Aus Stadl und Land.

Mlearltie, S. Ja»»« irr»

Der Dreiköttigstag. .

Der Dreikönigskag 'ifl" cincS' der äkkesterkVMMcyksi 8?Üe. Schon un dritten Jahrhundert rst er ge eiert! oorden, zu einer Zeit also, als man vom Werhncchts- fest noch nichts wußte. Zunächst galt er als der Taustag khristi. Dann befand man es aber doch für notig, »ich der Geburt des Heilands feiernd n gedenken, knd so wurde Jahrzehnte hindurch am 6. ^ -uuar gleich­artig oie Geburt und die Taufe Christi festlich begangen^ Das ging so bis in die fünfziger Jahre des 4 Jahr-! hunoerts; da hatte man nämlich ausgerechnet, daß der 35. Dezember weit mehr Anrecht habe, als Christi Wie- genfest zu gelten, als der 6. Januar. Und überdies ging mit dem Anwachsen der kirchlichen Macht natur­gemäß der Drang Hand in Hand, die Zahl der reli­giösen Feste zu vermehren. So wurde der 25. Dezem­ber als Christfest gefeiert (vermutlich zum erstenmal im Jahr 353) und dem 6. Januar wurde von neuem seine ursprüngliche Bedeutung zugemessen. In den deutschen Landen bringt der Dreikönigstag eine Menge uralter Bräuche, die noch heute das Volk unterhalten. Von dem einfachen Umherzichen dreier weißgekleideter Knaben, die die heiligen drei Könige darstellen, bis zu den Drer- königsspielen des frühen Mittelalters, geht eine Brücke von seltsam gestalteten Bolksvergnügungen. Am Nieder­rhein ziehen Kinder mit einem Kasten umher, worin sich Puppen befinden, welche die heiligen drei Könige dar­stellen. Indem iie die Figuren zeigen, singen sie ihr Dreikönigslied. In Franken gingen früher arme Leute mit einem großen rot angestrichenen Stern singend von Haus zu Haus. In den Dörfern Schwabens, West­falens und der Mark Brandenburg ziehen ebenfalls solche festlich geschmückten drei Könige herum und sammeln milde Gaben ein. Für die Großstädter am Rh in und in Süddeutschland bezeichnet der Dreikönfgstag den Be­ginn der Fastnachtslustbarkeiten.

* Die nächste Nammcr «vsere» Blatte» erschrtnt de- Gtscheinnnzsf-str- »»-«» a« Samstag.

* Schneesall. De» ausgiebigen Regengüssen der letzten Tage ist ei» ebenso ausgiebiger Schn«fal>^g«solg1, der end­lich einmal wieder die Schlitiev in Bewegung gesetzt bat. Die Jugend ist in großer Freude, denn nun kann der Ro­delschlitten nach so langer Zeit riavml wieder hervorgrholt und in Benützung genommen werden.

Neue Frermarren zu 151» P'fg. Bon Ver Postverwairung weroen jetzt neue Freimarken zu 150 Pfg. ausgegeben, die das Bild der Landarbeiter, wie es schon von einigen anderen Markensorten her bekannt ist, tragen.

Ungenügende Adresse". Heimlich, still und leise ist mit dem Jahreswechsel im Telegraphendienst eine Verfügung in Kraft getreten, die geeignet ist, einen Sturm der Proteste herauszufordern. Bei allen Telegrammen mit sogen,ungenügender Adresse", z. B. Weglassen der Hausnummer, wodurch ein Nachschlaa im Adreßbuch not­wendig ist, wird (nach einer Nachricht desHeidelberger Tagblatt") von jetzt an der Empfänger des Telegramms mit einer Geldstrafe von 4 Mark belegt! Das Reichs­postministerium hat es nicht der Mühe wert gehalten oder nicht den Mut dazu gehabt, diese ganz auf Beutel­schneiderei angelegte Verfügung vorher dem Publikum überhaupt ordnungsgemäß bekannt zu machen.

Die «enen Bcttkartenpreise. Am 1. Febnrar -022 treten folgende neue Bettkartenpreise bei der Reichs­bahn in Kraft: 1. Klasse 200, 2. Klasse 100, 3. Klasse Liegewagen) 60 Mark. Die Vormerkungsgebühren wer­oen erhöht auf 20 Mk. für die 1. Klasse, 10 Mk. für die 2. Klane und 6 Mk. für die 3. Klasse.

Im Aampf um Liebe.

Roman von Rudolf Zollinqer.

