zwischen dem russischen u. französischen Generalstab erweitern unser Wissen in dieser Hinsicht. Hier wird in offiziellen Dokumenten kaltblütig eingestaoden, daß Deutschlands Angriff nicht unerwartet und nicht unverständlich war, daß die Verletzung der belgischen Neutralität mit Englands Beteiligung am Krieg nichts zu tun hatte, daß die Pläne für eine Zertrümmerung Deutschlands tief angelegt waren, und daß England an ihnen beteiligt war/
Aus 2tadt und tand.
UNenrtri», 1. September 1832.
— Studenlenfreiplätze in Hotels. Ter Aufruf des Internationalen Hotelbesitzervereins an seine Mitglieder, notleidenden Studenten einen Erholungsaufenthalt durch Gewährung von Freistellen zu ermöglichen, hat, wie die Reichszentrale für Deutsche Verkehrswerbung mitteilt, bereits einen schönen Erfolg zu verzeichnen. Bisher sind Freiplätze zur Verfügung gestellt in Kreuznach, Sooden, Eisenach, Sberstdorf, Tarmstadt, Jena, Friedrichshafen, Kassel, Wildbad, St. Andreasberg, Bad Nauheim allein hat 16 Freiplätze angeboten. Tie Verteilung dieser Plätze erfolgt durch die akademischen Hilfsorganisationen an den einzelnen Universitäten und Hochschulen.
— Tdrrnggel-Mastnayutn». oeur,cye"Ncgi^
rung beschloß sehr strenge Vorsichtsmaßregeln im kleinen Grenzverkehr anzuordnen, um den infolge des starken Marksturzes zu erwartenden Warenschmuggel ins Ausland entgegcnzutreten. Gegenstände, die bis jetzt die Zollgrenze ohne Ausfuhrgenehmigung passieren konnten, und die im Tarif unter den Nummern 2—19 aufgeführt sind, find von nun an der Ausfuhrbewilligung und der Valutaausfuhrabgabe unterworfen. — Von der Schweiz sind bis jetzt noch keine neuen Einfuhrbeschränkungen erlassen; jedoch ist die parlamentarische Kommission für Einfuhrangelegenheiten gewillt, eine Verlängerung der bisher bestehenden Einfuhrverbote zu erreichen.
— Unser Garten im September. Tie feuchte Witterung der letzten Wochen war für alle Kohlarten und die meisten Gemüse außerordentlich günstig, so daß diese zufriedenstellende Erträge lieferten. Mit Eintreten küL»- Nächte und feuchtkalter'Nebel, wie sie der kommende Monat bringen wird, ist die Zeit für Bohnen, Gurken, Kürbisse und Tomaten um. Letztere werden zum Ausreisen der Sonne ausgesetzt und Bohnen, Gurken usw. nach dem Ausreißen im Schatten zur Trocknung der Samen auf- gehängt. Endievien wird zum Gelbwerden gebunden. Tie Kohlarten und die Selleriebeete sind noch reichlich zu düngen, damit die Entwicklung beschleunigt wird. Ausgepflanzt werden Knoblauch, Schalotten, Kartoffelzwiebeln und Wintersalat. Feldsalat und Spinat können nach Freiwerden der Beete und gründlicher Herrichtung ausgesät werden. Alle anderen Aussaaten find zwecklos, besonders solche zur Aufzug von Setzlingen zum Frühanbau von Kohlarten sind zu unterlassen, wenn nicht geeignete Ueber» winterungsräume zur Verfügung stehen. Mit der ErnkS der Gemüse zum Einwintern ist noch Zeit, solange nicht ernstliche Kälte droht. Vor allem müssen die Kartoffeln und Rüben, sowie Wurzelgemüse im Boden ausreifen, weil sie sich dann am besten halten. Auch mit der Ernte des Winterobstes ist noch, solange das Wetter es erlaubt, zu warten, denn die noch nicht baumreifen Früchte schrumpfen beim Lagern und werden dadurch entwertet. Von den im Garten verwendeten Topfgewächsen sind die zur Einwinterung bestimmten allmählich unter Dach zu bringen, ebenso alle frostempfindlichen Kübelgewächse:
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Neber das Herz zu siegen ist groß, ich verehre den Tapferen, Aber wer durch fein Herz sieget, er giü mir doch mehr.
