Frank völkerrechtliche Ausführungen zu dem Falk Ingolstadt und Passau, die in der Feststellung gip­feln, daß nirgends in der völkerrechtlichen Literatur der Kulturstaaten die Behauptung angetreten wurde, daß ein in Friedenszeiten verletzter Staat von einer Gemeinde, in deren Gebiet die Schädigung vorgekom­men ist, eine ideelle oder materielle Genugtuung ver­langen kann.

Eine Gegenrechnung.

München, 8. Dez. Der Landesvorsitzende der Deut­schen Bolkspartei in Bayern, Generalleutnant von Schoch, hat an den bayerischen Ministerpräsidenten einen offenen Brief gerichtet in Sachen Ingolstadt und Passau, der die Forderung einer Geldbuße mit den Brandschatzungen zur Zeit des 30jährigen Kriegs ver­gleicht und erklärt, man müsse sich wohl mit der Zah­lung einer vernünftigen Summe einverstanden erklä­ren, wenn Frankreich vorher die zahlreichen Mil­liarden an Deutschland bezahle, die es ihm schulde für eine Reihe von Morden an deutschen Ein­wohnern und für die fast jede Woche sich wieder­holenden Schändungen deutscher Frauen im besetzten Gebiet.

U Die Beratungen der Reichsregierung.

>5 Berlin, 8. Dez. Die Kabinettssitzung am Freitag beschäftigte sich in erster Linie mit der deutschen Ant­wort auf die Rote über Ingolstadt und Passau. Der Wortlaut der Note ist noch icht endgültig festgelegt. W ist beabsichtigt, die Note am Montag in Paris zu überreichen. Ueber den Inhalt der Note verlautet end­gültig noch nichts, doch wird die Nachricht desVor­wärts" wonach die Regierung bereit sei, die verlangte Goldmilliarde zu bezahlen, nicht dementiert. Man kann daraus den Schluß ziehen, daß die Note in dieser Be­ziehung positiv ist, in i deren Fragen aber negativ ausfallen wird. Es wird oersichert, daß die neuen Re- parationsvorscbläge, über die seit Tagen Besprechungen flattfinden, nicht für die Londoner Konferenz gemacht werden. Man wird sie wahrscheinlich für die Brüsseler Konferenz vorbereiten. Von zuständiger Stelle wird be­stätigt, daß die Reise Bergmanns nach Paris informa­torischen Zwecken über diese neuen deutschen Vorschläge dienen wird. Ein Ergebnis der stattgefundenen Partei­führerbesprechungen bei dem Außenminister liegt zurzeit noch nicht vor.

Erziehung statt Strafe.

Berlin, 8. Dez. Der Rechtsausschuß des Reichs­tags hat den tz 6 des Entwurfs eines Jugendge­richtsgesetzes angenommen, der bestimmt, daß von der Verhängung einer Strafe für Jugendliche ab­gesehen werden soll, wenn erzieherische Maßnahmen ausreichend erscheinen.

Unerfüllbare Holzforderungen.

Berlin, 8. Dez. Für 1922 waren von den Alliier­ten gefordert worden: für Frankreich 200 000 Tele­graphenstangen, für Belgien 1 700 000 Stück Hart­bolzschwellen. 41 700 Telegraphenstangen, 6000 Kubik­meter Schnittholz, 140 000 Festmeter Rundholz, für Italien: 242 000 Festmeter Schnittholz, 15 000 Fest­meter Rundholz, 150 000 Te'egraphenstangen, 1000 000 Eichenschwellen, für England: 3700 Kubikmeter Schnitt­holz, 1 000 000 Kiefernschwellen, 50 000 Telegraphen­stangen.

