! rautet, daß Reichskanzler Dr. Wirth unv Dr. Na- t thenau zusammen mit einem bekannten Berliner Zei- ! tungsverleger nach Genua reisen werden.

> Strafnachlaß für die März-Berurteilten.

l Berlin, 22. Jan. Das preußische Staatsministerium hat in einer Verfügung bekanntgegeben, daß allen den­jenigen, die anläßlich des Märzausstands in. Mittel­deutschland verurteilt worden sind, der Rest der Strafe, soweit er ein Jahr Gefängnis nicht übersteigt, erlassen werden soll.

Das Programm von Genua.

Paris, 22. Jan. DerEclair" ist in der Lage, die Tagesordnung der Konferenz von Genua bekannt­zugeben: 1. soll geprüft werden, wie die Grundsätze der Entschlüsse vom 6. Januar praktisch zur Anwen­dung kommen können, 2. es soll eine sichere Grund­lage für den europäischen Frieden gefunden werden, 3. notwendige Vorbedingungen zur Wiederherstellung des Vertrauens, ohne daß die Verträge verletzt wer­den, 4. Finanzfragen: a) Währung und Geldumlauf, Zentralbanken und Notenbanken, b) die öffentlichen Finanzen in ihrer Beziehung zum Werk des Aufbaus, c) Valuta-Fragen, 6) Organisation öffentlicher und privater Anleihen. 5. a) Erleichterung und Sicherung der Ein- und Ausfuhr Deutschlands, b) gesetzlicher und juristischer Schutz für den Handel, c) Schutz des in­dustriellen, künstlerischen und literarischen Eigentums. 6) Bestimmungen für Konsulate, e) Zulassung und Niederlassung Fremder, H technische Hilfe für indu­strielle Umbildungen. 6. Transportfragen: Außer­dem soll ein von Lloyd George unterzeichnetes Pro­tokoll bestehen, in dem bestimmt wird, daß die Frage der Kriegsentschädigung nur zwischen den Ver­bündeten allein erörtert werden dürfe.

Tie Konferenz von Genua zum Scheitern verurteilt?

Paris, 22. Jan. Die PariserChicago Tribüne" spricht sich dahin aus. wenn Poincare nicht an der Konferenz teilnehmen wolle, wenn nach dem Wil­len der französischen Regierung die Entschädigungs­frage oder die Frage der Auslandsschulden der ehe­maligen russischen Regierung nicht erörtert werden, und wenn ferner der amerikanische Staatssekretär Hu­ghes die Erörterung der Kriegsanleiheschulden der Entente-Staaten gegenüber Amerika ablehne, so sei damit die Konferenz von Genua zum Scheitern ver­urteilt. __ ,

Tie Besprechung der Ministerpräsidenten.

Berlin, 22. Jan. Wie die Telegraphen-Union er­fährt. hat bei der gestrigen Konferenz der Minister­präsidenten der Reichskanzler Dr. Wirth und Dr. Ra-, thenau Mitteilungen über die außenpolitische Lage ge­macht. insbesondere über die Verhandlungen Rathenaus mit der Entente in Paris und Cannes. Die von den, Ministerpräsidenten der einzelnen Länder gestellten, Fragen wurden vom Reichskanzler beantwortet. In der Aussprache gaben die Vertreter der Länder, ins­besondere auch die süddeutschen, der Ueberzeugung Aus-, druck, daß die Gefahr der gegenwärtigen außenpoliti­schen Lage das einmütige Zusammenarbeiten von Reich und Ländern erfordere und daß vor dieser Hauptauf­gabe weniger wichtige Ausgaben zurücktreten müßten, daß aber andererseits die Reichsegierrung den Be-, dürfnissen der Länder voll Rechnung tragen müsse.

Tas Ende des Obersten Rats. ^

Berlin, 22. Jan. Die Abendblätter melden aus Lon­don: Lord Robert Cecil sagte gestern in einer Rede vor der Liga des Friedensbund's, datz die Sitzungen des Obersten Rats kaum wieder aufleben dürften. Nach den letzten Erklärungen Poincares müsse man die Tä­tigkeit des Obersten Rats als abgeschlossen betrachten.