Schiller.
Rheinlandstöchter.
Roman vmr Clara Vi'rbig.
(88) (Nachdruck verboten.)
„Laß nur, laß nur!" Er lächelte ein sarkastisch wehmütiges Lächeln. „Ich weiß ja, du kannst nicht dhne deine Maschine bestehen, geschweige denn ein paar Augenblicke müßig sitzen. Nähe nur weiter! Ich habe keine Kopfschmerzen mehr."
„Also doch Kopfschmerzen! Siehst du, wie deine Frau dich kennt? Jedenfalls war die Bowle gestern abend in Gülz gepanschtes Zeug. Nelda hatte auch ganz trübe Augen und Ramer sah so echauffiert aus. Natürlich, daher ist's!"
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„Sag mal, Elisabeth, findest du nicht auch, daß Nelda Dallmer seit dem Frühjahr sehr verändert ist? Ob das die Sorge um den Vater macht? Ist dir nichts an ihr ausgefallen?"
Er blickte gespannt zu seiner Frau hinüber.
„Gott, ich habe darüber wirklich nicht nachgedacht, «an Lat so viel Wichtigeres im Kopf! Aber ja, ja, jetzt, wo vu mich darauf aufmerksam machst, finde ich es auch. Sie war immer ein bißchen anders, als sonst die jungen Mädchen sind — aber abgesehen davon — sie hat jetzt so was — ich weiß nicht recht, wie ich mich ausdrücken soll — so was Gespanntes. Weißt du, sie hat am Ende Ramer gern? Es ist doch komisch, immer treffen die zwei hier bei uns zusammen; früher kam Nelda alle Jubeljahr, jetzt kommt sie zweimal die Woche. Du, es wäre eigentlich ganz nett, wenn die zwei sich heirateten, findest Lu nickt? Freilich. Le haben nichts. UuL Lame Illamer
zum mindesten aber ist genügend Teckmaterial bereit zu f stellen, um beim Eintritt von Frost sie schützen zu kön- : nen. Tie abgeräumten Blumenbeete können noch mit : Stiefmütterchen, Vergißmeinnicht und Silenen bepflanzt werden. , -
)( N«g»!d, 31. Aug. (Gemeinderat.) Zu Beginn der Sitzung werden einige Armenpsirgesachen erledigt. Die Frage der Schaiwrideverpachtung erforderte längere Erörterungen, auch mit dem bisherigen und künftigen Pächter. Bevor das neue Pachtangrbot angenommen «erde« kann, muß die Pacht- frage des letzte« Jahres in einer allseitig befriedigenden Weise geregelt sein, weshalb eine Beschlußfassung zunächst auSgesetzt wird. Einem erneuten Gesuch der Gärtners Reule betreffs Ueberlaffung von Oehmd- und Nachgras auf einer städtischen Wiese, die zur Aufforstung bestimmt ist, wird nach längerem Für und Wider entsprochen unter der Voraussetzung, daß damit alle Ansprüche RruleS auf die weitere Nutzung dieses Platze» hinfällig werden. In Ausführung von Erlassen werden di« neuen Gehaltssätze der Beamten genehmigt. Der Verpflegungssatz im städt. Spital wird, den TeueruugSverhältrüffen entsprechend, erhöht. Längere Erörterung verursacht d e Frage der notwendigen verstärkte» Feld- schrcheS über die Herbstzeit. ES wird die Verstärkung der Feldhütermanuschaft um zunächst zwei weitere Hilfskräfte beschlossen, ferner wird gewünscht, daß die zur Verfügung stehende« Männer mit der Zeit der Felderbegrhung nach einem gewissen Plan verfahren solle». Die Frage des Verkaufs der städt. Obstertrags wird zunächst zmückgestellt. Falls dar landwirtschaftliche Fett in Nagold abgehaltrn werden soll, würde dies von der Gemeindeverwaltung aus begrüßt werden. Die MilchprriSsrage soll nächster Tage erneut beraten, mit