Amtliches.

Vom LA. Bezirk Zsrendeustadt.

Maul-und Klauenseuche.

In dem Gehöft des Linderwirls Gottlob Widwaier in Oberbrändi, Gde. Wittendorf, ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche festgestellt worden.

Aus Stadt und Land.

Ultenrttlg. LS. Februar ISA.

* versetzt wurde aus Ansuchen die Postbetriebsafsisteniin Maria Gehringin Altensteig nach Stuttgart T.legraphen- amt.

?. 8. Gemeiuderatkfitzuu, v,m 20. Febr. Anwesend der Vorsitzende und 13 Gemeinderäte. Zur Beratung kom­me» an erster Stelle Milchversorgungsfragen. Mit den vom Reich zur Frischmilch Verbilligung bereit gestellten Mitteln wurde bereits eine Ermäßigung des Milckprrises um 30 Pfg. pro Liter durchgeführt; der noch zur Verfügung stehende Restbetrag soll zu einer weiteren M lchpreis-Eimäß'gung für minderbemittelte und kinderreiche Familien zur Verwen­dung komme». Zu der Frage der Erhebung eines Zuschlags zur Grunderwerbssteuer und der Zuwachisteuer ab 1. April 1S33 ist Stellung zu nehmen. Beschluß: vom Ansatz dieser Steuer zunächst abzusehen. Das neue Gesetz über die Woh- «unzsabgabe bestimmt die Durchführung dieser Steuer mit einer Abgabe von 1 Proz. vom Gebäadest uer K pital für den Staat und eines Zuschlags von 0.3 Proz. für die Ge­meinde. Der Gemeinderat beschließt die Maßnahmen zur Durchführung dieser Steuer, ebenso zur Erhebung einer Fiemdenwohnfleuer mit 10 Proz. der Miete ab 1. April 1S3S. Zur Unterstützung der Rentenempfänger aus der Invaliden- und Angestelltenverstcherung sollen die Bezüge um 100 Proz. erhöht werden. Hiervon hat das Reich 80 Proz., die Gemeinden 2o Proz. zu leisten. Das Stadt- schurtheißenamt soll die diesbezüglich n Anträ e entgegen- nehmen, demselben wird ein Nnterstützungkausschuß hiezu beigegeben. Durch die Neubauten in der Hohenbrrgstroße ist daselbst die Festlegung einer Baulinie nötig geworden, das Stadtbauamt wird mit deren Ausführung beaufragt. Di« bisher aus der Stadtkafse gewährte sogenannte Bürger­abgabe findet Erhöhung auf 30 Mk, sowie das Bürgerein­standsgeld auf 100 Mk. Um hier die Bautätigkeit zu be­lebe», b« schließt der Gemeinderat außer den gesetzlichen Ba«. kofienzuschüfsen in bestimmten Fällen außerordentliche Zu­schüsse aus der Stadtkafse zu gewähren. Von der Oberpost- direklion kommt der Fahrplanentwurf für di« Autolinie Altensteig-SimmerSfeld zur Vorlage. Der Verkehrsausschuß des Gewerbevereins soll darüber gehört werden. Mit einer längeren Aussprache über Anfall und Verkauf von Stamm­holz und Brennholz, sowie nach Erledigung sonstiger Gegen- stände findet die Sitzung ihren Abschluß.

Die Erhöhung der Eisenbahutarife. Ein Berliner Blatt erfährt, für die nächste Zeit sei eine weitere Erhöhung der Eisenbahntarife noch nicht ins Auge gefaßt. Es lasse sich aber allerdings noch nicht über­gehen. ob nicht bei fortschreitender Geldentwertung sim Lauf des Frühjahrs Erhöhungen notwendig werden.

NmsatzsteuerPflicht eines mit Verlusten abschlie­ßenden Betriebs. Nach einem Urteil des Reichssinanz- hofs vom 22. November 1921 wird die Umsatzsteuer­pflicht dadurch nicht aufgehoben, daß der Steuerpflich­tige in seinem Betrieb mit Verlust abgeschlossen hat. Der Betriebsinhaber soll die Steuer aus die Verbrau­cher abwälzen, indem er von ihnen entsprechende hö­here Preise für seine Leistungen fordert. Sie ist daher lediglich nach der Höhe der Umsätze zu bemessen und selbst dann zu entrichten, wenn ein Gewinn über­haupt nicht erstrebt wird.

