In diesem Grift weiden wir hier also alle Vorschläge prüfen ' »nd sie nicht allein nach unseren eigene« Interessen erwägen, sondern auch daraufhin, ob sie geeignet sind, nn« den gemeinsamen Ziele» näher zu bringen.
Mir werden aber auch von uns au« dikjrni- gen Vorschläge mache», von denen wir glauben, daß sie allen Völkern den Weg zu einer glücklichen Zukunst ebnen werden. Der Weg, den w r gehen, ist nicht ohne Steine. Wenn alle oder viele Völker über ihre Intenss n gemeinsam beraten, läuft man lercht Gefahr, Emstndlichker ten rtnzelner Völker zu verl«tz:n. D e Hilfe, die den einzelnen Wir schaften gewährt werden soll und muß, kann daher nur so gewährt werden, d»ß sie der politischen und Wirt- schaftlichen Selbstbestimmung der Völker keinen Abbruch tut. Wenn ich in diesem Kreise vieler Dö.ker heute dar Wort ergriffen habe, so berechtigt mich dazu die besondere Lage meine« Landes. Deutschland ist infolge seiner geographischen! Lage m Mitteleuropa, infolge seiner engen Ve fsichtung mit der gesamten, auch der überseeischen Wesiwirischast, durch di« Not unserer Zeit mit am meiste« betroffen worden. Das Problem der veuische« Wirtschaft ist untrennbar verbunden mit den Schwierigkeiten, über welche dis andere« Nationen zu klagen haben. Die tuulscho Not ist die eine Seite, die Not der übrige« Völker, die aadere Seite der Weltkrise. Die Verhandlungen, die wir zu führen haben, werden die verschiedenste« Gebiete des Wirtschaftslebens, bei Verkehrs, des Handels uid der Kwanzrvirtschaft, wie überhaupt alle Fragen der durch gemeinsame Zivilisation verbundenen Vöck-r zu behandeln haben. Die Größe dieser Ausgabe soll uns rin Ansporn sein, daß dir Verhandlungen der Konferenz von allen Seiten mit einem gewiss-» Optimismus geführt werden, der alle großen Werke beflügeln muß. Ich bin gewiß, mit diesen meine« Worten keine« Sondergefühlen Ausdruck zu geben, sondern die gemeinsame Ueberzeugung aller hier vertretenen Nutionen auszusprechen. (Lebhafter Beifall.)
Lloyd George» Rede.
WTB. Genua, 11. April. (Spezialbericht des Vertreter« des WTB.) Lloyd George sagte in seiner gestrigen Rede u. a.: Das Ergebnis dieser Versammlung wird in gutem oder in bösem Sinne eine ungeheure Wirkung auf das Schicksal nicht nur Europas, sonder» der ganzen Welt haben. Wir treffen hier zusammen ans -em Fnße völliger Gleichheit. Aber indem »tr das tun, müssen wir die Gültigkeit der Bedingungen anerkennen, die bisher von allen zivilisierte« Nationen anerkannt wurden. Die 1. ist, daß, wenn ein Land Verpflichtungen gegenüber einem andere» Land oder dessen Staatsangehörigen übernimmt, es seine Verpflichtungen nicht verleugnen darf wegen einer Änderung des Regimes. Die 2. ist, daß kein Land Krieg gegen die Einrichtungen eines anderen führen darf Die 3. ist, daß kein« Nation einen Angr fftkrieg gegen das Gebiet einer anderen unternehmen darf. Die 4. ist, daß Staatsangehörige jsde« Landes das Recht habe», unparteiische Rechtsprechung vor fremde« Gerichten zu staden. Diese Bedingungen sind in Cannes festgesetzt worden und bilden die Grnndlage« der Konferenz von Genua. Dis Tatsache, daß die Einladungen angenommen wurde», bedeutet an sich, daß auch die Bedingungen angenommen sind. Hierauf kam Lloyd George ausführlich ans die zerstörenden Wirkungen des Weltkr eges zu spreche» und betonte, daß dort, wo die wirtschaftliche Tätigkeit lebhaft gesteigert ist, diese einen ungesunden Charakter hat, und daß der normale Handel überall daniederliege.— Lloyd George fuhr fort: Da« erste Bedürfnis Europas ist Friede, ein wirklicher Friede. Las Studium der wirtschaftlichen, finanziellen usw. Fragen ist gut, aber nur, wen» ein guter Wille zwischen den Nationen herrscht. Sonst führen alle Be'prechungen zu nichts. Wohl ist es war, daß tatsächlich der Kampf eingestellt ist.