weiterer Erhöhung muß gerechnet werden, ab 1. September Mein Lite preis von 11,50 Mk. Die Polizeistunden vrrlängenmgSgebühreu werde« verdreifacht. Berechtigte Klage wird über vielfach ungebührliches nächtliches Lärmen namentlich Samstag- ».Sonntag achlS geführt, u.diePolizri aufgefordert zu kräftigem Einschreiten gegen solche nächtliche Ruhkstörer. Um eine Kontrolle der Fahrtgeschwindigkeit der unsere Stadt passierenden Kraftfahrzeuge zu ermöglichen, soll der Beschaffung einer Stoppuhr vähergetreten werden, weil dar überschnell« Fahren mancher dieser Fahrzeuge innerhalb EtterS «eben der übermäßigen Staubplage auch noch ein« starke Gefährdung der Fußgänger und Fuhrwerke mit sich bringt. Auf den dreifachen Satz gegen bisher wird auch der Erwerb von Platz für Familiengräber auf dem Friedhof erhöht. Der Ge- meiuderat nimmt Kenntnis von dem Erlaß betreffs Pensionierung der Handarbeitslehrerin der Volks- und Mittelschule, Fräulein Sauter. Der Vorsitzende benutzt die Gelegenheit, dieser Lehrerin aus diesem Anlaß auch de» herzlichen Dank der Stadt für ihre langjährige», treuen Dienste auszusprechen. Dem Gesuch um Schaffung einer Jugendherberge in hiesiger Stadt wird grundsätzliche Genehmigung erteilt. Die Frage der Prüfung der Unterbringung in einem hiefür geeignete» Raum wird einer Kommission der Gemeinderats übertragen. Der Posten des LeichenbesorgerS soll erneut zur Bewerbung auSgeschriebrn werden, nachdem aus dar erste Ausschreiben keine Bewerbung Zugelaufen ist. j
* U»terjr1tl«ge«, 30. Aug. Die 3. Stadtpfarrstelle in! Leonberg wurde dem Pfarrer O. Weitbrechr übertragen.
* Frr«dr»padt, 31. August. Eine Sammlung, welche Frau Aleida Calisch a»S London, zurzeit im Hotel Rappe», unter den Kurgäste« von Freudenstadt und Umgebung ver- ! anstaltet hat, ergab die schöne Summe von 45 000 Mark, ^ welche auf Weihnachten «vier die Kinder und Armen der! Stadt verteilt werden soll.
* Vo« der HoruiSgriude, 30. Aug. Don einem tödlichen ! Unfall wurde da» 10 Jahre alte Töchterche» deS Stein- Hauers Karl Pöppel in WolfSbrunnen bei Seebach betroffen.
. Das MLdche» trat auf die Veranda des Gasthaus«» zum
mit seinem Namen I Aber na, Nelda kann ja auch keine großen Ansprüche machen!"
„Warum nicht?"
„Aber Paul! Hübsch ist sie nicht, und Geld hat sie Licht, und riesig liebenswürdig ist sie auch nicht. Sie ist ja sehr nett, aber — ich glaube auch nicht, daß Ramer sich wirklich was aus ihr macht, der denkt zu viel an sich." Die junge Frau reckte sich und warf sich in die Brust. „Für so was ho" e ich einen Blick! Der versinkt immer in seine alten Geschichten, der merkt gar nicht, wenn sich eine um ihn hat!"
„Schade, schade, ich wünschte, wir hätten die zwei nie miteinander bekannt gemacht! Auch auf die gestrige Partie hätten wir Nelda nicht mitnehmen sollen oder Ramer abwinken. Ich mache mir Vorwürfe." Xhlander seufzte. „Es ist ein Jammer, wenn dies Mädchen auch schon so früh abgeknickt wird — gerade dies Mädchen!"
„Liebe Zeit, aber Paul, was kannst du dafür? Faß die Sache immer ein bißchen praktisch auf! Es ist doch bester, es bietet sich überhaupt mal eine Chance als gar keine. Wer weiß, vielleicht wird's doch was — und wenigstens hat sie dann später mal Erinnerungen!"
