Belgien für den Zahlnnqsauffchub.

Brüssel, 3. Dez. DerSoir" meldet: Das bel­gische Kabinett bat sich mit der Reparationsfrage be­schäftigt. Das Kabinett hat die Notwendigkeit einer schnellen Erledigung der Reparationsfrage anerkannt, sich für die Verlängerung der Stundung um drei Monate ausgesprochen und es als wünschens­wert bezeichnet, das: die Verbündete Besatzungs­zone in Deutschland nicht weiter ausgedehnt wird.

Für eine deutsche Ausfuhrsteuer.

London, 3. Dez. Im Unterhaus führte Snowden aus, daß man von Deutschland nur Reparationszahlun­gen erhalten könne, wenn man es wieder auf die Beine kommen lasse. Der frühere Kriegsminister Evenas for­derte eine Ausfuhrsteuer für Reparationszwecke. Bo- nar Law betonte: Wenn Deutschland sich erhole, werde es einen großen Ausfuhrhandel haben und dann werde es nicht unfair sein, daß Deutschland durch eine Steuer auf die deutsche Ausfuhr in der einen oder anderen Gestalt bezahle.

Tie deutscheu Kohlen- und Holzlieferungen.

Paris, 3. Dez. Zu den vertraulichen Sitzungen, die die Reparationskommission in den letzten Tagen in der Frage der deutschen Holz- und Kohlenlieferun­gen abhielt,, meldet derFigaro", daß die deutschen Vertreter in den beiden letzten Zusammenkünften mit den Mitgliedern der Kommission Erklärungen für die Verzögerung der deutschen Kohlenlieferungen beige­bracht haben, und daß im Anschluß daran ein Pro­gramm für die Ho lz lieferung en im Jahre 1 923 von ihnen vorgelegt wurde. In der Kohlen­frage habe die Kommission vorläufige Maßnahmen beschlossen, die bis zu der in etwa 14 Tagen zu er­wartenden endgültigen Entscheidung Anwendung fin­den sollen. In der Holzfrage wurde eine Lieferungs­rückstand von 50 Prozent der geforderten Menge fest- gestellt Die deutschen Vertreter hätten Versprechun­gen für bessere Lieferungen abgegeben und die Kom­mission habe die Entscheidung vertagt, da man zunächst das Ergebnis der Brüsseler Konefrenz abworten wolle.

Tie Alliierten mitschuldig.

Rom, 3. Dez. Mussolini erklärte im Ministerrat über die Vorfälle in Athen, daß der italienische Gesandte in Athen von Anfang an sein Möglichstes getan habe, um die Verurteilung der Angeklagten zum Tode zu verhindern. Während Italien und England in gleichem Sinne vorgingen, habe F rankreich eine ganz andere Richtlinie verfolgt. Der englische Gesandte in Athen, Lindley habe in einer Unterredung mit dem italienischen Geschäftsträger De Facendi erklärt, daß die verschiedene Hal­tung der Alliierten den tragischen Aus­gang des Prozesses mitverschuldet habe.

Aus Atadt und Land.

MUirtti», 4. Dezember 1»S8.

' Uetertraie« wurde dem Regierungrrat Huberich in Waldsee die Vorsteherstelle des Finanzamt» Altensteig.

Zur «em»r»der»tr«ahl wird un» geschrieben: Die Ausschüsse de» Sewerbroerkin», der Deutschen Demokratischen Partei, der Bürgerpartei und der Deutschen VoMpartei, wobei auch zahlreiche Mitglieder de» hief. Beamtenbunde» vertreten waren, haben für die bevorstehende GemeinderatS- wahl rin gemeinsame» Vorgehen beschlossen. Um die Wähler­schaft, insbesondere de» Mittelstände» und der gewerblichen Kreise nicht auf nur einen Wahlvorschlag zu verpflichten, sondern derselbe« in der Auswahl der Kandidaten einen größeren Spielraum zu lasten, wurden zwei gemeinschaft­liche Wahlvorschläge ausg« stellt, die miteinander verbunden find, näwlich Bürgerliche Vereinigung: Fritz Barßlrr, Herm. Kaltenbach, Fabrikant Zimmermavn, Ludwig

W rerele»r»t. Wtz

Ei« jede» Volk bestimmt sich selbst sein Lo» zur Freiheit «der Sklaverei,

Und ist da» Dunkel noch so groß,

ein Weg zum L cht ist immer frei. (Arndt.)

