Ds NsM NagsZL nnd für AltsNMg-L4M. AKMnMWe MazckHK für die Nszists Nagold, Lalw und AeM-enstadt.

Mri-rpktk, Im Monat Januar 880 Mk., mtt ZustellangSaeiär 88» Mk, ö-ztehungswets« 8S0 MI. vet Nichterscheine» dir Zettun- infolg« höher« Gewalt oder BetrtebSstSrim, besteht kein Anspruch auf L«f«ung.

Kurelzenprelr, Di, einspaltig« «tu«» Auftrag» IS» Mk. Bet

Keil« od« deren Raum »8 Mk., die Reklamezeile IVO Mk. MindeRdetrag Ateder-sluag Skrdatt. Bei Zahlung»»«»», ist der N abatt hinsLllig.

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WtSKßotA, Samstag d«, L7. 3a»««.

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Sonntaasgedanken.-

Ans Ziel geführt.

ES ist sehr gut, daß es dem Menschen nicht immer nach seinen Wünschen geht, Gott behält sich ein Votum bei ihm vor, und anstatt daß ein Mensch be­trübt sein sollte, daß ihm ein Posten abgeschlagen wird, sollte er sich freuen, daß Gott der Herr sich in

die Sache eingemischt. Hippel.

*

Wie auch' der Mensch drauf losstürmt, nie erreicht f er das Ziel, führt Gott es ihm nicht zu.

Grabbe.

Aufruf der württ. Regierung.

WTB. Stuttgart, 86. Jin. Dis württembergische StaatSregiemug erläßt im Anschluß a» dm Aufruf der Riich»regier««g z« Gunst«» der Sammlung für das Ruhr­gebiet folgenden Aufruf:

Die württrmberffsche Gtaatsreglerung schließt sich dem Aufruf, den der Reichspräsident «ud die Reichsn-ierusg gegen die französisch belgische Gewaltpolitik und für di« zäh« Abwehr des Einfalls in das Ruhrgebiet erlassen haben, an und bittet dringrnd um nachdrückliche Unterstützung dis an­geregten Hilfswerkei füc die Brüder und Schwestern im Rahr- grbiet. Möge das württembergische Volk mit seiner bis­herigen vo bildlichen Opferwilligknt das Seins zum sieg­reichen Durchhalte» in dem uns anfgezwnngenrn Kampf beitragen!

Spendet! wollen unter dem Namen .Schwäb's he Ruhr­hilfe" an die württembergische Notenbank in Stuttgart (Post­scheckkonto Nr. 4) eingesaudt werden.

Die biiherlgrn Einz>lsammelstrLe« werden gebeten, ihre verdienstvolle SaNimltätigk-it fortzusetz m und der» Ergebnis ebenfalls an die württembergische Noteabank zu überweisen.

Die Gaben und ihre Spender werden im , Staatranz." veröffentlicht werden.

Der StaatSp Lstdent wird das Gesamtergebnis aus Würt­temberg dem Vertranensausschuß für das deutsche Bolktopser übermitteln.

Stuttgart, den LS. Januar 1883.

Hieb«. Bolz. Graf. Keil. Schall.

Allstes l>» AlMzeS« md Meitieh««^

Berlin, 24. Jan. Mitten im Frieden haben srcm-H zöstsche und belgische Truppen deutsches Land besetzt^ unter Vorwänden, die niemand in der Welt über die / wahren Absichten täuschen. Mitten im Fri'' en habenZ sie Belagerungszustand und Kriegsrecht über deutschess Gebiet verhängt. Sie haben Beamte, weil sie, ihrer beschworenen Pflicht getreu, zum Reich hielten, ihres Amtes entsetzt und verhaftet und ihrer Heimat ver­wiesen, Unternehmer, die sich der unrechtmäßigen Ge­walt nicht beugen wollten, ins Gefängnis geworfen und vor ein französisches Kriegsgericht gestellt, direkte Eingriffe in Privateigentum vorgenommen und den Willen der freien Arbeiterschaft unter den franzö­sischen Imperialismus zu zwingen versucht. Alle diese Versuche find gescheitert an dem festen Willen aller Schichten der Bevölkerung, die in Treue zum Reich und zum Volk stehen. Alle Deutschen sind mit der Reichsregierung entschlossen, auch weiter für Frieden und Freiheit mit der Waffe des Rechts zu streiten.

