reu sei. Bon Barmen oeaav frcn Der Reichskanzler ; zunächst nach Münster zu einem Bierabend aus An- ! laß der Tagung des Provinziallandtages. Im Sitzungs- f saal ergriff der Reichskanzler das Wort zu einer An­sprache und führte u. a. aus: Was Sie hier heute beschäftigt und was jeden Menschen beschäftigt Tag und Nacht, der noch deutsche Blut in seinen Adern hat, das ist unsere ernste gegenwärtige Lage, das ^ ist der frevelhafteRechtsbruch, der Rechts­bruch der Franzosen und Belgier, der Westfalen nieder­tritt, um Kohle und Koks, diese Schätze der roten Erde, widerrechtlich sich anzueignen, und da ist es am Platze, daß man sich Rechenschaft gibt, ob dieser Rechtsbruch hätte vermieden werden können. Der di-, rekte Weg der Verständigung ist nicht einmal, sondern mehrmals angeboten worden. Er ist von Poincare abgelehnt worden. Nicht finanzielle Sicherheit, nicht wirtschaftliche Sicherheit Frankreichs, nicht einmal eine Jnteressenaussvrache der beiderseitigen Industrien und auch nicht politische Sicherheit, die der Rheinlandpakt gegeben hätte, war das Ziel der französischen Politik, i sondern die Hand auszu st recken nach weite- « r>'m deutschem Gebiet, nach Kohle und Koks, I die Hand auszustrecken nach weiterem Besitz. Darüber i muß man sich klar sein, wenn man die kritische Sonde i an die Ruhraktion legt. Tann muß man sich klar sein, daß alles nichts genutzt hätte, nur das eine, daß Sie dem Feinde gesagt hätten: Nehmt. Dazu ist aber der Deutsche doch nicht schwach genug. Jetzt, wo alles geschehen ist, diesen Erfolg der französischen Politik zu vereiteln, müssen wir uns auch einmütig zu­sammenfinden zu restloser Abwehr der französischen Gelüste. Nur das hilft uns noch. Wenn wir uns jetzt nicht zusammenfinden, ist das deutsche Volk, ist die deutsche Wirtschaft, ist das Deutsche Reich verloren. Es gibt in diesem Augenblick keine Sonderpolitik, die die Regierung treiben wird. Das einzige Sonderinteresss, das ich kenne, ist das deutsche Interesse im gleichen Maße für arm und reich, für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. ,So stehen wir Schulter an Schulter in notwendiger Ar­beitsgemeinschaft. Es gibt keine Frage, in der sich nicht sämtliche Mitglieder des Kabinetts einmütig zu­sammengefunden hätten.

Mahnruf an Amerika.

Berlin, 5. Febr. Vertreter des Allgemeinen deut­schen Gewerkschaftsbundes, des Deutschen Gewerkschafts- bundes (christliche Gewerkschaften), des Gewerkschafts- ringes (Hirsch-Tuncker) und des Allgemeinen freien Angestelltenbundes beschlossen, folgende Kundgebung sofort ergehen zu lassen:

An den Senat und das Repräsentantenhaus der Ver­einigten Staaten in Washington. Die Unterzeichneten Gewerkschaftsverbände, die zwölf Millionen Mitglieder vertreten, mit ihren Angehörigen also mehr als die Hälfte der gesamten deutschen Bevölkerung darstellen, erklären erneut, daß sie, gestützt auf Amerikas po­sitives Versprechen, völlige Gerechtigkeit walten zu lassen, Deutschland von der Autokratie zur Demokratie geführt, sich dem Gebot völliger Ent­waffnung gefügt und dem Verlangen, für Frieden und internationale Versöhnung Ausdruck gegeben haben. Ter Deutsche liebt die friedliche Arbeit, abpr er wider­setzt sich ebensosehr der Absicht, ihn für unbegrenzte Zeiten zum Sklaven zu machen oder gar die kommenden Geschlechter seines Volkes einem System wirtschaftlicher Knechtschaft auszuliefern. Die Besetzung des Ruhrgebiets und der Versailler Vertrag bedingen jedoch solche Sklaverei, zerstören die deutsche und die europäische und bedrohen zunächst Millionen Deutsche mit Arbeitslosigkeit. Eine unparteiische, doch genügend bevollmächtigte Untersuchungskommission wird dies feststellen können, außerdem aber noch, daß jetzt, mitten im Frieden, Männer und Frauen, alte und junge, verhaftet und aus ihrer Heimat aus- werden, nur weil sie kick weiaern. zu Ner-

