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Vanknotenumlauf^

Der lchte Bericht der Reichsbank weist einen Umlauf an Banknoten von fast 109 »nd einen Umlauf an Darleh nskassenscheinen von rund 8 Milliarden Mark aus. In einer Woche bedeutet das «ine Vermehrung deS Geldumlaufs um weit über 4 Milliarden Mart Der G samtpapiergeldumlauf beträgt damit fast 117 Mil­liarden Mark. Das Tempo, in dem die Banknotenflut steigt, verschärft sich vo« Monat zu Monat. Natürlich ist der Geldumlauf nicht eine Erscheinung an sich die «an durch verminderten Notendruck beseitigen könnte. Im vermehrten Geldumlauf kommt die Entwertung unserer Mark und das Steigen der Preise zum Ausdruck. Unter den Maßnahmen, welche unsere Gläubiger ergreifen wol­len, um Deutschland zahlungsfähig zu machen, wird die Beschränkung des Banknotenumlaufs mit an erster Stell« genannt. Nach neuen Plänen soll ein neutraler Finanz- «rann im Auftrag der Berbandsmachte Sitz und Stimm« im Aussichtsrat der Reichsbank erhalten und besonders di« Ausgabe von Banknoten überwachen. Ganz allgemein, soll die Reichsbank, die bekanntlich durch einen Staats­vertrag vom Reich mit dem Vorrecht der Notenausgabe geliehen worden ist, größereSelbständigkeit" als Sisher erhalten, wie sie etwa die Bank »o» England erließt. Wollte der vorgesehene Vertrauensmann unser» laubiger einfach durch Befehl die Notenausgabe beschrän­ken, so würde er wie ein schlechter Arzt handeln, der einen Fieberausschlag mit Puder oder Salbe behandelt^ «m ihn zu beseitigen, statt dem Fieber selbst zu Leibe Du gehen. Das Ansteigen her Paprergeldflut ist nur ein Zeichen unseres Finanz- und Wirtschaftselends und 7ann auch nur durch tiefgreifende finanz- und wird» wirtschaftspolitische Maßnahmen gemindert werden. Hof» ßentlich reicht die Einsicht und der Einfluß der Finanz^ sachverständigen bei unseren Gläubigern aus, um nutz« lose, ja schädliche Eingriffe i» de« Bankuotenumlnüß «verhindern. ^ ä

Neues vom Tage.

7 ^«utschMud bezahlt alles. '

DeeNu, U. Jan. Der französische kommandierende General in Trier hat angeordnet, daß in Trie von nun' du während der ganzen Nacht die gesamte Straßen^ leuchtung, die bisher aus Ersparungsgründen von IS Uhr ab eingeschränkt war, zu brennen habe.

Eingriff in den Goldbestand.

4 dan. An der Börse verlautet, zwischen Reichsregierung und Reichsbank seien Verhandlungen u°er die Entnahme von Gold aus dem, Reichsbank­bestand für die Entschädigungszahlung vom 15. Ja- nuar eingeleitet. Tie freien Gewerkschaften sollen da­mit einverstanden sein, wenn das Gold durch die Er­fassung der Goldwerte ersetzt werde.

Ter republikanische Schutzparagraph.

«erlin, 4. Jan. Halbamtlich wird über den Wort­laut des Beleidigungsparagraphen, der bisher als Pa- ragraph zum Schutz der Republik bezeichnet wurde, mitgeteilt: Wer die verfassungsmäßige Staatsform oder dre Reichs- oder Landesfarben öffentlich be­schimpft, wird mit Gefängnis bestraft. Dabei kann auch auf Geldstrafe anerkannt werden bis zu 500 000 Mark sowie auf Verlust der Bekleidung öffentlicher ? -mter. Ebenso bestraft wird, wer öffentlich oder durch Verbreitung von Schriften, Abbildungen oder Darstel­lungen zu Gewalttätigkeiten gegen das Staatsober­haupt oder die Mitglieder der Reichs- und Landes­regierung auffordert. t-M

Für Rußland erledigt. ? M

Moskau, 4. Jan. Radek-Sobelsohn erklärt in * der Brawda", eine Sühne für die Ermordung des deut­schen Gesandten Grafen Mirbach in Kiew durch bol­schewistische Sendlinge komme für die Sowjetregieruna nicht mehr in Betracht und sei für sie erledigt.

Selbständige Tatareurepublik Krim.

Paris, 4. Jan. Havas meldet aus Konstantinopel, die Regierung von Moskau hat 23 Bedingungen der tatarischen Nationalversammlung angenommen. Dar­aufhin habe sich die Krim für unabhängig erklärt. (In »er Krim wohnen bekanntlich viele tausend Deutsche.)

Um den englisch-irischen Ariedensvertrag.

Dublin, 4. Jan Im irischen Parlament wird noch Deftig für und gegen die Annahme des FriedenSver- äragS mit England gestritten. Die Verständigung zwi­lchen Griffith, dem Verfechter des Ausgleichs, und Präsidenten de Valero hat sich zerschlagen. ^

Ter Bombenwerfer in DinkekSbühk «rmittett.

Nürnberg» 4. Jan. Als Bombenwerfer in Dinkels bühl ist jetzt der verheiratete Arbeiter August Klin ler überführt. Von den 12 Schwerverletzten schwe einer in Lebensgefahr. Der Anschlag soll mehrere Tag« vorbereitet gewesen sein.

A Ueberfchwemmunge« i» Oberfranken, st Nürnberg, 4. Jan. Im nördlichen Teil von Over- franken richteten Ueberschwemmungen Schaden an. Reg­nitz und Main führen Hochwasser.

«rbeitszeitgesetz für die Eisenbahner.

Berlin, 4. Jan. Wie verlautet, finden über den Entwurf eines Arbeitszeitgesetzes für die Eisenbahner Verhandlungen zwischen den Eisenbahnergewerkschaf- ten und Vertretern des Reichsverkehrsministeriums statt. Die Gewerkschaften sind bereit, den Erfordernis­sen der Zeit Rechnung zu tragen, soweit sie mit den Bedürfnissen des Personals und der arbeitenden Schich­ten des Volks in Einklang zu bringen sind.

Repubkikanischer Lehrerbunv.

Berlin, 4. Jan. Nach dem Vorbild von Frei- burg i.B. beabsichtigen, lautBerl. Tagebl.", repu­blikanisch gesinnte Studienräte und Lehrer in Berlin, eine Ortt ' uppe des Republikanischen Lehrerbunds zu gründen.

Die Teuerungszulagen für die Kriegsbeschädigten.

«erkiu. 4. Dez. Das Reichsarbeitsministerium hatte in einem Erlaß vom Dezember letzten Jahrs die Teu­rungszulage nur denjenigen Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen gewährt, die nicht im Erwerbsleben stehen. In neueren Verhandlungen hat das Reich diesen Standpunkt noch immer nicht aufgegeben, hat aber auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet. Das Ministerium soll die Frage erneut prüfen, sobald sich das Ergebnis der Verhandlungen mit der Reparationskomrmsston einigermaßen überblicken läßt.

Kei« Ergebnis der Verhandlungen mit der Wiederherstellungskommission?

Berlin, 4. Jan. Der sozialdemokratische Parlaments­dienst schreibt, die mündlichen Verhandlungen des Vor­sitzenden der deutschen Kriegslastenkommtssion, Staats­sekretär Fischer, mit der Wiederherstellungskommis­sion in Paris haben zu keinem endgültigen Ergebnis geführt, jedoch habe die Wiederherstellungskommission sich mit den Auskünften Fischers zufrieden gegeben und auf eine formelle Beantwortung ihrer drei Fra­gen durch die Reichsregierung verzichtet. (Die Fragen waren an sich unnötig und zwecklos. T. Schr.) Nach dem PariserTemps" hat die Wiederherstellungskom­mission wenigstens das Zugeständnis gemacht, daß von der im Februar fälligen Verpflichtung 45 Prozent in Sachwerten geleistet werden können.

Frankreich gegen die Verminderung der Besatzung.

Mailand, 4. Jan. DerSecolo" meldet aus Pa­ris, die französische Regierung habe beim Botschafter­rat beantragt, das deutsche Ersuchen um Verminde­rung der Besatzung zurückzuweisen.

Brüssel, 4. Jan. Die sozialistische Kammerfraktion hat sich für die Fortsetzung der Besetzung von Düssel­dorf und Duisburg in Gemeinschaft mit den Franzosen erklärt. Auch die belgischen Gewerkschaften haben ge­genüber der Anregung der deutschen Gewerkschaften sich für Beibehaltung der Besetzung ausgesprochen.

Vorbereitungen i« Cannes.

Cannes, 4. Jan. Nach Neujahr sind aus London ver­schiedene Minister und hervorragende Politiker ein­getroffen, so der Staatssekretär des Aeußern Curzon, Kriegsminister Evans, Schatzminister Horne, der Staatssekretär für die Kolonien Churchill, der frühere Echatzsekretär Bonar Law u. a. Lloyd George hatte mit ihnen wiederholt längere Besprechungen. Auch Briand, der am 5. Januar die erste Vorbesprechung mit Lloyd George haben soll, wird eine große Beglei­tung mitbringen. Alles deutet darauf hin. daß von den maßgebenden Persönlichkeiten der Konferenz vo« Cannes die größte Bedeutung beigelegt wird.

Gespannte Erwartung.

Paris, 4. Jan. Die Presse verrät um so mehr Er­regung. je näher der 6. Januar heranrückt. Die mei­sten Blätter sehen dem Verlauf der Konferenz in Cannes mit Spannung entgegen, erwarten aber nicht viel vorr ihr, weil Amerika sich abseits stelle und von dem Aufgeben der Schulden der ehemaligen Kriegs­genossen nichts wissen wolle. Lhne diesen Schuldennach­laß könne aber auch von einer Abänderung der 'lltima- tumsverpflichtungen Deutschlands keine Rede sein, je­denfalls werden Frankreich und Belgien nichts Nach­lassen und Briand würde gestürzt werden, wenn er in diesem Punkt nachgeben würde. Von der privaten Wiederaufbaugeiellschaft des Handels und der Indu­strie hält derMatin' nickst viel; ihre Bestrebungen drohen an dem Eigennutz Englands zu scheitern, das nicht nur d s Pfund Sterling als Zeicknungswäbruna

für oas Weselkschastskapital festsetzen wolle! sonvet» auch den größten Anteil für sich verlange. vdber Deutschland werde Cannes kein klares Ergebnis brin­gen. wohl aber werde Deutschland möglicherweise ein» schärferen Politik als je ausgesetzt sein, wenn die Ver­bündeten sich nicht einigen.

Von italienischer Seite wird erklärt, zur Entschädi- gungsfrage werde von Italien kein Sonderantrag ge­stellt werden. Die deutsche Frage sei nur einer der acht Beratungsgegenstände, die in Cannes auf der Tagesordnung stehen. Dagegen sei die Tauchboot­frage für Italien von größter Wichtigkeit. Italien könne bei 40 Millionen Einwohnern nur 24 Million« mit selbsterzeugten Lebensmitteln ernähren, alles übrige müsse über See eingeführt werden und es habe im Krieg durch die deutschen Tauchboote am stärksten gelitten. Italien müsse die englische Forderung unter­stützen, daß in einem künftigen Krieg keine Handels­schiffe von Tauchbooten angegriffen werden dürfen.

Einige Blätter berichten, Rathenau habe in he» Städtchen Mentone Wohnung nehmen müssen.

Rathenau soll derChicago Tribüne" zufolge be­absichtigen dem Obersten Rat eine jährliche Leistung Deutschlands von iVr Milliarden Goldmark in Ware» vorzuschlagen, jedoch müsse horher eine Stundung von drei Jahren gewährt werden.

Mißstimmung iu Umerika -ege« Arankreich.

Washington, 4. Jan. Im Abgeordnetenhaus wurde von Renvis eine Entschließung beantragt, in der die Regierung aufgefordert wird, von Frankreich die Rück- