kaum sein. Man beabsichtigt vre Schaffung einer Zollgrenze zwischen dem Ruhrgebiet und dem übrigen Deutschland, wodurch eine jährliche Einnahme vou 1 Milliarde Goldmark erzielt werden würde. Diese Summe solle in Uebereinstimmung sein mit den von den französischen Experten auf Grund der produktiven Ziffern Deutschlands für die letzten 3 Jahre abgegebenen Erklärungen. Man nimmt an, daß nur die Hälfte der im Umkreis des Ruhrgebiets befindlichen Truppen zum Schutze der französischen Zollbeamten herangezogen zu werden brauchen. Tie französischen Sachverständigen erwarten außerdem noch vor Ende dieser Woche eine Note aus Berlin und wollen aus diese Weise die deutschen Absichten hinsichtlich der Reparationszahlungen für Januar kennen lernen.
Für Aufhebung der Kapitulationen.
Lausanne, 27. Dez. Der amerikanische Vertreter Child hatte eine Unterredung mit Jsmed Pascha. Die amerikanische Regierung soll gegen die Aufhebung der < Kapitulationen nichts einzuwenden haben, kann jedoch die türkische Versicherung, daß den Ausländern in der Türkei die gleichen Rechte gewährt würden wie den ottomanischen Bürgern nicht als genügende Sicherheit anerkennen. Die amerikanische Regierung schlage die Einsetzung gemischter Gerichtshöfe vor.
Englands Vertretung auf der Pariser Konferenz.
London, 27. Dez. Es wird mitgeteilt, daß der Minister des Innern, Sir Philipp Greame Bonar Law auf seiner Reise nach Paris zur Konferenz der Premierminister begleiten soll. Sir Greame ist der Vertreter des Schatzkanzlers Baldwin, der sich heute nach den Vereinigten Staaten einschifft.
Harding und die Vorschläge des Senators Borah.
Paris, 27. Dez. Die Meldungen über das Verhalten des Präsidenten Harding zu dem Vorschlag des Senators Borah, eine Weltwirtschaftskonserenz einzuberufen, sind widersprechend. Der einen Meldung zufolge würde Präsident Harding den genannten Vorschlag unbeachtet lassen, selbst wenn er im Senat zur Sprache gebracht werden sollte. Nach einer anderen Meldung von gut unterrichteter Seite würde Präsident Harding den Vorschlag annehmen, jedoch unter folgenden Vorbehalten: 1. Die Vereinigten Staaten betrachten sich nicht durch die getroffenen Abkommen und auch nicht durch die Verpflichtungen des Versailler Vertrages als gebunden; 2. die Vereinigten Staaten lehnen es ab, eine Annullierung der alliierten Schulden ins Auge zu fassen; 3. die amerikanische Regierung darf nicht um eine europäische Anleihe angegangen werden. Unter diesen Bedingungen würde Präsident Harding auf die Einberufung der Konferenz einaehen.
Eine neue Denkschrift Ennos in Paris?
Paris, 27. Dez. Eine Havasmeldung aus Berlin besagt, daß Reichskanzler Cuno am 31. Dezember in Paris eine Denkschrift vorlegen will, nach der die industriellen, finanziellen, landwirtschaftlichen und Handelskreise Deutschlands bereit wären, die Garantie für eine Anleihe zu übernehmen, falls die Reparationsschuld Deutschlands auf eine bedeutend niedrigere Summe als die im letzten Zahlungsplan festgelegte reduziert und außerdem Deutschland ein Moratorium für mehrere Jahre bewilligt werde und zwar sowohl für die Zahlungen in Gold, wie auch für die Sach- lieferungen, außer den für die Wiederherstellung der zerstörten Gebiete bestimmten Lieferungen. Die auswärtige Anleihe werde vollständig Frankreich und Belgien zur Verfügung gestellt werden.
Die vermittelnde Lösung der Reparationsfrage.
Paris, 27. Dez. Ueber die vermittelnde Lösung der Reparationssrage, über die zwischen Baris unvj London verhandelt wurde, berichten französische Blätter noch folgendes: Der Grundsatz „Kein Moratorium ohne Pfänder" soll von London angenommen worden sein, aber die Art der Pfänder gibt
O LerelentS». M
Schafft eine lüchtize kerngesunde Jugend, daun schafft ihr ein kerngesunde» Volk.