In diesem Kamps muß unsere Sache siegen. Aber wenn sich auch das Recht durchsetzt, so werden doch von unserem schwergeprüften Volk noch weitere Opfer ge­fordert. Schwere Not kann hierbei entstehen, sowohl an der Ruhr, als auch im altbesetzten Gebiet und darüber hinaus im ganzen Deutschen Reich. Wir wen­den «ns an die deutsche Wirtschaft mit dem Aufruf, diese Not als gemeinsame aufzunehmen, abzuwenden und zu überwinden, mit dem Aufruf, die Herzen und die Hände zu öffnen für die erste Linderung, mit dem Aufruf, auch aus kargem Unterhalt zu geben, was möglich ist. Wer viel hat, schuldet viel! Aber es gibt keinen, der nicht auch an seinem Teil Schuldner ist. Wirtschaftliche Not wollen wir lindern und durch solche Taten unseres Volkes Ansehen stärken, um dem Ausland zu zeigen, daß sich unser Volk für Recht und Freiheit mit allen Kräften einzusetzen bereit ist.

Wir fordern daher die Arbeitgeber «nd die Arbeit» nebmcr aus, sofort für diesen Zweck Geldmittel rur

Verfügung zu freuen, ^ayrungen nehmen entgegen vre Reichsbank und ihre Nebenstellen, sämtliche Banken und Bankiers, Sparkassen und Genossenschaften unter der Bezeichnunggbuhrhilfe" (Abwehr des Einsalls in das Ruhrgebiet). Von den Arbeitgebern wirp er­wartet, daß sie vorangehend Opfer bringen in Höhe des Vierfachen der von ihren Angestellten und Arbeitern bereitgestellten Beträge. Unternehmer, die eine im Ver­hältnis zu ihrer wirtschaftlichen Bedeutung geringe Zahl von Arbeitern und Angestellten beschäftigen, wer­den gebeten, ihren Beitrag entsprechend zu erhöhen. Arbeiter, Angestellte und Beamte sollen ihrerseits zu­nächst den Verdienst einer Arbeitsstunde opfern. Uw, die "Mittel schnell unv reroungslos vereitzustellen, wird empfohlen, den entsprechenden Abzügen bei den Lohn- und Gehaltszulagen zuzusiimmen. Die Verein­barungen sind zweckdienlich unter Mitwirkung der wirt­schaftlichen Vertreter der Arbeitnehmer zu treffen.

Tie Arbeitgeber werden den Ertrag der gemeinsamen Opfer an die obengenannten Stellen überweisen. Die Verwaltung und die Verwendung der Mittel liegt in den Händen eines Verwaltungsausschusses, der von den Spi .s i-Verbänden paritätisch zusammengesetzt wor­den ist. Ueber die Annahme von Spenden und Le­bensmitteln ergeht durch die landwirtschaftlichen Or­ganisationen besonderer Aufruf.

Die Spiterverbände der Arbeitgeber »nd Arbeitnehmer.

Zur Lage.