Rheinlandstöchter.

Roman von Clara Biebig.

( 86 ) (Nachdruck verboten.)

Xylander sah sich um. Richtig, die Möbel kannte er, dies waren die besten Stücke aus dem Dallmerschen Haus­halt! Dort vor dem Schreibtisch der Teppich grün, karmoisin und violett den hatte er in des Regierungs­rats Arbeitszimmer oft gesehen, die müden Füße des kranken Mannes ruhten immer darauf. Ein Gefühl der Rührung überkam dem Major. Jene Farben waren noch so frisch und bunt aber was mochte aus Nelda ge­worden sein, hatte sie ihre schöne Frische noch, oder? Ein blasses verblühtes Altjungferngesicht mit traurigen Augen schwebte ihm vor. Eine wahre Angst bemächtigte sich seiner.

Hauptmann Xylander!"

Eine volle» liebe» vertraute Stimme! Er fuhr auf. Nelda!"

Sie streckte ihm beide Hände entgegen. Da stand sie, kräftig, frisch, über dem Hellen Kattunkleid blühten ihre roten Wangen, ein strahlendes Lächeln verschönte ihr Ge­sicht. Ihre Augen leuchteten vor Freude.O Sie lieber guter Freund, oh, wie freu ich mich!"

Er konnte sich nicht halten, er stieß einen unter­drückten Freudenruf aus; und dann ergriff er ihre Hände und schüttelte sie und ergötzte sich an dem festen warmen Druck, der den seinen erwiderte.Meine liebe gute Nelda!"

Lieber Herr Hauptmann ach, verzeihen Sie: Herr Major!" Ich kann mich noch nicht so rasch dran aewöbnen". sagte sic mit einem lieben entschuldigenden

Lauk, Carl Silber, Friedr. Maier, Johs. Dürrschnabel; s Wirtschaftliche Vereinigung: Carl Ackermann, Lsui» Beck, Sparkassier Walz, Lenk z. Krovprstzm, Adolf s Senßler, Jakob Walz, Albert Luz, Metzger ur.d Wirt. ;

Soweit die Zuschrift. Wie wir weiter rfahren, find inner- ! halb der «un verstrichenen Frist noch zwei weitere Wahlvor- z schläge eingereicht worden und zwar einer von den Gewerk­schaften und einer durch dm hisst,zen Beamtenbund. Die Wahlvorschläge werden noch amtlich veröffentlicht. Die Wahl selber findet bekanntlich erst am 18. Dezember statt.

Neue Reichsbanknote zu I NOO Mk. Die Reichsbank gibt eine neue 1000 Mk.-Banknote mit dem Datum vom 15. September aus, Papier weiß mit einem i sich über die ganze Fläche wiederholenden natürlichen r Wasserzeichen in Fom eines großen Vierpasses von etwa 8 Millimeter Durchmesser.

Erhöhung der Strafvollzuaskostenbeiträge. Durch eine Verfügung des Württ. Justizministeriums ist der Beitrag zu den Kosten des Vollzugs einer Zuchthaus­strafe oder einer in einer höheren Strafanstalt zu verbüßenden Gefängnis- oder Haftstrafe mit Wirkung vom Monat November 1922 ab bis auf weiteres aus j monatlich 1500 Mk. erhöht worden. l

Tie Teuerrmgszghten für Württemberg, vom ! Württ. Stat. Landesamt für 22 Gemeinden mit 10 000 Einwohnern und darüber aufgestellt, betrugen im Sep­tember und Oktober 1922 für: Stuttgart 11188 und 19 444, Ulm 9206 und 15108, Heilbronn 9867 und

18 091, Eßlingen 10 074 und 19157, Reutlingen 10 727 und 19 365, Ludwigsburg 10 921 und 17 887, Göp­pingen 9719 und 16 962, Tübingen 10 276 und 18 175, ! Gmünd 10 399 und 17 499, Heidenheim 10 046 und s 16 649, Schwenningen 11601 und 20 074, Ravensburg / 9895 und 16 800, Feuerbach 10 318 und 19 424, Tutt­lingen 10 864 und 16'500, Zuffenhausen 10 215 und -