E. Hartwich.
Rheinlandstöchter.
Roma« von Tiara viebig.
(100) (Nachdruck verboten.)
„Nerval-
Sie wendete ihm voll das Gesicht zu, der plötzliche Sonnenstrahl spielte darauf in goldenen Reflexen. Wie geblendet starrte der Mann sie an; von einem törichten, sinnlosen Gefühl ergriffen, streckte er die Arme nach ihr -aus. „Helsen Sie mir!".
Sie sah zu ihm herunter, ihre Augen trafen sich — ein langes Jneinanderwurzeln. „Kannst du vergeben?" -sprach der eine Blick. Und der andere: „Ich habe vergeben!"
„Ich verzage sonst", sagte Ramer unwillkürlich laut. Und dann mit einem schmerzlichen Gefühl, voll Lust und Schmerz zugleich: „Ich habe Sie wiedergesehen, — es ist so schwer zu leben — ich muß mich vor vielem fürchten — werde ich unterliegen oder siegen?!"
„Siegen!" Ihre Stimme hallte übers Wasser.
„Auf, auf", sagte sie kurz, wie man zum Kampf an- feuert. „Nur nicht schwach werden und verzagen an sich selbst! Voran, Herr von Ramer —" sie warf die Haare zurück, die ihr der Wind ins Gesicht fegte — „schlagen Sie nieder, was sich Ihnen in den Weg stellt, Sie müssen durch. Es ist oft schwer." Sie biß die Zähne zusammen, ein freudiger Glanz verschönt« ihr Gesicht. „Aber man kommt durch. Nur Mut!"
Ramer schloß schwindelnd die Augen, dann öffnete er sie wieder schnell, sie saugten sich an ihrem Bilde fest. Da stand sie, frei und befreiend, mutig und ermutigend, Weib und Heldin! Es war ihm, als müsse er aus die Knie sinken. Eine starke Luft strömte ihm von ihr entgegen, herb wie in deutschen Tannenwäldern, aber voller Kraft, jeden Pulsschlag belebend. .
noch Anlaß zu Meinungsverschiedenheiten, da die englische Regierung allen Maßnahmen abgeneigt bleibt, die nur auf dem Wege der Gewalt zu erreichen sind. Die französische Regierung soll nun eine sogenannte vermittelnde Lösung vorgeschlagen haben, die nicht ein Moratorium von längerer Dauer, sondern eine Reihe von Stundungen vorsieht. Jeder einzelne Aufschub sei davon abhängig gemacht, daß die Bedingungen, die für die frühere Stundung gestellt worden waren, erfüllt seien. Werde das Deutsche Reich diesen Bedingungen nicht entsprechen, so sollen nach der Aire Rondelle Sanktionen in .Anwendung kommen, die sich aut omatisch-v er sch är fen. Die Mitteilungen der Pariser Zeitungen über diesen vermittelnden Vorschlag sind wahrscheinlich nichts anderes als Kombinationen aus den Kreisen jener französischen Jndustriegruppe, die aus sehr egoistischen Gründen über die deutsche Kohlenproduktion Macht gewinnen wollen.
Absichtliche Verfehlungen Deutschlands.
Paris, 27. Dez. Die Reparationskommission hielt gestern eine Sitzung ab, über die bisher keinerlei Bericht ausgegeben wurde. Wie der Pariser Vertreter der „Times" erfährt, ist in dieser Sitzung mit einer Mehrheit von drei Stimmen gegen eine eine absichtliche Verfehlung Deutschlands in der Frage der Bauholzlieferungen ausgesprochen worden. Dem genannten Blatt zufolge soll der englische Vertreter, Sir John Bradburh, gegen diese Erklärung wstimmt haben. Sir John Bradbury soll Paris ver- assen haben, um sich noch London zu begeben.
Tie französischen Kommunisten gegen die Rnhrb< mg.