„Nein, nein", — sein Gesicht wurde finster — „du kennst Ramer nicht, wie ich ihn kenne. Eigensinnig, zäh an seinen fixen Ideen hängend; wie du richtig sagtest, ganz in sich versunken. Selbst wenn sie zusammenkämen, wäre das ein Glück für dieses offene, hochherzige Geschöpf?! Aber es wird nichts, ich weiß es genau."
„So?! Also du hast was gemerkt?! Erzähle doch, haben sie dir was gesagt? Woher weißt du das denn genau? Herzenspaul, so sag doch, bei meinem Interesse für die beiden kannst du mir's, mußt du mir's verraten! Also sie haben fich gern — was? Ja? Wissen es schon andere Leute?"
„Das ist's ja eben!" Xylander wühlte sich in den Haaren und sprang heftig aus. „Muß ich mir heut morgen nach dem Dienst, a - ich mir im Kasino einen Schoppen leiste, die Bemerkungen von Bengels anhören! Osten soll sich auch was schämen, fitzt ruhig dabei, wenn über die Freundin seiner Frau fkandaliert wird! Dem Rönt- heim, seinem Intimus, hätte ich am liebsten in das mali- Üöia SieüM gSschla««^_LLtda soll LÄ RenLes vLU« a eben
Wclfsbrunnen hinaus, als in demselben Moment von dem nahen Steinbruch ein Sprenßstück geflogen kam und die Kleine so unglücklich au de» Kopf traf, daß sie sofort tot zusanimenbrach.
Stuttgart, 31. Aug. (Weitere Preiserhöhungen.) Tie Stuttgarter Metzgerinnung hat infolge der abermaligen starken Steigerung der Viehpreise die Ladm- fleiscbvreise mit sofortiger Wirkung wie folgt erhöht: das Pfund Schweinefleisch kostet jetzt 160 Mk., Ochsen- und Rindfleisch 1. Qualität 94 Mk., zweite 80—34 Mk.. Kuhfleisch 58—68 Mk., Kalbfleisch 106-108 Mk., Hammelfleisch 96—100 Mkk. — Tie auf 1. September in Kraft tretende Steigerung der Milchfrachten macht eine Erhöhung des Preises für Frischmilch um 40 Pfennig für das Liter nötig; Vollmilch kostet daher von morgur ab 14 Mk. das Liter; der Preis für Magermilch bleibt unverändert.
Tie vom Gemeinderat beschlossene Verdreifachung der Nachtsteuer, auch Hockersteuer genannt, sowie die Erhöhungen der Fremdenwohnsteuer hat die Genehmigung des Finanzministeriums gefunden. Es wird also vom 1. Sept. an Hockersteuer zu bezahlen sein von 12—2 Uhr nachts 45 Mk., für jede weitere Stunde 60 Mk. Tir Fremdenwohnsteuer beträgt 10 Prozent vom Zimmerpreis von 10—50 Mk., 20 Prozent von 50—100 Mk. und 30 Prozent bei einem Zimmerpreis von über 100 Mk.
Stuttgart, 31. Aug. (Lohnforderung.) Eine Betriebsversammlung der Arbeiter der Gasfabrik hat in einer Entschließung ab 15. August eine Zulage in Form eines Stundenlohns von 60 Mk. pro Stunde gefordert.
Plochingen, 31. Aug. (Feuer.) Heute früh kurz nach 5 Uhr brach in dem Anwesen des Landwirts Gem- jenjäger Feuer aus, dem die ganze Getreide- und Rauh- fntterernte zum Opfer fiel. Das Wohnhaus konnte gerettet werden. Ms Entstehungsursache wird Selbstentzündung der Fnttervorräte vermutet.
Schramberg, 31. Aug. (Millionenstif tung.) Fabrikant Paul Landenberg er d. A. hat anläßlich seinen goldenen Hochzeit eine Millionenstiftung zur Vev- fügung gestellt, von der die Stadtgemeinde für Tuber- kuiosefürsorge 100 000 Mk., die Baugenossenschaft in Schramberg 500000 Mk. und die Beamten- und Arbeiterunterstützungskassen der von ihm gegründeten Hamburg-amerikanischen Uhrenfabrik 400000 Mk. erhielten. Tie Stadt Schramberg hatte Landenberger zum Ehren- bi'^ 'r ernannt.
