Dsr demokratische Nerchsparteitag.

Elberfeld, 11. Okt. Im Vordergrund des Berichts der Reichstagsfraktion, den Tr. Petersen erstattete, stand die Frage der bürgerlichen Arberts-

Jm"aroßen^Zusammenhange des politischen Geschehens, so erklärte Petersen, bahnt sich die Isolierung des Radikalismus rechts und links an. Keiner der bis­herigen Parteitage hat der Reichstagsfraktion den Auf- - trag gegeben, eine breite Mehrheit der Mitte zu schaf- j fen. Tie bürgerliche Arbeitsgemeinschaft ist das erste s Band dazu. Sie ist keine Fraktionsgemeinschaft; Mir ! führen unsere eigene Politik in voller Klarheit weiter, keine Partei darf überstimmt werden. Nicht gegen die vereinigten Sozialisten soll sie wirken, sondern mit ihnen. Einem Obrigkeitsstaat mußte es oberster li­beraler Grundsatz sein, mit der Sozialdemokratie zu­sammen zu gehen. Im freien Volksstaat ist das zur Frage der Taktik geworden. Ohne Sozialdemokratie ist die Politik der Mitte nicht möglich, aber ich wehre mich dagegen, daß es eine andere Taktik geben soll als mit der Sozialdemokratie. Tie Sozialisten sind es, nicht die Rüraerlichen, die den Ruf erheben: Hie Bür­gertum, hie Sozialismus! Dabei würden sie in einer Parlamentarischen Arbeitsgemeinschaft nicht einmal mii uns wirken. Tie Regierungsbildungen in Thüringer und Sachsen zeiaen, daß die Sozialisten in die Minder­heit gebracht werden müssen, um sie zur Beteiligunc an einer Politik der Mitte zu zwingen. Eine sichere Stützung Republik erhalten wir nur, wenn wir jeden herbeiziehen, der verantwortlich Mitarbeiten will Tie Politik der Mitte, wie sie unsere Fraktion seit vier Jahren betreibt, in der Arbeitsgemeinschaft fortzuführen, hat sich die Deutsche Volkspartei bin­dend bereit erklärt. Auf einen Pfiff von oben Wirt sich iHre Anhängerschaft im Lande nicht in vierund­zwanzig Stunden auf die Republik umstellen. Tauer: aber die Hetze gegen die jetzige Staatsform fort, nützer unsere Vorstellungen nichts, dann ist die Arbeits­gemeinschaft zu Ende. Eine viel größere Gefahr für die Republik als der Monarchismus wäre heute eine engherzige Parteipolitik. Mit Flickresolutionen nichts getan. Wir fordern Sie auf, unsere Politik mitzumachen oder ahzulehnen. Die Entschließung zur inneren Politik wurde gegen 21 Stimmen und etwa 40 Enthaltungen angenommen.

Ueber die Wirtschaftspolitik der Reichs­tagsfraktion referierte Keinath. Er befür­wortete u. a. das System, neben der Papiermark eine Art beständige Steuermark zu schaffen, und faßte seine Darlegungen in einer Entschließung zusammen. Dario werden zur Vermeidung einer wirtschaftlichen und sozialen Katastrophe außerordentliche Maßnahmen ver- ! langt und zwar

1. Aufklärung des Auslandes über die zerstörenden Wirkungen der übermäßigen Reparations-, Besatzungs und Ausgleichslasten,

2. Reform der deutschen Wirtschaft mit dem Ziel einer Steigerung der Warenerzeugung, um einen aus­reichenden Ausfuhrüberschuß sicherzustellen.

