eine Abgase vor. Vermögen, sondern eine Erfassung j der Zin ein Tie Zwangsanleihe würde 2 bis 3 Mil- j liarden Go d einbringen. Wenn nicht bis zum 27. Ja- nuar ein Kompromiß zustande getommen sei, würde i das Kabinett Wirth gestürzt und ein Kabinett Strese- - mann oder Helfferich käme ans Ruder. Ohne die Mit-. ! Hilfe der Unabhängigen würde das Kabinett Wirth j gestürzt werden können. !

Strafantrag der Reichsrrgicrmrg. i

Berlin, 23. Jan. Das BerlinerDeutsche Abend­blatt" berichtete vor einem halben Jahr, der in Schiff- fabrtsaiwelegenbeitsn von der Rei-Hsreaierung als Un­terhändler nach Paris abge^andte Tr. Seeliger habe dis deutsche Würde durch sein Auftreten verletzt und u. a. vier junge Sekretärinnen mitgenommen. Das Aus­wärtige Amt hat nunmehr Strafantrag gegen das Blatt gestellt, während der Schriftleiter den Wahrheitsbeweis antreten will.

Nm das Gib- e tar der Dltsee.

Königsberg. 23. Jan. Aus . Warschau wird gemel­det. da der Völkerbund sich außerstande erklärt, die polnisch-litauische Streitfrage über den Besitz von Wilna zu lösen, wird Polen unmittelbar mit Litauen ver­handeln und die Abtretung von Memel verlangen.

Tie Pariser Presse zur Rede Lloyd Georges. Frankfurt. 23. Jan. Die nicht mißzuverstehende Ant­wort, die Lloyd George in seiner Rede an Poincare gegeben hat, findet in Frankreich ernsthafteste Beach­tung, Tie Btvik-Vresse ist einigermaßen in Verlegen­heit. Tie große Mehrzahl der Blätter ist sich der Trag­weite der Auseinandersetzung voll bewußt.Frkf. Z."

Aendernrig des französisch belgischen Militärabkommens - Paris, 23. Jan. Nach der Brüsseler ZeitungDie t belgische Nation" hat die belgische Regierung der fran­zösischen Regierung eine Note überreicht, worin die Umbildung des französisch - belgischen Militärabkom­mens, das im Jahr 1920 von den beiden Generalstäben abgeschlossen und unterzeichnet worden ist, in einen französisch-belgischen Bündnisvertrag, entsprechend dem j belgisch-englischen Vertrag vorqsschlagen wird. Dieser Vertrag würde von den beiden Ministern des Aeußern unterzeichnet werden.

Tie Stimmung in Amerika gegen Poincare. Ncnyork, 23. Jan.Newhork Hcrald",World" und Globe" wenden sich scharf gegen die Programmrede Poincares.

Reichstag.

Berlin, 23. Jan.

(177. Sitzung.) Ter Gesetzentwurf über den Verkehr i mit ausländischen Zahlungsmitteln, durch den die wilde z Devisenspekulation eingedämmt werden soll, wird in zweiter und dritter Lesung angenommen. Darnach dür­fen Geschäfte über ausländische Zahlungsmittel nur mit oder durch Vermittlung der Reichsbank, oder an­erkannten Banken und Bankiers abgeschlossen werden. Das Gesetz tritt am 1. März 1922 in Kraft.

' Rcichsschulgcsetz.

is 1 besagt, daß die Volksschulen Gemeinschaftsschu­len sind, soweit sie nicht Bekenntnisschulen oder be­kenntnisfreie Schulen bleiben oder werden. Die be­kenntnisfreien Schulen sind entschieden weltliche Schu­len oderWeltanschauungsschulen". In der Gemein­schaftsschule ist Religionsunterricht ordentliches Lehr­fach. Bekenntnisschulen sind zulässig, wenn zur ge­meinschaftlichen Pflege des Bekenntnisses eine Körper­schaft des öffentlichen Rechts besteht. Weltliche oder Weltanschauungsschulen sind die Volksschulen, die Re­ligionsunterricht nicht erteilen. Innerhalb einer Ge- i meinde sind zur Stellung eines Antrags auf Ein- ! richtung von Bekenntnisschulen oder bekenntnisfreien s Schulen die Erziehungsberechtigten befugt. >

Dar Wort Götter wäre nicht so schwer, Wen» nur der eigen Nutz nicht wär.