. Der französ ische Krieg am Rhein und an der Ruhr hält das deutsche Volk in höchster Span­nung. So ungeheuerlich die Methoden der französischen Gewaltpolitik und des französischen Militarismus in unserer Zeit, mitten im Frieden, sind, sie haben sich nicht geändert seit Jahrhunderten. Die deutsche Geschichte vergangener Zeiten findet also in der Gegenwart ihre Wiederholung. Und das Betrübliche ist bei all den schweren Ereignissen, daß der Deutsche in seiner Gesamt­heit aus dieser Geschichte nichts gelernt hat. Ein Bis­marck hat die Franzosen besser gekannt und vieles vor­ausgesagt von dem, was nun emgetreten ist. Aber die deutsche Politik des Volksstaats von 1919 hat es nicht glauben wollen, bis es in der Gegenwart zur furchtbaren Wahrheit geworden ist: Frankreich bleibt dir Erb- und Erzfeind Deutschlands und trachtet dem deutschen Bolk nach seinem Leben. Der Internationalismus, der längst Bankrott gemacht hat, liebevoll gepflegt von deutschen Linkspolitikern, hat, getragen von der Idee der Mensch­lichkeit und des Weltbürgertums, wie er jedem Deutschen infolge seiner kulturellen und auch religiösen Einstellung anhaftet, mit zum tragischen Schicksal beigetragen. Und nur eine Hoffnung bleibt aus der Geschichte, daß das deutsche Bolk immer wieder, so oft es auch Frankreich mit Raub, Krieg und Knechtschaft überzog, sich auf- raffte und die Ketten der Fremdherrschaft unter unsäg­lichen Opfern von Gut und Blut abschüttelte.

Stehen wir an diesem Wendepunkte? Es hat den Anschein, daß sich das deutsche Volk aufrafft unter Führung der Regierung Dr. Cuno, um mit Ent­schlossenheit alle moralischen Mittel anzuwenden, um die Ziele der Gewaltpolitik Frankreichs zu vereiteln. Nicht durch Entscheidung des Schwertes und der Waffen, denn Deutschland ist entwaffnet und bettelarm. Auch an unserem finanziellen Ruin trägt Frankreich die alleinige Schuld. Wird es uns gelingen, mit diesen sittlichen Kräften den Sieg über die Gewalt der Franzosen davon- zutragcn? Diese Frage kann nicht mit einem klaren ,^Ja" beantwortet werden. Aber das eine steht fest, wir müssen das Letzte, was wir haben, das Recht, den deutschen Namen und die deutsche Treue einsetzen gegen Unrecht, brutale Gewalt und französische Vernrchtunaspläne. Darin ist das deutsche Volk einig. Und des­halb ist es opferbereit, sowohl die Deutschen am Rhein und an der Ruhr, die unter unsäglichen Opfern den Widerstand gegen die Fremdherrschaft mit Verweigerung der Dienstleistung gegen die Unterdrücker zu tragen ha­ben, als auch das unbesetzte Deutschland, das hinter den Brüdern an der Ruhr steht. Ernste und besonnene Ent­schlossenheit, nicht Hurrastimmung, beseelt das deutsche Volk, um seine nationalen Belange zu wahren. Opfer­mut, üvie ihn die deutschen Zechenleuer in schändlicher Gefängnishaft und gegenüber den Bedrückern mit stolzen deutschen Worten zum Ausdruck brachten, ist erforder­lich Es gilt die Lohnzahlungen und die Lebensmittel-

oerjorgung sllr vas neuvtgeßie Wevrek sicherzustellenl ^ Reichspräsident, Reichs- und Länderregierungen erlassen einen Aufruf zu einemDeutschen Volks­opfer", denn das arme Reich kann nicht alles leisten. Den Kämpfern an der Ruhr und am Rhein muß ganz Deutschland. Hilfe leisten. Hast Du Deine vaterländische Pflicht hierin getan? Versäume sie nicht, denn die Pflichten des Volksganzen' wiegen in der Lebensge­schichte der Völker stärker als die Einzelschicksale, ja, ihre Erfüllung bedingt das Wohl der Zukunft der nach­kommenden Generationen.

Wie stehts im Ruhrgebiet? Das Verhalten der Franzosen ist nicht so sicher, wie es nach außen scheint. Ihr Ziel, mit Gewalt das Ruhrgebiet von Deutschland >abzutrennen, ist geblieben. Ihre Truppensendüngen und ihr Eisenbahneraufmarsch beweisen es. UeLerdies findet es die Bestätigung durch die Verhandlungen der Re­parationskommission in Paris. Danach will Frankreich dre jetzigen Pfänder, die Kohlengruben im Ruhrgebiet, auf 2 Jahre beibehalten. Das Land soll zunächst wirtschaft­lich abgeschnürt und später dann auch politisch abge­trennt werden. Darauf sind alle Maßnahmen der Fran­zosen und Belgier eingestellt. Aber das Auftreten der Bedrücker ist nervös und unsicher durch den entschlossenen Widerstand der deutschen Ruhrbevölkeiung. Zu einer allgemeinen Arbeitsniederlegung oder zu einer völligen Stillegung des Verkehrs kam es bis jetzt nicht. Nur vereinzelt mußten diese Maßnahmen angemendet werden, um die Gewalt der Franzosen zu brechen. Dann wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Ungeheuerlich ist das Verhalten der Franzosen gegen deutsche Beamte, die des Landes verwiesen oder gefangen gesetzt wurden, weil sie an ihrem Vaterlnad nicht zu Lumpen werden wollten. Der französische Militarismus richtet sich da­bei sogar gegen Frauen und Kin der, die des Va­ters und Ernährers beraubt oder mit diesem der Aus­weisung verfallen. Und all dem sieht dieKulturwelt Europas und Amerikas tatenlos zu! Die Liste der - Ausgewiesenen zeigt bereits über 20 Familien der ober­sten Regierungsbeamten im Rheinland und Ruhrgebiet und die Zahl der Verhafteten beträgt eher mehr. Der Prozeß" in Mainz gegen 6 Industrielle bleibt für, Frankreich ein Schandmal, noch mehr die Verurteilung zweier Beamter zu Gefängnisstrafen. Der jubelnde Emp­fang der heimkehrenden Zechenleiter im Ruhrgebiet zeigt, wie stark und einig das Volk in der Not ist. Selbst die Engländer konnten in Köln den deutschen Männern ihre Hochachtung nicht versagen. Unter der Fremdherrschaft hat sich gezeigt, daß die deutschen Männer noch nicht ausgestorben sind und daß die deutsche Treue noch lebt. Die Arbeiterschaft der Ruhr verdient be­sondere Anerkennung, daß sie geschlossen bis auf we­nige Kommunisten zur deutsche^ Einheitsfront steht und in ihrer Hand liegt in der Tat die Abwehr deS Einfalls.

Schwere Tage und Wochen stehen den Deutschen an der Ruhr bevor, ja dem ganzen deutschen Voll, denn jeder Deutsche ist von den Franzosen an Freiheit, Besitz und Leben bedroht. Die französische Gewalt-^ Politik macht einen nach dem andern von. uns arm. Hunger und Not ziehen in Deutschland um». Teuerung im Uebermaß, aber drunten an der Ruhr kon« nren dazu Mord, Totschlag, Verhaftung, Ausweisung, Raub ohne Ende. Der Reichsfinanzminister hat in» Reichstag dieser Tage das alles restlos enthüllt und den Friedensstörer Europas an den Pranger gestellt, zu­gleich die trostlose Finanzlage Deutschlands, die jede Reparationsleistung unmöglich macht. In der Haupt­sache.fand er die Billigung des ganzen Reichstags: im Widerstand gegen die französische Gewaltpolitik. Und die­ser Widerstand zeigt sich bei den deutschen Eisenbah­nern, den deutschen Bergarbeitern und allen Schichten der Bevölkerung des Ruhrgebists und wird Frankreich noch mürbe machen, daß es abläßt von Gewalt und auf den Weg der Verhandlungen zurückkehrt. Dazu hat sich auch die deutsche Regierung bereit erklärt, so­bald die Zerstörer und Räuber zurückgehen und die Ver­träge und Abkommen achten. Den deutschen Protesten und Einsprüchen gegenüber zeigt freilich der hochmütige Poincare die lächerlrche Fratze des Siegers an der Ruhr, desHelden" gegen ein Volk ohne Waffen und Macht.

Das Ueberraschende an diesem Kriegszug ist, daß England sich zurückhält, ja, daß eswohlwollende" Neutralität übt gegenüber den räuberischen Verbündeten. Bonar Law ließ zwar durch die oberste englische Justiz-