Bis zur Auswirkung dieser Maßnahmen kämen folgende dringlichen Vorschläge in Frage:

1. Bereitste u.-g umfassender Mittel für Klein­rentner und Erwerbsunfähige,

2. Bekämpfung der Ausartungen des Handels mit Devisen und ausländischen Zahlungsmitteln,

3. schärfste Bekämpfung des Wuchers und des Schieb

4. Schutz der reellen Wirtschaftskreise und Erhaltung ihrer Sulsanz durch Reform der Preistreiberei- Verordnung und Zulassung eines marktgängigen Wie- derbeschafsunasdreifes,

5. Umgestaltung der Steuergesetze mit leichterer Anpassung an die Geldentwertung und Garantie recht­zeitigen Eingangs der Steuer,

6. Schaffung eines wertbeständigen inländischen Anlaaevapiers (kurzfristige Goldschatzwechsel),

7. wesentliche Ersparnisse in Staats- und Reichs­betrieben. . ^ .

An die Unternehmerkreise wrrd dre dringende Mah­nung gerichtet, die schroffe Preiskurve zu mildern und Fakturierung in Auslandswährung oder unter Vorbehalt des Wechselkurses für inländische Erzeugnisse abkuleönen.>

Der Rathenau-Mordprozeß.

Leipzig, 11. Okt. In der Fortsetzung des Verhörs von Angeklagten und Zeugen spielte der Handkoffer des Haupttäters Kern eine große Rolle. Kern ließ den Koffer in der Wohnung von Jlsemann in Schwerin zurück. Ter Koffer blieb aber verschwunden, ist aber heute auf den Gerichtslisch gestellt. Jlsemann gab bei der Vernehmung über die rätselhafte Koffer­geschichte zu. daß noch eine dritte Person, die noch nicht ermittelt ist, von der Mordtat gewußt hat. Tann gehen die Vernehmungen über die Mitwisser­schaft am Mordplan weiter, bei denen der angebliche Spitzel Brüdigam aus Frankfurt a. M. über Tillesfen belastend aussagte. Ter Verteidiger Tillessens erklärte, daß diese Aussagen erfunden seien und eine Verneh­mung Tillessens nicht möglich war, weil der Angeklagte Warnecke Krankheitserscheinungen zeigte. Es wurde abgebrochen und auf Mittwoch vertagt.

Am Mittwoch wurde Jlsemann darüber vernommen, wann er von Kern die Maschinenpistole zur Auf­bewahrung erhalten hat. Das geschah im Mai d. I. Tann wurde Zeuge Brüdigam gehört, der bekundet, er sei durch Kapitänleutnant a. D. Hofsmann-München bei der Organisation L angestellt worden, um die Linksorganisationen zu bespitzeln. Er hatte den Ein­druck, daß ein Attentat gegen Scheidcmann beabsich­tigt sei. Brüdigam ist erheblich vorbestraft, der Ver­teidiger beantragt die Ladung des Kapitänleutnants Hoffmann, da die Aussagen Brüdigams nicht der Wahr­heit entsprechen.

Neues vom Tage.

s Ein neuer Anschlag?

Berlin, 11. Okt. Ueber einen neuen Mordanschlag auf einen der Angeklagten im Rathenauprozeß, den Kaufmann Voß, wird derT. Allg. Ztg." berichtet. Boß, der sich auf freiem Fuße befindet, sei am Sams­tag abend in einer Berliner Likörstube zufällig Zeuge eines Telephongesprächs geworden, in dem ein Gast des Lokals, in dem Voß sich befand, erklärte, Voß sei hier. Es werde so gemacht, daß man ihm eine ins Gesicht haue, dann werde er zurückhauen, man befinde sich in Notwehr und sei ihn los. Tatsächlich seien dann auch kurz nachher drei Herren, die der Wirt als die Brüder v. M. und einen Herren v. H- erkannt habe, an den Tisch des Voß getreten und hätten durch Anrempelungen versucht, ihn zu pro­vozieren. Trotzdem er sich nicht habe provozieren lassen habe der eine der drei Herren einen Revolver auf Voß angelegt und dabei geäußert, daß in einer Führerversammlung", von der sie gerade kämen, be- , schlossen worden sei, Voß, Jlsemann und Günther > zuerledigen". Man habe darauf den Revolverhelden entwaffnet und mit seinen Begleitern aus dem Lokal j hinausbefördert. s

