will, daß es tausendmal Vesser für ihn ist, ein sorgenfreies Leben als Angestellter zu führen, als einem alten angesehenen Haus erfolglos Konkurrenz zu machen! Mochte der junge Hitzkopf doch hinlaufen, wohin es ihm beliebte! Man Hütte ja mehr als guten Willen gezeigt, ihm zu helfen...
Hm! Was war denn das für ein neues Bild? War das nicht der griechische Tempel in den Anlagen? Sah da nicht auf der einsamen Bank schon wieder jener Richard Knapp? Ter Mensch sah ganz merkwürdig aus. Ganz anders als tags zuvor, na ja... der hatte ja jetzt Zeit zum spazieren gehen!
Ter junge Mann griff ruhig in die Tasche seines Ueberziehers. Etwas blankes, metallisches blitzte auf, und dann blitzte es noch einmal, und der Richard Knapp krümmte sich im Todeskampf auf dem Kies des Parkweges. Seine Finger suchten vergeblich, sich in dis Steine zu krallen. Vor ihm lag die Pistole.
Und der Unbekannte neigte sich wieder zu des Geheimrats Ohr: „Das ist Dein Werk!" sprach er kalt.
Ter alte Mann war in sich zusammen gesunken, aber seine Gedanken hatten sich fast feindselig aufgerüttelt gegen den Begleiter. Was das für ein sentimaler Geselle war! Ter stammte allem Anschein nach aus einer Zeit, in der man noch Muße hatte, sich ein Gewissen zu machen. Lächerlich! Einfach lächerlich!
Schon wieder wechselte das Bild. Im Spielsaal von Monte Carlo drängte sich eine elegante Gesellschaft am die Tische. Durch die ofjenen Türen blaute das veite Meer herein und winkten die Palmen der Terrasse. Ein sehr junger Mensch, umdrängt von einer Zchar Neugieriger, machte die »ülsten Einsätze. Verlor und gewann, und wenn er gewonnen hatte, stahl Ihm die Tirne an seiner Seite ganze Hände voll Gold rus der Tasche. Wo hatte er den Leichtfuß schon gesehen? Ter Geheimrat putzte sich nachdenklich noch ;inmal die Brillengläser. Ja, wo hatte er denn seine Augen gehabt? Das war ja sein Enkel Ludwig, — »ur älter und größer als heute!
Ter alte Mann schaute ängstlich aus seinen Begleiter rud seine Augen trafen die des Unbekannten: „Das vird in 10 Jahren sein" sprach der... „es ist der letzte liest Deines Vermögens —"
Des Geheimrats Hände krampften sich vor Entsetzen n den Sammt der Armlehne „...aber..." stotterte ;r „mein Enkel Franz ist doch noch.-.."
Ta schüttelte der andere das Haupt. „Er ist in dieser Ninute gestorben!"
Ter Greis richtete sich auf in seiner ganzen Größe, starr, mit weit geöffneten Augen stand er da und dann !am es leise und stockend über seine farblosen Lippen: ,Gott! Gott! wozu habe ich denn dann gelebt und zearbeitet?"
Ein Schwanken kam über die große Gestalt. Leblos wach sie zusaw""n. Ter Unbekannte aber zuckte die Achseln.
Erschreckte Frauenstimmen schrillten durch den dunklen Raum, das Klavierjpiel brach ab, Licht flammte mf, verstörte Menschen verließen flüsternd den Saal.
Eine Droschke fuhr die Leiche nach Hause.
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Die Vorschläge a» tie Reparati<»sr««»isfion.
WTB. verlt», 5. Roo. Der von dem RedaktionSaus- schvß endgültig festgelegte Wortlaut der Vorschläge für die ReparatiouSkommisfion wurde in später Abendstunde vom Reichskabmrtt genehmigt.
WTB. Berit», 6. Nov. Wie die Blätter mit eilen, sind gestern der Reparattonskommitston die Vorschläge der deutschen Regierung überreicht worden. Laut .Montag», post" wird ihr Inhalt gleichzeitig in Berlin und Pari» heute bekannigegebm werden. Wie der „Berliner Lokalanzeiger" schreibt, werde« die Verhandlungen mit d,r Reparation» - kommisston, die morgen Dienstag wieder ausgenommen werde», voraussichtlich Ende dieser W-chr ihren Abschluß finden.
Di« sra»zSfisch« Regierung »»d di« «eparatiexe».
WTB. Pari», 6. Nov. Die Republikanisch.Demokratische Partei, die in Marseille ihren Jahreekongrrß abhirlt, veranstaltete nach Beendigung ihrer Arbeiten ein Bankett, in dessen Verlauf der der Partei angehörende Minister für di« befreiten Gebiete, Raibel, eine Rede hielt. Er sagte u. a,: Die Re»t«r»«g ist fest evischlefs«», Reparstieae« ,» fer- der«. Sie verkennt nicht dir Schwierigkeiten der Lage, in der stch Deutschland in findet, aber sie kann es nicht zulassen, daß düse Lag« fortgesetzt augezogen wird, um den übernommenen Verpachtungen zu entgehen. Sie will in jedem Fall die Ei»zi«h»»g der Ferdernnge» d»rch alle Mittel »»d i» jeder Form, die -» eine» pefiüvr» SrgeSurS führe« lö»»e«, dvrchsühre». Der Kongreß selbst hat zum Ausdruck gebracht, daß er als eine» dieser Mittel eine soweit al» möglich gehende Ausführung der Abkommen von Wiesbaden und Berlin ansteht und vielleicht auch selbst die Heranziehung deutscher Arbeitskräfte für den Wiederaufbau.
