US den Tann

Aernfprecipm

! «»>» >>^L>. >

MMM

WSWUN.S

I!!E

Wg. Bnreigrr kür äir kerlrkr NsgolS. Lei» P.euäenttrckt. Iiimtsdiati Nr Ä» 8Mkr N»go!ä Nr Mrnrteig-Ztsäi

NttUarvrelr» Bei der Post unv den Areiten bezogen viert ljihrlich S4 Mark monatlich S Mrck. Rarrlgrnpreir, Vir isoaltige Zeile oder deren Raum 1 Mk>, die Reklamezeile ü.ov Ml. Mndestbetrag Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge Höherer Gewalt oder Betriebsstörung besteht rein Anspruch ruf Lieferung, eines Auftrags S Mk. Be, Wiederholungen Rabatt. Bei Zahlungsverzug ist der Rabatt htafLllt-.

Nr. i4

«UeaM«»«. Vtttlwsch d«» 18 Äarmar

S«-»,a»g I»rr.

TüilslhWz des drMshe» Vsllies.

Dr. Fritz Gerlich schreibt in den Münchner Neuesten Nachrichten:

Als Deutschland zusammenbrach, entstand bei uns schar ser Streit über die Ulsuchen dcS Unglücks. Die .Haben" der Revolution und ihre Mn äufer bezichtigten vor allem dieje­nigen der Schuld an Deutschlands Nid erläge, die den Glau­ben an einen deutschen Sieg gehegt hatten. Im be- sonderen wmdrn die Befü worter des deutschen U Booikrie- ges angeschutdigt, der U Bootkrieg sei miluätsch uotaugl ch und nie geeignet gewesen, die Entente nieder zuringen. Er habe als einziges prall sches Ergebnis die Hereinzirhung Amerikas in den K ieg bewirkt. Die Machthaber der Re­volution ließen es sich Mühe und Schweiß kosten, diese Be­hauptung zu beweisen. Sir inszeniecien sogar einen parla­mentarischen Gerich'shof ein unabhängiges Gericht einzu. setzen, hüteten sie sich wohl und sühnen dem deutschen Volke die KomSsre einer sogenannten .objektiven" Unter­suchung der Ursachen der Nederlage vor. Mit besonderem Eifer detriii ten sich dorar gerade dirjenigrn unter den deutschen Diplomaten, wie G af Beinstoiff, deren Le stungen am um­strittensten find. Sie besaßen den Mut, sogar entgegen de« ausdrücklichen E-kläcungen Wi sons ihrerseits zu behaupte», Amerika wäre ohne den u Baotkcieg nie in den Weltkrieg hweingegangen, obwohl sie noch zu Zeiten des alten Regi­mes andere Meinungen geäußert hatten.

Den Vertretern der andere« Ansicht war eS schwer sich zu verteidigen. Die Feinde schwiegen sich damals noch über die Wirkungen des U Bootkrieges, ebenso wie über die re­volutionäre Propaganda in Deutschland aus. Di« Regi:- rung der neuen Machthaber aber hütete sich ängstlich, das von der alte« Regierung zurückgeftsse-ie Material über die revolutionäre P opaganda in der Armee «. im Hinterlande zu veröffentlichen. Aber manchen - Rrvolutio äcen wurde es zu lange, über ihre .Heldentaten* zu schw izen und so machten sie denn nacheinander dis Geständnisse, wie man planmäßig mit H lfe des feindlichen Geldes die deutsche Wi­derstandskraft «nterwühlt, die Truppen, speziell die Marine revolutioniert habe. Der Dol hstoß von hinten gegen die deutsche Front und das deutsche Volk kam immer mehr an den Lag.

Man hätte nun meinen sollen, daß dir Nicht.Marx'sten unter den Pcofilträzern der Revolution nach Kenntnis dieser Tatsachen sich mit Abscheu von dm Ma-xisten abgewrndet hätten. Nichts dergleichen geschah. D e Pa, fisten, die An- ttmilitaristen und wie sich alle diese Ze störer des deutschen Reiche» sonst heiß,« wögen, waren jedesmal empfindlich, wenn irgend jemand vom Dolchstoß sprach.