Unterzeichnung des Abkommens von Mndania. j Paris, 11. Okt. Aus Konstantinopel meldet Havas, j daß gestern das Abkommen von Mudania unterzeichnet ! wurde. j

Paris, 11. Okt. Aus dem Wortlaut des Protokolls, i das die Alliierten Jsmet Pascha vorgelegt haben, ist ! hervorzuheben: Die Räumung Thraziens muß ? durch die Griechen innerhalb 15 Tagen erfolgen. So- j wie die griechischen Behörden sich zurückgezogen haben, geht jede Zivilmacht in die Hände der alliierten Ver- ! treter über, die sie ihrerseits an demselben Tage den i türkischen Beamten übergeben.Tiese Uebergabe muß in ! Ostthrazien svätektens 30 Taae nackt der Räumuna !

W Lerer»,«»,. W

Vergeben» werde» »«gebundene Geister,

Nach der Vollendung reiner Höhe strebe».

Wer Große» will, muß sich zusammenraffen;

In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, Und da» Gesetz nur kann un» Freiheit geben.

Goethe.

Rh einlandstöchter.

Roma» von C'lara Viebig.

(öS) (Nachdruck verbot«.)

Der Zugwind klappte mit einem morschen Fenster­laden, eine grelle Weiberstimme zeterte dahinter hervor: Sagt dem Borgemaster, hän sollt sich net wunnern, wann mer all krepiert sein! Tat Maar kömmt uns öwer dän Hals, dat läßt sich net kommanderen. On ons Mnner schreien nach Brot!"

Jao, jao", murmelten die Männer,se hat rächt! Wann uns Maar gebliewen war. wie et gewest waor, et bäht bester sein. E su elendig sind wir nie gewest. Jetzt könne mir versaufen!" Sie warfen unruhige Blicke hinter sich, dann starrten sie alle den Bürgermeister an. Diese hohlen Augen über den vorstehenden Backenknochen hatten etwas Furchtbares.

Dallmer war bleich geworden, er wandte sich ab. «Kann mich einer zum Leifager führen?"

Die Männer sahen sich an; endlich schob sich ein halb­wüchsiger Bursche vor. Mit einknickenden Knien und ver­drossener Miene schlorrie er vor dem Bürgermeister her. Es ging wieder zum Dorf hinaus; ein wenig abseits, ein- pedrängt zwischen Berg und Maar lag die baufällige Hütte des Johann Leifager. Dallmer erinnerte sich des Menschen genau: noch jung, aber verbummelt und einer der Ärmsten im Dorfe. Früher war er Fischer gewesen; feit es keine Fische im Maar mehr gab, verlnngerte er ohne Beschäsiiauna die Taae.

Jetzt waren p« angelangt. Wre ein Haufen Elend lag die Hütte, nur ein schmaler Erdstreif führte noch zu ihr hin; das trübe Wasser stand fast bis an die windschiefen Mauern. Durch den moorigen Schmutz patschten sie zur Tür; sie war eingcklinkt, der Laden vor dem einzigen Fenster geschlossen. Sie traten ein. Eine Lust schlug ihnen entgegen, dir den Bürgermeister taumeln machte. Dick, dumpf schwebte es in dem engen Raume. Dallmer stieß das Fenster auf.

Da lag der Tote auf ungehobeltem Brett .oer zwei Schemeln, einen Strohwisch unterm Kopf. Eine zerfetzte Decke war ihm übergebreitet; die Hände, darin der Rosen­kranz, halten sie ihm gefaltet. Der bleiche Sonnenschein drang kaum durch 'sie Fensterluke, in den Winkeln blieb's dunkel.

Jetzt regte sich etwas. Der Laubsack in der Ecke raschelte, eine Franmgestalt in zerlumptem Rock und mit wüst herumhängenvem Haar wankte auf den Eingetrete- nen zu. Strohhalme hasteten in ihren fahlblonden Strähnen; die Jacke hatte sie auf der Brust auseinander- Serissen.

Dallmer sah sie befremdet an: war der Leifager denn verheiratet?

