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Krupp über Wirtschaft und ?
Politik. !
Alljährlich veranstaltet die Firma Krupp in Essen , an dem vem Geburtstag des verstorbenen Friedrich - Aljreo Krupp Nächstliegenden Sonntag die Ehrung ; d.r Geichästsjubilare, die eine 25jährige Dienstzeit in i der Gttßstahlmbrit, in der Zeche Sälzer-Ncuack und „Auf ^ den: Hügel" hinter sich haben, eine würdige Feier. In : diesem Jahr, am 15. Februar, waren es 801 Werkangehörige und 3 Direktoren, die die Feier begehen konn-- l ten. In seiner Ansprache an die Jnbilare wies der Chef , der Firma, Herr Krupp von Bohlen und Hallbach, u. a. . auj die großen Schwierigkeiten hin, nach dem Unglück- i lichen Kriegsausgang den Kruppschen Werken und allen ; ihren Arbeitern die Arbeitsgelegenheit zu erhalten und ^ für künftige Möglichkeiten neue Grundlagen zu schaffen, r „Leicht war dies, wie wohl keinem von Ihnen entgangen j sein dürste, nicht: im Gegenteil, es war die Sorge um die Behauptung dieser Möglichkeit wohl die dunkelste, j die über mir wie über der Werkleitung in diesen Jahren ' -schwebte und auch heute noch nicht gebannt ist." Der - Chef der Firma fügte daran die Mahnung an alle Ar- - beiter, durch entsprechende Arbeitsleistungen die Gewähr - für die Wirtschaftlichkeit der neugeschasjenen Einrich- > tungen zu bieten. Zugleich bat er die Jnbilare, die den ! Wert regelmäßiger Arbeitsgelegenheit und langjähriger j Erfahrung kennen, ihr erprobtes Wissen und Können den jünger« Kräften zu übermitteln und dadurch eine der «hauptsächlichsten Voraussetzungen zu erfüllen für einen 'erfolgreichen Ausbau der in den letzten Jahren einge- ,leiteten Gesetzgebung (Betriebsräte) auf dem Gebiet der Verantwortung aller Kreise des auszugestaltendcn deutschen Wirtschaftslebens. Dann führte er aus:
„Ich erwähne das, um den Grundgedanken dieser Gesetzgebung hervorzuheben, der meines Erachtens im Lauf der Zeit den Werken wie den Werkangehörigen — diesen untrennbaren B.grijsen — nur zum Segen gereichen kann durch Hebung des Verantwortungsgefühls, durch Mehrung des Verständnisses für die wirtschaftlichen /Grundlagen nud durch Stärkung gemeinschaftlicher Interessen zwischen allen Kreisen einer Arbeitsgemeinschaft. Wir dürfen uns nicht verhehlen, daß, ehe die Sonne durchdringt, noch manches die Luft reinigende Gewitter gerade in unserem Wirtschaftsleben zu erwarten ist. Die Schwierigkeiten, die wir durch den Tiefstand unserer Mark im Gegensatz zu andern Ländern bisher nicht in dem gleichen Umfang am eigenen Körper erkannt haben, werden sich offen erkennbar zeigen müssen, wenn die Gesundung beginnt. Mit der unb.dingt notwendigen Festigung und etwa möglichen Besserung der Mark werden auch die Preise im Inland und auf dem Weltmarkt gleichmäßiger und damit möglicherweise auch für deutsche Erzeugnisse niedriger werden. Dann kann für alle Werke wie für ihre Angehörigen leicht der schwierigste Zeitpunkt kommen. Denken Sie an die ungeheueren Summen, um die es sich für ein Werk, wie dem unsrigen, handelt — heute schon bei der Gesamtfirma etwa 3 Milliarden Mark im Jahr allein an Gehältern und Löhnen! —, und Sie werden sich selbst sagen, wie schwer es auch für die finanziell am stärksten gerüsteten Unternehmungen sein wird, über die Spanne der Uebergangszeit hinwegznkommen."