Die Wirtin z. goldenen kämm.
Kriminalroman von Otto Höcker.
«5) (Nachdruck Vorboten.)
Er erhob sich rasch und ergriff die Hand der Fassungslosen. „Nehmen Sie sich die Geschichte nicht so zu Herzen," raunte er ihr verstohlen zu. „Was geht dev unselige Mensch Sie nach all' den langen Jahren im Grunde genommen noch an, zudem werden wir ihn bald genug wieder in Nummer Sicher haben, und was ich tun kann, um unnötiges Aufsehen zu vermeiden, geschieht, darauf können Sie sich verlassen!"
Die Wirtin schüttelte nur abwehrend mit dem Kopfe „Sie meinen es gewiß gut, Herr Rat, und ich bin Ihnen auch dankbar, daß Sie mir alles mitgeteilt haben, so was muß man doch wissen," meinte sie unter einem angestrengten Versuch, gefaßt zu erscheinen. „Aber das sage ich Ihnen, ist meinem Manne unterwegs was zu- -gestoßen, dann hat's jener Unhold auf dem Gewissen!" Zn plötzlich aufwallendem Schmerze ganz Ort und Um- gebung vergessend, schlug sie beide Hände vor das Gesicht und dumpf stöhnte sie auf. „Kann man denn nie zur Ruhe kommen. . . diese arge Schande vor Den Leuten! Nun wärmt man gewiß die alte Geschichte wieder auf. Was habe ich denn nur getan, um so viel Unalück zu verdienen!"
Sowohl am Stammtisch wie in der Borderstnbe war man auf das verstörte, absonderliche Gebühren der Lammwirtin schon aufmerksam geworden und verschiedene der Gäste näherten sich bereits unter mancherlei Vorwänden neugierig der Einschenke.
„Was ist nur eigentlich los? Man tappt ja in lauter Geheimnissen," rief der Kreisarzt vom Stammtisch her, „ich verstehe von allem kein Wort." Er war inzwischen aufgestanden und hatte sich nach der Wirtin umgewendet; bei deren so verändertem Anblick stutzte er. „Nehmen Sie einmal rasch ein Brausepulver, Frau Kindewald," meinte er, „die Ausregung ist für Sie
t Man hört aber noch immer die Mente heulm. Ja ollen ;
! Ländern giebt es Hunde, viele Hnnde, di« glauben je länger j und stä'ker fie bellten, «mso schi cklicher und entschlossener « wü-den fie wirke«. Europa ist durch diesen Lärm betäubt.
« Das ist betrübend und zerstört die Grundlagen des Ver- ! tranens. Es pewigt dir N r,en der ganzen Welt, die so viel zu i j trag' » hat. Eu opa brauch Rühe und Frieden. Versuchen wir das ! Gute zu schaffen, an Stelle des Kampfes. Die öffentliche ! Meinung der Lä der bildet schon ein ausreichendes Hemm nis. Metr «ngsoerschikdenheitm lassen sich nicht abschaffen, aber die öffentstchs Meinung könnte geleitet und gelenkt werden. Man könnte eine» Appell an ihr Gewissen richten. Aber ich bin überzeugt, daß, wen« in jedem Zand die Staatsmänner «inen Aufruf an die Wähler «nd das Gemüt richreu würden, so wü d« die öffent iche Meinung aller Länder sich besser leite» lassen. Man könnte fie belehren, doß das Unglück deS eine» noch nicht no wendigerweise das Glück des anderen z« sein braucht. Die Welt bildet eine Einheit in wirtschaftlicher Beziehung. Hier zerfällt fie nicht in zwei i Halbkugel«. Und aus diesem Grunde möchte ich bedauern, s daß die große Republik des Westen», Amerika, hier nicht? beigrtretr» ist. Wenn wir aber auf der Konferenz eine» ! normalen Stand der D nge Herstellen können, so bin ich der Ueberzeugung, Amerika wird sich uns anschlüßss und wird s dies sogar mit Freuden tun. ;
Lloyd George schloß: Wen« wir hier schelte»«, f< wird s ei» Grsiih! der Verzweifln»- dnrch dir W-lt s«he». Wen« wir dagese» Erf-Ig habe«, so wird ei« Strahl de« H«ff< «»«ß »»d deS vertraue«- die Schickte« anfhelle», die »och d-n Geist der Mrsschhetl «mgrben.