Der Führer streckte gleichgültig den Finger aus:Sein Mädche! Se dien; beim Vieh bei Malhesen. Se wc.r als grad de Nacht beim Hanni, als er krank geworden es; jetzt will se nimmermehr weg!"

", sagte da- Mädchen heiser und schüttelte sich. »NL, er es net dod. Hanni!" Sie trat näher und zupfte mit bebenden Händen an dem schmutzigen Hemdkragen des Toten. Kuck mech an. Hanni! Schläfste?" 'Sie stieß den starren Körper in die Seite; die gefalteten Hände rutschten etwas auseinander.,, ech geh net weg, Hanni. «ch bleiben bei der!" Sie kauerte sich nieder und legte ihren Kopf auf die Brust des Toten.Hanni!"

Dallmer schauderte, als er sie so liegen sah: fahlgelb war ihr Gesicht, auf den Backen ein feuriges Rot, die auf­gesprungenen Lippen waren vom Fieber verbrannt.

Se Hai als auch de Krankheit!" Der Bursche starrte ste neugierig an. Sie hatte jetzt die Augen geschlossen, sie schien zu schlafen; aber das Zucken der Lider, das Ächzen der Brust verrieten das tobende Fieber.

Sie muß fort, sie stirbt hier!" Dallmer erschrak fast Vor dem Laut der etaenen Stimme.

durch die griechischen Truppen erfolgt fein. Tie behörden der Regierung von Angora werden von nationalistischen Gendarmerietruppen begleitet sein soweit sie zur Aufrechterhaltung der Ordnung uns bedingt notwendig sind. Tie verschiedenen Operatio­nen, die mit dem Rückzug der griechischen Trupp?» und der Zivilverwaltung verbunden sind, werden unter der Leitung alliierter Missionen vor sich gehen um Uebergriffe jeder Art zu verhindern. Tie alliierten Truppen-Kontingente werden aus ungefähr 7 Ba­taillonen bestehen. Ter Rückzug dieser Missionen und Kontingente geschieht 30 Tage nachdem die Räumuna durch die griechischen Truppen beendet ist. Alle Trup­pen der Angoraregierung werden so schnell wie möalick aus dem Gebiet der Alliierten-Besetzung herausqem- gen werden. Das Protokoll bestimmt, daß die neutrale Zone in den Regionen von Tschanak und Jsmid von gemischten Kommissionen, in denen Offiziere von allen alliierten Mächten und der Regierung von Angora sich befinden, abgegrenzt werden kann. Tie Regierung von Angora verpflichtet sich, diese Gebiete zu respektieren ferner bis zur Ratifizierung des Friedens keine Trup­pen nach Thrazien zu transportieren und keine Armee j dort zu unterhalten.

Befreiung Deutschlands von alten Barzahlungen?

Paris, 11. Okt. Nach demMatin" soll der eng- s lische Delegierte Sir Bradbury der Ansicht sein, daß die Kommission nicht, wie anfangs geplant, den November abwarten dürfe, um Maßnahmen gegen den Bankerott Deutschlands zu treffen. Bradbury will deshalb beantra­gen, daß Deutschland bis Ende 1923 vor allen Barzah. lungen befreit werde, und daß das Garantiekomitee gleich­zeitig ein Vetorecht erhalte, um d.ie deutschen Staatsaus­gaben zu kontrollieren und die Ausgabe von Papiergeld unter allen Umständen zu verhindern. Dieses Veto des Garantiekomitees sei von Frankreich wiederholt gefordert worden. England habe es bisher abgelehnt mit dem Be­merken, es könne nur im Falle einer bedeutenden Herab­setzung der deutschen Schuld das etVvrecht zugestehen. Dev neue Mann in der Reparationskommission.