r ä t e r n an ihrem Barerranv zuwerden. Wir sind bereits zu einem Volk heraogedrückt worden, das chronisch hungert, dessen Säuglinge in Papier­statt Leinenwindeln gewickelt werden, dessen Frauen und Kinder körperlich verelenden und verkommen. Die­ser Appell soll kein Versuch sein, Amerika zu bewegen, eine bestimmte Haltung zugunsten der einen oder der anderen der sich gegenüberstehenden Parteien einzu- "nehmen. Es ist ein Appell an das traditio­nelle amerikanische Ehrgefühl und an seinen Sinn für fair Play (anständiges Spiel). Amerika, wir sind fest überzeugt, ist nicht in den Krieg getreten, um das deutsche Volk zu vernichten. Der amerikanische Ehrenstandpunkt, wenn er auch jetzt fest behauptet wird, kann Europa und die Welt retten von sonst unvermeid­lichem Unglück. .

Dieser Appell der deutschen Gewerkschaften an den amerikanischen Senat und das Repräsentantenhaus hat zwar in Amerika einen guten Eindruck gemacht, aber keine direkten Wirkungen erzielt. Die ame­rikanische Regierung vertritt die Ausfassung, daß sie nicht früher zu einer Intervention schreiten kann, als sich alle Beteiligten an der Ruhraktion hiermit einverstanden erklären. Eine Hilfe aber vermag uns Amerika zu leisten, und das ist stärkere Versorgung Europas mit Lebensmitteln. Entsprechende Bestrebun­gen sind bereits im Gange. Sie versprechen mehr Erfolg als der Nus nach einer Intervention.

Der Franzostneinfall in Baden.

Stille»«»« de» «iseuhahvverkehr».

Offendurg, 6. Febr. Der' Zugsverkehr aus der Strecke OffenburaApvenweier ist in der Nacht zum Dienstag um 12 Uhr stillgelegt worden und zwar weil die Eisenbahn,- in den Streik getreten sind. Ties ge­schah aus dem Grunde, weil die Franzosen die Wachen aus den Bahnhöfen nicht zurückgezogen haben und weil auch der Wartesaal 3. Klasse am Offenburger Bahnhof weiterhin als Aufenthaltsraum für die fran­zösischen Soldaten beibehalten wurde. Baurat Sän­ger ist von den Franzosen verhaftet worden.

Tie Bedeutung der neuen Besetzungen.

Karlsruhe, 6. Febr. Die beiden Städte Appenweier und Offenburg sind Stationen der badischen Hauvt- bahnstrecke, die von Mannheim über KarlsruheRa­statt bis Baden Ost und Appenweier-Offenburg nach Freiburg und Ba führt und das Rückgrat des süd­westdeutschen Eis "ahnnetzes darstellt. Auf dieser Strecke Verkehren a e internationalen Züge von Berlin über Frankfurt und HamburgFrankfurt a. M. nach der Schweiz und nach Italien. In Appenweier zweigt von dieser Strecke die internationale Linie München- Stuttgart bis Karlsruhe und StraßburgParis ab, aus der der Orientexpreßzug verkehrt. In Offenburg zweigt von der badische Hauptlinie die ebenfalls sehr wichtige Schwarzwaldbahn ab, die durch das Kinzigtal auf­wärts auf der einen Seite nach Freudenstadt und auf der anderen Seite nach Triberg bis Donaueschingen und Konstanz führt. Tie Franzosen haben also mit diesem Griff gleichzeitig die drei wichtigsten ba­dischen Hauptbahn st recken unter ihre Kontrolle

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, AngcMrigen veravscyreven vurse, wurde ihm abgeschla- - gen und unter Bewachung wurde er in das Hotel r3 Könige" um 2 Uhr nachts verbracht, r Basel, 6. Febr. Ter Berliner Vertreter derBasler Nationalzeitung" befragte den Reichsverkehrsminister Gröner über den französischen Einfall in Baden. Dieser erklärte unter anderem: Wenn der Verkehr zwi­schen Appenweier und Offenburg behindert werden Zollte, so werden wir den auf der Strecke Frankfurt- Basel liegenden großen Verkehr über Stuttgart und Ulm sowie über Zürich bzw. Breaenz leiten.