Jrtzt endlich kommt Licht in dieses merkwürdige Spiel. Und zwar verdanken wir eS der Konferenz in Washington. Die französische Haltung in Washington rückte das U Boot. Pivblem in das Zentrum der Diskussion. Frankreich will eine sehr starke U Boot Flotte bäum. England fürchtet sie und bekämpft sie deshalb. Nach dem sicher n'cht deutsch, freundlichen .Corriere della Terra" erklärte der Sprecher Frankreichs, der Admiral de Bonn, die Wirksamkeit der Un­terseeboote im Weltkriege und die allgemeine Schwächung der Alliierte« dmch die Tauchboot« der Deutschen. Di« Unversehrtheit seiner Küsten habe Deutschland seinen Unter­seebooten zu verdanken. Tie Belagerung der Dardanellen sei dmch die Unterseeboote gelähmt worden, wodurch die Leistungsfähigkeit dieser Schiffe sowohl im Angriff als bei der Küstenverteidigung erwiese« sei. Zudem haben sich die Tauchboote im Angriff gegen di» Handelsmarine besonders leistungsfäh'g erwiesen. . . de Bonn behauptete ferner, es sei viel menschlicher, mit diesen Kampf« t ein zu siegen, als alle Kräfte für militärische Operationen rinzusetzm. Din Deutschen hätten den Tauchbootkrieg zuerst uur begonnen, um eine moralische Wirkung zu erztelru, und erst später d e sachlichen Ergebnisse in Berechnung gezogen. Diese Verzö­gerung erklär« ihren M ßerfolg.

Ebenso erklärte nach der doch wahrlich nicht deutsch­freundlichen .Times" der Führer der britischen Marinedele gatiou in Washington, Lord Lee: .Er müsse betonen, daß, wen» die deutschen U-Boote ihre Operationen früher begon­nen hätten, das Ergebnis des Krieges anders ausgefallen wäre."

Wir hatten bisher schon «ine Reihe von Geständnissen führender englischer Seeoffiziere, daß der deutsch« U-Boot- krieg nahe daran g wesen wäre, England uiederzuzwingrn. Aber alle diese Erklärungen warm privat« Aeußemnge«.

Die Erklärungen in Washington aber haben hochoffi iellen Charakter. Vor dem Forum der ganzen Welt erklären hier auf der Konferenz die offizielle« Vertreter der französischen und englischen Regierung, daß der deulsche U-Bootkrteg nicht nur berechnt war, sondern, daß er auch das Mittel war, Deuischland zum Siege zu verhelfen, wenn nicht Deutschland durch zu späte» E wetzen dieses KriegSmitielS sich selbst um den Sieg betrogen Härte. len wir den U-Boo l ieg recht- zeilig geführt, so wäre nach englischem Geständnis d eser Weltkrieg für uns gewonnen worden. Das ents tzliche Elend unseres B«fieglsetnS wäre uns erspart geblieben. Ja, der Krieg hätte ein raschere» Ende genommen, Millionen Kämp­fer wären am L-den geblieben, viele Hundertlausende Frauen und K nder und Gr-tse wären nicht der Hungerdlockave, die ja auch nach dem W ffenstillstand noch bestehen blieb, zum Opfer gefallen. Der von Anfang an rücksichtslos geführt« ll Boo krieg wäre, wie auch jetzt der französische Admiral de Bonn erklärt, nach dem bekannten Worts Moltkes mensch­lich der mildeste gewesen.

Die von den Paz fisten, Marx sten usw. bestimmte, un­entschlossen« Verschlippung de« K ieaeS gerade ist es, die mit mehr als «»erhörter Brutalität Fragen und Kindern Hun- deittaasenden von Volksgenossen, Millionen von Feinden das Leben geraubt hat. Durch d e Erklärungen der englischen Admiralität ist der Paz fitmus, der Marxismus entlarvt als der eigentliche Massenmörder des Weltkrieges. Mit kalter Ruh« reißt heute die englische Marineleitung, wo es sich um Englands Lebrminteressm dreht, das Gebilve von Heuchelei und Trug zusammen, das im und nach dem Kriege von der maix fftsch pazifistischen Demagogie in Deutschland anfgerichtet wurde.

