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Aussichten des deutschen Widerstandes. ^

ueberall wird die Frage erörtert, wie der Streit mit i

.Frankreich enden soll. Als das einzig Sichere steht zur- ^

Mit fest, daß wir unter keinen Umständen nach- j >jgeben dürfen. Denn falls wir uns der französischen ? Mewalt beugen, sind wir verloren. Diese Ueberzeugung, f Verbunden mit der anderen'daß unsererseits alles getan ^ fwurde, was billiger- und gerechterweise von Deutschland »verlangt werden konnte, ist es auch, was die unerwartete f Stärke, des deutschen Widerstandes erklärt. Aus dieser s Ueberzeugung haben sich denn alle Parteien hinter die f Regierung gestellt. >

Durch den Widerstand des deutschen Volkes wurde bis f .jetzt schon manches erreicht. Frankreichs Ziel war es, die § Besetzung des Ruhrgebietes möglichst geräuschlos voll- s Humen zu lassen und der Welt vorzutäuschen, es handle i -stich nicht um eine militärische Aktion, sondern um ge- l siechte wirtschaftliche Maßnahmen. Poincare spricht sei- z Mein Vorgehen immer noch den militärischen Charakter E ob: aber die ununterbrochene Folge von Gewalttaten und - Ni'chlsbrüchen redet eine vernehmliche Sprache. Sie j folgen dem ersten Schritt der französischen Regierung s mit innerer Notwendigkeit, sobald sich Deutschland folge- - richtig auf den Rechtsstandpunkt stellt. Was sich bisher j inl Ruhrgebiet ereignet hat, vermochte tatsächlich den , Schleier zu zerreißen, wie es sich Deutschland in seinen f Noten an Belgien und Frankreich zur Aufgabe gemacht s hat. Kriegsgerichte, Verhaftung von Privatpersonen und is Beamten, Erschießen von Menschen, .das Nachschieben s immer neuer Truppen die Zahl von 200000 Mann f ist überschritten, Beraubung der Banken, Raub von s Zügen und Schiffen, ähnlich wie bei den Seeräubern s früherer Zeit, das ist genug, um Frankreich in f den Augen aller übrigen Nationen zu beschmutzen, s

-Bon einer wirtschaftlichen Aktion kann keine Rede mehr l sein. ^

Die vergangenen Wochen haben in Deutschland den f Widerstand nicht erlahmen lassen. Im Gegen- s

teil; sie haben den Willen zur Abwehr nur ge- ^ steigert. Die Einigkeit ist stärker denn je. Die Maß- r nahmen der Regierung werden wirkungsvoll unterstützt i durch das Vorgehen privater Kreise. Viele Industrien s haben die Geschäftsverbindung mit Frankreich gelöst, i Noch mehr muß geschehen. i

Auch in Frankreich sind die Wirkungen des deut- ^ scheu Widerstandes zu verspüren. Man gibt offen zu, daß s man sich verrechnet hat. Die Oeffentlichkeit wird f in inspirierten Artikeln auf einen langen schwierigen k Kampf vorbereitet, der bezeichnenderweise mit dem ? Schützengrabendienst verglichen wird. Es ist merkwürdig still geworden mit den vielen Prophezeiungen, die man, man vorher an die Besetzung des Ruhrgsbiets geknüpft hat. Auch in den übrigen Ländern scheint man noch nicht begriffen zu haben, worum es sich handelt. Es ist k bedeutsam, daß jetzt in England auf die Gefahr hin- ; gewiesen wird, welche für die englische Industrie ent- S steht, sobald das Unternehmen Poincares, die Vereinigung von Kohle und Erz durch die französische Industrie, derart hervortritt, daß die englische Industrie für immer vom Festland ausgeschlossen wäre. InItalien bemüht man sich eifrig um eine Vermittlung. Mit guten Grün­den; denn wenn das Ruhrgebiet die unbestrittene Beute ; Poincares bleibt, ist Italien hinsichtlich der Kohle von f Frankreich abhängig. - f

Für die Lösung des Konfliktes sind zwei s Dinge besonders bedeutsam: Einmal die Ueberzeugung, i die man jetzt auch im Ausland gewonnen hat, daß man j die Deutschen nicht länger als Geduldslämmer ansehen Z darf, die alles unterschreiben und alles erfüllen, sondern,^- daß sich vielmehr in Deutschland ein neuer starker , Geist d es Widerstandes geltend macht, mit dem t man in Zukunft wird mehr rechnen müssen, als man , es in der Vergangenheit mit den deutschen Protesten ge- ^ tan hat. Wichtig ist sodann die Lage, in die sich Frank- z reich durch seinen Rechtsbruch hineinmanöveriert hat. s Der Versailler Vertrag, der von Frankreich gebrochen j wurde, ist nicht von Frankreich und Deutschland unter- f schrieben. Bis jetzt haben sich allerdings die übrigen Staa- ) ten ihrer Pflicht als Garanten des Versailler Vertrages ! nicht erinnert. Es dürfte für die Zukunft doch nicht un- » wichtig sein, daß Frankreich durch den gegenwärtigen i Vertragsbruch schließlich- auck die Interessen vor anderen t

Vertragspartner erheblich schädigt. Bis zu einem Ein­greifen dieser hat es noch gute Weile.

In Deutschland ist man sich jedenfalls dessen bewußt, daß wir gegenüber Frankreich zunächst allein stehen. Es wäre' falscher Optimismus, aus fremde Hilfe zu hoffen. Dieser Tatsache ist man sich, wie dieA. P." schreibt, in den maßgebenden politischen Kreisen -und in der Gesamtbevölkerung bewußt, und um so höher ist das feste Ausharren in der Abwehr gegen die französische Raubpolitik einzuschätzen. Ein Aushar­ren, das nicht geschwächt wird durch die Erkenntnis, daß wir in diesem ungleichen Kampfe völlig allein stehen.

Me Lage im NuhrgebieL.

Tic ««stimmige Rechnung. Das große Stehlen. - Die Pläne der Reparationskommission.

Mit 40 Ingenieuren wollte Frankreich das deutsche Industriezentrum wirtschaftlich -in seine Gewalt bekom­men. Es hat unterdessen weitere Hunderte nachgeschickt und ein Heer von 260000 Mann zu denwirtschaft­lichen Maßnahmen". Nur der Dümmste kann dabei noch an diefriedlichen und wirtschaftlichen Absichten" Poin­cares glauben. Tie Schüsse in Bochum auf wehrlose Menschen, die Bajonette der Soldaten gegen Beamte und Arbeiter, die unsinnigen Verhaftungen und Ausweisungen gegen pflichttreue Beamte und deutschfühlende Männer haben der Welt gezeigt, daß Poincare dem-Ruhm eines Ludwig XIV. und Napoleon I., die Deutschland ausraub- tcn und knechteten, nachstrebt. Die modernen Räuber stehlen Kohlen und Geld, nehmen Privateigentum und Wälder der Gemeinden, drohen mit Biehreauisitioven und alt dem, was tue beutegierige Franzosenherrlichkeit braucht. Sie führen den Raub ins Völkerrecht ein, ob- .wohl sie diesem im Friedensvertrag zugestimmt und eine Institution Völkerbund genannt cingeführt haben, die die Wahrung der Völkerrechte zur Aufgabe hat. Es wäre zum Lachen, dieses räuberische Größenwahnsinns­getue, wenn wir nichß davon betroffen wären.