Der Württ. Landtaq gegen den Franzoseneinsall in Baden.

Stuttgart, 6. Febr. Zu Beginn der Tienstag- ! Sitzung des Landtags gab Präsident Walter unter leb­hafter Zustimmung des Hauses folgende Erklärung ab: Bier Wiederaufnahme unserer Beratungen am letzten Dienstag, haben Vizepräsident Pflüger und der Herr ^ Staatspräsident den völkerrechtswidrigen Einbruch Frank- i reichs und Belgiens in die wirtschaftliche 'Keimzelle Deutschlands, das Ruhr- und Rheingebiet, in gebührenden Worten gebrandmarkt. Inzwischen haben Frankreich und Belgien weiteres friedliches Gebiet Deutschlands unter heuchlerischer Maske militärisch besetzt und hat Frank­reich zwei Städte unseres Nachbarlandes Baden mit brutaler Macht überfallen. Namens des Württ. Landtags schließe ich mich der Einspruchskundgebung der badischen Regierung gegen diesen neuen Gewaltakt an. ! (Bravo!) Der hart betroffenen badischen Bevölkerung sprechen wir für ihr mannhaftes Verhalten unfern heißen Dank und unsere volle Anerkennung aus. (Beifall.) Sollte etwa der vor zwei Tagen vollzogene Ueberfall auf die Städte Appenweier und Offenburg der Anfang eines Unternehmens der Lostrennung des deutschen Südens von dem deutschen Morden sein, so werden diese Bestre­bungen an der deutschen Treue Süddeutschsands zerschel­len (Bravo), denn Süddeutschland, nicht zuletzt wir Schwaben, kennen neben unserem engeren Heimatland nur ein Vaterland, unser schwergeprüftes Deutsches Reich. l'Lebhafter Beifall!)

Besatzungslast.

Karlsruhe, 6. Febr. Im neubesetzten Brück, ukopf­gebiet von Kehl haben die Franzosen der Bevölkerung sehr drückende Lasten auferlegt. Aus ihren geringen Be­ständen müssen die Landwirte Stroh und Heu ohne Be­zahlung an die Okkupationstruppen abliefern. Kartoffeln und andere Vorräte werden vielfach gewaltsam beschlag­nahmt.

Dom Ruhr- und Rheinge-iet.

2er bisherigeErfolg" der französischen Rnhraktio«.

Paris, 6. Febr. ImFigaro" wird ausgeführt: Es Ist nur allzu gewiß, daß seit dem ersten Tage die Zu­fuhren von Kohle und Koks aufgehört haben. Man mutz dem Publikum die Dinge so darstellen, wie sie sind. Seit drei Wochen ist auch nicht ein Gramm Kohle oder Koks nach Frankreich gekom-

!./. Besetzung von Urloffen Verhaftung O s' des Regiernngsrats Sänger,

i Offenburg, 6. Febr. Am Dienstag morgen durch­zog Artillerie die Stadt. Sie hat Urlofken bei Appen­weier besetzt. Die Verhaftung von Regierungsrat Sän-, fger erfolgte wegen der Ablehnung, mit den Franzosen zusammen zu arbeiten. Von Berlin war angeordnet worden, daß um 10 Uhr der Betrieb der Eisenbahn ,stillgelegt werden sollte, wenn die Eingriffe in den Bahnverkehr nicht aufhören sollten. Ter französische Kapitän erklärte, er habe Weisung, Die Soldaten nicht von der Eisenbahn zurückzuziehen. Zwei Vertreter des Betriebsrats waren Zeugen, wie Regierungsrat Sänger verhaktet wurde. Die Ritte, daß er kick von keinen.

Mk"-

Standhast auch gegen Todesdrohung.

