ihrer Tochter unter das Vergrößerungs­glas.

Der Baron merkte «S bald. Er ärgerte sich wütend, und die Bezeichnungen, die er iin stillen für seine zu­künftige Schwiegermutter hatte, zeugten von nichts weniger, als von Verehrung. Dann aber faßte er die Sache anders an. Er spielte die Rolle des unentwegt Liebenswürdigen, Ritterlichen. Wenn er gerade aufgelegt war, machte er der Frau Konsul diskret den Hof.Die werde ich schon klein- kriegen!" dachte er zuversichtlich. Wenn die Frau Konsul zugegen war, trug er eine zarte Zurückhaltung gegen sein« Braut zur Schau; alle Zuvorkommenheit und Aufmerk­samkeit häufte er dann aus seine Schwiegermutter.' Es dauerte nicht lange, da hatte er diese vollständig bezwungen, obgleich sie es aus Widerspruch gegen ihre Tochter nicht eingestehen mochte.

Manieren hat er ja," sagte sie.Aristokratisch gmi» Und gar! Auf die Solidität seines Charakters möchte ich. aber keinen Eid leisten. Na, wenn er mal Dein Vermögen verpulvern sollte, kann er ja Versicherungsagent werden, oder Ihr richtet auf dem letzten Morgen Landes seiner einstigen Rittergutes eine Sommerfrische «in: Bei seiner liebenswürdigen Beredsamkeit und seinen tadellosen Um» gangsformell wird es Euch an Pensionären nicht fehlen!"

Asta üöerlief ein Gruseln.Ach, Mama, Du scherzest," «itgegnete sie unsicher;sonst müßte ich denke», Du woll­test mir mem Brautglück gründlich verekeln l"

«WH