Englisch sr««iSfische Br»ha»dl«»ge«.

Pari-, 31. Jan. »Echo de Paris' meldet: In zwei bis drei Tagen werde« in London die e«glisch-fra»iöfisch«» Besprechungen Hegt«,»».

> Reichstag.

Berlin, S1. Jan.

(löst. Sitzung.) Der Gesetzentwurf über den Kaffen- befand der Rcichsbank, wonach als Teil des Kassen- beZands auch das von der Reichsbank bei einer aus­ländischen Zentralnotenbank niedergelegte Gold, soweit es jederzeit zur freien Verfügung der Reichsbank steht,! betrachtet wird, wird dem Haushaltausschuß über-j Wielen. z

Es folgt die erste Lesung des 4. Nachtragsetats zun» Neichshaushalt. Es handelt sich dabei um die ErhSZ hnng der Beamtcnöeziige. Insgesamt werden etw« 4>/r Milliarden Mark angefordert. H

Abg. Morath (D.VP.): Die Vorlage nimmt auf di« Wünsche des Reichstags in keiner Weise Rücksicht. Da­bei steht eine erhebliche Brotverteuerung bevor. Sehr bedauerlich ist, daß man keine Rücksicht aus den Fa­milienstand genommen hat. Wir beantragen, die Teu­rungszuschläge zu den Kinderzulagen vom 1. Januar ,ab um 20 Prozent zu erhöhen, s Ministerialdirektor v. Schlichen: Die Vorlage sollte sofort unverändert vom Reichstag verabschiedet wer­den. damit die Auszahlung der Mehrbeträge schleunigst erfolgen kann. Jede Abänderung würde die beschleu­nigte Erledigung verhindern. Nach Verabschiedung der Vorlage wäre die Regierung bereit, in eine eingehende Aussprache über die Beso dungsfragen einzutreten. Abg. Frau Zieh (Unabh.) verlangt schleunigste Zu-, führung der Mehrbeträge an die Beamten und Anges stellten. »

Abg. Schuldt (Dem.) bezeichnet die Erhöhung der 'Grundgehälter als eine dringende Notwendigkeit. Ein sungelernter Arbeiter von 24 Jahren verdient mehr als ein mittlerer Beamter mit 2 Kindern.

^ Nach weiterer Aussprache und Ablehnung einiger Aenderunqsanträge wird die Vorlage in zweiter und dritter Lesung angenommen.

- - . .

Aus Stadl und Land.

SS Januar

' u -ertrage» wurde die Bahnm,ist"ri Brötzingen dem Eisenbahningenikur Rentschler in Calw.

* Die Schlttleifohrt g»ht immer noch ordentlich vor sich, wenn es auf der Ta sw ß auch Stellen gibt, die dw ch das Taawetter an ihrer Schneedecke eingebüßt hoben. Die Rodel­bahnen sind meist noch im Betrieb und nachdem letzte Nacht wieder Frost etnvat, könnte der Schnee und die Schlitten­bahn noch von längerer Dauer sein. Zu dem kürzlich d er staugefundenen Rodelunfall, bet welchem der Junge der Schneider Theurer Witwe hier so schwer verunglückte (der K>efer 'st einigemal gebrochen) und der deshalb nach Tübingen verbracht werden moßte, wi d uns noch rnitoeteilt, daß der Rodelschlitten nicht in den abletlS gesta> denen Möbel­wagen, sondern in em verübergehend auf der Straße ge­standener Fuhrwerk gesah en 'st.

f" ^ Eine Durchbrechung des F khlme*deverfah- kk'.ls lei de Post, Der BerlinerLokalanzeiger" schreibt: Eine niedliche kleine Nepperei der Post soll, wenn es nach dem Deutschen Industrie- und Handelstag geht, beseitigt werden. So nebenbei, ohne daß man in der Oeffcntli hkcit viel davon hörte, hat das Reichspost- mmisterinm verfügt, daß bei verloren gegangenen gewöhn­liche Paketen das Fehlmeldeverfahren nur noch aus Antrag des Absenders oder des Empfängers eingelcitet werden soll. Zweifelsohne liegt diese Verfügung im Inter­esse der Ti.be. Aber der Neichspostminister sollte die Zeit, ldste er zur Ausknoblung ruinöser Gebührentarife und Verkehrserschwernngen braucht, nicht dazu benützen, B.stimmungen zu treffen, die nur den Dieben angenehm sein können. Hün'ig versendet man Pakete, ohne sie vor-

Die volkswirtschaftliche Bedeutung des

Flachsanbaus.

