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Ter bayerische rrusnaymezustanv.
München, 1. Febr. Im Haushaltsausschuß des Landtags hielt Ministerpräsident Tr. Knilling die angekündigte Rede über die Verhängung des Ausnahmezustandes. Er stellte fest, daß angesichts der Gewaltandrohung der nationalsozialistischen Parteileitung der Ministerrat mit Zustimmung der zuständigen Stellen die Verhängung des Ausnahmezustandes beschlossen habe. Es sei eine böswillige Ausstreuung, daß dieser Beschluß als eine sozialistische Einwirkung oder auf einen Truck der Reichsregierung zurückzusühren sei. Es habe mit der Möglichkeit schwerer Erschütterungen der öffentlichen Ordnung ernstlich gerechnet werden müssen. Der Ministerpräsident wies die Angriffe gegen den Polizeipräsidenten und gegen den Minister des Innern als unberechtigt zurück. Wer sich jetzt um die Wahrung der deutschen Einheitsfront nicht kümmere, handle nicht vaterländisch. Jeder Deutsche müsse sein Verhalten so Linrichten, als ob wir alle im besetzten Gebiet leben würden. Fort mit der Zwietracht im Innern! Ter Feind steht draußen am Rhein und im Ruhrgebietk Jeder wahre Deutsche darf jetzt nur eine Partei kennen, das gemeinsame Vaterland! Die Erklärung des Ministerpräsidenten wurde mit Beifall auiaenommen.
Tie Bezahlung der englischen Kriegsschulden.
London, 1. Febr. Das englische Kabinett hat den amerikanischen Zahlungsplan für die Rückerstattung der englischen Kriegsschuld an Amerika angenommen. Tie gesamte englische Kriegsschuld beläuft sich aus 856 Millionen Pfund Sterling. Hinzu kommen noch die Zinsen für 2»/- Jahre, so daß sich die ganze Schuld auf die Höhe von 900 Millionen Pfund Sterling beläuft. Für die ersten 10 Jahre werden 8 Prozent, für die nächsten 3V- Prozent bezahlt.
Gegen das Weichseldiktat.
Königsberg, 1. Febr. Der Provinzialausschuß hat instimmig eine Entschließung gefaßt, in der es heißt: Zn allen Festsetzungen des Botschafterrates erblickt die oft- - preußische Bevölkerung einen neuen Rechtsbruch. Die Provinz Ostpreußen, die sich hiermit nie und nimmer einverstanden erklären kann, erhebt daher in letzter Stunde feierlichen Protest.
Eine Anfrage Mussolinis in Paris.
Paris, 1. Febr. Aus diplomatischen Kreisen er- Dtzrt die „D.A.Z.", daß Mussolini in Paris habe ansragen lassen, ob ihm die Zusicherung gegeben werden Dirne, daß die französischen Truppen nicht weiter über die deutsche Militärzone Vorrücken. Tie französische- Deoierung hat daraus geantwortet, daß die Besetzung der neutralen Zone befriedigende Ergebnisse gezeitigt habe, so daß für den Augenblick eine Ausdehnung der Besetzung nicht ins Auge gefaßt wäre.
Ter Lrientsrievensvertrag und die Vertagung.
^ Lausanne, 1. Febr. Die Entscheidungssitzung der Friedenskonferenz endete damit, daß Jsmet Pascha nach der Ueberreichung der englischen Vorschläge für den Frieden um eine Frist von 8 Tagen b.at. Lord Curzon erklärte, nur 4 Tage warten zu wollen. Frankreich erklärte England gegenüber, daß es sich gegen jeden Schritt ausspreche, der wie ein Ultimatum aussehe.
Deutscher Reichstag.
Tie Not der Schule« im Westen.
Berlin, 31. Jan.