Olalen, 31. Aug. (Todesfall.) Im 81. Lebensjahr ist Forstmeister a.T. Hofmann, ein in der ganzen Umgegend bekannte Persönlichkeit, gestorben. Er war 21 JaHre lang Vorstand des Forstbezirks Abtsgmünd und verwaltete dann noch 18 Jahre den Forstbezirk Aalen und mit ihm die Stadtwaldungen von Aalen. Seit 1909 lebte er hier in beneidenswerter körperlicher und geistiger Frische im Ruhestand.
Heidenheim, 31. Aug. (Streik.) Nach Ablehnung der von ihnen erhobenen übertariflichen Lohnforderungen sind heute hier sämtliche Bauarbeiter in den Ausstand getreten.
Ulm, 31. Aug. (Schreckliche Tat.) Auf dem Wege nach Ulm am unteren Eselsberg oberhalb der Bahnstation Söflingen versuchte am letzten Samstag ein Mann seine Frau und Tochter durch Erschießen zu töten. Zuletzt brachte er sich selbst einen lebensgefährlichen Schuf in die rechte Brustseite bei. Auf die Hilferufe der Frau begaben sich in der Nähe beschäftigte Personen nach dem Tatort, wo sie Zeuge einer furchtbaren Tat waren. Der Mann lag schwerverwundet am Boden, desgleichen die Tochter, die durch beide Beine geschossen war; die Frau hatte einen Schuß in die Hüftegegend, konnte fich ocher aufrecht halten. Tie drei Verletzten wurden mittels Sanitätsauto nach« dem Ulmer Krankenhaus ver-
— Nelda soll einsame Spaziergänge lies in den Ward, mn einem Herrn — man nennt Ramer — unternehmen! Nelda soll — ach, was rede ich davon! Es ist viel zu niedrig. Früher hat sich keiner von den Herren um das Mädchen gekümmert, jetzt, wo es an ihr zu mäkeln gilt, ist ste in ihren Mäulern, diesen ungewaschenen Mäulern, die viel zu schmutzig sind sür ihren reinen Namen! Arme Nelda!"
Er ließ sich schwer in den Korbstuhl fallen und beschattete das Gesicht mit der Hand.
Frau Elisabeth war glühend rot geworden.
„So heftig? Ich kenne dich gar nicht wieder! Du scheinst dich ja sehr für Fräulein Dallmer zu interessieren."
„Gewiß, das Me ich auch!" Sein sonst so gemäßigter Ton war noch immer erregt. „Sie ist das beste, prächtigste Mädchen, das ich mir denken kann. Jeder Mann könnte Gott auf den Knien danken, wenn er sie bekäme. Sie sind nur alle blind in ihren Ansichten, in den verrotteten Vorurteilen dieses erbärmlichen Klatschnestes — mag sein, daß es überall so ist. Nun, ich habe ihnen heut energisch meine Meinung gesagt, beinah wären wir uns in die Haare geraten!"
„Um Gottes Willen!" Die junge Frau stürzte auf ihn los und umschlang ihn mit beiden Armen. „Paul, mach dir doch keine Ungelegenheiien! Was gehen dich fremde Leute an? Laß Nelda Dallmer Zusehen, wie sie fertig wird; was macht sie solche Geschichten! Aber ich sage dir, hierher braucht sie nicht mehr zu kommen!" Die Tränen schossen ihr in die Augen, sie stampfte mit dem Fuß auf. „Ich will keinen Ärger im Haus und keine Alteration; wir haben genug mit uns zu Mn!"
„Rege dich nicht unnütz auf, nähe nur weiter", f..gte er und machte sich los.
,Rrrrr' — die Maschine sauste geradezu. ,Rrrr—r—' da, der Faden war gerissen.
Die Frau Hauptmann hob den Kopf.
„Die Ha ad zu küssen brauchst du ihr auch nicht mehr, Raul. Das ist überhaupt hier am Rhein gar nicht Sitte!"
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