Deutschland war bereit zu liefern: an Belgien 840 000 Hartholzschwellen, 210 000 Kiefern­schwellen, die verlangten Telegraphenstanaen, das ver­langte Rund- und Schnittholz, an England eine Probe­lieferung von 10 000 Kubikmetern Schnittholz und 70 000 Schwellen, an Frankreich die geforderten Tele­graphenstangen, an Jmllen sämtliche verlangten Holz­arten. Dabei wurde betont, daß wir mit Rücksicht auf die verspätete Anforderung nicht in der Lage sein würden, die geforderten Holzarten zur Zeit zu liefern. Es wurden von unserem Angebot rund 50Prozent geliefert. Von Berlin aus wird jetzt in Paris versucht, den Lieferungstermin vom 31. Dezember 1922 auf den 81. März 1923 zu verlegen. Man hofft, bis dahin den größten Teil des deutschen Angebots durch­führen zu können. Ueber die Preise ist eine endgültige Einigung noch nicht erzielt worden. Es wird ange­strebt, daß unsere Lieferungen auf Reparationskonto gutgeschrieben werden.

Für 1923 hat die Reparationskommission ange- fordert: 6,5 Millionen Festmeter rm ganzen. Deutschland glaubt technisch liefern zu können 1,44 Millionen Festmeter. Die Reparationskommission hat ihre Forderung später aus 4,8 Millionen Festmeter herabgesetzt. Die von uns angebotenen 1,44 Millionen Festmeter würden 200 Milliarden Papiermark kosten, die geforderten 4,8 Millionen Festmeter 800 Mil­liarden Papiermark. Es kommt hinzu, daß wir unseren eigenen Bedarf ganz und gar aus dem Inland decken müssen, also eryebnch mehr schlagen müssen als in Friedenszeiten, wo wir zu erträglichen Preisen Holz cinführen konnten. Die natürliche Folge davon ist das Steigen der Inlandspreise.

Aus 2>tadt und Land.

rNleuslel«. ». Dezember 1»»».

* verkehr»ßSr»«r»« i»sol,e Tchueesoll. Der Schnee ist so reichlich gefallen, daß gestern früh das Postauto der Linie AUensteig-Domstetten zwischen Dornstetten und Hall­waugen im Schnee stecken blieb und herauSgrschaufelt «erden mußte. Statt »ormittagi S Uhr traf er erst nach­mittags gegen Z, 5 Uhr wieder hier rin. Die Fahrten 3, 4, 5 und 6 mußten gestern eingestellt werden; ebenso heute die Fahrt«« 1 und 2. Mit Fahrt 3 wurde heute der Auto­verkehr nach Dornstetten wieder ausgenommen. Auch der Postverkehr nach Besenseld mußte unterbrochen werden, da der Schlitte» zwischen Göttelfiageu u. Besenfeld nicht mehr durchkam. Die Post verkehrte gestern nur bis zur Kropsmühlr. Auf de» höher geiegeuen Orten der Umgebung mußte gestern vielfach der Bahnschlitteu in Tätigkeit gebracht und die Straßen von großen Schnremoffen befreit werdm. Durch

die heute Nacht riugetreteue Kälte ist der gefallene wässrige Schnee sestgefroren uud ermöglicht auf der Höhe eine flotte Schlittenbahn.

Zu« Konflikt zwlsche« Kraukeukaffe«, Zahnärzte« ««tz

Denltße« wird uuS geschrieben: Wo in der Posse schon mitgeteilt, wurde der »ertraglose Zustand zwischen den Württ. Kravktvkaffrn einerseits, den Zahnärzte« und Dentisten au- drrerseitS, dadurch hervorgeruseu, daß die Kasse« de» von dem unparteiischen Vorsitz «den gefällten Schiedsspruch ab» lehnte». Wenn also heute der vrrttaglose Zustand besteht, so trägt einzig und allein die Schuld daran die Arbeits­gemeinschaft der wärtt. kkcankevkafirrwri bände. Zahnärzte und Dentisten beugten sich dem Schiedsspruch, obwohl er nur dar Minimum drfs>n bot, war ihre Existenzmöglichkeit forderte. Während z. B. in der Vorkriegszeit eine Zah«. ixiraltion mit 60 Pig. bis 1 Mk. bezahlt wurde, gewährt» der Schiedsspruch für da» M. Vierteljahr 35.50 Mk,, also durchschnittlich da» 3Lfache. Da» Angebot der Kranken­kassen war hirfür nur 18 Mk., also durchschnittlich das 83 fache. Dies zu einer Zeit, in welcher der ReichSteuerungS- index (sogar ohne Bekleidung) schon auf das rund 80fache gestiegen war. Beamte in ähulicher Stellung erhielte» in dies.r Z<it ruud da» 81fache ihres FriedenSgehaltS. Dabei ist zu berücksichtigen, daß Zahnärzte und Deutisten mit enorm gesteigerten Unkosten für Materialen usw. zu rechnen haben, die sich «icht entsprechend dem ReichSteueru«gtisd»x, sonder» in den wichtigsten Punkten entsprechend dem Jndustririudkx bezw. dem DollarkmS erhöht haben. Die Berechtigung der Forderung«« der Zahnärzte und Deutisten dürsten hiermit jedem rechtlich Drnkevdru billig erscheinen.

* Freubeustadt, 7. Dez. Fabrikant Herbstreith hat der Wohlsahrtskommisston de» Gemeinderats Freudenstadt die reich« Summe von 500 000 Mk. zur Verteilung übergeben.

' Mittettak. 8. Dez. (Neue Industrie.) Herr Ernst Schmelzte, HotelTaunruburg, hat dies a» die FirmaGebr. Klein u. Cie. in Teiuach verpachtet uud soll i« demstlben ««»mehr eine Orientteppichkaüpflrei eingerichtet werde«.

Stuttgart, 8. Dez. (Zum FallKei l-B azill e.) Der Untersuchungsausschuß des Landtags in der Ange­legenheit KeilBazille hielt gestern nachmittag eme Sitzung ab. Der vom Berichterstatter Back (Zentr.) ge­machte Vorschlag über die Abgrenzung des in die Unter­suchung einzubeziehenden Stoffgebiets fand Zustimmung. Der Berichterstatter machte dann Mitteilung über das von ihm in den Akten festgestellte Beweismaterial, worüber eine Aussprache stattfand. Die Erhebungen wurden in­dessen in sämtlichen Einzelfragen noch nicht als abge­schlossen bezeichnet. Die Parteien behielten sich die Stellung weiterer Beweisanträge vor. Für die nächste Sitzung wurde die Vernehmung des Abg. Bazille in Aus­sicht genommen.

- Erhöhung der Reisediäten bei Beam­ten. Durch eine Verordnung des Staatsministeriums!, ist bestimmt, daß mit Wirkung vom 1. Dezember^abl bei Dienstreisen erhalten: die Beamten der Besoldung^ gruppen IV 800 Mk. Diäten und 400 Mk. Ueber-' nächtgeld, der Gruppen VIVIII 1000 Mk, Diäten un8 600 Mk. Uebernachtaeld, der Gruppen IXXIII 1200 Mark Diäten und 600 Mk. Uebernachtgeld.

Neues Postscheckamt. Am kämmenden Diens­tag wird ein Teil des Betriebs des Postscheckamts in de« Neubau in der Schloßstraße verlegt.

Der Markenbrotpreis in Württemberg. Die Landesversorgungsstelle für Württemberg undHohen- zollern hat bestimmt, daß ab 4. Dezember die Verdrenst- svanne der Bäcker höchstens 4800 Mk. betragen soll. Für Stuttgart ist der Einstandspreis der Großhändler für 1 Doppelzentner Marlenbratmehl auf 14480 Mk., der Einstandspreis der Verarbeiter und Kleinverkäufer für 1 Doppelztr. Markenbratmehl ab Lager auf 14 600 Mk. festgesetzt worden.

Schülerferienkarten. Außer zum Beginn und am Schluß des Schuljahres (Semesters) werden von jetzt an Schülerferienkarten cm Studierende auch zum Beginn und am Schluß der Weihnachtsserien ausge­geben.

Anrich, OA. Vaihingen, 8. Dez. (Der letzte Hafer.) Der letzte Hafer ist vorgestern eingefahren worden. Durch das lange Lagern auf dem Felde ist die Frucht natürlich fast ganz verdorben und es konnte fast nur noch Stroh eingebrackt werden.

Gmünv, 8. Dez. (Iagdgl ück.) Der Landwirt Jos. Schund von Tannhof, Gde. Waldstetten, brachte in sei­nem Jagdbezirk am Hornberg einen Kapitalistisch,Sechs­ender, zur Strecke. Das erlegte Tier, das wohl vom Aalbuch herübergewechselt ist, hatte ein Gewicht von an­nähernd 3 Zentnern.

Fridingen, 8. Dez. (Unfall.) Der 24jährige Kip­per Fritz von Buch heim brachte den Kopf zwischen einen Rollwagen und den Mast der Drahtseilbahn, so daß er stark gequetscht wurde. Jur Bezirkskrankenhaus starb der Verletzte, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben.

Brennholz Versorgung 1923/24.

Um den unzureichenden Anfall an Brennholz gleich- s mäßig den Bevölkerungskreisen, die in erster Linie I versorgt werden müssen, zu angemessenen Preisen zu- I zuführen, wird nach einer Mitteilung von zuständiger ? Seite der größere Teil des neuen Brennholzanfalles, und zwar rund 950 000 Rm., im Wege der Not­stands Versorgung durch die staatliche Forst­direktion planmäßig verteilt werden. Betroffen wird nur Beigholz mit einem Durchmesser von mehr als 7 Zentimeter, mit Rinds gemessen. Stockholz und Rei­sig bleiben cm allgemeinen frei. Das Brennholz, das von der Notstandsversorgung ersaßt wird, wird den Gemeinden zuaewieiem die das Lala iML«

und verleiten oder sich hiezu des Handels, der Konsum/ Vereine, sonstiger Vereinigungen und dergleichen be­dienen oder einen unmittelbaren Verkauf an ihre Einwohner nach einem von ihnen aufzustellenden Schlüssel mit den Waldbssitzern vereinbaren können Der Staat wird 20 Prozent des zugewiesenen Holzes zum halben Preis abgeben für die Versorgung der not- leidenden Kreise und der übrige Waldbesitz wird auf­gefordert werden, sich diesem Vorgehen anzuschließen. Diese Preisermäßigung muß den notleidenden Krei­sen voll zugut kommen; weiter notwendige Preis­ermäßigungen sind aus allgemeinen Fürsorgemitteln zu decken. Die Zuweisung des Holzes an die Gemeinde erfolgt im wesentlichen durch das zuständige Forstamt. Bis nach Durchführung der Nokstandsversorgung ist die Versteigerung von Brennholz (nicht von Reisig und Srockholz) allgemein verboten. Für das Nochandsversorgungsholz werden von der Forstdirek- tion auf Grund der Kohlenpreise Rahmenpreise fest­gesetzt werden. Brennholz jeder Art, Abfallholz, so­wie Nutzschichtholz bis Zu 3,5 Meter Länge darf all­gemein von Bahnstationen in Württemberg nur mit einem von der Forstdirektion abgestempelten Fracht­brief befördert werden. Diejenigen Kreise, die im Wege der Notstandsversorgung nicht versorgt werden können, werden bis nach Durchführung der Notstands- Versorgung zuzuwarten haben oder sich mit Stockholz, Abfallholz oder außerwürttembergischem Holz ein­decken müssen. Es ist zu hoffen, daß auch der Gemeinde- und Privatwaldbesitz in Erkenntnis der Notwendig­keit, unter den gegenwärtig besonders schwierigen Ver­hältnissen eine geregelte Brennholzversorgung zu ge­währleisten, die Durchführung der Notstandsversorgung freiwillig gerne unterstützen wird, und daß dadurch Zwangsmaßnahmen überflüssig werden.

Kleine Nachrichten aus aller Welt.

Amerikareise Dr. Wirtlss. Der frühere Reichskanzler Dr. Wirth, an den eine Einladung aus den Vereinig­ten Staaten zu einer Vortraasreiie ergänzen ist, beab­sichtigt, dieser Einladung Anfang nächsten Jahres Folge zu leisten.

Kundgebung gegen die Lostrsunnug der Meinlande. Im Reichstage fand eine vom Reichsverband der Rheinlands veranstaltete machtvolle Kundgebung ge­gen die Postrennungsbestrebungen Frankreichs hin­sichtlich des Rheinlandes statt. Für die deutsche In­dustrie im Rheinland sprach Dr. Sorge, für die Ge­werkschaften Abg. Wissel, für das Handwerk und den Mittelstand Dr. Herrmann, für die christlichen Ge­werkschaften Abg. Weber und für die Landwirtschaft Dr. Crone, die alle im Namen der von ihnen vertrete­nen Volksschichten und Berusskreise diese feindliche Erklärung abqaben, deutsch bleiben und allen französischen Bestrebunaen auf eine Lostrennung der Rheinlands von Deutschland den entschlossensten Wi­derstand entgegensetzen zu wollen.