Zur tatkräftigen Mitarbeit am Wiederaufbau hat der Rcichs-Landbund in seinem Aufruf der Landwritfchaft die Wege gewiesen: geivaltige Steig rung der Erzeugnisse, Intensivierung der Wirtschaft. Wenn die Landwirtschaft an diese hohen Aufgaben, die sie sich gestellt hat, geht, dann darf sie den Flachsbau nicht vergessen, dem, trotzdem er eine nur kleine Anbaufläche und Menge im Vergleich zu vielen anderen Feldsrüch'en ausreist, dennoch eine ver­hältnismäßig mindestens ebenso große Bedeutung für unser volkswirtschaftliches Leben zukommt, indem wir eine P tanze von hohem Wert für die landwirtschaftliche Pro­duktion, insbesondere aber einen Rohstoff haben, durch den die Bekleidung unseres Volkes unabhängig vom Aus­land sichergcstellt werden kann.

Vor dem Krieg war der Anbau des Flachses durch die billige Einfuhr russischen Flachses und amerikanischer Baumwolle unrentabel geworden und daher bis aus wenige Hektar Anbau für den eigenen Bedarf zurückge­gangen. Ter völlige Ausfall Rußlands aus dem Welt­markt und der hohe Stand des Dollars schalten diese bei­den, den heimischen Flachsanbau vernichtenden Eincküsse heute aus, ermöglichen uns zugleich aber, diesen kostbaren Rohstoff selbst zu erzeugen. Etwa 55 000 Tonnen Faier werden benötigt, um die 300 000 mechanischen Flachsspin­deln Deutschlands in voller Tätigkeit zu hatten. Das ent­spricht einer Anbaufläche von nur etwa 100000 Hektar, d. h. noch nicht 1 Prozent der Fläche für Körner- und Hülsenfrüchte. Wie erheblich der Einfluß des Flachsbaus ans unsere Handelsbilanz ist, wird anschaulich, wenn man bedenkt, daß jeder im Inland erzeugte Waggon Faser unsere Einfuhr um 1 Million Mark und mehr ent­lastet, und daß je 15000 Hektar Anbaufläche uns 1 Mil­liarde Mark ersparen, die wir sonst ins Ausland geben müßten. Tausenden von Volksgenossen gibt der Flachs Arbeit und Brot.

Weit unterschätzt ist vielfach der Flachs in seiner Be­deutung für die Hebung der landwirtschaftlichen Produk­tion. Nicht umsonst hat Schlesien seinen Anbau selbst in den ungünstigsten Zeiten nie ganz aufgegeben. Denn mit Recht genießt der Flachs den Ruf einer ganz vor­züglichen Vorfrucht für dieWinterung, ins- sonderheit sind die Mehrerträge, die Weizen nach Flachs nachgewiesenermaßen bringt, recht bedeutend. So hat Ge­neraldirektor Puschel, Hilvetihof (O.-S.), seine Weizen­ernte um 10 Doppelzentner je Hektar durch den Flachs­anbau gehoben. Seine Frühreife, die die Ernte des Flachses vor die der Halmfrüchte fallen läßt, gestattet eine günstige Ausnutzung und Verteilung der Arbeits­kräfte. Vor allem aber haben wir in der Leinsaat ein hoch!v«rtiges Futtermittel für die Auf­zucht des Viehs und zur Steigerung der Milchleistung und somit eine bedeutende Hilfsquelle, die Ernährung des Volkes zu sichern.

Die Anbaufläche des Flachses ist in den Kriegs- und Nachkriegsjahren um etwa das Achtfache gestiegen. Ihrer weiteren Ausdehnung wirkten die Abneigung gegen die Zwangswirtschaft mit ihren Bindungen und vor allem die Preise, die für die ganze Ernte im voraus festgesetzt wur­den, entgegen. In der jetzigen freien Wirtschaft ergibt sich der Preis aus Angebot und Nachfrage, und dadurch ist die Rentabilität des Flachsanbaus gewähr­leistet Tie Industrie ist aus den heimischen Flachs an­gewiesen, Venn Gewebe aus ausländischer Faser wäre des hohen Preises wegen im Inland nicht abzusetzen.

Neues vom Tage.

Wirth und Rathena« gehen nach Genua. Berlin, 22. Jan. In parlamentarischen Kreisen per--

Aampf um Liebe.

Roma» von Rudolf Zollinger.

(58) (Nachdruck verboten.)

15. Kapitel. ^

Was ihm Dotlo. Rieger von der wundersamen physi. schen Widerstandskraft der heldenmütigen jungen P^gerin gesagt hatte, Hermann Rodeck fand es durch den ersten Eindruck, den ihre äußere Erscheinung bei diesem Wieder­sehen auf ihn machte, viel überzeugender bestätigt, als er es zu hoffen gewagt hätte. Nichts von Ermüdung oder von körperlichem Leiden offenbarte sich in ihrer Haltung wie in ihrem Aussehen, kein vergrämter oder verbitterter Zug beeinträchtigte die edle Schönheit ihres Antlitzes, dessen Wangen von der zarten Farbe der Gesundheit überhaucht waren. Die grausamen Prüfungen der letzten Monate hatten ihrer elastischen Jugend nichts anzuhaben vermocht, und doch war seit dem Tage ihrer letzten Be­gegnung mit dem Maler eine große Veränderung mit ihr vorgegangen, eine Veränderung, deren sich Hermann Rodeck auf den ersten Blick bewußt wurde, obwohl Minuten vergehen mußten, ehe er sich Rechenschaft darüber geben konnte, worin sie bestand.

Sie war ebenso jung, ebenso anmutig und ebenso blühend wie damals, aber in ihrer Erscheinung war etwas Achtunggebietendes, nach seinem Gefühl beinahe König­liches, das er bei jenem letzten Zusammentreffen nicht im gleichen Maße empfunden hatte. Es war, als hätte das Unglück einen verklärenden Schimmer über sie gebreitet und ihrem ganzen Wesen einen hvheitsoollen Zug ver­liehen, der sie weit emporhob über alle anderen Frauen, deren äußere Reize bis zu dieser Stunde seine Bewunde­rung erregt hatten. Hätte er sie vor einem Jahre so ge­funden, wie er sie heute vor sich sah, er wäre schwerlich imstande gewesen, sich dem Zauber zu entreißen, den ihre Persönlichkeit auf jeden für weibliche Schönheit und edelsten weiblichen Liebreiz empfänglichen Mann üben mußte. Jedenfalls verblaßte in diesem Augenblick neben Ibrer herrlich«« Erscheinung alle», was ihm vor dieser

Stunde als vollkommene Verkörperung jener Eigenjcha>.en erschienen war.

Mit einem ruhig freundlichen Wort der Begrüßung! hatte Inge Holthausen ihm ihre Hand gereicht, und er, beugte sich tief herab, um diese kleine, tapfere Hand zu küjsen. Aber noch ehe seine Lippen sie hatten berühren können, hatten sich die schlanken Finger ihm wieder ent­zogen. j

Ich hatte nicht daran geglaubt, daß Sie kommen! würden, Herr Rodeck," sagte sie,aber um meines armen Bruders willen danke ich Ihnen dafür von Herzen. Ä schläft, und wir können deshalb im Augenblick noch nicht zu ihm geben. Aber sein Schlummer ist leider ni voy langer Dauer, und Ihre Geduld wird schwerlich auf eine allzu harte Probe gestellt werden. Wollen Sie nicht» bitte, Platz nehmen?"

Er leistete der Aufforderung Folge, und sie ließ sich, einige Schritte von ihm entfernt, auf einen anderen Stuhl nieder. Die eigentümliche, fast ehrfurchtsvolle Befangen­heit, die seit dem Moment seines Eintritts über ihn gekommen war. nun vollkommen überwindend, nahm Rodeck da; Wort:

Ich kann Jbnen nicht schildern, Fräulein Holthausen, einen wie furchtbaren, geradezu niederschmetternden Ein­druck Ihr Brief auf mich gemacht hat! Er traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel; denn ich hatte ja keine Ahnung von der Erkrankung meines unglückliche» Freun­des. Warum, um des Himmels willen, haben Sie mir nicht früher eine Mitteilung darüber zukommen lassen ?"

Weshalb hätte ich es tun sollen?" erwiderte sie in ihrer gehaltenen und zugleich freimütigen Art.So­lange er in lichten Augenblicken überhaupt noch eine Art von Interesse für die Außenwelt zeigte, gab Gerhard selbst immer den Wunsch zu erkennen, die Beziehungen zu dieser Außenwelt nicht wieder aufzunehmen. Und es hätte ihm sicherlich keinen Nutzen gebracht, wenn ich diesen Wunsch nicht respektiert hätte."

Aber schrieben Sie mir denn nicht, daß er oftmals das Verlangen und die Hoffnung geäußert hätte, mich zu sehen?"

Ja, das ist richtig. Aber es wäre doch wohl nicht gut für ihn gewesen, wenn Sie gekommen wären! Ich konnte mich darüber in meinem Briefe nicht aussprechen, weil er dann noch um vieles umfangreicher geworden wäre, und weil ich mich Ihnen vermutlich doch nicht gang

verständlich gemachi hätte. Aber Sie werden mir hoffent­lich glauben, daß ich mich bei allein, was ich tat oder unterließ, nie von etwas anderem als von der Sorg«^ um meines Bruders Wohl habe leiten lassen I"

Und ob ich es Ihnen glaube! Jetzt, aber fürchten Sie nicht meür, daß mein Besuch ihm schaden könnte?"

Nein! Denn er ist auf jenem Punkte angelangt^ wo man ihm unbedenklich jeden erfüllbaren Wunsch er-s füllen darf. Doktor Rieger wird ja vermutlich auch ihneni gesagt haben, was er mir nach langem Zaudern offen»; i baren mußte."

Rodeck bejahte stumm. Dann fragte er:

Und diese Krankheit, die einen jo namenlos traurigen Verlauf genommen, wodurch wurde sie heraufbeschworen? Gerhard machte mir bei unserer letzten Begegnung wohl den Eindruck eines hochgradig nervösen, überarbeiteten und überreizten Menschen, nicht für einen einzigen Augen­blick aber kam mir der Gedanke an eine geistige Störung. Ich hätte ebensogut an der Zuverlässigkeit meines eigenen Verstandes zweifeln können» wie an der Klarheit des seinigen."

Inge zögerte mit der Antwort. Und es klang un­sicherer und befangener als ihre bisherigen Aeußerungen» da sie endlich sagte:

Und doch bin ich überzeugt, daß die Anfänge seiner ! Erkrankung viel weiter zurückliegen, daß er schon auf- I gehört hatte, ein geistig gesunder Mensch zu sein, als ihn jene maßlose Leidenschaft für die Tochter des Obersten Magnus überkam."

^ Nun war er Loch ausgesprochen, jener Name, vo« ! dessen Nennung Hermann Rodeck insgeheim gezittert! hatte, seitdem er Inge Holthausen gegenübsrsaß. Den» er konnte zu der Schwester des unglücklichen Arztes heut« snlcht mehr so unbefangen und so reinen Gewissens von* !der schönen Brasilianerin sprechen wie in der Stunde, da ! zwischen ihnen zum erstenmal von ihr die Rede gewesen war. Er fühlte sich von einer Schuld belastet, obwohl er, wenn es sich um eine Beichte gehandelt hätte, viel­leicht kaum imstande gewesen wäre, dieser Schuld einen bestimmten Namen zu geben. Aber er war trotz der Be­klommenheit, deren er sich nicht n erwehren vermochte, doch mannhaft genug, dsr Erörterung des «»«mal be­rührten Thema» undt au»n»w«icbe».

I«Dtsch«»g f«ltzt.