Paris, 27. Dez. Die „Humanite" veröffentlicht einen Aufruf der französischen kommunistischen Partei gegen den Plan einer Besetzung des Ruhrgebiets. Darin heißt es: Die französische Bourgeoisie will, um sich zu retten. Deutschland zum Zahlen zwingen. Deutschland kann nicht zahlen. Für das französische Komitee der Hüttenwerke ist das eine ausgezeichnete Angelegenheit, die Hand auf die Ruhrkohle zu legen. Diese Kohle ist ihm wertvoll, um die notwendigen Erze billiger zu verarbeiten und um seine Metallherrschaft über' Europa auszurichten. Das industrielle England fühlt sich durch diese Absicht bedroht und widersetzt sich der Ruhrbesetzung. Das ist der Kampf zwischen den französischen und englischen Industriellen, die beide auch gleichzeitig ihren Einfluß im Orient ausdehnen wollen. Die Besetzung des Ruhrgebiets durch die französische Armee und auch die bloße Drohung einer solchen Besetzung erschüttern den Kredit Deutschlands und rufen einen neuerlichen Sturz der Mark hervor. Dieser Sturz des deutschen Geldes, der nicht durch eine gleichzeitige Erhöhung der Löhne wettgemacht werden rann, verschärft das Elend der deutschen Arbeiterschaft und ermuntert die Arbeitgeber in Frankreich uttd der ganzen Welt zu einer Verschärfung ihrer eigenen arbeiterfeindlichen Haltung. Nieder mit der Ruhrbesetzung. Es lebe das französisch-deutsche Proletariat!
s.
Ass 5tadt und Land.
Mleurter«!, rs. Dezember 1WS.
* UeHertritz«« wurde den Postanwärterinnm Luise Wieland und Krida Meyer, dride beim Postamt Altevsteig, eine Pop bediebSaiststrntev stelle daselbst.
Astgem. Ort».(vetirk».)KeO«ke»kaffr Nagold. Am letz, te» Samtlaguvchmitlag tagte im RarhauSsaal in Nagold der Purschuh der Kaffe. Er besohle sich mit dem «euesten Relchrgesetz über eine G> Höhung der Grundlöhne, wornach die Kaffe« zu eirer Heraussetzung de» Höchstgruudlohu» auf 800 Mk. verpflichtet unk zu «iuer Erhöhung auf 1800 Mk. berechtigt find. Der Vorstand der Kaffe stellte bei dem
Burschuß den Antrag, auf 1. Januar 1983 de« «iedersteu Grundloh» auf SO Mk. (seiih r SO Mk.) und de» Höchst- grundlehn auf 1800 Mk. (bisher 800 Mk.) fefizus tzm und 10 Lohnhufe» einzusühre». Diesem Antrag stimmte der Ausschuß einstimmig zu i« der Erkenntnis, daß «S notwen- big ist, die Grundlöhne den Laglöhnen der Arbeiter, die heut« schon größtenteils den Betrag von 1800 Mk. überschritten haben, auzupaffe». Die au» den neuen Gruud- löhuen sich ergebenden Beiträge und Leistungen find aus dem Anzeigenteil ersichtlich. (TS wird gebeten, die Tabelle süSzuschoeil rn, da neue Tabelle« nur in beschränktem Nm- fauge gedruckt werden.) War die Krankengelder anbelangt, so hat der Gesetzgeber zur Schonung der Kaffen, jedoch zum Nachteil der Bei sicherten bestimmt, daß in den ersten sechs Wochen «ach Einführung der neuen Grundlöhne (also bis 10. Februar) nur die Krankengelder an» den allen Grundlöhnen gewährt werden dürfen. Da Grundlohnerhö Hungen nur auf Grund eine» ReichSgesrtzeS, da» bisher in vierteljährlichen Abständen erschien, durchgeführt werden können, außerdem monatliche Aendrrungeu des Gmrdlöhne au» ver- waltungStrchnischen Gründe» fast ausgeschlossen find, welcher Umstand im Gefolge hat, daß während einer Vierteljahr» die Einnahmen der Kaffe säst gleichbletbend find, «ährend die Ausgaben sich von Monat zu Monat bedeutend ste'grrv, hat der Kasse«Vorstand an Hand von Berechunugen der Kaflen- verwallnng bei dem Ausschuß beantragt, ab 1. Febrrar 1983 den Beitrogssuß von 7.S aus 8,8 Proz. z» erhöhen. Der Kaffenvorstand ging davon aus, daß eine prozentuale Erhöhung der Briiröge sich nicht vermeiden lasse, wenn die bei der Kaffe eingesührte» Mehrleistungen (Familienhilse etc.) bribehaltrv werden wolle. Dozu kommt, daß der gesetzlich »orgeschriebem Reservefonds so klein ist, doß eine beträchtliche Siä kung derselben im Jutenffe der Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Kaffe dringend notwendig ist. Während nn« in der Anssprach« verschieden« AuSschußver- trete« für eine Beitragserhöhung aus 8,5 Proz. eintrate« und nur der AuSschußvoi sitzende sich dagegen wandte, ergab die auf Geilen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer getrennt vsrgenowmens Abstimmung die Ablehnung des A-IragS, weil nicht in beiden Gruppen Uebereinstimmung erzielt wurde, (dafür waren 3 Arbeitgeber-, 18 Arbeitnrhmervertreter,! dagegen waren 4 Arbeitgeber-, 11 Arbeitnehmeroertreter. Zum Schluß wurde der Beitrag für kleinere und größere Heilmittel für die Versickerten ans 8000 und für die Familien- angehörige« aus 1000 Mk. erhöht. . -r.
— Ermäßigung beim Steuerabzug vom Arbeitslohn.
Ab 1. Januar 1923 ermäßigt sich der Steuerabzug von 10 Prozent des Arbeitslohnes für den Steuerpflichtigen selbst bei Monatslohn um 200 Mk., bei Wochenlohn um 48 Mk. und für den Arbeitstag um 8 Mk., für die Ehefrau ebenfalls um 200 bzw. 48 bzw.
8 Mk., für jedes minderjährige Kind um 1000 bzw. 240 bzw. 40 Mk. und für die sogenannten Werbungskosten um 1000 bzw. 240 bzw. 40 Mk. Außerdem kann das Finanzamt auf Antrag den Ermäßigungsbetrag noch erhöhen, wenn der Steuerpflichtige nachweist, daß die Abzüge den Betrag von 120 000 Mk. im Jahr um mindestens 10 000 Mk. übersteigen.
— Bewertung der Sachbezüge beim Steuerabzug vom Arbeitslohn. Mit Wirkung vom 1. Januar 1923 an werden in Württemberg und Hohenzollern für den Steuerabzug vom Arbeitslohn veranschlagt: die freie Unterkunft und Verpflegung bei männlichen Arbeitnehmern mit 300 Mk. für den Tag, 2000 Mk. für die Woche und 9000 Mk. für den Monat, bei weiblichen Arbeitnehmern 240 bzw. 1600 bzw. 7000 Mk.; die freie Verpflegung ohne Wohnung bei männlichen Arbeitnehmern mit 285 Mk. für den Tag, 1900 Mk. für die Woche und 8550 Mk. für den Monat, die freie Wohnung samt Heizung und Beleuchtung mit 15 Mk. brw. 100 Mk. bzw. 450 Mk.
SWW
„Voran; - Hane ge das gesprochen oder er?t
Der reine Wind wehte das Wort um sie her und trug es über ihre Häupter.
Der Mann faßte nach des Mädchens Hand. „Können Sie mich verlassen?! Nein, Sie können es nicht, Sie dürfen es nicht! Nelda, geh du voran, dann kann ich folgen!"
„Ich warte. Zeigen Sie sich tapfer!" Sie drückte ihm fest die Hand und lächelte ihn an. „Und nun voran, rudern Sie, wir müssen eilen!"
Der Nachen schoß übers Wasser. Nun legten ste an?
,schweigend sprang sie ans Ufer, er ihr nach.-
, Neue Wolken zogen herauf, neue Regenschauer vertagten die Sonne, aber ste kehrte wieder und wiedr. In Nebel und Wasser spiegelte sich ihr leuchtendes Bild.
> Hell! Da steht er endlich überm Rhein, der Regen- Dogen, hingeweht in duftigen Farben, und doch festen Fußes, diesseits des Ufers und jenseits. Er ist wie ein Tor, durch das Schifflein gleiten auf vergoldeten Wellen.
Achtund-zwanzigstes Kapitel. ,
„Heihoh, unsere Eifel! Hallo!