Paris, 11. Okt. Als Barthou als Nachfolger Dubais z den Vorsitz in der Reparationskommission übernahm, machte er in der ersten Arbeitssitzung auf das Anwachsen der schwebenden Schuld Deutschlands aufmerksam. Der Temps" fordert bereits, es müsse festgestellt werden, ob Deutschland die Bedingungen des Teilmoratoriums vom 31. Mai erfüllt habe. Tenn es habe sich verpflichtet, seine schwebende Schuld über die damalige Summe von 281 Milliarden Papiermark durch Steuern oder innere Anleihen zu decken. Am 30. Sept. betrage die schwebende Schuld Deutschlands bereits 450 Milliarden und die Zahlungen an die Alliierten seien nicht erhöht worden.

Bevorstehende Parteikämpfe in England.

Paris, 11. Okt. In England bereitet sich nach Ab­schluß der Konferenz von Mudania ein politischer Par­teikampf vor, wie ihn das Land schon lange nicht mehr gesehen hat. Churchill hat an das Wahlkomitees seines Wahlkreises in Dundee telegraphiert, daß er sich baldigst über die Haltung der Regierung in der Orientfragc aussprechen werde. Chamberlain wird in Birmingham wichtige Erklärungen abgeben, Lloyd George am Sams­tag in Manchester eine Rede halten, die ein großes poli­tisches Manifest werden soll und in der er die schon bekann- Gesichtspunkte vor allem die Wichtigkeit energischen Ver­haltens im Osten betonen wird. Es wird behauptet, daß der englische Ministerpräsident in dieser Rede seine De­mission anbieten werde.

Generalvollmacht für Venizelos.

London, 11. Okt. Venizelos hat Lord Curzon in Kenntnis gesetzt, daß er den Posten eines außerordent­lichen griechischen Bevollmäcküiaten in Knroür, men Hab'

Dallmer wandte sich ab; er fühlte, wie ihm das Blut zu Kopf stieg, er stieß die Tür auf und trat ungestüm über die Schwelle. Oh, nur einen Atemzug freie Lust! Es war zum Ersticken. Bom Wasser krochen Dünste her, sie legten sich ihm beklemmend auf: die grauen Haare Lebten ihm an den Schläfen. Er schwitzte.

Unruhig ließ er die Augen über die Ode schweifen. Vom Dorfe her näherte sich eine Gestalt, eine Frau; dunkel löste sie sich aus dem fahlen Grau. Er hielt die Hand über die Augen wer war das? Das bleiche Licht blendete jhn.Nelda ?!"

Es war Nelda. Sie hatte zu Hause gesessen auf de« Fensterplatz und dem Onkel die Gasse hinunter nachge« ffchaut, wie er in Unruhe fortging. Dann hatte sie mit sichwelmütigem Bück den Kops in die Hand gestützt. Heute

war Ostertag, und heute vor einem Jahr-?! Da

waren auch Glocken erklungen; sie stand mit klopfendem Herzen in der Kirche hinter dem Brautpaar, hörte die Worte der Traurede und hörte sie doch auch nicht.Wo

du hingehst, will ich auch hingehen"-in ihrem Herzen

war eine frohe Liebesahnung, eine reine Glückseligkeit gewesen.

Sie hatte schaudernd das Gesicht in den Händen ver­graben, dann war sie aufgesprungen und, von plötzlichem Einfall getrieben, dem Onkel nachgeeilt. Sie konnte nicht allein sein.

Schwer war der Weg aus der Höhe gegen den sausen­den Wind gewesen, noch schwerer der unten im Tale; mit zusammengebissenen Zähnen strebte sie vorwärts, es tat ihr Wohl, gegen etwas anzukämpfen. Eine Weile sah M den Onkel vor sich, sie rief umsonst sie verlor ihn aus den Augen.

Im Dorfe klopfte sie am ersten Hause; ein struppiger Frauenkopf fuhr heraus, ein paar Kinder kamen gekrochen und starrten sie unbeweglich an. Neldas Herz fing an, eme warme Regung zu spüren. Kinder! Gleich einer Vision glitten andere Kindergesichter an ihr vorüber, lachende rotwangige, und diese hier sahen so elend, so verkümmert aus! Der vierjährige Junge dort war wie ein altes Männchen. Sie bückte sich und strich ihm über dre dünnen Lärchen. «Wie beißt du?"

Fortfetzvng folgt. l