Essen, 6. Febr. Wegen des Proteststreiks der Eisen­bahner wurden die Stellwerke des Bahnhofs Friemersau unbrauchbar gemacht. Französische Soldaten wollten die Durchführung eines geregelten Betreibs erzwingen. Die Beamten beharrten auch bei Mißhandlungen bei ihrer Ablehnung. Dabei stellte man sie an die Wand und bedrohte sie mit Erschießen. Dem Stationsvorsteher wurde der Revolver auf die Brust gesetzt. Er wurde aufgefordert, dem Befehl Folge zu leisten oder sich er­ließen zu lassen. Er antwortete:Ich bin ein deutscher Beamter. Ihren Befehlen gehorche ich nicht. Bitte h'chie-

M r«s«ir>e»i. M

Der bloß utederzeworferie Feind kann wieder avferftehen, «brr de» versöhnt« ist wahrhaft üderwu iden. Schiller.

)n des Lebens Mai.

Roman von Ant. Andre«.

(»K) (Nachdruck verdoten.)

Im ersten Angenblick war Asta sprachlos vor Schreck; «IS dann das verständnisvoll lächelnde Mädchen sich zurückgezogen hatte, stammelte sie:Um Gottesioillen, Herr «on Czarra, was wagen Sie"

Er ließ sie nicht ausreden.Asta, Geliebte!" Schnell umschlang er sie und drückte ihr ängstliches, erblaßtes Gestchtchen an seine Brust.Ich bin ja verrückt geworden vor Sehnsucht nach Dir!" Und er küßte sie erst auf das weiche, hellblonde Haar, auf Stirn und Wangen, und zuletzt suchte er ihren Mund. Wie ein Feuerstroin ergoß sich seine Leidenschaft über sie. Er hätte sie unterjochen, machtlos machen, zerbrechen mögen mit seiner Liebe dafür, daß sie ihm so lange widerstanden hatte.

Einer in der Hitze schlaff gewordenen Blume gleich, lag Asta an ihm, unfähig, ihm zu wehren.

Nicht mehr!" hauchte sie endlich.Nicht! Du tötest mich"

Der Baron tat einen tiefen Atemzug. Alles in ihm frohlockte: er hatte gewonnen. Sie war sein!

Eie immer noch im Arme haltend, führte er sie zu dem Sitze im Erker, wo kie gelesen halte. Ein Fenster stand offen; er schloß e< und setzte sich zu ihr. Dann legte er ihre Hände in die seinen und weidete sich an ihrer mäd­chenhaften Fassungslosigkeit.

Asta war ganz betäubt. So hatte sie sich diegroße Leidenschaft" ja immer gedacht! So hatte sie sie in ihrer Sehnsucht geschaut! Dennoch da sie da war, erschien sie ihr zu früh gekommen. Sie hatte sich nicht genügend darauf vorbereiten können. So war sie überivättigt und im Innersten erschüttert worden.

Der Baron aber redete a»k sie ein mit leisem, kosenden

Geflüster, stockend hin und «vtever, rvre von der Stärke seines Gefühles übernimmt.

Endlich wären sie eins! An ihrer Liebe, die wie ein Fels in der Brandung von Widerwärtigkeiten und Hinder­nissen stände, müßte der Widerstand der Eltern zerschellen. Ein Wort von ihr, und er reise noch heute nach Marienbad, um sich der Mutter als Verlobter ihrer Tochter vorzu­stellen. Möchte dann komme», was «volle: frei gäbe er st« nimmer.

ES war ihm heiliger Ernst mit allein, was er sagte; dennoch gelaug es ihm nicht, Asta mit in die Höhe zu reißen. Sobald er von ihrer Mutter sprach, verfiel sie in Augst und Bangen.

Mama wäre imstande, Dich tödlich zu beleidigen. Oder sie schlckte mich irgendwohin, in die Verbannung, wo kein Mensch mir beistände. Ich käme uin in der Verlassen­heit und der Trennung von Dir."