Die Rechnung Poincares stimmt nicht, auch wirt­schaftlich nicht. In den 12 Tagen seit der Besetzung hat Frankreich rund 300000 Tonnen weniger Reparations­kohle erhalten. Was es auf dem Wasser erbeutete, ist bitter wenig. Die Jngenieurkommission hat bisher noch nichts geleistet und kann auch die 5000 deutschen Inge­nieuren nicht ersetzen. Die französischen Maßnahmen versagen. Sie verhaften und enthaften. Sie besetzen Zechen und müssen vor der Arbeiterschaft weichen. Jeder Tag des Raubzugs kostet Milliarden und dabei kommt nichts heraus. Jetzt gilt es zu zeigen, wer es länger ausMlt. Schon liegen Werke still. Selbst die polnischen Bergarbeiter haben sich für ihren verhafteten Chef, Fritz Thyssen, eingesetzt. Die Eisenbahnen fangen an zu stocken. Die Ablieferung von Kohlen ins unbesetzte Deutsch­land klappte bisher und die Räuber waren nicht im­stande, sie zu hintern. Beamte und Arbeiter hal­ten die deutsche Sache und das Schicksal des Ruhrgebiets in der Hand. Sie zeigen eine geschlosst ne Front und hinter ihnen steht einmütig das deutsche Volk. Der Reichskanzler hat dem Vertreter derKöln. Ztg." deutlich gesagt: Nichts kann Reich und Rheinland trennen. Keine deutsche Regie­rung kann und wird das Rheinland preisgeben.

Die Spekulation der Franzosen auf den linken Flügel der Sozialdemokratie schlägt fehl. Man hofft in Parts im­mer noch, das Kabinett Cuno zu stürzen, eine deutsche Re­gierung zu finden, die nach dem Rezept von Weimar auf Unterzeichnen" sich einigen wird. Auch diese Poiucare- sche Rechnung hat einLoch" wie die außenpvliti- s ch e, denn weder Italien noch England ließen sich in das Abenteuer hineinziehen. Lloyd Ge*rge, der kürzlich zu Frankreichs Vorgehen in der Presse Stellung nahm, schreibt: Es mag verlockend für Frankreich fein, Deutsch­land in völlige Ohnmacht zu versetzen. Aber die Hoff­nung auf Deutschlands Zerfall hat schon den dritten Napoleon in den Untergang gelockt. Noch einmal lockt sic Frankreich in das sichere Berhäng- nis. Nichts kann die Deutschen dauernd getrennt hal­ten, und niemand weiß, was geschehen wird, wenn ein tapferes Volt von 60 Millionen sich der völligen Vernich­tung gegenübersteht. Kein Volk, das an nationale Selb­ständigkeit gewohnt war, hat jemals lange fremdes Joch getragen. Der Sckritt des Reichskanzlers Cuno kündiat

S das Erwachen des Geistes der Empörung an, der sicher ! an Kraft zunehmen wird. Früher oder später wird er ? sich ungehemmt äußern, und Deutschland wird unver-

f merklich zu verzweifelten Schritten getrieben werden-

^ Als die französischen Truppen auf Essen marschierten, s begannen sie eine Bewegung von den weitestreichenden s und vielleicht furchtbarsten Folgen, die seit vielen Jahr- z Hunderten in Europa beobachtet worden ist.

ß Der alte bittere Gegner Deutschlands,-Lloyd George, ! sieht also weiter. Und aus En gland wird nun durch D die Justizbehörden bestätigt, daß Frankreichs Ruhr- r aktion einen Bruch des Versailler Ver- k trags darstelle. Also außenpolitisch für Frankreich ein s Fiasko!

i Umso mehr müssen wir im Innern dafür sorgen, selbst j in den schweren kommenden Zeiten in Einigkeit und t Notgemeinschaft durchzuhalten. Die nun r allerorts cingeleitete Sammlung zugunsten der r deutschen bedrängten Brüder im Ruhr- s gebiet legt für jeden die Verpflichtung auf, das Seine ! beizustcuern, daß den Brüdern im Rheinland und West- f falen in ihrem Kampfe fürs Reich beigestanden wird.

^ Poincare, der gerissene Advokat, merkt wohl, daß es f mit seiner Aktion nicht gut steht. Der bevorstehende Ge- s neralstreik der Arbeiterschaft 20 Zechen streiken be- t reits wird ihm das noch mehr zeigen. Darum will er f die Reparationskommission an seinen Aben- z teuerwagen spannen. Der französische Plan Zieht wohl k ein Moratorium für Deutschland vor gegen Gegen- ? leistungen, die man aus dem Ruhrgebiet ziehen will, x Zunächst sucht man verdeckt aus dem Ruhrgebiet ein j neues Saarland zu schaffen mit Zollinie und, wirtschaft- j lich autonomer Organisation und womöglich neuer Geld- ^ Währung. Aber die Beratungen der Reparationskom- l Mission kommen nicht vom Fleck und es wird noch einige ^ Tage gehen, bis man sicheres über die Beschlüsse erfährt, s So ganz nach Poincare wird das Rezept doch nicht aus» < fallen... ' .

Der Krieg im Nuhrgebiet.

r Gegen UeScrgrifse der Nheinlandtommission. s Berlin, 23. Jan. Die deutschen diplomatischen Ver« r treter in Paris, Brüssel, London und Rom sind an» l gewiesen worden, den Regierungen, bei denen sie be» ' glaubigr sind, eine Note zu übermitteln, in der eS heißt: Tie Rheinlandkommrssion hat unter dem 13. und 18. Januar Verordnungen für das besetzte Rhein­land erlassen, worin die Kohlenverteilung geregelt unds ! die Beschlagnahme der Kohlensteuer, der Ein» « und. Aus fuhr ab gaben, sowie der Einkünfte aus « den fiskalischen und kommunawn Waldungen an- ! scheu Behörden und Beamten unter den unmittelbaren t geordnet wird. Tie angeordnete Unterstellung der deut-- i Befehl der Rheinlandkommission und das Verbot ihrer ! Anweisung durch deutsche Behörden außerhalb des be- ! setzten Gebietes verstößt gegen die ausdrücklichen Be- r stimmungen des Artikels 5 des Rheinlandabkommens,

? wonach die Zivilverwaltung der Provinzen, Regie- s rungsbezirke usw. in der Hand der deutschen Behörden i bleibt und wonach diese Verwaltung nach den deut- s scheu Gesetzen und unter Leitung der deutschen Regie- i rung weiterbesteht. Durch den Erlaß dieser Berord- i nungen hat die Rheinlandkommission den Rechts- . boden, auf dem ihre Stellung beruht, verlassen, r Sie hat unter schwerster Verletzung der Verwaltungs- r und Finanzhoheit des Deutschen Reiches und der be- r teillgten deutschen Ländern sich auf das Gebiet des k militärischen Vorgehens begeben, das gegenwärtig von z der französischen und der belgischen Regierung unter l Bruch des Völkerrechts und des Vertrags ? von Versailles betrieben wird. Die an die deut- s scheu Beamten und Behörden unter Androhung schwer- i ster Strafen ergangene Anweisung zur Mitwirkung bei k diesen Maßnahmen bildet eine unerhörte Zumutung, s Selbst im Krieg gilt es als unabänderlicher RechtS- s satz, daß die im Okkupationsgebiet befindlichen Landes- L behörden nicht zur Mitwirkung bei der Durchführung j von Maßnahmen gezwungen werden dürfen, die ge- , gen die eigene Regierung gerichtet sind. Daher haben s die Regierungen des Reichs und der beteiligten Länder j ihre Beam-,n daraufhingewiesen, daß jene Befehle, f weil sie im Widerspruch zum Rhcinlandabkommen ste- j hen. rechtsunwirksam sind und daß ihnen keine - Folge gegeben werden darf. Schließlich wird ; noch gegen die Mitwirkung eines ita iemschen Ver- l treters bei den Beschlüssen der Kommission Einspruch i erhoben.

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