Im Aamxf um Liebe.

Roman von Rudolf Zollinger.

(59) (Nachdruck oerboten.)

»Daß diese schrankenlose Liebe etwas Krankhaftes habe, kam freilich auch wir halb instinktiv zum Bewußt­sein, als Gerhard sich mir zum erstenmal ohne Rückhalt offenbarte. Aber ich setzte das leidenschaftliche Uebermaß seiner Gefühle lediglich auf Rechnung seines Tempera­ments und seiner großen Sensibilität. Solche Fälle von überschwenglicher und ekstatischer Verliebtheit kommen doch wohl häufiger vor» ohne daß man deshalb an eine geistige Erkrankung denken müßte. Und schließlich schließlich ist doch wohl anzunehmen, - Fräulein Magnus' außer­gewöhnliche Schönheit auch auf gesund und normal ver­anlagte Männer eine ähnliche Wirkung üben konnte."

Ich kann das natürlich nicht beurteilen," fiel ihm Inge mit einer gewissen Hast in die Rede, während ihre Wangen nch für die Dauer einiger Sekunden abermals höher färbten.Ich weiß nur, daß ich von allem An­beginn ein tragisches Ende dieser Leidenschaft mit voller Sicherheit voraussah. Wäre Luisa Magnus ein anders geartetes Geschöpf gewesen, sie hätte aus meinem groß und edel veranlagren Bruder sicherlich den besten und glücklichsten Menschen machen können. Aber das oer- brecherische spiel, das sie von Anfang an mit ihm ge­trieben, konnte nicht anders als mit seiner Vernichtung enden."

Und doch bin ich noch immer im ungewissen, Fräu­lein Inge, ob Sie ihr mit diesem harten Urteil nicht viel- leicht unrecht tun! Sie versicherte mir damals, daß sie

24. Januar ^

Gavversamml««g deS Vereins Wvltt. Förster e. V.

Am Sonntag, den 22. Januar 22 fand im Kellerschen Brau- stübchen in Pforzheim die erstmalige Gauvesiammlung des württ. Förster« ereinS statt. Tie württ. Förster stehen z. Zt. im heftigen Existenzkampf um ihre Zukunfisstellung. Dies kam in dem ca. eineinhalbstündigen, tiefgründigen Vortrag eines Vorfiandrmitplitds zu beredtem Ausdruck, Die württ. Förster und Forstwarte verlangen im Interesse der Erhaltung der Rentobil lät des schwäbischen Waides (der einzigen noch sicheren, Ueberschuß gewährenden Geldquelle unseres Staats- weseni), somit aber auch einer geordneten, für alle Zukunft grstche ten Finanzwirtschaft die Einführung des F o r st l ehr li n g s sy stem s für den Försternachwuchs. Dies ist nötig, denn: 1. muß der schwäb sche Wald für alle ! Zeiten ertragsfähig erhalten werden; 2. kann d es ohne einen tüchtigen, berufrfrevdtgen, theoretisch gut vorgebildeten und praktisch wohl erfahrenen Föisterstand nie erreicht werden;

