31. Dezember der .Anzeiger und Zeitung für Dahme' eingegangen Die .Dahmer Tageszeitung' ist mit dem ,O ffent- lichen T zeiger' verbunden worden und hat am 81. Dez. daS Ecsch inen eingestellt. — Die demokratischen .Allgäuer Neuesten Nachrichten' sind eingegangen. — Die in Danzig erscheinende .Brück«', ein Organ zur Förderung des Deutschtums, muß e ihr Erscheinen einstellen. — Die .Volksstimme' in Tilsit, die „Glotzer Zeiturn' in Glotz und die im Verlage der Mitteldeutschen Presse und Staßfurter Tageblatt in Staßfurt seit kurzem hrrauSge ebene .Deutschsoziale Arbeiter Zeitung' e scheinen nicht mehr. — Das Organ der Bayerischen Volksporlei, die »Augsburger Pofizeitung' erscheint infolge der Notlage der Z-trungen nur noch einmal tärlich.
* — Manuskripte sind Gcschäftspapiere. Wie die Postverwaltung mitteilt, können mit der Hand oder Maschine geschriebene Berichte für Zeitungen nicht als Drucksachen versandt werden. Manuskripte in Urschrift gelten als Geschäftspapiere oder sind als gewöhnliche Briefe zu versenden. Nur Korrekturbogen mit oder ohne Manuskript sind als Drucksache zu behandeln.
— Tie Milchpreise. Nach dem „Schwäb. Landmann" betragen die Milchpreise für das Liter ab 1. Januar d.J.r in Berlin Kartenmilch 4 Mk-, freie Milch 8.20. Erzeugerpreis frei Berlin 4.10. Sachsen: Erzeugerpreis ab Stall 3.45, Mecklenburg-Schwerin im Kleinhandel 4.20, Westfalen Erzeugerpreis ab Stall 4.50, Frankfurt a. M. Kleinhandel 5.40. München Rampenpreis 3.50, Kleinhandel 4.30, Württemberg Erzeugerpreis 2.50, Kleinhandel 3.80 Mk. Württemberg hat den billigsten Erzeugerpreis tn Deutschland.
b. L. Hartoffelpreise. In Zukunft muß für Kartoffeln, die bekanntlich in direkten Wagen befördert werden müssen, hiesür ein Zuschlag von 10 Prozent bezahl werdten, der bisher nicht notwendig war. orr- ner sollen in Zukunft nur 300 Zentner-Sendungen der Frachtberechnung zugrunde gelegt werden, während bisher den ganzen Sommer über und in der Vergangenheit nur 200 Zentner Mindestladegewicht berechnet wurden. Die Kartoffeln dürfen bekanntlich nicht zu hoch aufgeschüttet werden, da sie sonst verderben. Dies hat auch die Eisenbahnverwaltung veranlaßt, insbesondere die Pflanzen-Kartoffeln das ganze Jahr über tn 200 Zentner-Mengen befördern zu lassen. Wenn sie jetzt die Berechnung zu 300 Zentner verlangt, so bedeutet das. daß für 100 Zentner Luft Fracht bezahlt wird, sich also die Fracht um die Hälfte erhöht. Berücksichtigt man dieses, so wird die Fracht für Kartoffeln 1922 mehr als das vierfache derjenigen von .1921 ausmachen.
— Rückgang der Bienenzucht. Nach der Zählung vom 1. Dezember v. I. ist in Württemberg die Zahl der Bienenvölker von 166 319 im Jahr 1912 auf 128 048 also um 38 271 oder 23 Prozent gleich fast ein Viertel tn 10 Jahren zurückgegangen. Der Krieg ist nicht spurlos an der Bienenzucht vorübergegangen, aber nicht wenig hat auch die ungenügende Zuckerverteilung im Jahr 1920 beigetragen. Infolge der mangelhaften Fütterung sind tausende von Bienenvölkern zugrunde gegangen. Möge das eine Warnung sein!