(47) ».Nachdruck oer'-or.n.l

Und -an» kam eines Tage, »och di« Stunde, da er der übermächtig gewordenen Versuchung erlag. Haid gedankenlos hatte er zu zeichnen begannen, unfreudig und ohne Hoffnung auf ein Belingen. Rasch hinge­worfene Kohlestriche nur waren es. mit denen leine Hand die Leinwand bedeckte. Plötzlich aber, wie durch ein Wunder, hatten diese Linien sich zu einem Menschenbildnis zusammengesügt. da» nicht» anderes war. al» das Bildnis der Luisa Magnu». Be­stürzt und erschrocken, wie jemand, der sich jählings auf einer Schlechtigkeit ertappt hatte er in seiner Arbeit innegehalteu. Aber er hatte dt« Auge« nicht mehr «egwende« könne» oo» dem. »as er da geschaffen; »er schon zur Vernichtung erhabene Arm «ar nach Verlauf einiger Sekunden wie gelähmt wieder herabgesunken, und er halte schließlich gleich einem Flüchtling da» Atelier »erlasfen. otjne^ daß das Blatt da» Geschick aller frühere«, mißlungenen -skizzen geteilt hätte

Am nächsten Morgen hatte er mit Pinsel und Palette »or der nämliche« Leinwand gestanden. Seine Stirn war tief gefurcht und seine Lippe» lest zusammengepreßr 2« Miene und Haltung hatte er da» Aussehen eine-- Menschen, der trotzig den Kampf mit dem Schicksal aus» ge»ommen hat, weit er zu der Ueberzeugung gelangt tft d«l> >u diesem Kampfe zugleich die einzig« und letzte M^gttcckeit einer Rettung liegt. Nicht die dämonisc, sch »»« . rasilianerin. nicht die Braut eine» Jen» Ienffe» »uo di« Verlobte eine» Gerhard Holthausen w«r «», du , «r male« »aitte. sondern die Tächter des Papste» Älexan der, de» stolzen Johann Sforza geschiedene» Eheweid Daß diese Lukrezia «in getreue« Abbild jener Luisa «ar was kümmere es ihn. den Künstler t Mußte sie ihn denn notwendig auch menschlich wieder nahegerückt wen den. wenn er sich al« Maler mit de» Linien und Forme« ihrer äußeren Gestalt beschäftigte» Hatte» «icht hier t« »it'iem Raume schon di« schönste« und verführerischste» M c-chen Tag um Tag »ar ihm auf dem Modellpodium S Km. chme dost er sich Sb« da« deil««m Gm»ft 1»i»ar

i Ei» ganz tolles Gerücht ist rn SüdveutschkaUd - verbreitet. Es wurde erzählt, noch vor Ablauf des JahrS j ! 1921 werde eine große Finsternis einlreten, während j der die ganze Luft mit Schwesel erfüllt sei; jeder, der ins s Freie trete, müsse dies mit dem Tode büßen. Während der : Finsternis sollten nur geweihte Kerzen brennen. Dieser Aberglaube hatte zur Folge, daß da und dort die Wachs- lädeu völlig ausverkaust wurden. Da nun das Jahr

- 1921 ohne die Verwirklichung dieser Prophezeihung zu Ende gegangen ist, werden diejenigen Gemüter, die ihm -Glauben geschenkt haben, die Ueberzeugung gewonnen haben, daß man solch törichten Gerüchten keinen Glau­ben schenken darf.