S. muß mangels der bisherigen Anwärter aus dem Unter­offiziersstand sür einen tauglichen E satz gesorgt und daher 4. der Försterersotz aus dem Holzhauerstand ohne bessere berufsmäßige V rbildung als ein unsozialer, die Wald- und damit auch die Volkswirtschaft schwer gefährdender Rück­schritt verhindert werden. Die Absicht der württ. Forstdinktion und der Forstakademiker auf Herabdrückung des Bildungs­niveaus der schwäb. Förster ist im Interest« der rentablen Wrldbewirtsckastung, der sparsamen F nanzwirtschaft und des soziale», voUstaa lichen Grundsatzes von der freien Bahn sür die Tüchtigen (auch im Försterstand I) undurchführbar, denn wer als Vorgesetzter eine große Schar von Arbeitern und Arbeiterinnen bifehligen will, muß seiner Sache gewiß sein und Distanz halten gelernt haben; 5. würde dre Nieder- drückung des FörsterstavdeS eine Vermehrung der Akademiker­stellen durch Verkleinerung der Forstamisbezirke und damit eine Verteue ung der gesamten Forstwirtschaft bedingen. Die vom württ. Försterbund gewünschte Einführung des Forst- lrhrlingtsystems ist auch in unserer armen Zeit möglich, denn 1. haben alle deuischen Staaten (mit Ausnahme Württem­bergs und Baden») dasselbe teils schon seit Jahrzehnten; 2. hat sich dieses Ausbildungssystem und das darauf aufgebaute gemischte zweiteilige Oberförster stersystem überall vorzüg­lich bewährt und deshalb hat 3, Hissen im letzten Jahr das­selbe System mit ausdrücklicher Zustimmung und mit Unter­stützung der dortigen Oberförster yeu eingeführt. Das Forst' lehrlingisystem führt daher nicht, wie die württemb. Farst- akademiker glauben wachen wollen, zu dem dreiteiligen, längst abgeschaffren Revierförstersystem, denn sonst hätte es in Preußen, Bayern, Sachsen und Mitteldeutschland längst da­zu führen müssen Die württ. Förster heißen alle Tüchtige, auch die aus dem Holzhauerstand kommenden, in ihren Reihen willkommen, verlangen ober für die Forstwirte gründ­liche theoretische und praktische Vorbildung auf Forst- oder Waldbauschulen, mit demselben Recht, mit dem die Land- w'rissöhne auf den Landwirtschaftsschulen die ihnen nötige Vorbildung enve den dürfen und können. Daher: Freie Bahn auch dem Tüchtigen im schwäbischen Föisterstard!

Dir Vorstandschaft.

Gold- und Papiermark. In der Woche vorn 23. bis 29. Januar erfolgt der Ankauf von Gold sür das Reich durch die Reichsbank und durch die Post zum Preis von 780 Mk. für ein Zwanzigmarkstück und von 390 Mk. für ein Zehnmarkstück usw.

Rückgang der Schulkinderzahl. An Ostern 1922 wird sich der Rückgang der Schulkinderzahl zum erstenmal besonders fühlbar machen. Nach einer Ver­öffentlichung inWirtschaft und Statistik" waren Ostern 1920 und 1921 in den deutschen Schulen 1317 000

voll des innigsten Mitleids für Gerharv fei, und ein- Zeitlang hatte sie wohl auch die ernstliche Absicht, sich ihm, wenn auch nur aus Mitleid, zu eigen zu geben."

Nein, diese Absicht hatte sie nie I Ich weiß nicht, welche Ziele sie verfolgt hat, als sie meinen Bruder mit unzerreißbaren Ketten an sich fesselte, aber ich bin gewiß, daß sie dabei nur von krassem Eigennutz geleitet wurde! Doch das ist ja nun ohne Bedeutung. Ich würde den Namen der Dame überhaupt nicht erwähnt haben, wenn ich es nicht für meine Pflicht hielte, Sie auf etwas vor­zubereiten, was Sie ohne solche Vorbereitung nachher vielleicht mit großem Schrecken erfüllen könnte. Ich sagte Ihnen bereits, daß nach meiner Ueberzeugung die An- sänge von Gerhards Krankheit ziemlich weit zmücklieger, >, der Augenblick aber, in dem sie zum Ausbruch kam, war ohne Zweisel derselbe, in dein Ihr Oheim plötzlich aus dem Leben schied."

Rodeck dachte an die Schilderung, dir ihm Luis» Magnus von jener Todesstunoe ihres Verlobten ent­worfen hatte, und er war sehr geneigt, der Ansicht Inges zuzustimmen. Aber es setzte ihn in Erstaunen, Laß sie von den Vorgängen jener Stunde unterrichtet sein sollte, und deshalb bat er sie um eine nähere Erklärung. Es wurde ihr sichtlich schwer, die rechten Worte zu finden, aber sie kam dessenungeachtet ohne Zögere seinem Ver­langen nach.