— Die Schwabcnspenden aus Amerika. Als der Krieg zu Ende war, haben sogleich die Sendungen von Liebesgaben aus Amerika nach Deutschland begonnen, an denen die-Schwaben drüben von Anfang an in besonders hohem Maß beteiligt waren. Ihr altes Stamm- kand wurde daher verhältnismäßig reich bedacht. Ter Herausgeber des „Schwäbischen Wochenblatts" in Neu- Hork, M. V. Heß, war unermüdlich und der dortige «Cannstatter Volksverein" stand ihm getreu zur Seite. Vs wurde ein besonderer Hilfsverein „Schwabenhilfe" tn Neuyork gegründet, der sich rühmen darf, weitaus «m der Spitze aller deutsch-amerikanischen Hilfsspenden zu stehen. Redakteur Heß regte seinerzeit, worauf der „Schwäb. Merkur" hinweist, den Gedanken an, Kühe zu spenden und in kurzer Zeit, als die Reichsmark noch einen besseren Kurs hatte als heute, war über eine halbe Million Mark beieinander, womit Eine Stuttgarter Kommission in Norddeutschland Kühe Kufkaufte, die auf dem Gut Kleinhohenheim zu einem Ansehnlichen Viehstand anwuchsen. Ein Teil davon Hst nun auf dem Stuttgarter Gut in Sindelfingen un- ,Hergebracht. Seit Anfang 1921 sind ferner von der Schwabenhilfe zweimal je 110 000 Mk. und dreimal je 100 000 Mk. herübergesandt worden, in erster Linie für die Angehörigen der mittleren Stände, nicht nur in Stuttgart natürlich, sondern im ganzen Land, wel- Hen die Gaben durch die Zentralleitung für Wohltätige Heit und Auf privatem Weg vermittelt werden.
' Herr.»»»,, 23 Jan. (Rmdviehzuchtgenosfenschasi.) Auf Veranlass mg der Zentralstelle süc die Landwirtschaft wurde am letz en Sametaz im Gasthof zur Post durch den Landwirtschaft!. Bezirksoerein eine Rindviehzucht-G rcfl n- fchaft gegründet. Zum Vorstand wu de Friedrich Adlung, Domänepächter in Sindlingen und zum Stellvertreter Mn. tin Haag, Schulth. Sohn, Landwirt in Nnterjülinaen, gewählt. Ein Ausschuß von 10 Mitgliedern ist dem Vorstand beigegeben. Sachve, ständiger Berater in allen Fragen ist Lierzuchtinsprklor Maier, Schriftführer und Kassier Vermal- Herrenberg
lrbeitgebcrverband der württ. und badischen Sägewerksbetriebe und dem Holzarbeiterverband zu einer Einigung über den Abschluß eines Lohuabkominens mit der Dauer bis 15. Februar. Eine Lohnzulage von 3.20 Mk. für die Stunde, abgestuft nach Orts- und Altersklassen, wurde mit Wirkung vom 6. Januar ab vereinbart.
L. C. Stuttgart, 25. Jan. (Landwirtschaftliche Woche.) Die Vorbereitungen für die „Landwirtschaftliche Woche" sind in vollem Gang. Es wird fieberhaft gearbeitet, vor allem auch in den Ausstellungsräumen in and mn die Gewerbehalle. Einen flotten Absatz finden die Lose. Die Nachfrage nach Fremdbettenl ist eine außerordentlich starke. Alle Anzeichen lassen daraus schließen.
daß die diesjährige Landwirtschaftliche Woche die stärkste Veranstaltung dieser Art werden wird. Viele Vereine, auch Winterschulen,» werden geschlossen nach Stuttgart Kimmen.
- Stuttgart, 25. Jan. (Werkbund au sstellung.) Die Vorschau zur großen Geiverbeschau in München wird schon im Februar hier stattfinden. Die Beratung für viese Werkbundausstellung erfolgt nur durch die Geschäftsstelle der Württ. Arbeitsgemeinschaft des Deutschen Merkbunds. Auch die Begutachtung der Entwürfe und Arbeiten erfolgt durch eine Kommission des Weltbunds.
Stuttgart, 25.' Jan. (Pressenot.) „Der Sozialist", das Blatt der Unabhängigen Sozialdemokratie Württembergs, hat sein Erscheinen eingestellt. Die Unabhängigen sind nunmehr lohne ein Parteiblatt.