In der Mittwochsitzung de? Reichstags wurde zunächst aus eine Kleine Anfrage des Abg. Tr. Most (D.VP.) erwidert, daß Maßnahmen gegen die Propaganda für die rheinische Besetzung im unbesetzten Rheinland getroffen worden sind. Das Haus fand sich dann zu einer einmütigen Kundgebung gegen das Verhalten der fran- zökikcken und belgischen. Eindringlinge im Ruhraebiet
zusammen. ES yanom- um eltt E>ueo IN Der Kette von Bedrückungen, um die rücksichtslose Beschlagnahme der Schulgebäude durch Die Besatzungstruppen. An fast allen Orten sind solche Beschlagnahmungen erfolgt. Hunderte von Schulklassen sind von den fremden Truppen besetzt. Zehntausend« von Schülern sind ohne Unterricht. Unhaltbare Zustände ergeben sich daraus und alle Parteien standen in dieser Frage geschlossen zusammen und forderten die ReichSregierüng zum schärfsten Einspruch auf.
Ter Begründer des gemeinsamen Antrags, Tr. Schreiber (Zentr.), wies besonders das Ausland, vor allem die Quäker, auf die unhaltbaren Zustände auf diesem Gebiet hin. — Ter Reichstag beschäftigte sich dann mit der Kleinrentncrsiirsorge, zu der die Gemeinden verpflichtet werden sollen. Auch hier herrschte der einmütige Wille, zu helfen, da es sich um Personen handelt, die durch die Geldentwertung verarmt sind. Üeber die Aufbringung der Mittel unterhielt man sich nicht. Das Gesetz wurde in 2. und 3. Lesung angenommen, darauf das Jugendgekichtsgesetz in 2. Lesung. — Am Donnerstag stehen Haushaltpläne auf der Tagesordnung.
Berlin, 1. Febr.
Im Reichstag gedachte am Donnerstag der Präsident zuerst des furchtbaren Grubenunglücks in Beuthen (Oberschlesien), wo nach den neuesten Nachrichten 116 Bergleute den Tot gefunden haben und weitere 30 vermißt werden. Er sprach den Hinterbliebenen die innige Teilnahme des Reichstags aus. Sympathiekundgebungen anläßlich der Ruhrbesetzung sind eingelaufen aus den Städten Kufsstein und Guttenbrunn (Oesterreich). Der Reichstag genehmigte dann das deutsch-polnisch« Abkommen über die Teilung des obsrschlesischen Knappschaftsvereins und das deu.sch-polnische oberschlesische Bergwerksabkommm. Es sollte dann die 3. Lesung des JugendgerichDgesetzes erfolgen, da zu dieser Vorlage aber noch Anträge vorbereitet wurden, wurde die Sitzung um Vs3 Uhr auf eine halbe Stunde ver- ' tagt. In der neuen Sitzung wurde das Jugcndgerichts- -esetz in 3. Lesung in der Fassung der 2. angenommen. Der 10. Nachtrag zum Haushaltsplan wurde genehmigt.
Freitag: Haushaltpläne des Reichs?- .zlers, des Reichsjustizministeriums usw.
Württembergischer Landtag.
Erhöhung der Katastersteuern. — Etatsberatung.
Stuttgart, 1. Febr.
? Am Mittwoch erledigte der Landtag das Notetatgesetz in allen drei Lesungen gegen die Stimme des Kommunisten Schneck.
Abg. Lingler (B.B.) machte Bedenken geltend gegen die im Notetat vorgeschlagene Steuererhöhung in Artikel 2 und 3 von 400 Prozent auf Grund, Gebäude und Gewerbe, die unter den jetzigen Verhältnissen eine starke Erhöhung nur schwer tragen können. Den Zuschlag von 10 Prozent füv Steuerrückstände halten wir für viel zu hoch.
Abg. Winker (Soz.) bestreitet, daß Grund, Gebäude und Gewerbe zu hoch mit Steuer belastet seien. Der 5(stachen Geldentwertung stehe nach dem vorliegenden Gesetzentwurf nur eine Verfünffachung der Steuer gegenüber. Abg. Henne (Dem.) stimmt dem Entwurf zu, weil die Ausgaben, die der Landtag früher für die Kleinrentnerhilfe, die Landwirtschaft und dringende kulturelle Aufgaben bewilligt hat, aufgebracht werden Müssen, ebenso Abg. Emil Roth (Dem.) weil es sich iNicht um eine Erhöhung der Steuer, sondern nur um eine Anpassung an die Geldentwertung handelt, ferner Abg. Möhler (Zentr.) unter Ablehnung der von Abg. Winker befürworteten weiteren Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer und Abg. Bickes (D.VP.).
Ter Artikel 4 bestimmt, daß nicht rechtzeitig geleistete Abschlagszahlungen.nsit 10 Prozent für jeden
In des Lebens Mai.
Roma» von Ant. Andrea.
(S») (Nachdruck verboten.)
„Erlauben Sie," sagte Edel kurz und nahm ihm den Revolver auS der Hand. Ein wenig kniff sie die Augen ein, als sie den Arm hob und zielte. Dann ein scharfer Knall. Ein atemloses Schweigen, bis Dolles Stimme herübertönte: „Zentrum! Bravo, bravissimo!"
Horst und Mumm stürzten nach der Scheibe. In dem schwarzen Mittelfelde saß die Kugel wie abgemessen.
„Ein Meisterschuß!" rief Horst.
Er kanr zurück, seinen Falkenblick ans Edel gerichtet. Eie stand noch auf derselben Stelle, wie sie gezielt und geschossen hatte, und schaute wie geistesabwesend inS Leere. „Fräulein von Hochstätten," fragte Horst, daß nur sie eS hörte, einen dunklen, weichen Unterton in seiner Stimme: ,WaS war das?"
Verständnislos starrte sie ihn an.' Plötzlich aber blitzt« eS in ihren Augen auf: „Mein Heimweh war's," sagte sie.
An einer Kiefer stand Signorino und zeichnete wie toll ln seinem Skizzenbuche. Er machte eine Momentaufnahme, wir sie gelungener nicht sein konnte.
„Einen Augenblick noch — Barmherzigkeit!" rief e, Edel zu, die sich zum Gehen gewandt hatte, während sein« Hand mit dem Stift nur so flog. „Bitte, bitte! Sie machen mich unglücklich, wenn Sie gehen und sich ins Eras setzen."
Fräulein Großmann kam gelaufen und drehte Edel an den Schultern herum. „Bleiben Sie stehen! Einem Künstler tut man den Gefallen, Traft, geben Sie Ihren Revolver her. So! Nun, bitte, zielen Sie gerade wie vorhin. Eind Sie zufrieden, Kleiner?"
„Engel, Sie!" gab Signorino zurück, ohne sie anzusehen. Ihn hatte der Genius beim Kragen, Er sah nichts «US sein Modell, und echte, wahre Begeisterung brannte in seinem Herzen, zuckte in seinen Fingern.
Mumm hatte sich unter einen Baum geworfen. Er nahm seine blauen Augen nicht von Edel, so lange sie da stand, die anmutigste Amazone im Frühlingskleide. Aber
„Jetzt nietne Palette und darauflos pinseln können!" sagte sie zu der Wolfert, die immer nur Siguorinos Hand über das Papier stiegen und scme bronzejchimmernde Mähne sah.
Hinter dem Zeichner, halb von einem Baumstamm verdeckt, stand Horst und verfolgte jeden Strich, der das Bild seiner Vollendung näher brachte: Edel, wie sie stand und zielte, den schönen entblößten Arm, von dem der weite Aermel zurückgesallen war, vorgestreckt, die Augen kaum merklich eiugekuiffen, das edle Profil in einer beherrschten Ruhe, während ihre atmenden Lippen den Sturm ihrer Seele verrieten.
„Brauchen Sie Geld!" fragte Horst dicht an Signorinos Ohr. Dieser machte ein paar letzte schnelle Striche; dann stand er wieder als Gassenjunge der Kunst mit strammen Beinen auf der Erde.
Er schnitt Horst ein Gesicht: „Allemal. Oder denken Sie, man rackerte sich ab, wenn man auf seinem Mammon sitzen könnte?"
„Für wieviel würden Sie dies Blatt verkaufen?"
„Nicht unter fünfzig Mark. Das ist man seiner Zunft schuldig."