Die Rrde des Führers der frarrzVfische« Delegation Varlhon.
Genna 10. April. (Sp-z.-Bericht de» Vsrtr. ins WTB.) Der Führer der französischen Delegation, Barthou, führte in der heurigen E öffnnn^sttzung u. a. aus, datz er aus diese Konferenz, von der die Neuorientierung der Welt ihren Ausgang nehmen könne, die wotzlvurchdachte W.llerttä-rßerrrng einer loyalen Mitarbeit Frankreichs milbringe. Frankreich fei »on keinem nationalen Egoismus beseelt u«d wü.-isckü keine Hegemonie aufzmichien. Frankreich fei in seiner Gesamtheit entschlossen pazifistisch. Ja dem » Cannes ausgestellten Programm seien die Rechte Frankreichs entsprechend der Ansicht Frankreichs und seiner Alliierte» von de» Diskussion ausgeschlossen worden. Die Genueser Konferenz sei somit nicht, könne nicht sein und werde nicht sein eins Berufungsinstanz, wo die bestehenden Verträge zur Sprache! gebracht, beurteilt und revidiert werden könnte«. Aber jede ! finanzielle und wirtschaftliche Frage, der« Lösung von Bedeutung sür die Wiederherstellung des gepein-tzten und aus dem Gleichgewicht gebrachten Europas wesentlich sei, könne frei von olle» e- örtert werde«. Fra»kreich werde keine ne- -«live Halm^g zeige». Europa und die Welt seien eine vom Krieg gestörte und gelähmte kommerzielle Einheit. Jedes Volk, möge es am Kriege beteiligt gewesen sei» oder nicht, gleichviel wie seine poliiilche Form »nd Regierung autsehen möge, wofern eS nur die allgemeine Rechte achte, ohne die es keine Zivilisarion gebe, müsse bei der Wieder- aufrichiung aller Mithelfer». Die französische Delegation sei beseeelt von Ehrlichkeit, dem guten Willen und ehrlich m Vertrauen, ohne welche die Arbeit zwecklos, vielleicht gefährlich wäre. Friede und Arbeit seien das Programm «nd die Losung Frankreichs.
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Die offizielle Sprache in Genua.
Genua, 10. April. Es ist vereinbart, daß als offizielle Sprache englisch und französisch gelten soll, auch die italienische Sprache soll zugelassen werden. . . . . ...
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! nrcht gur, L>re wrsien ganz gut, oay <sre sicy- <zyre^ s Herzens wegen in Acht nehmen müssen — nein, nein, keine Widerrede!" setzte er entschieden hinzu, „hier nehmen Sie meinen Arm, ich führe Sie in die Hinterstube und bereite Ihnen ein niederschlagendes Pulver!"
Die ersichtlich völlig Erschöpfte ließ es widerspruchslos geschehen, daß Findler sie aus dem Zimmer führte. „Was los ist mit der Frau?" fragte er bei seinem Wiedereintritt in die Gaststube die ihn neugierig Um-> drängenden. „Unser braver Lammwirt hat sich unsichtbar gemacht, ist rein wie vom Erdboden verduftet: so was regt ein liebendes Frauengemüt natürlich aus, oder nicht?"
„Machen Sie keine schlechten Witze, Herr Doktor," protestierte der Stadtküster, der zugleich eine schwunghafte Weinhandlung betrieb, „so was sagt man nicht einmal im Scherz; Bindewald verwaltet unser ganzes Kirchenvermögen —"
„Und Kassierer vom Vorschußverein ist er auch," fiel ein zweiter meckernd ein. „Ich habe mich überhaupt immer gewundert, daß man so viel Geld in einer Hand beieinander läßt."