Mein Bruder betrachtete das Verlöbnis des Fräulein Magnus mit Ihrem Oheim als das furchtbarste Unglück seines Lebens, und er war nachgerade unfäbig geworden, sich in seinen Gedanken mit etwas anderem zu beschäftigen als mit diesem Unglück. Da die Brasilianerin seinem Verlangen, das Verlöbnis zu lösen, offenbar den ent­schiedensten Widerstand entgegenjessie, fing er an, sich in seiner erregten Phantasie allerlei andere Möglichkeiten auszumalen, die ihm dennoch zu einer Erfüllung seiner heitzen Wünsche verhelfen könnten. Ux,d die Nächstlie­gende dieser Möglichkeiten war natürlich die Vorstellung, daß Jenssen noch vor der Hochzeit sterben könnte."

Ihre Stimme war gegen den Schluß der Rede Hin­gang leise geworden, und der rasche Wechsel der Farve auf ihren Wangen verriet, welche Qualen es ihr bereitete. ,sich über diese Dinge anssprechen zu müssen. Rodeck fühlt» ein iehnliches Verlangen, ihr diese Qual zu erleichtern.

und 1235 000 Kuwer eingeschult. Von Ostern 1922 ab fällt die Zahl auf 809 000, von Ostern 1923 ah aus rund 700 000. Für Ostern 1926 wird mit 1313 000 und für 1927 mit 1 277 000 Schulkindern gerechnet.

Der neue Eisenbahn-Gepäcktarif. Der am 1. Februar in Kraft tretende Eisenbahn-Gepäcktarif läU den für die erste Zone (50 Klm.) in der untersten Ge­wichtsstufe (10 Kg.) eingeführten Tarifsatz mit 3 Mk. bestehen, steigert ihn aber in der zweiten Gcwichtsstufe (bis 20 Kg.) auf 4.50 Mk. (bisher 3 Mk.), in der dritten Stufe (bis 30 Kg.) ans 6 Mk. (seither 4.50 Mk.). Bis 40 Kg. kosten künftig in der ersten Zone 8 Mk., bis 50 Kg. 9.50 Mk., bis 60 Kg. 12 Mk., bis 70 Kg. 14 Mk. bis 80 Kg. 15 Mk., bis 90 Kg. 17 Akk. und bis 100 Kg. 19 Mk. Die Erhöhung betrügt im Durchschnitt 50 Pro­zent. In der ersten Gewichtsstufe steigen dann k.e neuen Sätze von 3 in der ersten Zone auf 4.50 Mk. in der zweiten Zone (bis 100 Km., gegen 3 Mk. heutiger Fracht­satz) auf 37 Mk. in der 8. Zone, in der der Satz für die erste Gewichtsstufe bisher 25 Mk. betrug. Tie Er­höhung beträgt also auch hier rund 50 Prozent. Die Be­förderung von 100 Kg. Gepäck wird sich bei Entfernungen bis zu 100 Lim. auf 37 Mk., bei 150 Km. ans 55 Akk., bei Entfernungen bis 200 Km. auf 73 Mk., bei Entfer­nungen bis 250 Km. auf 91 Mk., bei Entfernungen bis zu 300 Km. auf 109 Mk., bei Entfernungen bis zu 350 Km. auf 127 Mk., bei Entfernungen bis zu 400 Km. auf 145 Mk., bei Entfernungen bis zu 450 Km. aus 163 Mk. usw., bei Entfernungen bei mehr als 800 Km. auf 361 Bkark stellen. Der Preis für Fahrradkarten wird aus 3 Mk. erhöht _