„Ich gebe Ihnen hundert, wenn Sie es mir überlassen, wie Sie es da aus dem Blocke haben; aber Bedingung, daß eS unter uns bleibt."
„Va bene!" Das heißt, ein Handel, den man sich überlegen kann.
„Nein, jetzt gleich müssen Sie sich entschließen. Also: abgemacht!"
„Na. weil Sie eS sind und es so eilig haben: abgemacht!" ^
„Dann treffe ich Sie wohl morgen mittag zu Haufe?"
„Schön-"
Es gab ein wundervolles Kiefernglühen. Der alte märkische Wald errötete wie eine junge Schöne. Die Sonne nahm Abschied. Ihr feuriges Gewand schleifte am Horizont und warf weiche, goldig rot- und gelbfliminernde Fallen, die wie bunte Lichter zwischen den dunklen Stämmen der Föhren spielten. Es war, als hätte sie sich um» gewandt, um nochmals die Erde mit strahlendem Lächeln zu grüßen. Dann sank sie langsam der Däiiimcrmig in die Arme.
Es wurde Zeit zum Aufbruch. Die milde Abciidstim- Laute» Ueb ermut oer jungen Leute.
angesangem'n^wlvimr »rr»k»n werven müssen, wenn der rückständige Betrag 10 000 Mk. übersteigt. Der Finanzausschuß hat den letzteren Betrag auf 5009 Mk. herabgesetzt. Dem Antrag des Finanzausschusses (5000 Mk. und darüber mit 10 Prozent zu verzinsen) wird zugestimmt. Abg. Bazille (B.B.) erklärt, daß seine Fraktion mit Rücksicht auf die schwere Lage des Vaterlandes dem Notetat, abgesehen von Art. 2 (Zuschlag von 400 Prozent) zustimmen werde. Dann wird der Entwurf angenommen.
Es folgt hierauf noch die erste Beratung des Gesetzentwurfs über das Reinigen, Begießen und Bestreue» der Straßen. Ter kleine Entwurf, der einem Wunsch der Stadt Stuttgart Rechnung tragen soll und im wesentlichen dem Entwurf des dem Landtag im Jahre 1914 vorgelegten, aber nicht mehr verabschiedeten Weggesetzes entspricht, wird nach Ausführungen der Abgg. Fr. Müller (B.B.) als Berichterstatter, Kinkel (Soz.) und des Präsidenten v. Haag in sämtlichen drei Lesungen gegen die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen.
Der Entwurf über das Volksbegehren und Volksabstimmung wird ohne Debatte dem Staatsrechtlichen Ausschuß überwiesen und der Entwurf über die Kosten für Schularztaufsicht und Impfung in erster und zweiter Lesung angenommen.
Der Landtag begann am Donnerstag mit der Einzel- Veratrmg des Etats für 1922 und hat diese in Sachlichkeit so gefördert, daß der Etat des Landtags, des Staats Ministeriums und der Justizverwaltung erledigt werden konnte. Beim Etat des Staatsministeriums kam es zu einer Erörterung über die Presseabteilnng. Bauernbund und Bürgerpartei lehnten nach einer kurzen Erklärung des Abg. Ströbel die Presseabterlung als überflüssig ab und auch der Abg. Bickes (D.VP.) er klärte, -sich der Stimmabgabe enthalten zu müssen, da die Presseabteilung in ihrem jetzigen Umfang viel zu groß sei. Auch der Abg. Schneck (Komm.) lehnte die Presseabteilung chb, für die sich aber schließlich noch eine beträchtliche Mehrheit fand. Bei dem Titel „Gesandtschaften und Konsulate" bezeichnete der Abg. Ulrich (Soz.) gegenüber einer Bemerkung des Abg. Schneck die württembergische Vertretung in Berlin — die Sozialdemokratie hat früher bekanntlich immer gegen dieselbe gestimmt — unter den heutigen Verhältnissen als eine absolut sachliche und wirtschaftliche Notwendigkeit.
Beim Etat der Justizverwaltung trat Abg. Dr. Rotb (B.B.) für eine Erhöhung der Zuständigkeitsgrenze der Amtsgerichte von 10 000 auf mindestens 100 000 Mk. ein, ferner für eine den Verkehrsverhältnissen mehr Rechnung tragende anderweitige Einteilung der Landgerichtsbezirke, für eine Entlastung der Richter von Schreibarbeiten und für einen Abbau der Wucherkammern. Vom Abg. Eggert (Soz.) wurde die Ansicht vertreten, daß Verfehlungen von Arbeitern in Württemberg mit besonderem Scharfsinn verfolgt würden und daß bei Abtreibungsvergehen, namentlich bei den zeitlich weit zurückliegenden, mehr als bischer Begnadigungen angezeigt wären. Abg. Hornung (B.B.) bemängelte die Rechtsprechung der Wuchergerichte und kritisierte das Vorgehen des Württ. Bundes gegen Wucher und Teuerung, dem sogar der Minister Keil angehöre. Justizminister. Bolz erklärte, daß die Justizverwaltung wegen der großen Zahl der Assessoren zur Zeit Rechtsanwälte nicht übernehmen könne. Der Wunsch nach Erhöhung der Zuständigkeitsgrenze der Amtsgerichte sei dem Reichsjustizmünsteriuin gegenüber bereits zum Ausdruck gebracht worden. In Abtreibungssachen werde jetzt schon vom Begnadigungsrecht ausgedehnter Gebrauch gemacht. Was die Wucherbekämp- sung anbelange, so zeigen die Angriffe von rechts und links, daß die Regierung hier ungefähr auf dem richtigen Weg sei.
Freitag: Etat des Innern.
Nur Lites goldenes Lachen ließ sich hin unv wieder vernehmen, der Baron sorgt« dafür, daß es nicht verstummte.
Hinter ihnen lungerte Dolte. Er paßte auf, daß keine Dummheiten gemacht wurden. Zwar hätte er den Baron gern beim Kragen gepackt und abgeschoben; bei seinem angeborenen Phlegma aber mochte er sich nicht ereifern oder gar zum Friedensstörer werden.
„Das ist nun einmal so, Barönchen," sagte Lite. „Ich kann nicht malen, ohne verliebt zu sein."
„Ausgezeichnet! Darf ich mir die Frage erlauben, ob Sie es gegenwärtig sind ?"
„Tvlsicher. Ich war es gestern und werde eS morgen sei» und immer in einen anderen."
„Oh I" machte der Baron verblüfft und ließ schnell ihre Hand fahre», die sie ihm achtlos überlassen hatte. „Wer kann wider seine Natur?"
Er gab e» auf, dieses hübsch« Malmägdlein ernst z» nehmen; sie »»achte sich wohl gar über ihn lustig. Da?, ging ihn, wider die Eitelkeit. Er dachte au Asta und daß sie ivie keine andere eine Frau für ihn wäre. Sie hatte das Vermöge» und die vornehmen Manieren zur Baronin Czarra. Daß er trotzdem nach »vir vor jedem hübschen Mädchen nachlief, war nicht seine Schuld. Weshalb erschien sie ihm nie ohne den Panzer der „Schicklichkeit" ? Weshalb stimmte sie ihre Gefühle immer nur aus das „Erlaubte" ab?
Während des Marsches nach NicolaSsee, wo st« auch di« Stadtbahn zur Heimfahrt nehmen wollten, schlängelte Fräulein Großmann sich an ihren Bruder heran.
„Mummchen," sagt« sie ohne Bitterkeit, „wir haben heute Mittlers Sommermäntelchen verjubelt."
Hans fuhr nun aus tiefem Grübeln auf. Er schmachtete Edel nach, di« nichts davon zu merken schien und still neben den anderen vor ihm herging.
„Du hättest mit Deiner Strafpredigt »arten Mmen» Nell!" sagte Mumm.
„Ich halte Dir keine, mein Junge. Ich möchte Dich nnr bitten, Dir in Zukunft einen derartig kostspieligen Toasr zu verkneifen. Wir beide sind noch nicht in der Lage, aus Landpartien Sekt zu trinken."
_ „Höchstivahrscheinlich komm»- mch nt« hinein, NMA