Kr hätte beinahe gelächelt, daß derartige naive Dar­stellungen sie ernstlich beunruhigen konnte».Geliebte- Kind, die Zeiten, da grausam« Eltern ihre Löchcer durch Klöster und Eülsperrungen einschüchterten, um sie ihren egoistischen Zwecken gefügig zu machen, sind glücklicherweise »icht mehr. Du bist eine kleine Phautastin, oder Dir fehlt der Mut der Liebe, meine Asta!"

Und zornig, in dem Gedanken, daß sie ihm durch ihre Schwäche doch noch verloren gehen könnte, riß er sie an sich und hielt sie umspannt, daß sie sich nicht rühren konnte. Wenn Du liebtest «vie ich, Du frügest nach der Welt nicht mehr. Auf und davon gingest Du mit mir!"

Asta überfiel eine Gänsehaut, untermischt mit einem leisen WolliG'chmier.

Ja" ES war furchtbar banal in dieser

großen Stunde, doch bedacht mußte eS werden.Was sangen wir an, wenn Papa dann seine Hand von uns zieht? Wovon wollen «vir leben?"

Er hatte bereits dasselbe erwogen. E» war ihm auch keineswegs darum zu tun, ihr den altromantischen Helden­mut der furcht- und kopflos Liebenden beizubringen. Groß­artig sagte er dann:Wir behelfen uns mit dem Wenigen, waS mein ist. Auf unserein alten Famlllensitze, der nach meines OnkelS Tode inir znfälll, finden «vir jederzeit ein« Zuflucht: Hauptsache bleibt, daß «vir in unverbrüchlicher Treue Zusammenhalten und vor »uckts zurück Imecken l"

Asta wnrve tininer kleiner, immer verzagter. L>us alte verschuldete Rittergut an der Grenze der Kultur, wie ihre Mutter eS ihr geschildert hatte, flößte ihr kein Vertrauen «in; sie fühlte sich einer so großen Opferwilligkeit nicht ge­wachsen.

Ach, Liebster, ich bin solch' «in miserabler Feiglings! Ich kann mich zu «inein solchen Gewaltakt« nicht eut- schließen l"

Morgen kehrt Papa zurück. Ich werde," sagte Asta, versuchen, ihn zu überzeugen und für uns zu gewinnen. Er hat mich lieb, er wird mein Unglück nicht wollen. So­bald ich ihn für uns weiß, schreibe ich Dir. Dann kommst Du und hältst einfach um mich an bei ihin, ohne daß Mama Verdacht schöpft!"

Und wenn er mich ebensoeinfach" abweist?! Meinst Du, wir könnten die zwecklose, entnervende Liebelei weit«: sortsetzen? Ihr wohlerzogenen Mädels «nacht es uns ver­zweifelt schwer, Euch Treue zu halten. Wenn «vir lieben, spricht bei uns die gesunde Natur das erste Wort. Sie strebt den Besitz an: wir begehren den geliebten Gegen- stand. Ihr hingegen unterdrückt Pen heiligen Naturtrieb; Ihr laßt Euch von einer flauen, ungesunden Sentimenta­lität tragen, die jedem wahren Manne im Grunde ebenso verächtlich ist, wie ein gedankenloses, spielerisches Kokettie­ren. Ich habe lange genug still gehalten, ich will zu einer Entscheidung kommen. Entweder liebst Du mich und wirst im Notfälle auch mein ohne die Einwilligung Deiner Eltern, oder Du liebst mich nicht, und «vir gehen gleich heute auf Nimmerwiedersehen auseinander I"

Axel!" schluchzte Asta überwältigt aus.Bor dies« Alternative kannst Du mich stellen? Das ist grausam. Du willst mich ebensogut aufgeben?"

Er «vor blaß geworden. Zu straff hatte er den Bogen nicht spannen wollen. Er nahm ihr, Hände und zog sie an seine Brust.Nicht ich gebe Dich auf Du stehst iin Begriffe, es zu tun. Siehst Du nicht, daß ich fast darunter zusammenbreche?"

Asta richtete sich empor und in die Marmorbläffe ihrer Wangen trat ein feines Rot. Sie legte die Hände auf seine Schultern, und, ihn lächelnd zu sich ziehend, küßte st« ihn wiederholt aus den Mund.

(Fortsetzung «WH