; Der Erpreßgntverkehr ist. wie Finanzminister Dr.

^ Schall auf eine Anfrage der Abg. Silier, Hiller und - Fischer (Bürgerp.) mitteilte, infolge der starken Reichs- ! tariferhöhung in Württemberg um zwei Drittel zu- ; rückgegangen. Wegen des Mindesttarifs von 12 Mk. ' ist besonders der Nahverkehr schwer betroffen. Auf die Vorstellungen Württembergs und Badens hat der Reichsverkehrsminister eine Prüfung der süddeutschen Wünsche zügesagt. Erreicht wurde wenigstens soviel, daß am 1. Februar der Mindestlarif von 12 Mk. und das Mindestgewicht von 10 Kg. nicht nochmals erhöht wurden.

rvrrrtylteferungsvertrsge. Von zuständig"r Seite wird mitg teilt: In verschiedenen württ. Milchliefcrge- meinden scheint die Absicht zu bestehen, die im Vorjahr abgeschlossenen Lieferverträge zu kündigen. Da jedoch die Gültigkeit der reichsrechtlichen Bestimmungen über die Milchlieserungen in ihrem jetzigen Umfang zunächst bis 15. Mai 1923 verlängert wurde und die Liefergemeinden auch im Fall der Vertragskündigung die nach auswärts zum Versand kommende Milch an die ihnen durch die Landesversorgungsstelle zugewiesenen Bedarfsgemeinden zu liefern haben, bringt die Auflösung des Vertrags- Verhältnisses den Erzeugern keinerlei Vorteile. Von einer Auflösung der besuchenden Milchverträge muß schon des­halb abgeraten werden, weil die Kündigung nach der Reichsmilchverordnung und den württ. Äuslührungsbe- stimmungcn hierzu den Wiedereintritt der Zwangs­aufsicht und der behördlichen Durchführung der Liefer­pflicht, sowie den Wegfall des Vertragszuschlags zum Milchprcis zur Folge hätte. -

* Nagold 31. Febr. (HWwerk für die Wolgadeut­schen. Vom Kliegerverein. Lehrerversammlung.) W e in Alensteia, so erzelien die S>m>nanst n bei ihrem Hilfs- werk für die Wolgadeutschen in Wildberg und Hai- terb ach eine« schömn E folg. Im ranzen sind an bei­den Plätzen 4 300 Mk. eingrgangen. In der am letzten Sonntag stattgefundenen Gneraloe> sammlung des Kneger- vereins wurde an Stelle des zum Bezi ksob-nann gewählten Wachtmeister Ziegler Schreinermeist-r Fr tz R>empp gewählt. An Stelle de« zurückgetretenen Schriftführers Kaffeaver« waltris Lenz wurde H msverwafter Fegert gewählt. Eine Gauversammlung des "Schwarzwald mucs des tt. Lehrervereins tagte am Samstag nachmittag in der Tarbe hier. Erschienen waren e wa 300 M tglieder aus den Ober- ämtern Nagold, Calw, Neuenbürg, Herrenberg, Freudrnstadt, Horb und Sulz. Auf der Tagesordnung stand vor allem die Lehrerbildungifraxe, die Lage der Unständigen und d'e Frage drs R-ligion?unterrichts. Nach auSgiebiger Bespre­chung wurde einstimmig protestiert gegrn die Unterschüf en sammlung des Es. Volksbundes und gegen verschi dene Be­schlüsse der Landeskirchenversammlung, sowie zur Lehrerb l- dungsfrage eine einstimmige Entschließung angenommen.

' Obertalheim, 33. F br. (Versammlung des Bezirks­obstbauvereins) Am Sonntag fand hier dis außerordentlich zahlreich besucht« F ühjahrsversommlung des Bezirktob bau- Vereins Nagold statt, d>e vom Vorstand. Schulcheiß Dengler, begrüßt und geleitet wurde. Z nächst erstattete dann Kassier Renz den Jahres» und Kaffe,.bericht. Nach diesem betrugen im letzten Jahr die Einnahmen 3831 Mk., die Ausgaben 3858 Mk. Das Vermögen des Vereins betrug am 1. Jan. 4064 Mk., die Mitglird-rzahl 575. Die tner K.'enk und Stewpfle gaben einen Bericht über die Tagung des Würrt. Landrsobstbauvereins am 4. und 5 F-bruar d. I. in Stutt­gart und über die Bestrebungen und Ziele der Baumwärter. Es folg'« ein Vortrag von Walz jr. Altensteig über Früh jahrsarbeiten im Obstbau. Oderamtmann Münz sprach über die Anstellung des anzufi ellrnden nebenamtlichen Oberamts - baumwarts, wofür 5 Bewerbungen vorliegen. Gärtner Jul. Raaf ermunterte zur Anpflanzung und Pfl ge der Obstbäume und zur Fütterung der Singvögel, die durch die Schädlings­