U»schSdltch »««acht.
WTB. verlt», 8. Noo. W lly Opitz, der zuletzt vor drei Monaten durch eine Aufsehen erregende Flucht au» dem Gefängni» Trgel von fich reden machte, wurde gestern in einem Kampf mit Kriminalbeamten durch mehrere Schüsse so schwer verletzt, daß er an seinen Verletzungen erlag. Opitz hatte schon vier Menschenleben auf dem Gewissen.
Der Er«ah«»«g»«i«ister Keil über die Getreiden«!«^ »»d di« Fl,lschversorz»«g
WTB. verli», 5. Noo. Der württ. Arbeit»- und Ec- nährungkminister Keil sprach sich einem Vertreter de» .Brr lt»«r Tag?bl/ gegenüber dahin aus, daß die Lage zur Zen zwar nicht ge ade besorgniserregend, aber sehr ernst sei. Durch die Ungunst de» Wetter» während der Ernte sei em große Teil der Ernte vollständig vernichtet. Aus diesem Grunde sei ei in Württemberg unmöglich, da» Umlagesoll aufzu. bringen. Zur Frage der Fleischmrsor^rmg in Württemberg wie« der Minister darauf hin, daß die unbeschrä- kle Ausfuhr
bitter empfunden werde. °
Ko»»reß der verdrängte» Deutsche».
WTB. verli», 5. Nov. Der vom Bund der Ausland« deutsche», dem Hilfsbund für Elsaß-Lothringen, de« Reiche' verband der Kolonialdrutschen, dem Deutschen Ostbund d» Vereinigten Verbänden heimattreuer Oberschlester und dem Hamburger Verein für Wiederaufbau im Inland und Aue. land einberufene Kongreß der verdrängten Deutschen heute Vormittag mit einer machtvollen öffentlichen Kund, gebung in der Seala, deren großer Theatersaal bis auf de» letzten Platz besetzt war. Die au» allen Weltgegenden ver> triebrnen Deutschen waren zahlreich zufammrngeströmt, nu> wie der Vorsitzende sagte, von ihrer Not Zeugnis abzulege«' So verschieden da» Thema der einzelnen Redner war, immer lag ihren Ausführungen der Gedanke zugrunde, daß di> ver. drängten Deutschen die Aermstrn der Armen sind. Ihn rechten Forderungen sagte« die Redner seien auf keinen Fag überspannt. Sie wollten nicht ersetzt haben, was sie veilorei, sie wollten nur die Möglichkeit haben, neuerlich mit der Arbeit beginnen zu können und sie betrachteten es a!» eine Ehrenpflicht de» Reich», die verdrängten Deutschen, di« auf etwa zwei Mill'one« im ganzen geschätzt werden, nicht in ihrem Elend zugrunde gehen zu lassen.
Ei»e smchtdir« U»v,rsch«rm«s»g.
WTB. Neapel, 5. Nov. Eine furchtbare lleberschwem. mung suchte die Stadt heim und verursachte den Einst»» vieler Häuser. Bei Santa Maria della Neve stürzte eine Mauer ein und begrub zahlreiche Feuerwehrleute, sowie einige Zivilpersonen unter fich. 8 Feuerwehrleule und z Zivilpersonen wurden getötet. Zahlreiche Verletzte mußte» ins Krankenhaus gebracht werden.
MntmaWch-S Weiter.
Infolge eines von Westen her vsrdringenden Tiefdruck« ist für Dienstag und Mittwoch bewölktes, windiges, kühler Wetter mit vereinzelten Ni-d»rschlLi«n zu erwarte».
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckeret Altensteig.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk.
fairer Wilhelm I!.
Ereignisse unä gestalten
soeben erschienen und zu beziehe» bu ch die
W. RiMW BuMlg. MM
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Statt secker deroackere» Linlackung!
zSafbro»» — Beserrfekd.
Hochzeits - Einladung.
Wir beehren uns. Verwandte, Freunde und Be- kannte zu unserer am
DormerStag, de« «. November 1S22 tm Gasth. z. Adler i» Fiiufbrorro
stattfindenden Hochzeitsfeier freundlichst einzuladm
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-j- Gg Ad. Wurster, Ober- i Holzhauers in Fünfdronn
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! Bei dem Brandfall sind » 4 uns durch den Fleiß u. r » Eifer der Feuerwehren, i I sowie Plivath.tse von § j männlicher u. weiblicher H » Seite au» unsere Ge- ^ L bäulichkeiten geblieben. A * Wir sprechen allen dafür ^ 4 unfern ^
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