„Bei einer Reise, die mich im Sommer v. I. zum Besuch der gewaltigen Erzlagerstätten nach Schweden und Morwegcn führte, wurde mir von dortigen Herren häufig die Frage vorgelegt, ob nicht auch Deutschland gleich den genannten und so vielen ändern Ländern der Welt durch Zeiten völligen wirtschaftlichen Zusammenbruchs und völliger Arbeitslosigkeit hindurch müsse, ehe eine Gesundung eintrete. Ich habe diese Notwendigkeit stets unter dem Hinweis darauf verneint, daß in Deutschland der Arbeitswille stärker als in andern Ländern sei, daß dieser Arbeitswille zum mindesten den Abfall der Wirtschaftskurve weniger steil gestalten könne als in andern Ländern. Freilich hinge die ganze Entwicklung nicht vom einzelnen Land, sonder» von der Gesamtentwicklung Europas und der Welt ab. Daher könne ich auch die Politik der einzelnen Länder nicht verstehen, die, im Gold schwimmend, auf die valutaärmeren Länder herabsehen und sie schlecht machen, weil sie ihnen Schwierigkeiten b reiten. Das einzige vernünftige Mittel bleibe eben immer wieder, daß ' alle Länder, ve. veten durch wirtschaftlich denkende Köpfe,'
durch gegen Atige Hilfe sich den Fortschritt sicherten. Denn das eine ist doch klar: Deutschland muß, soll es seine alten und neuen Schulden zahl.n, zunächst von den kapitalstarken Ländern Mittel erhalten, um mit diesem unbedingt notwendigen Zuwachs zum Betriebskapital seines Wirtschaftslebens neue-Werte schaffen und dadurch neue und alte Verbindlichkeiten abtragen zu können. Fehlen darf bei Behandlung derartiger weltwirtschaftlichen Aufgaben kein Land der Welt, und es ist dringend zu hoffen, daß auch die Vereinigten Staaten von Amerika sich dazu verstehen, Genua zu beschicken, reo anscheinend endlich einmal die ernsten Folgerungen aus der gegenwärtigen Weltlage in gegenseitiger Aussprache gezogen werden sollen. Wie oft habe ich Amerika» :n gegenüber in den letzten Monaten und Jahren zum Ausdruck gebracht, wie wenig sie sich des Eindrucks klar seien, den ihr Verhalten in den Hirnen aller denkenden Menschen machen muß. Hoffen wir, daß auch hier die Erkenntnis einsetzt, ehe es zu spät ist. Aber bleiben wir vor allem auch darin Deutsche, daß -.vir uns sagen: W e n n dir auch kein anderer hilft, so hilf dir selb st. Durch Arbeitsleistung und Vorwärtsschrciten können wir uns selbst Helsen."
Ansraudu g Deutschlands.
Ein neuer Anschlag.
Berlin, 21. Febr. Nachdem das Abkommen von Wiesbaden sich in der Praxis bereits als undurchführbar erwiesen hat, wird bekannt, daß Verhandlungen zwischen der deutschen „.egierung und der Entente über ein neues „Abkommen" schweben, das sogar Wiesbaden übertreffen würde. Die „D. Allg. Ztg." erfährt nämlich folgendes: Angehörige der Ententestaaren sollen das Recht haben, in Deutschland Ware «kaufe vorzunehmen oder Bestellungen zu machen, deren Preis im Einzelfall 100 000 Franken übersteigt? sie brauchen nur den Wert der in Ware verarbeiteten Rohstoffe in Devisen zu entrichten; für die Arbeit soll der Lieferant Bezahlung vom Reich in Papi er mark erhalten. Dem Reich sollen die in Papiermark bezahlten Beträge, in Goldmark umgerechnet, auf das Entschädigungskonto gut- geschriebeu werden.
Derartige Plans, die eine Verschleuderung der deutschen Arbeit und eine Ausräubung Deutschlands bedeuten, tauchen in einem Augenblick auf, in dem die Entente Einschränkung des Notendrucks fordert! Man wird die Angelegenheit in ihrer Bedeutung erst übersehen können, wenn volle Aufklärung geschaffen ist, was mit folgender Mitteilung, die von zuständiger Stelle gegeben wurde, noch keineswegs geschehen rst:
„Die Frage ist mit einzelnen Mitgliedern der Reparationskommission in Berlin besprochen worden. Bekanntlich sah das Abkommen von Cannes vor, daß Deutschland jährlich 1400 Millionen Goldmark Sach- lieferungen leisten sollte, von denen 900 aus Frankreich, der Rest auf andere Staaten entfallen sollte. Die Frage, ob und wie derartige Sachlieferungen durchgeführt werden könnten, war Gegenstand der erwähnten Besprechungen. Eine Bindung ist bisher auf keiner Seite erfolgt. Auf deutscher Seite war die Frage bisher nur Gegenstand einer „Chefbesprechung". Das s Reichskabinett wird noch dazu Stellung zu nehmen
- haben."
j Die „M. N. N." bemerken dazu: Die „Frage, ob und s wie derartige Sachlieferungen durchgesührt werden
- können", ist nicht schwer zu beantworten; die Ant- i Wort kann nur nein lauten.
! Neues vom Tage.
! S»ß»rdrr««s de- Wtlnarr Gebiets a« Pole«, i WTB. Berli«, 21. Febr. Nach einer Meldung der s Polnischen Telegraphenagentur hat der Wilnaer Landtag ; gestern mit 98 Stimmen bei 6 Stimmenthaltungen die An«
- pliederung des Wilnaer Gebiets an die Republik Polen end- j gültig beschlossen.
' Eine Kundgebung der bayerischen Eisenbahner. "
; München, 21. Febr. Die Verkehrsleitung des Bayer. Eisenbahnerverbands hat beschlossen, den zuständigen Regierungsstellen in Berlin eine Kundgebung zu unter ei.,n, die an die Reichsregierung das dringende Ersuchen stellt, den Beamten und Arbeitern der Reichsbahnen durch eine allgemeinen durchgreifende Erhöhung der Gehälter und Löhne zu Hilfe zu kommen.
. Mur auf diesem Wea und mit ausnieöiaen Milttzt»
könne eine Beruhigung des Eisenbahnpersonals ein- treten und die allgemeine Streikneigung wirksam bekämpft werden.