19 280, Geislingen a. St. 10 406 und 16 748, Aalen i

10 005 und 17 943, Schramberg 9929 und 17 686, ? Ebingen 9614 und 18 963) Bückingen 10 076 und l 18 202, Rottweil 10 516 und 16 586, Friedrichshafen j 10 661 und 17 457. Die teuerste Stadt in Württem- s berg ist Schwenningen, wie aus dem Vorstehenden s zu entnehmen ist, die billigste Kirchheim u. L., die im i Oktober auf nur 14 328 stand. Dann folgen Ulm. j Rottenburg und Schorndorf. , j

-t- Watttzorf, 2 . Dez. (Amerikaspende Zapfenbrecher, ! Achtung!) In den letzten Tagen traf hier beim Pfarramt ! ein Scheck an» Amerika ei», der auf die s 6 öne Summe von s SSO 000 Mk. lautet. Der freundliche Geber, ei» Sohn i hiesiger Gemeinde, Johann Bolz, Schmied in An« Arbor, - hat diese Summe zur Beschaffung einer dritten Glocke bestimm , r die, wie wir hoffen, noch vor Weihnachten hier eintressen ! soll. Dem freundlichen Geber auch an dieser Stelle herzl. Dank. Am Sam»tag mittag stürzte der 14 jährige Wilh. r Dirtsch, Sohn de» Komad Dietsch, Bauer hier, so unglück-ich ! von einer Tanne, auf welcher er mit Zapfenbreche« beschäftigt - war, daß er mit einer schweren Gehirnerschütterung vom s Platze getragen werden mußte. Den Zapfeubrechern diene i die» zur Warnung und größter Vorsicht. !

* Nagold, 1 . Dez. (Zur GemeinderatSwahl.) Zu der am ' 9. Dez. hier stattfindekdrn Gemeinderat»wahl find 4 gültig« ! Wah'vorschläge eingereicht worden: 2 verbundene Wahl- Vorschläge der bürge,!. Vereinigung, ei« Wahlvorschlag der kommunistischen Partei und ein solcher der sozialdemokratischen Partei.

' Calw, 2 . Dez. (Die Strompreise Milchprei» Kartoffelspendr.) Die Strompreise wurden für November von 45 auf 75 Mk. für Licht und von 36 aus 65 Mk. für Kraft erhöht. Da di« Erzeugerpreise für Milch einschließlich BertragLzuschlag für die B-darfigemeindru ab Still auf 85 Mk. erhöht wurden, so kommt jetzt ein Liter Milch für de» Verbraucher auf 168 Mk. An Kartoffel« sind für Minderbemittelte der S'adt Calw au» dem Be» -

Lächeln.Für mich sind Sie immer noch der Haupt- mann!"

Und Ihr guter Freund!"

Ja, mein bester!" Ihre Augen schimmerten. Ihr Gesicht wurde plötzlich sehr ernst.Sie haben mich einmal vor einem schweren Unrecht bewahrt, einem Unrecht gegen die Meinen, gegen mich selbst ich weiß jetzt, was es heißt, in blinder Verzweiflung aus dem Leben zu gehen, ich Hab es vor kurzem in nächster Nähe gesehen. Gott sei Dank, daß ich lebe, so lebe!" Sie sagte das mit einem tiefen Atemzug und drückte ihm fest die Hand.Ich kamr es Ihnen nicht genug danken!"

Ich sehe es, Sie sind zufrieden. Sie sind glücklich!" Er musterte sie mit einem langen Blick.So kann nur jemand aussehen, der ruhigen Herzens ist!"

Nicht glücklich, nein'" sie schüttelte den Kopf dazu gehört zu viel, da ist manches, was mich sehr drückt, aber ich bin ruhiger geworden, klarer. Ich habe mich durchgefressen", sagte sie mit ihrem alten freien Lachen und zeigte die gesunden Zähne.

Er mußte lachen wider Willen. Das war wieder der alte frische Ton, der ihn anmutete wie Waldesrauschen und erquickender Windhauch! Er glaubte keinen gleichen Klang gehört zu haben seit Jahren.Und was macht Ihre Frau Mutter? Wie leben Sie? Was war das für ein alter jovialer Herr, der mir eben aufmachte?"