„Reden Sie kein Blech, Meister Nebe," mischte sich der Amtsrat gallig ein. „Wenn die Stadt Herrn Bindewald und nicht Ihnen ganz außerordentliches Vertrauen schenkt, so hat das wohl seine guten Gründe — und um Ihr paar Kreuzer Anteil an dem vor» unserem Lammwirt verwalteten Kassenvermögen brauchen Sie sich wahrlich keine schlaflosen Nächte zu machen."
Man lachte, während der so derb Abgeführte sich schleunigst wieder zu seiner engeren Tischrunde gesellte und dort weiterschimpfte.
Man sprach hin und her, die Neuankommenden ließen sich von den bereits Anwesenden in das zu immer, regerer Diskussion anregende Gesprächsthema ein- weihen, man tauschte die verschiedenartigsten Vermutungen aus und war in der Meinung einmütig, das überlange Ausbleiben des Gastwirts so rätselhaft wie beunruhigend zu finden, und Franz, das langjährige Faktotum des Haukes, der an Stelle der Wirtin den
Reichskanzler Dr. Wirth über Genna.
Beekin, 10. April. Reichskanzler Dr. Wirth empfing vor seiner Abreise nach Genua einen Korrespondenten der „Unites Preß". Dr. Wirth erklärte n. « er gehe nach Genua mit demselben Gefühl, wie die j meisten anderen Staaten, nämlich mit nur schwa- i chen Erwartungen. Trotzdem betrachten wir, sagte ! der Kanzler, Genua als einen weiteren t Schritt nach vorwärts. Die Währungsfrage ist nicht die erste Frage. Wenn man aber eine Währungsreform für Deutschland dorbereiten will, müssen auch! die Ursachen des Währunaselendes beseitigt werden Man spricht von einer Währungsreform unter fremden Anleihen, aber jede Anleihe verlangt eine Basis die man aber nur dann findet, wenn die Reparations-' Probleme selbst eine wirtschaftliche Grundlage erhalten. Trotzdem ist Genua für Europa außerordentlich bedeutungsvoll, denn es ist der erste Schritt zur Annäherung der europäischen Nationen.
Dr. Rathenau über Genua.
! Berlin, 10. April. Einem Vertreter des „Berliner s Tageblattes" erklärte der Reichsminister des Auswär-- I j tigen Dr. Rathenau auf dem Bahnhofe noch kurF ! vor seiner Abreise u. a.: Wir gehen mit dem ern- !
? sten Willen zur fruchtbaren Arbeit und mit !
E großer Hoffnung nach Genua. Aber ich möchte i s nicht, daß die Hoffnungen im Lande zu weit gespannt i l werden, denn auf zu weit gespannte Hoffnungen könn- !