Waffenfnnde in einer Leipziger Schule. Bei Haus­suchungen, die auf Grund der Angaben eines Häft­lings durch die Polizei im Gebäude der Thomas­schule in Leihzig vorqenommen wurden, wurden unter dem Fußboden des Oberbodens und in den Wohnräu- men 247 Gewehre, 8 Seitenflewehre, 2 vollständige Minenwerfer mit Waaen und Grundvlatten, 4 scharfe Minen, 1 Werkzeugkasten, 3 Kisten Stielhandgranaten und 4000 scharfe Patronen gefunden. Das Kriegs­material wurde beschlagnahmt. Es wird angenommen, daß es in den Märztagen des Jahres 1920 durch An­gehörige des Leipziger Zeitfreiwilligenbataillons und der Reichswehr, von denen das Schulgebäude besetzt worden war, dort versteckt worden ist. Die Unter­suchung der Angelegenheit ist im Gange.

Absturz eines Flugzeuges in die Ostsee. Wie aus Stralsund berichtet wird, stürzte unweit der Stral- sunder Flugzeugsabrik ein mit 4 Personen besetztes Flugzeug aus 300 Meter Höhe in die Ostsee. Ein Dampfer eilte zur Nnfallstelle und setzte ein Boot aus, konnte jedoch niemand mehr retten. Ein Toter konnte bisher geborgen werden.

Wirtschaftlicher Wochenüberblick.

Die Börse realisiert. Demgegenüber liegen aber seitens des Publikums Kaufaufträge in einem solchen Umfange vor. daß die Kurse immerhin noch eine feste Tendenz erkennen lassen.

. Völlig ohne Anregung war der Devisenmarkt, zum Schluß mit nachgebender Tendenz.

Der Produktenmarkt war ziemlich ruhig. Für Wei­zen kommt nur wenig Material heraus, das bei Müh­len Unterkommen fand. Gerste stellte sich in den ge­ringeren Qualitäten niedriger als der Roggenpreis, so daß man bereits Gerste gegen Roggen zu Umlage- zweaen einzutauschen sucht. Haber wird in bahn- steyender Ware billiger verkauft als neu zu beziehen ist. Der Maisverkehr ist ruhig und unter Import- Parität. Das Mehlgeschäft ist lebhafter geworden, was auf das Weizengeschäft einigermaßen ernwirkt. Kleie ruhig. Die letzten Berliner Notizen lauten: Weizen 15 300, Roggen 13 500, Sommergerste 12 600, Haber 13 000, Mais 15 300, Viktoriaerbsen 28 000, kleine 24 000, Weizenmehl 20 000, Kleien 8000. Roggen­mehl 18 000, Weizenmehl süddeutsches Spezial 0 26 400 alles pro 50 Kg.

Am Häute- und Fellmarkt hat die Lebhaftigkeit nach­gelassen. Rinderhäute waren aus der Leipziger mit­teldeutschen Auktion 1520 Prozent niedrig« als aus der vorausgeganqenen sächsischen Auktioiü'^Kalb- felle 15 Proz. niedriger, Roßhäute 15 Proz., Schaf­felle 50 Proz. höher.

Das Warengeschäft ist trotz der Näh« von Weih­nachten ruhiger geworden, da die Käufer nur ihren ! dringendsten Bedarf decken und die Teuerungswelle dies Kaufkraft des Publikums übersteigt. Auf der Stutt­garter Garnbörse stiegen die Baumwollgarnpreise unt weitere 300 Mk. das Kg., die Gewebe um 3050 Mk. das Meter. Rohbaumwolle notierte zuletzt Mk. 5059 das Kiloaramm. ' "'WW

Am T uaUnrarl herr^t ZurückhaltMg bei Wenig veränderten Preisen. Silber 900 fein Mk. 160 Pro Gramm, Raffmadekupfer Mk. 2175, Blei Mk. S20, Zink! Mk. 1426, Zinn Mk. 6500, Nickel Mk. 4500 Prp Kg.