Prüfungsamt für Kurz- und Maschinenschrift. Bei der hiesigen Handelskammer wurde Hein Prüfungsamt für Kurz-- und Maschinenschrift cinge- °richtet, ein Prüfungsausschuß bestellt und die Anberaumung von drei jährlichen Prüfungen festgesetzt. w
Dij Hockersteuer hat bis jetzt der Stadt Stuttgart weit über 100000 Mark eingebracht; in der,Sil- ^veshernacht sind es allein über 10 000 Mark. jww ^ Vom Tage. Der 22jährige Schlosser Rud. Damm jvon Maikammer in der Pfalz, der wegen großer Schwin- ^ deleien gesucht wurde, ist hier festgenommen worden. Er hat eine große Anzahl von Personen dadurch geschädigt, daß er sich als Weinhändler aufspielte und sie unter l falschen Vorspiegelungen zur Vorauszahlung und' zur Kingabe von Darlehen veranlaßte. w,.1
- Stuttgart, 25. Jan. (Neufestsetzung des M'ilchpreifes.) In Verhandlungen zwischen dem Milchausschuß des Württ. Städtetags, den landw. Verbänden und der Landwirtschaftskammer beschloß der Milch- ausschuh, den am 1. Januar auf 3 Mark erhöhten Milchpreis für Februar und März auf 3.20 Mk. und 20 Psg. Sammelgebühr für das Liter zu erhöhen und dieser: Preis den Lieferungsgemeinden anzubieten. Die Milcherzeuger setzten ihre Forderung von 4 Mk. auf 3.50 bzw. 3.70 Mk. herab und beharrten auf dieser Höhe. Bei 3.20 Mark Erzeugerpreis würde sich der Kleinhandelspreis in Stuttgart auf 3.90—4 Mark stellen.
Leonberg, 25. Jan. (Der Ministerwechsel.) Die „Glems- und Würmgau-Ztg." hält an ihrer Nachricht von dem bald zu erwartenden Rücktritt des Finanzministers Liesch ing und der daraus folgenden Aenderung des Ministeriums fest. (Der „Staatsanzeiger" bestreitet die Nachricht wiederholt.) s Meimsheim, OA. Brackenhelm, 25. Jan. (Schweres Leid.) Der 27 Jahre alte Sohn des Landwirts Sigloch, der auf einem Rittergut bei Berlin als Aufseher beschäftigt war, wurde bei einem nächtlichen Jagdgang angeschossen. Ein Fuß mußte ihm abgenommen werden. An den Folgen der Operation ist er verschieden. » !
Hall, 25. Jan. (Pachtentziehung.) Der Gc- meinderat hat 21 Pächtern von städtischem Eigentum die Pacht entzogen, weil bei den Pächtern teils die Voraussetzungen der städtischen Milchlieserung nicht zutreffen, teils sonstige Vertragsbedingungen nicht erfüllt werden.
Künzelsan, 25. Jan. (Aus derAmtsversa mm- lung.) Die Amtsversammlnng hat für die Neckar-A.-G. einen Beitrag von 135 000 Mk. bewilligt. Für die neu? landwirtschaftliche Winterschule wird die Amtskörperschaft einen Neubau erstellen.
Urach, 25. Jan. (Wieder Schlittenpost.) Infolge starker Schneewehungen ist die Poststraße Urach- Donnst.etten—Laichingen so rauh geworden, daß der Kraftwagenbetrieb bis auf weiteres eingestellt worden ist. Die Post wird zwischen Urach und Zainingen wieder mit dem Postschlitten befördert.
, Laichingen, 25. Jan. (Entgleist.) In einer hie^ sigen Leinwandfabrik entwendete ein Angestellter, der Sohn achtbarer Eltern, einen Leinenballen im Wert von 5000 Mk. Leichtfertige Gesellschaft und die damit verbundenen großen Ausgaben haben den jungen Mann aus die schiefe Bahn gebracht.
Rottweil, 25. Jan. (Handelskammer.) In der Mitzung der hiesigen Handelskammer unter dem Vorsitz von Kommerzienrat H ohner - Tross engen wurde gegen die Neugestaltung der Eisenbahngütertarise Einspruch erhoben. Der neue Syndikus, Dr. Komkemer, berichtete über die Bewertungsgrundsätze in der neueren Steuergesetzgebung. Die im Vermögens- und Zuwachssteuer- gc'setz vorgesehene Besteuerung des Grund- und Betriebsvermögens sei völlig unhaltbar. Es müßten die ^Grundsätze der Reichsabgabeordnung zur Anwendung kommen. Die Kammer beschloß die Errichtung eines Einzelshandelsausschusses und trat für eine Eingabe an die Veneraldirektion ein, daß künftig wenigstens ein Schnell- zugin Spaichingen anhalten soll.