; ten leicht Rückschläge erfolgen. Genua kann der Anfang zu einer Reihe neuer Konferenzen sein und drr i erste Schritt zu einem Wiederaufbau der ! Welt. ^ :
Der europäische Burgfriede!». "" i
Genua, 10. April. Der „Temps"-Korrespondent i« ' London spricht von der Möglichkeit, datz die Konferenz ! von Genua, wie die von Washington seinerzeit, mit i einer großen Ueberraschung beginnen könnte, indem § Lloyd George, wie Hughes, der in Washington die Abrüstungsfrage in die Diskussion geworfen hatte, den ! Vorschlag eines europäisch en Waffen still st an- ! des von lOjähriger Dauer machen werde. Die- , ser Waffenstillstand sei als Vorläufer für alle Ab- l rüstungsvorschläge gedacht. Es sei auch möglich, daß j eine andere Delegation den Vorschlag eines europäischen ! Burgfriedens erheben werde. Ein Fingerzeig dafür s sei das Abkommen von Riga vom 30. März, worin ^ Sowjetrußland, Polen, Estland und Lettland sich be- i reit erklären, in Genua praktische Vorschläge zu ma- ! chen, um sich gegenseitig gegen Angriffe und jede Rechtsverletzung zu wehren. Der Londoner Korrespon- dent des „Temps" glaubt, daß man in London der - Ansicht fei, daß ein solches Vorspiel dieser Konferenz , j dank der pazifistischen Inspiration ein gutes Vorzeichen wäre und eine günstige Atmosphäre vorbereiten würde. Die Schlußfolgerung, die sich bei der Lektüre dieser Londoner Meldung ergibt, ist jedenfalls die, daß man bereits offen davon spricht, daß die große Wirt- ! fchastkonferenz auch politische Fragen erörtern werde ! Die ««günstige Nnterbringung per Russe« r« Ken»« ^ Genua, 10. April. Die russische Delegation und die s übrigen mit ihr untergebrachten Sowsetabaeurdneten -»klärten sich mit der Wahl ihres Quartiers j außerordentlich unzufrieden. Die Villa Sancta Marquerita sei sehr ungünstig gelegen und in ^ den letzten Taaen haben sich wirklich stärke Störungen im Verkehr mit der Moskauer Zentrale bemerkbar ! gemacht. Unter diesen Umständen hat der fortgesetzte ! Meinungsaustausch mit der russischen Hauptstadt stark j gelitten. Der Wunsch der Russen, in Genna selbst nn- ; tergebracht zu werden, taucht wieder auf. Ihnen ist - vor allem daran gelegen, den direkten Drabt nach Ber- j lin zu bekommen, der von dort aus eine direkte Ber- ! bindung mit Moskau eingerichtet worden ist.
K al Pas»a inoffizieller Beobachter in Genua. ^ Genna, 10. April. Aus Brindisi wird die Ankunft , Kemal Paschas gemeldet, der sich als inoffizieller Be- ! obachter nach Genua begeben will. !
Dienst hinter der Einschenke übernommen hatte, kam ^ über all die an ihn gestellten Fragen kaum mehr zuni - Verzapfen des edlen Nasses. An die um den Stamm- ^ tisch Versammelten wagte sich von den kannegießernden / Spießern keiner so recht heran; man stand in einiger . Entfernung und suchte von dem mit Eifer geführten ! Gespräch nach Möglichkeit zu profitieren. -
Dann wurde mit einem Male draußen vor dem ^ Hause auf der Gasse Tumult laut. Wirr durchein- ss ander rufende Stimmen, Peitschenknallen, das Geklirr f eiserner Rossehufe auf dem Steinpflaster der Hofdurch- r fahrt des Gasthofes. ^ k §
Gleich darauf wurde die Tür zur vorderen Wirts- 8 ^
stube aufgerissen und in wirren Durcheinander drängte ß . ein ganzer Haufen Leute herein. Zwei Knechte führten ^ ^ einen augenscheinlich stark erschöpften Mann in der ° Montur eines Postboten und ließen ihn fürsorglich au; > dem nächsten Stuhle nieder. Um die Stirn des Alten > war ein buntes, blutgetränktes Taschentuch geschlungen, > das darüber vorstehende Grauhaar war verklebt M 5 I auch das vielgefurchte, verwitterte Gesicht war M f > beschmutzt und ebenso wies die Kleidung, zerrissen M - » übel zugerichtet, auf ein hartes, aufreibendes Erlebn« > hin. I
Der Amtsrat war unter die Gruppe getreten, me sich rasch um den völlig Erschöpften gebildet hatte- „Wen haben wir da?" fragte er, um sofort hinzuzu- sügen: „Natürlich, der alte Mehlig ... hat woh wieder mal etwas zu tief ins Glas geschaut oder N gefallen, he?"
Dr. Findler war bereits um den Alten bemuy - er hatte den Notverband entfernt, fand die Stirn zerschrammt und machte sich ohne weiteres daran, au seinem mitgesührten Taschenbesteck Heftpflaster un Wundwatte bereit zu legen. Schon brachte eine Mag Wasser und Schwamm; mittlerweile hielt der Arz dem Alten ein Glas kräftig duftenden Kognaks a ersten Notbehelf unter die Nase, um seine Lebensgeu LU sammeln- " i
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