Vertilgung dem Obstbau gute Dienste leisten. Auch Steimle. Altnwfru t at für die Pfl ge des Obstbaus ein. Gutebes. Drilling Obertalheim dar k e- den Besuch des Vereins in Obertaiheim. So nahm die F>ühjahrsve> sammlung dei Bez . Obflbauverews einen schönen Verlauf und hat weiter zur Pflege drs Obstbaus und der Bestrebungen des Vereins bei, getragen.

js Ho»b, 31. Febr. (Temeinde-Jubilüum.) Die P^arr- gkmetl dr Lüherchardt beging am 5. Februar das Jubiläum ihres Hundei jährigen Bestehens in festlicher We.se. Al» in der ersten Hälft« des 17. Jahrhunderts die Multergeweinde Tuwlinpen die R formation annahm, bl eb das Frlial Lützen­hardt dem alten Glauben treu und wurde dann von Salz- st.tten auS p floriert. Untenn 6. Februar 1821 konnte endlichzum Abschluß einer auf Jahrtunderte zurückgehen­den Bemühung' das Wavsabrlsbenkfizüm b.im »Heiligen Brunnen", das Pfarrer I. H. Scbertlin von Salzstetlc-, aus Horb prbü'tip, 1767 mit 6000 fl. Kapital gest-stet hat, schon 174547 hatte er an Stelle der kleinen, bau­fälligen K pelle die j tzige schöne Wallfahrtskirche erbaut zur Pfarrstelle für das Dorf Lützsnhardt erhoben werden.

Stuttgart, 21. Febr. (Gegen die Fleisch Ver­teuerung.) Tie Vorstände des Verbands württ. Kon­sumvereine und der Verbraucherkammer für Württemberg und Hohenzollern haben an die Regierung eine dringliche Eingabe g ichtet, der Stuttgarter Schlachtviehmarkt werde von Yen einzelnen Aufkaufsbezirken des Landes, überfahren" und von da verschieben die Viehhändler das b.ste Schlachtvieh wegen des Valutagewinns bis weit über das besetzte Gebiet hinaus. So mangle im Land das Vieh und die Folge sei die Preissteigerung, die in den letzten Wochen über 50 Prozent (von 13 ans 20 Mark für das Pfund Fleisch) betragen habe. Aufs Frühjahr werden sich diese Zustände noch verschlimmern. In weiter Kreisen habe man das Gefühl, daß die Regierung weder den Willen noch die Macht habe, der Ausbeutung zu steu­ern. Es wäre zweckmäßig, wenn die wurtt. Regierung auch einmal die Gefolgschaft gegenüber Berliner Vor­schriften verweigern würde, wenn die Reichsregierung bei einem Ausfuhrverbot Schwierigkeiten machte.

Von vier Viehhändlern aus Bayern sollen nach de: Württ. Ztg." in acht Tagen allein 1500 Mastochsen ins besetzte Gebiet verschoben worden sein.

ep. Stuttgart, 21. Fevr. (Kirchensteuer und -austritt.) Der Württembergische Freidenker- und Mo­nistenbund hat im Anzeigenteil verschiedenen Zeitungen zum Kirchenaustritt aujgesordert und dabei auf die Höhe der zu bezahlenden Kirchensteuern hingewiesen. Diese Angaben sind, wie uns von zuständiger Seite mitgeteilt wird, nicht nur für Stuttgart, sondern für das ganze Land unzutreffend. Die Kirchensteuer, die von kleineren Ein­kommen erhoben wird, bewegt sich in mäßig n Grenzen und erreicht meist nicht die zurzeit vielfach übliche Höhe von Vereinsbeiträgen.

Stuttgart, 21. Febr. (Krankenhäuser und O r ts kr anken ka ssen.) Das angerufene Schiedsge­richt hat dahin erkannt, daß ein tägliches Verpflegungs­geld von 35 Mk. für Kranke der dritten Verpflegungs­klasse in den städtischen und in sämtlichen Privatkranken­anstalten mit Wirkung vom 1. Januar ab als angemessen zu betrachten sei.

Vom Tage. In der Nacht auf Sonntag wurde in einem Warenhaus in der Neckarstraße durch Einbruch eine W nge Waren gestohlen.

Stuttgart, 21. Febr. (Württ. Aerzteord- nung.) Ein Gesetzentwurf über die berufliche Vertretung der württ. Aerzte ist dem ärztlichen Landesausschuß vom Ministerium des Innern zur gmächtlichen Stellungnahme zug-gangen. Danach ist die berufliche Vertretung der

)m Aampf um kiebe.

Roma» von Rudolf ZolNuger.

(75) (Nachdruck verboten.)

Verletzt durch die Schroffheit dieser Zurückweisung, hatte Rodeck Inge gegenüber unumwunden ausgesprochen, daß sie sich damit einer Ungerechtigkeit schuldig mache, da Luisa sicherlich alles andere eher verdiene, als ihren Groll «der ihre Verachtung. Mit steigender Wärme hatte er die Sache der Brasilianerin geführt, hatte alles vorgebrachtz was in ihm selber zu ihren Gunsten sprach, und war in Ihrer Verteidigung wohl weiter gegangen, als es ur­sprünglich in seiner Absicht gelegen hatte. Denn er hartem durch Inges beharrliches Schweigen immer mehr aufge- stachelt, zuletzt sogar halb wider den eigenen Willen eine Andeutung gemacht, die sich auf sein letztes Gespräch mit Gerhard Holthausen bezog. Da erst hatte ihn die Schwester des Verstorbenen unterbrochen.

Ich möchte den Namen dieser Person nie wieder in Verbindung mit dem meines unglücklichen Bruders hören !" hatte sie mit solcher Schärfe erklärt, daß Rodeck eine ihm »öllig Fremde zu hören vermeinte. »Und um uns beiden die nutzlose Verlängerung einer peinlichen Situation zu ersparen, lassen Sie mich Ihnen sagen, Herr Rodeck, daß ich di« Beweggründe für den Wunsch des Fräulein Magnnr, mich noch einmal zu sprechen, vollkommen durch­schaue. Ich weiß, daß sie sich vor mir fürchtet, daß sie Mich versöhnen möchte, um hinfort sicher vor mir zu sein. So mögen Sie ihr denn in Gottesnamen ausrichten, daß sie von mir nichts zu besorgen hak! Wohl gab es «ine Zeit, da ich mir vorgesetzt hatte. Gerhards furchtbare» Geschick dereinst an ihr heimzusuchen und sie büßen zu lassen für das, was sie an ihm getan. Aber ich weiß jetzt, daß ich damit nicht im Sinne des armen Verstorbenen Hanseln würde, weiß, baß er selbst ihr verziehen hotte. L«d nun. da sein Tod alles ausgelöjcht hat, was trüb»

und düster war in seinem Leben, nun ist auch mein Ver­langen nach Vergeltung erstorben. Wenn sie nach allem, was hinter ihr liegt, noch die Fähigkeit hat, glücklich zu sein, so mag diese Frau meinetwegen glücklich werden, wie und mit wem sie will! Ich werde sie nicht daran hindern, und werde das Rächeramt einem höheren Richter überlassen. Nur vor einer persönlichen Berührung mit ihr und mit allem, was zu ihr gehört, möchte ich heute und für jede Zukunft bewahrt bleiben!"

Noch einmal hatte er einen Versuch machen wollen, sie zu überzeugen, daß sie sich bei der Beurteilung Lmsas in einem unglückseligen Irrtum befinde; aber diesmal hatte Inge ihn nicht mehr zu Worte kommen lassen, und so deutlich hatte sie jetzt den Wunsch ausgedrückt, die Unterhaltung zu enden, daß ihm nichts anderes übrig­geblieben war, als sich zu empfehlen. Er hatte es schwe­ren Herzens getan, voll Bitterkeit vielleicht, aber noch mehr mit ciiiem Gefühl aufrichtiger Trauer. Denn er hatte ja dir sichere Empfindung, daß es nach dieser Art der Verabschiedung sör ihn keine Möglichkeit mehr gab, das zerrissene Freuirds.yaftsband zwischen Inge Holthausen und ihm wieder aiizutnüpfen, und diese Erkenntnis lastete auf ihm wie das Bewußtsein eines schweren und uner­setzlichen persönliche» Verlustes.