Und doch Härte aller dfts uns erspart bleiben können. Denn es lagen diese Verhältnisse schon im Jahr I9l5 für j den klar, der Ach ung vor den dem schm Marinefachmännern hatie und nicht durch Lügen geläu chr war. Alle die hervor­ragenden Männer der deutschen Marine und w r dürfen wohl sagen, es waren die beste» Marineleuts der Welt waren überzeugt, daß das Frühjahr 1916 der richtige Zeit­punkt für den Beginn eines unbeschränkten II Booikcieges war. Der im Jahre 1915 begonnene, dann wieder völlig eingeschränkte ll Boolk.teg wurde eröffnet gegen dm Willen von Tirpitz, und es gehört zu den zahllosen Lügen über diesen Mann, ihn dafür verantwortlich zu machen. Was aber aesch >h? Unsere V Boolhelden wurden dazu verurteil', mit U Boorm Kceuzerkrieg zu führen und den Feinden eine Schule sür die Abwehr zu bieten. Kalt hat die Rsichslei- tung unsere tapfersten Helden den Feinden ans Messer geliefert, weil die von Bethmann herangeholten Prioatdozentea und sonstigen Dilettanten den Seekrieg besser verstanden als die Fachleute der Marine. ...

Damit, meine Herren Machthaber der Republik, wäre denn endlich die Zeit für denjenigen StaMprozeß gekommen, den wir in Deutschland doch einmal führen müflcn, nämlich den Staatsprozcß gegen diej nigen, die den rechtzeitigen Ein­satz der N°Boolwaffs hinteririeben. Und ferner der Staats prozeß gegen di« damaligen ReichStagsabgeordneten und Politiker, die das unfähige und entschlußlose Regime Beth mann Hüllweg jahrelang gestützt haben.

Aber diesen Staatsprozeß werdet Ihr nicht führen! Denn in diesem Staatsprozeß müßtet Ihr selbst, die da malige Mehrheit des Reichstags mitsamt der U.S.P.-Oppo- filion auf die Anklagebank als die eigentlichen Zerstörer des Deutschen Reiches. Ihr, die Scheidemann, Elzberger Breitscheid und Genossen. Ihr habt Männer an leitenden Stellen in drr Regierung und Marine gelassen, von deren Unfähigkeit Ihr selbst während des Krieges privatum er­zähltet. Ihr habt als Mshrheiikparteien im Reichstage überhaupt erst ermöglicht, daß die energischen und zielbe­wußten Staatsmänner und Militärs Deutschlands, wie z. B. Tirp tz. gleich zu Beginn des Krieges kaltgestellt wurden. Aber Ihr werdet nicht auf die Anklagebank gehen! Wir werden das Spiel wieder erleben, was wir erlebt haben, als Wilson erklärte, Amerika wäre auch ohne den U Boot­krieg in den Krieg eingetrete«, Ihr werdet es wieder einmal bester wiffm, wie seinerzeit bei den Verhandlungen im Reichstagshauptausschuß über den U-Bootkrieg und bet Wilsons Erklärungen, so heute bei den Erklärungen der englischen und franchstschen Seeführer. Ihr werdet dafür zu sorgen wissen, daß die Wahrheit über Eure Laten in Deutschland nicht zur Kenntnis der breite» Massen dringt!

Wer ist Poineare?

Im Januar 1912 war es dem Advokaten aus Bar-le-, Duc in Lothringen, nachdem er in langer Parlamentarier­lauchahn schon cin Ressort im Landwirtschaftsministerium, das Finanzministerium, zweimal das Unterrichtsministe­rium und andere hohe Aemter verwaltet hatte, endlich! gelungen, an das Ziel seiner Wünsche zu- gelangen: er wurde Ministerpräsident und Minister des Aeußern. Der am Tag vor Kriegsausbruch in Paris ermordete Abge­ordnete und Kriegsgegner Jaures sagte damals: Poineare das bedeutet den Krieg!" Ri- bot, Clemcnceau und andere Führer der Opposition nah­men die Kennzeichnung sofort auf:Poineare das be­deutet sür Frankreich den kommenden Krieg!"