Ein Schatten ging über Neldas Gesicht, sie zögerte einen Augenblick.Der Mama geht es ganz gut; sie würde sich auch sehr freuen, Sie zu sehen, aber jetzt gerade kann sie nicht, sie ach, warum soll ich's nicht sagen?! Ich habe sie geärgert. Aber Sie werden doch wieder- lommen, nicht wahr?" Sie sah ihm zutraulich bittend in die Augen.Dann habe ich Mama hoffentlich nicht gerade geärgert. Der alte Herr ist Rentier Schmolle, unser Mieter ein sehr guter Mann doch lassen wir das, sagen Sie mir, was macht Ihre Frau und Ihre Kinder, Ihre lieben Kinder?"

Sie werden uns besuchen, Nelda, ja? Sie ver­sprechen es mir, Hand darauf!"

Aber" das Mädchen sah ihn groß anSie wissen doch, Ihre Frau mag mich nicht mehr!" Ein tiefes Rot schoß ihr über die weiße Stirn.So schwer es mir wird, ich möchte dann auch lieber nicht, daß Sie uns be­suchen. wenn Ihre Frau es nicht leiden maa!"

zirk unentgeltl. eingegangen vo«Oberhaugstett45, von Somme». Hardt 30, von Holzbrovn 7» von Dickenpfronv 56, von Altheng, stell SO, von Simmozheim 14, vom OrtSoerein Calw 18'/, von Schmieh 40 Zentner. Zu billigeren Preisen find 104 Zentner abgegeben worden.

* Frrvd««st>dt, 8 . Dez. (Zur GemeinderatSwahl ) U« für die bevorstehend« GemeinderatSwahl den Wählern eine» Wahlvsrschlag vorzulege«, der den Wünschen möglichst viel« Einwohner entspricht, haben sich bi» jetzt Vertreter folgender Parteien und Gruppe« zu einer Inter,ffengemelnschast zu. sammeng,schloffen: Deuisch-demokratische Partei, Württemb. Bürgerpartei, Kaufmännischer Verein, Gewerbe-Verein, Brr- einigung der Zugezogene«, Vertreter der Btsctöfl. Methodisten, kirche, de» landw. OrtSvereinS und der landw. Genoffen, schüft, christliche Gemeinschaften. Diese Bereinigung gibt einen geschloffenen Wahloorschlag heraus.

W Stuttgart, s.- echsfache. Sportel-

s ä tz e. Nachtragsetat.). Das Staatsministerinm hat den Entwurf, eines Gesetzes zur Ae idernng des Sportel- tariss fertiggestellt. Hienach sollen die Sporteln nach dem Stande vom 1. April 1922, soweit nicht einzelne Tarifnummern besonders geändert werden oder unberührt bleiben, im allgemeinen auf das Sechsfache erhöht wer­den. In einem zweiten Nachtrag zum Staatshaus­haltsplan für 1922 werden für die Staatsrentämter, deren Arbeitskräfte nicht mehr ausreichen, mit Wirkung vom 1. Oktober ab 12 neue Stellen gefordert.

Erhöhung der Gas- und Strompreise. Die Technische Abteilung des Gemeinderats hat den Preis für den Kbm. Gas von 43 Mk. auf 75 Mk. und die Preise für Elektrizität für Licht von 95 auf 165 Mk., für Kraft von 63 auf 110 Mk. Ktw.- und znwr rückwir­kend vom 16. November ab erhöht.

Preisverteilung. Unter den 87 eingesandten Entwürfen für ein Gefallenen-Gedächtnismal auf dem Waldfriedhof erhielt Prof Bonatz den 1. Preis, Dr. ing. Schmidt, Architekt Abel mit Prof. Janfsen den 2., Dipl.- Jng. Wcidle-Köln, Bildhauer Fehrle zusammen mit Reg.- Baumeister Jost und Fritz Fischte je den 3. Preis.- Der Entwurf von Bonatz soll ausgeführt werden. > ^ ^

Benningen, 3. Dez. (Aufgefunden.)' Der Leich­nam des seit Oktober vermißten und verunglückten Hirsch­wirts Herrn. Vogel, Vater von 7 Kindern, wurde in in Hessigheim aus dem Neckar gezogen. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Leiche in der Zwischenzeit ausgeraubt wurde, da Geld, Uhr, Weste, Juppe und Ueberzieher fehlen. V-'gel ist irr der Dunkelheit infolge Fehltritts in den Fluß geraten.