Die Berge Hallen wider von dem kräftigen Ruf. Zwei Menschen sind's, die da oben stehen ans dem höchsten Gipfel und hinabschauen durch ein Gewirr von dunklen Tannen und gelbem Laub in schrundige Felsspalten. Unten rauschen schäumende Bergwasser.
Die Sonne ist im Sinken. Zögernd steigt ste drüben hinter die runde Bergkuppe, purpurner ftzrbt sich das bräunliche Heidekraut und die Stämme roigoldner. Sie kann sich nicht trennen. Unten im Tal ist schon Dämmerung, hier oben noch ein Meer von Licht. Wie gebadet in Gold sind die beiden Menscher» weithin sichtbar stehen ihre Gestalten im Äther — ein Mann und eine Frau. Der Mann ist alt, sein weißes Haar flattert in der herben Abendluft. Sie scheint noch jung, das Helle Kleid spannt sich über kräftige Formen, ihr Gesicht ist frisch.
Es ist längst kein Sommer mehr. Die Buchen haben buntes Laub und werfen ein Blatt nach dem andern ab? wenn die Sonne sinkt, webt's herbstlich kühl. Es raschelt im Gras, Tanperlen fallen nieder, weiße Nebel huschen in den Schluchten und legen sich weich und zärtlich den Bergen an die Brust. Bald ist's dunkel im Tal. Nur- der große Sonnenball steht noch hinterm Gipfel, röter
wird der Himmel um ihn und röter, Wölkchen flattern Mß
und schwimmen davon, lange goldne Bänder schlängeln sich hinter die grauen Felsspitzen. ^
„Hah!" Nelda Dallmer breitete die Arme aus, 'al? wc site sie eine Welt ans Herz schließen, ihr Gesicht strahlte im Widerschein des Abendrots. „Onkel, wielschön das ist! Ft.ich nur, die Luft, wie rein, w ie köstlich Ift-Dio geht einem (durch und durch.: Und steh nur, sieh)-jetzt hat dies groste -Tanne drüben einen ganz goldcnen-Wipfell Wie die düstren grauen Felsen angeglüht sindM sie lachen ordentlich. . Ach, und der Himmel! Man möchte sich hin- einstürzen und ertrinken- in dem Meer/:von Wonne. Onkel!" --Sie sprang ans den Mann zu-und'schlang die Arme um ihn. Wie ein Kind hing das große Mädchen au seinem Halse. > - ' ^ -
„Fühlst du's denn mit mir, Onkel Konrad? Komm, gib deine Hand, leg ste einmal hierher! . Nicht wahr, wie das klopft und stark geht? Mein Herz ist so voll — ich bin doch noch jung, ich bin stark und gesund. " Ach, Onkel, wie dankbar, ich dir bin! - Du hast mir mal gesagt — Jahre sind's schon her,-ich h-ab's nicht vergessen — „lieg du nur so recht fest an der Brust an der Natur, dann bekommst du andre Augen". Die Hab ich!*- Sie sah ihm strahlenden Blickes ins Gesicht. „Kannst du's sehen? smd sie hell ?" - ^
Mit einem zärtlichen Lachen strich ihr der Bürgermeister die verwehten Haare aus der Stirn. „Gott sei Dank, mein Mädchen, jetzt sind die so, wie's gut ist. Hell waren sie schon, als du im Sommer herkamst, Woche« sind seitdem vergangen, mit jedem Tag sind ste noch! Heller geworden. Und hell hast du mir's in meinem Haus' gemacht", sagte er weich. „Meine Manderscheider freuen sich, und der Vefa ihr Mädel läuft dir nach wie ein Hündchen. Mußt ganz stolz sein aus dein Werk!"
„Nein, Onkel, stolz nicht!" Sie schüttelte den Kopf und sah mit einem schwimmenden Blick in den rosigen Horizont. „Aber froh, daß ich was Helsen konnte. Es ist ein herrliches Gesübl, jemandem was sein zu können? man wird so froh dabei, so mutig. Man möchte mit Lachen eine Riesenlast aus die Schultern nehmen; sie wäre einen: federleicht. „Oh" — sie drückte beide Hände gegen die heißen Wangen — „ich bin so frob!"
„Wirst du's auch bleiben?" Dallmer sah ihr fragend; ins Geklebt. „Jcb bin ein alter- Man«», kan«. «dee!