Ebhavse«, 32. Jan. Gestern abend fand im Gasthaus z. Waldhorn die 1. ordentliche Hauptversammlung des Turnvereins Ebhausin E. V., im neuen Geschäftsjahr statt. Die Berichte des Verein»beamten zeigten, daß dar abgelaufene Jahr eine Menge von Arbeit brachte und daß diese in treuer und gewissenhafter Weise erledigt wurde zu Nutz und Frommen des ganzen Vereins, daher konnte ihnen auch Entlastung erteilt runden. Als beso« derer Lichtblick im Vereinsleben gilt das Gauturvftst in Calw am 6. und 7. Aug. v. I., errang doch die BereinSriege einen 2. Preis der A-Klaffe. Möge ihr auf dem heurigen Kreisturnfest in Eßlingen ein ähnlicher Erfolg beschießen sein! Die anschlie­ßenden Wahlen gingen in ruhiger und befriedigender Weise vonfiatten. Da der Verein im Jahr 1923 sein 25 jähriges Stiftungsfest feiern kann, mußte Umschau nach einem älteren Tmnwart gehalten wirdrn. ES trat daher eine Organisa­tionsänderung ein, indem Herr Karl Schötll« als Oberturn- wart alle Fäden des turnerischen Lebens in seiner Hand ver­einigen soll. Der Verein kann dem alten erprobten Turner nicht dankbar genug sein, daß er sich bereit erklärt, diese schwere Bürde auf sich zu rühmen. Unter seiner Leitung dürfen wir getrosten Mutes dem Fest« entgegengehen. Er weiß, was er will und ist imstande mit seinen T> rnern daS Fest würdig zu gestalten, zumal ihm ebenso tüchtige Kräfte als 1. und 2. Turnwarte brigegeben sind in den Herren Georg Krouß und Christian Schüttle, sie verdienen beide unfern Dark für die Annahme der Wahl. Die Wirtschaft!. Nöte zwangen den V-rein, E ntrittsgeld und Mitgliedrbei- träge beträchtlich zu erhöhen. Möge diese Notwendigkeit von allen Mitgliedern in gerechter Weise gewürdigt werden!

* Nagold, 23. Jan. Am Samstag wurde hier die Friedensvertragsausstellung des Schwabenbun­des, die im GewerbeschulhauS untergebracht ist, eröffnet.

* Calw, 23. Jan. (Drohender Brand.) In dem neue« Wohnhaus von Georg Pfau in der Lederstraße drohte ge­stern abend ein Brand auszubrechen. Die Balle» in einem Zimmer des ersten Strcks waren infolge zu starker E hitz- ung des Ofenrohres ins Glosten geraten. Druck rasches

kommen können, und so wartete er schweigend auf Zen Schluß ihrer Erklärung.

Gerhard hatte sich zu jener Zeit weiter von mir zurückgezogen, als es je vorher der Fall gewesen war. Er wußte, daß ich seine Leidenschaft für die Verlolue eines anderen mißbilligte, und daß ich in der schönem Luisa nichts anderes sah als die Verkörperung seines Verhängnisses. Darum mag er damals, wenn nicht einen Groll, so doch jedenfalls ein tiefes Mißtrauen gegen mich gehegt haben, und statt, wie es früher zwischen uns Brauch gewesen war, über alles mit mir zu sprechen, gewährte er mir nur noch in seltenen Ausnahmefüllen, und immer halb gegen seinen Willen, Einblick in sein Seelenleben. Trotzdem konnte er mir nicht verbergen, wie es in ihm aussah, und ich wußte, daß er sich an die unsinnige Hoffnung auf Jens Ienssens vorzeitiges Ab­leben wie an ein letztes Rettungsmittel klammerte, und daß die törichte Hoffnung sich allgemach bis zum glü­henden Wunsche steigerte."

Der junge Maler fühlte den Druck einer schweren Beklommenheit auf seiner Brust. Worauf, um des Himmels willen, beabsichtigte Inge Holthausen ihn mit diesem seltsamen Geständnis vorzubereiten? Stieg da nicht wieder jenes grauenhafte Gespenst empor, das zuerst durch das sinnlose Geschwätz des Erpressers Langhelo vor seiner Seele heraufbeschworen worden war, und das er längst für immer verscheucht zu haben glaubte? Das Gespenst eines an Jens Jenpen begangenen Verbrechens, dessen Urheberin die bezaubernde Luisa Magnus und dessen ausübendes Werkzeug der Doktor Gerhard Holt­hausen gewesen sein sollte -' Er wagte kaum noch zu atmen, während Inge wieder eine lange Pause machte^ ihre schmalen Hände fest im Schoße zusammenpreßte und starr vor sich hinaus ins Leere blickte. Endlich, nach einer Unterbrechung, die dem Harrenden wie eine Ewig­keit erschienen war, nahm sie wieder das Wort:

Das Bewußtsein, diesen sündhaften Wunsch gehegt s zu haben, hat ihn dann in Verzweiflung und Wahnsinn getrieben," sagte sie mit kaum vernehmbarer Stimme. Unter der Last auf seinem Genüge» ist er zusammen» gebrocken."

r»»rrt«tz»us fall,-.