Tie Bayerische BoMpartei tritt der Koalition «och nicht bei.
Dresden, 21. Febr. Wie die „Dresdener Nachrichten" zu berichten wissen, haben im Reichstag Besprechungen zwischen dem Zentrum und der Bayerischen Volkspartei (Bayer. Zentrum) stattgefunden. Mit dem Eintritt der Volksparrei in die Regierungskoalition fei in nächster Zeit noch nicht zu rechnen.
Schwierigkeiten in der EntsLädigurtgszahlung?
London, 21. Febr. Wie die „Morning Post" meldet, hat der deutsche Botschafter am Freitag mit Lloyd George und dem Schatzminister Horne eine Unterredung gehabt, die sich, wie das Blatt meint, auf Schwierigkeiten bezogen habe, die sich für Deutschland in bezug auf die in Cannes festgesetzte lOtägige Bezahlung von 31 Millionen Goldmark bereits ergeben habe. Deutschland sei nicht mehr in der Lage, die ' Zahlungen in dieser Weise zu leisten und wünsche Ver- ^ Handlungen über eine Neuregelung anzuknüpfen. (Die ' Nachricht ist vorläufig mit Vorsicht aufzunehlnen, da- erst vor wenigen Tagen halbamtlich das Börsengerücht von neuen Zahlungsschwierigkeiten in Abrede gezogen worden war, was allerdings die Börse nicht verhinderte, den Tollarkurs auf 230 hinaufzusetzen.)
Neuwahlen in England.
London, 21. Febr. Nach der „Westminster Gazette"
^ gedenkt Lloyd George Neuwahlen unmittelbar nach der endgültigen Errichtung des freien irischen Staats und sobald die vorläufigen Forderungen für den Reichshaushalt im Parlament durchgesetzt sind, ab- j halten zu lassen.
; Die Entscheidung über die Entschädigungszahlung
für 1922.
! Paris, 21. Febr. Nach dem Londoner Ultimatum j vom 5. Mai 1921 verfallen an Kriegsentschädigung
- im Jahr 1922 zwei Milliarden Goldmark und 26 ; Prozent, auf den Ausfuhrwert. In Cannes wurde
- aber beschlossen, aus Grund der deutschen Zahlungs- ' unfähigkeiterklärung die Barzahlung auf'500 Millio- ' nen Goldmark bei 1450 Millionen Goldmark Sach- ! leistungen zu ermäßigen und den übrigen Betrag vor- ' läufig zu stunden. Aus den Widerspruch Belgiens ' und Frankreichs wurde die Summe aber dann auf ! 720 Millionen erhöht und die Entscheidung der Wie- : derherstellungskommisston aus der Hand genommen.
! Poincare hat es nun durchgesetzt, daß die Wieder-
- herstellungskommission wieder die Entscheidung be-,
- kam. Lloyd George hat nachgegeben. Die Kommission j wird nun nächster Tage bestimmen, ob es bei den : 720 Millionen bleibt oder ob der Bartribut — erhöht ; werden soll. iTas letztere ist deswegen wahrschein-
- lich, weil Frankreichs Sraatssinauzen stark ins Wan- ! ,ken ae.ommen sind. D. Schr.)
Ein neuer Zwischenfall in Petersdorf.
Berlin, 21. Febr. In Gleiwitz-Petersdorf (Ober-, schlesien) schoß ein französischer Soldat auf eine Anzahl Zivilpersonen, die vor einem Gasthaus sich unterhielten, jedoch ohne zu treffen. Der deutsche Polizeiwachtmeister Paul Rö-snberg forderte die Franzosen höflich aus. weiterzugehen, um keinen Aufkauf zu veranlassen. Jener Soldat feuerte aber einen zweiten Schuß auf den Wachtmeister ab, der tot zufammenbrach. - Lenin unterstützt die indischen Rationalisten.
London, 21. Febr. Der „Daily Telegraph" meldet, daß die von Lenin und Sinowjew an Ghandi gerichteten Botschaften an ihrem Bestimmungsort eingetroffen sind. Lenin bot Ghandi neuerdings seine finanzielle und moralische Unterstützung an. Ferner teilte Lenin mit, daß alle jungen Leute, die Ghandi nach ^ Moskau schicken werde, vom Direktor der Universität j für Propaganda im Orient mit Vergnügen aufgenom- , men werden würden.
Reichstag.
Berlin. 21. Febr.
! (174. Sitzung.) Zunächst werden verschiedene Kleine
i Anfragen erledigt.
Das Versorgungsgesetz wird dem VersorgungsauS- - schuß überwiesen.
Es folgt die 1. Lesung des 5. Nachtrags zum HauS- haltplan. Durch diese Vorlage sollen u. a. widerrufliche Wirtschaftsbeihilfen an Beamte usw. in Orten mit besonders schwierigen Verhältnissen gewährt werden.
Abg, Frau Ryuey (Soz.) wünscht eine Neuregelung der Beamtenvehälter. wobei die mittleren und unteren Gehälter erhöht werden müßten.