Enzweihingen, 3. Dez. (Schweinediebstahl.) Im Stall des Jakob Grüner wurde ein 4 Zentner schwe­res Schwein abgeschlachtct und das Fleisch mitgenommen. Die Umstande lassen darauf schließen, daß bei dem Dieb­stahl ein Metzger beteiligt gewesen ist.

Wiernsheim, 3. Dez. (Diebstah l.)' Nachts wur­den in der Gemeindedrcschhalle sämtliche Treibriemen ge­stohlen. Auf die Ermittlung der Täter sind 50000 Mark und aus die Beibringung der Riemen weitere50000 Mark Belohnung ansgesetzt.

Heilbrorrn, 3. Dez- (Der gestohlene Schil­ler.) Ein freches Bubenstück führten nachts zwei un­reife Burschen dadurch aus, daß sie die Schillerbüste von der unteren Allee wegtrugen. Als Täter sind zwei junge Leute von 18 und 19 Jahren namens Bareiß und Schim­mel ermittelt worden. Die Büste ist bereits wieder bei­gebracht.

Hall, 3. Dez. (Vom Rathaus.) Der Gemeinde­rat hat sich für die Errichtung eines Bürgerheims nach dem Vorbild der Stadt Biberach ausgesprochen, wo in einem Hospitalgebäude ein Bürgerheim für 30 Insassen

Unsinn!" Er lacyte ein wenig forciert.Kinde­reien! Elisabeth ist jetzt ganz anders, ich glaube, am liebsten wäre sie selbst mit heraufgekommen. Sie hat mich mit den Kindern bis hierher begleitet und" er zögerte: sollte er sagen: sie steht unten?

Warum ist sie dengi nicht mit heraufgekommen?"

Ach, Nelda, Sie kennen ja Elisabeth, bei aller Herzensgüte ist sie doch ein bißchen nun wie soll ich sagen?" Er suchte verlegen nach einem Ausdruck, sie sah, wie eine langsame Röte ihm ins Gesicht stieg. Solchen Zug hatte er immer gehabt, wenn Frau Elisabeth etwas sagte, was ihm nicht paßte.

Das schadet nichts", kam sie ihm zuhilfe. ...Ich komme zu Ihnen!"

Er machte eine Bewegung, als wolle er ihre Hand an die Lippen führen, aber dann schüttelte er sie ihr wie einem guten Kameraden.Sie sind nicht kleinlich! Mein Gott, wie konnte ich's eigentlich aushallen, sechs, nein, sieben lange Jahre, ohne von Ihnen"

Er kam nicht dazu auszusprechen, draußen hatte es leise an der Klingel gerührt. Nun noch einmal. Sie horchten beide, eine Kinderstimme wurde laut. Jetzt steckte Herr Schmolle sein rotes Gesicht zur Tür herein. Herr Major, ergebenster Diener, entschuldigen Sie, der Herr Sohn fragen nach dem Herrn Papa! Ein schar­mantes Jungchen!"

Papa, du sollst 'runterkommen", tönte Fritzchsns Stimme im Hintergrund.Die Mama is ungeduldig!"

Xylander wurde glühend rot.Ich komme gleich, geh voran, Fritz!" Hastig ergriff er Neldas Hand. ^,Und Fräulein Dallmer, nicht wahr, Sie kommen zu uns bald?"

Sie nickte flüchtig. Mit sehnsüchtigen Augen sah sie zu dem Jungen hinüber, der auf der Schwelle stand, die Beine gespreizt, die Hände in den Hosentaschen, die blaue Matrosenbluse über der gewölbten Brust offen, die Mütze keck auf dem blonden Kopf. Er sah der Mutter ähnlich, Zug um Zug; aber er hatte des Vaters treue Augen.

Und das ist Fritz?" Nelda eilte auf den Knaben zu und legte ihm den Arm um die Schultern.Du kannst mich nicht kennen, lieber Junge, aber ich kenne dich sehr gut, ich habe dich auf dem Arm gehalten, als du noch ein ganz kleines Wickellind warst!"

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