Er hatte bei der Heimkehr in das Hotel einen weiten Umweg gemacht, um nicht mit den frischen Eindrücken dieser Unterredung vor die Brasilianerin lnntreten zu müssen, und die Mitteilung des Stubenmädchens, daß Fräulein Magnus augenblicklich für niemanden zu sprechen sei, war nur seinen geheimen Wünschen entgegengekom­men. Während der nun folgenden Stunde des Allein­seins hatte er redlich versucht, über Inge Holthausen endgültig mit sich ins reine zu kommen und sich gleich­zeitig die Haltung vorzuzeichnen, die er künftig Luisa ge­genüber einzunehmen habe. Aber es war schließlich doch ein fruchtloses Bemühen geblieben. Zwischen diesen bei- , den Frauen stehend, die so unversöhnliche Gegensätze zu bilden schienen, kam er aus dem Schwanken und Zweifeln nicht heraus. Und immer noch blieb die ernste, be­drückende» unheilschwangere Frage unbeantwortet, was an Gerhard Holthausens letzten Bekenntnissen Wahrheit und was Wahnwitz gewesen war.

Luisa selbst war es, die ihn schließlich durch das MädLeo um keinen Besuch bitte« üeü. S>e prch müb«.

in einer Ecke des Sofas, als er einträt, und nach einem; raschen, forschenden Blick auf sein tiefernstes Gesicht konnte sie ihm die Verlegenheit einer schonenden Einlei­tung ersparen.

Ich weiß, was Sie mir bringen, noch ehe Sie er ausgesprochen haben!" sagte sie leise. »Fräulein Holt­hausen weigert sich, mich zu sehen?"

Ja," erwiderte er offen. »Sie hat mir versichert daß sie keine feindseligen Absichten gegen Sie hegtz und daß Sie von ihr nichts zu fürchten haben, aber um ihre eigenen Worte zu gebrauchen sie wünscht keine persönliche Berührung mehr mit Ihnen wie mit allem, was zu Ihnen gehör: wobei augenscheinlich auch mein« Person einbegriffen war. Meine Fürsprache würde Iknea also an jener Stelle fortan nicht mehr von irgenüuvlchem Nutzen sein können!"

Etwas von der Bitterkeit, deren sein Herz noch immer voll war, mochte sich wohl in seinen letzten Worten offen­bart haben. Wie wäre es sonst zu erklären gewesen» daß Luisa das Gesicht in den Händen verbarg und leise vor sich hin zu weinen begann. Von der Besorgnis ersaßt, sie durch die Rücksichtslosigkeit gekränkt zu haben, mit der er sich seiner Botschaft entledigt» trat Rodeck näher aff sie zu.

»Verzeihen Sie mir, Fräulein Magnus!" sagt« er. »Ich hätte eine mildere Umschreibung wählen sollen» aber-"

Mit einem Kopfschüiteln wehrt« sie seine Entschul­digung ab. ,

Nein, nein ich habe Ihnen nichts zu verzeihen» sondern ich ich allein bin es, die Ihre Vergebung zst erbitten hat! Ich hätte mich Ihnen nicht aufdrängen» hätte mich nicht zwischen Sie und jenes junge Mädchen stellen dürfen, das ja sicherlich tausendmal besser und Ihrer Freundschaft sehr viel würdiger ist, als ich. Aber noch ist es für Sie hoffentlich nicht zu spät, ihre Gunst zurückzu­gewinnen, die Sie doch nur meinetwegen eingebüßt haben. Sagen Sie ihr, daß Sie jede Beziehung zu mir abge­brochen haben, daß es nichts Gemeinsamen zwischen un» gibt, und daß Sie mich ebenso tief verabscheuen, wie st« mich verabscheut! Dann wird sie gewiß nicht zögern. Ihnen von neuem ihr Vertrauen und ihre Freundschaft »u schenken 1"

MMschm» folgt.