Meckenbeuren, 26. Jan- (Sprung durchs Fenster.) Die Ehefrau des Revolverdrehers Ziegler im nahen Reute sprang bei Streitigkeiten mit ihrem Mann durchs Fenster des zweiten Stockes auf die Straße. Sie verletzte sich schwer und wurde ins Krankenhaus nach Friedrichshafen übergeführt. Da eine Bedrohung seitens des Ehemanns vorlag, hat die Sache ein gerichtliches . Nachspiel. !
Jsny, 25. Jan. (Gedenkstein.) Der Gedenkstein des württ. Gebirgsregiments, der in der Nähe des Dohbauersteins von den früheren Regimentsangehörigen MrfgestM wird, ist auf die Felderhalde verbracht worden.
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Merate Wen Wen Erfolg!,
Amtliches.
Vom Oderamt-bezirk Freudenstadt.
Das Oberamt macht bekannt: Erhöhung der Mehl-und Brotpreise. Mit Wirkung vom 16. Februar >822 treten neue erhöhte Mett- und Bro preise in Kraft. De Gültigkeit der Feb uar» marken 5, 6, 7 und 8 wird beschränkt auf tte Zeti vom 16 bis 28. Februar 1922. Da auf die Karten I, 2, 3 und 4 noch Wehl zu d n bisherigen Preisen abgegeben wird, liegi cs im Interesse e ms Jeden, diese rechtzeiiig, also spätestens bis 15. Februar zur E nlösun« zu bringen. D'e Bäcker und Mehl ändier Hai en die bis zum 15. Febr. gült gen M hl^ und Bro'marken einschließlich der bis zu diesem Zett- p nkt von ihnen eingelösten Rcisebroimarken spätestens am >7. Febr. cn die Meh°ver>eilungsst,lle abzul efern. Etwaige vor dem 16 Febr. eingelöste F bre armark-n 5-8 können bei der Feststellung des M>hl- vorrats nicht abgesch ieben werden. Der auf Grund diese' Marken- ablieferurg festgestellte Sollbestand wird lei der Nachbe-ichnung in Ansatz gebracht. Ei»e Aufnahme der Mehlbestänle bei den Bäckern und Mehlländlern erfolgt also nicht. 4 ie ab 16. Febeuar 1922 in Kraft ve'enden Mehl- und Brotpreise werden noch bekannt gegeben. — In U ser tal, Gemeinde Lombach und Reine'zau ist die Maul- und Klauenseuche eiloschen. Tte arucordncten E chutzwatzregeln werden aufgehoben. Lombach liegt im Beobachtungsgebtet von Wittcndorf.
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Aus dem Gerichkssaal.
Der Hcimsheimer Krawall.
Stuttgart, 25. Jan. Am 16. März v. I. hatten Beamte der Landespolizei auf dem R-^yaus in Heimsheim OA. Leonberg Vernehmung.: wegen Verschiebungen von Lebensmitteln nach Pforzheim vorzunehmen. Der Bauer Christoph Bäuerle, bisher Ortspolizist, war an den Schiebungen hervorragend beteiligt. Als nun sein Sohn Friedrich verhaftet werden sollte, geriet er in großen Zorn und, angetrunken, wie er war, Telegte er die Polizeibeamten mit den unflätigsten' .Schimpfworten. Er läutere die Sturmglocke, worauf eine grüße Menge zufammenströmte. Die Lage wurde so bedrohlich, daß die Landespoltzei den jungen Bäuerle und einen anderen Verhafteten freilassen mußte. Bäu«' erles Vater drang mit zwei anderen Angeklagten mit Prügeln noch einmal ins Rathaus ein. Dabei wurde auf einen Beamten losgeschlagen und anderer Unfug verübt. Wegen Aufruhrs u. a. V. hatten sich nun 6 Angeklagte vor dem hiesigen Schwurgericht zu verantworten. Christoph Bäuerle wurde zu 7 Monaten, der Bauer Wilhelm Rüth, Christian Heller, und der Hilfsarbeiter Johann Tausch zu je 6 Monaten Gefängnis, Friedrich Bäuerle wegen Beleidigung tzu 400 Mk. Geldstrafe verurteilt. Der Sohn Wilhelm Rüth wurde freigesprochen. Mit Ausnahme des Tausch, der wegen anderer Sachen vorbestraft ist, hatten sämtliche Angeklagten schon Vorstrafen wegen Schleichhandels erlitten. : >
Böse Zeichen. "UMlAs
- RavenSdurg, 25. Jan. Wegen Verbrechen Wider däS keimende Leben standen nicht weniger als 25 ^Perso-1 nen vor der Strafkammer. Gegen den Hauptbeteilrg-, ten, den in Weingarten wohnhaften verh. 43- Jahre alten Maurermeister Joses Müller erkannte das Ge-! rtcht auf eine Zuchthausstrafe von 4 Jahren und L Jahre Ehrverlust. 19 Mädchen erhielten Gefängnis« rasen von 3 bis 15 Monaten, fünf wurden freigeA »che».