* Nagdkd, 4. Jan. (BeztitSpeflügel. und Kamnche-r- AuSsteüung ) Die om 31. LKz. md 1. Jan. in der Se. minartmnhalle abgehaltene Gcflüoel- und Kaninchrn-Au?- st«llurig war mit 56 Nummern S flügel und 30 Nummern Kaninchen beschickt. Die Aurstellungsleltung lag tu den Händen des G flägelzüch ervnetn? N'goid. Al? Prei?rickter war Herr Wolff-Luttling'n gewonnen. An Pre sen wurden u. a. zuetkannt den Mitglied«« de? Gkfiügelzücht«o«ein? Altenstetg für Pliw. Rock.: Kr«i? Alten- steig einen 2. Pr. Minorka weiß: Steel» Aliensteig eiwn 3. und einen 3. Pr. Andalusi« blau: Maisenbach« Al ensteig «inen 3. Pr. Rheinländer schwarz: Ottmar Altenstetg «inen 3. Pr. Hamburger Silberlock: Wurster Baiermühle einen 3. Prei?. Italiener silberhaltig: Waidelich Ett- mann?weiler einen ersten und zweiten P ei? sowie Ehr«n prei? de? Lande?o«band?. B- rkha,dt Altenstetg einen 3. Prei?. Hamburg« Silbersprenlei: Eberhardt Joh?. Alten­steig einen 3. Pr. Zwerge goldhalstg : Eberhardt Joh. Alt-«- steig einen 3. Pr. Pkingenun weiß: Ottmar, Aliensteig einen 1 Pr. Für Kaninchen «hüllen Preise: Belg. Riesen we ß: Bürkle, Altenstetg einen 3. Pc., Belg. R eien grau : Bau«, Altensteig, einen 8. Pr., Riesevfilberr-kle, Alten­steig, zwei 8. und einen 3. Pc., blaue Wien«: Maisen. bacher, Altensteig einen 3. Pr.. Schwarzloh» Bürkle, Alten- steig, einen 8. Prei?. Zuschlag spretse der Stadtgemeirrse Altevsteig «hielten: Maisenbach«, Ottmar «. Bürkle sämtl. von Aliensteig.

* Nazald, 4. Jan. (Rascher Tod.) Gestern vormittag um 11 Uhr wurde der im 63. L bentjahr stehende A dr-as Weik von hier in der Mark straß; von e'nem Herzschlag de- troffen der seinen soso rügen Tod herbe-sührt?.

ep. Stuttgart, 4. Jan. (Autzerordent 1icht? Ver­röte rt a g des Ev. Volksbunds.) Ein gestern »er abgehaltener, zahlreich besuchter Vertretertag des Ev- Kolksbunds beschloß einstimmig, für 1922 den Beitrag in die Landesgeschäftsstelle auf 5 Mk. für Alleinstehende md erste Glieder einer Familie und auf 2 Mk. für jedes veitere Famrlienglied festzusetzen. Sodann wurde mit l60 gegen 15 Stimmen der Vorstand und Landesaus­schuß beauftragt, für eine Eingabe an den Landtag in Sachen des Religionsunterrichts und der Bekenntnis­schule eine Unterschriftensammlung im Lande einzuleiten,! hie übrigens in einer großen Anzahl von Gemeinden' schon in gutem Gang ist. Tie Aussprache über diesen Punkt gab Veranlassung, einige Mißverständnisse richtig zu stellen. Es sollen natürlich nicht an allen, auch den einklasjigen und andern kleinen Schuten für jede Abteilung vier Stunden Religionsunterricht gefordert werden, son­dern nur für die ausgebauten 7- und Massigen Schule» für die Klassen 28, für alle Schulen das bisherige

- Maß abzüglich der Stunde für den Katcchismusunter- l richt, an dessen Stelle jetzt der Schülergottesdienffj ! treten soll, für den im Lehrplan eine Stunde ausgesetzt ! ist. Für Lehrer an Oberklassen, die auch neben dem ! Pfarrer den Religionsunterricht zu erteilen wünschen,^

' sollte grundsätzlich die Möglichkeit dazu gegeben sein.

Lr^eik auch nur für einen einzigen Moment ihre» wen»- lichen Reizes bewußt geworden wäre? Sollte ein Phan­tom. eine schattenhafte Erinnerung vielleicht mehr Gewalt über ihn gewinnen küunen, als das lebendige Fleisch und Blut im Bereich seines Armes? Nein, und tausendmal nein! Er hätte sich ja selber verachten müssen, wenn er sich solcher Schwachbeit fähig geglaubt hätte. Und gerade, weil er sich selber auf den ersten Regungen feiger Schwäche z ertappt hatte, mußte er alle Kraft des Willens daransetzen, i sich das beruhigende Bewußtsein seiner Stärke zurückzu- ? gewinnen.

Drei Tage batte er an der Studie zugebracht: dann

es war ein nahezu vollständig ausgefiihrtes Porträt geworden batte er den Keilrahmen mit dem Bilde von der Staffelet genommen und ihn in den entlegensten Winkel de? Ateliers gestellt, di« bemalte Fläche der Wand -»gewendet. Er war zufrieden mit seiner Arbeit, war nahezu überrascht von ihrem über alle Erwartung glän- »enden Gelingen. Aber er wollte sie nicht früher wieder* 'sehen, als bis er ihrer für sein großes Gemälde bedurfte.

und in einem Winkel seiner Seele lebte dabei noch immer die Hoffnung, daß ihm diese Notwendigkeit erspart bleiben,

daß «» ihm dennoch gelingen würde, «in andere» Modell für seine Lukrezia zu finden.