In dasselbe Jahr fällt die erste Reise Poincares an den Zarenhof, von der die beiden belgischen diplomati­schen Vertreter in Paris und Berlin übereinstimmend an ihre Regierung berichteten, daß sie den Zweck habe, das bisherige Verteidigungsbündnis des französisch-rus­sischen Abkommens in ein Angriffsbündnis umzuwandeln. Poincares erste Regierungshandlung war gewesen, den gemäßigten Georges Louis vom Petersburger Botschafter­posten abzuberuscn und durch den Kriegshetzer Delcasse zu ersetzen. In Nantes hält der neue Ministerpräsident die Rede, die wie eine Fanfare durch das aufhorchende Europa hallt, worin er von Frankreich spricht, das zwar den Krieg nicht wünsche,das aber fürwahr den Krieg nicht fürchte". Den russischen Freunden gibt Poineare die Erklärung, daß sie auf Frankreichs Waf­fenunterstützung rechnen könnten, falls die Ereignisse aut dem Balkan Rußland veranlassen sollten, aus seiner Neu­tralität hinauszutreten, trotzdem das im Zwcibundvertrag micht vorgesehen war. Die Lage sei insofern günstig, als Italien durch den afrikanischen Krieg sestgelegt und durch das Sonderabkommen gebunden sei. Zur Vorsicht wird außerdem das dritte Flottengeschwader von Brest nach Toulon verlegt. Im Herbst 1912 ist die Stim­mung in Paris nach dem Zeugnis des dortigen belgi­schen Botschafters Baron Guillaumebeängstigend na­tionalistisch" geworden. Sie erreicht im ganzen Land die höchste Steigerung, als beim Besuch des Groß­fürsten Nikolaus in der Grenzgarnison Nancy die große Parade abgehalten wird, bei der es zu lärmenden Kund­gebungen sür die. Wiedereroberung Elsaß-Lo thringens kommt. Der damalige Kriegsininister, der jetzige Präsides Millerand, bereist die Ostfestun gen und prüft deren Ausbau. Frankreich läßt Rußland wissen, daß es mit dem beschleunigten Bau von Kriegs- slugzeug begonnen habe.

Gleichzeitig beginnt die Agitation sür die dreijäh­rige Dienstzeit. Als im Februar 1913 Poineare ins Elysee (den Präsidentenpalast) einzieht, bringt die sozialistische und oppositionelle Presse ganz Frankreichs große Ueberschriften:Der Nationalismus hat gesiegt, der Präsident des Kriegs ist gewählt." Das Zusammenspie! mit der russischen Kriegspartei ist vollkommen. Ter be! gische Diplomat Baron Beynes, der Deutschenhasser, kann sich nicht versagen, an seine Negierung zu beriet' ten, daß die Stimmung in Paris immer ge jährlicher werde.Poineare, Delcasse und Mille rand sind die Erfinder der nationalistischen, militaristischen und chauvinistischen Politik. Ihr Wiederauferstehen bilden eine Gefahr für Belgien und Europa." Im Juli 1914 macht Poineare den zweiten Besuch am Zaren­hofe.Um der russischen Angrifsspolitik den letzten Anstoß zu geben," berichteten die Diplomaten nach Brüs­sel. (Die genauen Einzelheiten bei B. Schwertfeger, Poineare und die Schuld am Weltkriege.) Wie der Weltsriede durch die russische Präsidentenreise gefördert worden ist, verrät Poincares engster Freund und Mit­arbeiter, der französische Botschafter Paleologue, indem er das Tischgespräch von Krasnoje Selo mitteilt. Die Großfürstin Anastasia, die Gemahlin des Großfürsten Ni­kolaus, sagt dabei wörtlich:Von Oesterreich wird nichts mehr übrig bleiben. Ihr werdet Elsaß-L " ingen be­kommen. Unsere Armeen werden sich in lin verei­nigen. Deutschland wird zerstört werden."

Das war am 2 2. Juli 1914! Als Poineare am 39. Juli in Paris ankommt, rast die Menge vor Kriegs­begeisterung. Aber als ihm am 2. August mittags uni halb zwölf Uhr der russische Botschafter Jswvlski nahelegk, -den Krieg an Deutschland zu erklären, hat er die Gerissen­heit, zu erklären:Nicht doch! Der Schritt muh »ou Deutschland aus gehe «."Wegen der Wir-