' Handel und Verkehr.
TollarknrS am 25. Januar 202 Mark.
Kemptener Butter- «nv Käsebörse, 25. Jan. Der cfür die vergangene Woche errechnete Durchschnittspreis " ür 1 Pfd. ohne Verpackung ab Versandstation stellt ich für Butter auf 31.18 Mk. (letzter Preis 30.26). ür Weichkäse auf 10.62 (10.28) Mk., für Allgäuer Rundkäse auf 16.93 (16.61). Gesamtumsatz in Butter 75 605 Pfd., Weichkäse 442 796 Pfd. und Allgäuer Rundkäse 120126 Pfd. Marktlage: Nachfrage in Butter unverändert gut, in Weichkäse gut, und Wohl beeinflußt durch di? bevorstehende Frachterhöhung, für Allgäuer Rnndlüje sehr gnt.^ ^ ,!
Vermischtes«
Störche aks Taucrmicter. In einem alten Turm eines Dorfs des Bezirks Neckarsulm nisten seit un-l denklichen Zeiten Störche. Im Jahr 1914 blieb der Storchenvater den Winter über dort — er fürchtete offenbar gleich vielen anderen den Donner der Kanonen! — während die Mutter und die Jungen im Herbst abzogen. Seit 1918 bleibt auch die Storchenmutter im Winter dort. Nun sitzt das Paar in seinem hohe»' Horst trotz Wind und Wetter, Eis und Schnee. Wenn die Kälte allzu bitter wird, drücken beide sich tief ins Nest. Ihre Nahrung holen sich die beiden Langbeine in naheliegenden Weihern und Tümpeln, die nie ganz zufcieren. Man versuchte den Störchen, an dene», alt und jung seine Helle Freude hat, Futter anzubieten, das sie jedoch verschmähen. Wenn im Frühjahr die anderen Störche wiederkehren, verteidigen die beiden zäh ihr Nest gegen alle Ankömmlinge, zu denen gewiß auch ihre eigenen Nachkommen zählen.
Einbruch. In einer Villa in Hamburg wurden durch Einbruch eine Sammlung geschnitzter Elfenbeingegenstände im Wert von 800 000 Mk., alte wertvolle Silberarbeiten und Kunstteppiche gestohlen.
Bestechungsversnch. Der Privatgeheimpolizist Han- schild in Berlin war von noch unbekannter Seite beauftragt, Abschriften aus den Steuerakten des Staatsministers a.D. Abg. Dr. Helfferich zu beschaffen. -Es wurde ein besonderer Hilfsverein „Schwabenhilfe" Um 1000 Mk. für jede abgeschriebene Seite zu dem Amtsvergehen zu bestechen, der Assistent erstattete jedoch Anzeige. Hauschild wurde zu 3000 Mk. Geldstrafe verurteilt. , , , _- -
^ Zeitungen ans Rohgummi. Wie die „Westminstcr Ga zette" schreibt, werden seit geraumer Zeit in London Wersnche angestellt, auf Rohgummi gedruckte Zeitungen Herzustellen. Die Versuche sollen namentlich als Ersatz für besseres Papier gute Erfolge ergeben haben. Die Ersparnis sei beträchtlich.
Grotzscuer. Ein am Dienstag abend auf der Werft der Maschinenfabrik Nepigau tn Regens bürg aus- rebrochenes Großfeuer zerstörte den größten Teil der klage« und richtete bedeutenden Schaden an.