Loa einer seltsamen inneren Unruh« umtzergetriebe«, di« sich »ährend dieser drei Arbeitatage in immer g«. pewcrteni Maße seiner bemächtigt hott«, begann er aus? neu« nach diesem Modell zu suche». Er forschte »ach ihm an allen ihm zugänglichen Orte«, wo sich di« Frauen und Mädchen der guten Münchener Gesellschaft »nd die distinguierten Fremden -usammenzufiaden pflege«. Auch wenu er da« Antlig sei»« Lukrezia mühselig aus vev» schieden«« anderen Gesichtern zusammentrage» mußte dünkt« ihn immer noch besser als die Benutzung de» Hilst» mittels, da» er daheim ia seinem Atelier wußte. Ad« sei»« Zuversicht war gering Und nie waren ihm di, Phypog. »omien der Alltagsmensche, nichtssagend« und leerer e» schienen al, jetzt, nachdem er tagelang ganz in der G» innerung an da« schönste und beredtest« aller Fraua» gesichter hatte schwelgen dürfen.

Müde, verstimmt und unzufrieden mit sich sekdfst kehrte er eines Nachmittag» von solchem vergebliche» ktreifzuge in seine Wohnung zurück. E> hatte sich »euer» ding» statt der Aukwärterin, die sanft nur für einig» Stiüedr» da» Ta>»a zur lüaduuuO iaieras tlalMM lftaWp

und ohne Einschränkung, d. Nicht nur als "AUdncwme für eine gewisse Uebergangszeit, wie in der kürzlich erlassenen Verfügung ausgesprochen war.

Stuttgart, 4. Jan. (Ferien für die höheren Schulen.) Der Schluß des lausenden Schuljahrs für alle höheren Schülen wird auf 30. April, der Beginn des Schuljahrs 1922/23 auf 1. Mai festgesetzt. Für die Schulen mit Oberklassen sind die Ferien für 1922 folgen­dermaßen geregelt: Weihnachtsserien 1921/22 bis 9. Januar einjchl., Frühjahrsferien 13. April bis 1. Mai« Psingflferien 3.-7. Juni, Sommerferien in Stuttgart 22. Juji bis 4. September, außerhalb Stuttgarts 29. Jul? bis 11. September, Wcihnachtsserien 1922/23 23. Dez. bis 8. Jan. Dazu treten vier bewegliche schulfreie Tage, in Stuttgart 11. Februar, 13. März, 7. und 9. Oktober.

I Stuttgart, 4. Jan. (Räumung des Mär­st alls.) Mit der Räumung und dem Abbruch des Marstalls wird es nunmehr ernst. Das Rote Krenz ist heute aus dem Marstallg.bäude in das Gebäude Büch­senstraße 51 überaesiedelt. Demnächst wird das im Flü­gel an der Schillerstraße untergebrachte Landesamt für Arbeitsvermittlung mit seinen zahlreichen Kanzleien eben­falls ausziehen und seine neuen Räume im Gebäude Neckarstrabe 40 beziehen. Auch die übrigen Auszüge sind bereist mehr oder weniger eingeleitet und müssen in der Hauptsache bis spätestens 1. April 1922 durch- geführt sein.

Stuttgart, 4. Jan. (Weitere Straßenbahn­tariferhöhungen;) Die hiesigen Straßenbahnen werden den erst vor kurzen: auf 1.50 Mk. erhöhten Mindestatrif weiter erhöhen müssen, (!) da der Schlich­tungsausschuß bei den in den letzten Tagen geführten Verhandlungen ab 1. Januar Lohnzuschläge für die Straßenbahner festgesetzt hat, die aus den jetzigen Ein­nahmen der Straßenbahn nicht ausgebracht werden können.

Der Einbruch aus de'm Rotenberg. De» in der Nacht zum 2. Januar durch Einbruch in di» Königsgruft aus dem Rotenberg gestohlene silberne Lov» deerkranz ist eine Widmung eines österreichischen Rv- ! giments zum 50jährigeu Todestag des Königs Wil- s Helm I. 1914, der Inhaber des Regiments war. Die s Einbrecher scheinen übrigens an ihrer Arbeit gestört wov- l den zu sein, denn sie ließen wertvolle Gegenstände, wie s schwere silberne Leuchter u. a., unberührt zurück, l Die Sternwarte. Nächsten Sonntag wird auß f der Uhlandshöhe die Schwäbische Sternwarte eingeweiht, j Vom 8. Januar ab findet regelmäßiger StermvartedienK s Ls-L^. _ . ,_. ___ - -

Stuttgart, 4. Jan. (Ausfall weitererSchnelb züge.) Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Von Donnerstag, den 5. Januar, an fallen wegen Kvhlen- mangels weiter aus: Schnellzug D 54/D 402 Aschaf- fcnburg ab 7.31 vorm, über Nürnberg, Passau, Wien an 11.03 nachm., Schnellzug D 40lsD 53 Wien ab 7.23 vorm., Aschasfenburg an 9.07 nachm. Damit entfällt die direkte Verbindung der Züge D 147 (Stuttgart ab 6.48 vorm.) und D 148 Stuttgart an 11.40 nachm, itgch und von RegensüurgPassauWikv-

Gaildorf, 47 Jan. (Petri Heil.) Ein Arbeite» j der GiPssabrik in Ottcndorf hat einen Kapitalshechß mit 16 Pfund aus dem Kocher gezogen. -

Göppingen, 4. Jan. (Einbruchsdiebstahl^ Aus einem hiesigen Geschäftshaus wurden in der Nacht zum Dienstag 13 neue Herrenanzüge, 1 Paletots und 1 Schlüpser entwendet.

Göppingen, 4. Jan. (Verworfene Revision.)

^ Beim Steuerstreik versuchten seinerzeit 10 hiesige Ar- ! beiter die Spinnerei und Weberei stillzulegen. Es wurde L ein Stoßtrupp von 90 Mann gebildet, dem dies auch aelana. Dabei kamen Drohungen gegen einen Pro?"-isten

j wejens bei ihm erschiene» war» 0 «n L»xu» einer eigenen i Wirtschafterin geleisteh einer alten, stillen Persokh . die geräuschlos ihren Pflichte» nachging und ih» ) sein bescheidenes Lebe» etwa» behaglicher gestaltete, ob»» i ihn doch durch ihre ständige Dieustbereitschaft in seiner I Arbeit zu stören. Diese alte Frau Gruber war es, die ( ihn bei seiner Heimkehr auf dem kleinen Gange vor dem f Atelier abfing, um ihn flüsternd darauf vorzubereiten, daß j er drinnen von einem Besuch erwartet werde.

>Es ist eine Dame," sagte sie,eine junge Dame k» i Trauer. Und sie sitzt wohl schon seit einer guten Stunde z da drinnen."

iAber das ist ja unerhört!" fuhr Rodeck ärgerlich » auf.Sie wissen doch, daß ich beinahe nie einen Besuch i annehme. Und jetzt schicken Sie sogar die Leute, die i» ! meiner Abwesenheit kommen, einfach ins Atelier, damit

- ich keine Möglichkeit mehr finde, mich der Belästigung z» ! entziehen!"

sAch Gott verzeihen Sie mir doch nur, Herr s Rodeck! Ich wollte e» ja auch durchaus nicht zugeven. r Aber die Dame wußte so schön zu bitten. Sie sagte auch: l .Herr Rodeck kennt mich sehr gut; er wird Ihnen gewiß i keinen Vorwurf daraus machen!' Und gestohlen hat j sie gewiß nichts. Sie sieht ja so vornehm au». Sicher» ; lich ist sie «ine sehr reiche Dame."

- Der Maler erwiderte nicht» mehr: aber er sta»d ei» ! paar Sekunden lang schwer atmend vor der Tür seine«

eigenen Arbeitsraum«», wie wenn e» lhm an Mut gebrächg, st« zu öffnen.

Es ist ja Wahnsinn." sagte er bei sich selbst.Ich «nuß schon halb verrückt sein, um auf «ine solche Idee z» verfalle». Sie kan» e» nicht sein «a ist einfach un­möglich, daß sie es sein könnt«!"

! Dann druckte er mit energischem Entschluß die Min?» ! nieder und trat auf die Schwelle. Eine schlanke dunkle j Frauengestalt kehrte ihm, augenscheinlich ganz in die Betrachtung eines a« Boden stehenden Bilde« versunken, den RÄckea.

«Äuten Tag. mein« Gnädigste l" sagte er sehr la«t. Da wandte sie mit einem kleinen Aufschrei de» Erschrecken« den Kopf, und er sah i» Luisa Magnus' herrliches, «»- mrschleierte» «esichh.

rddischd», s«tP.,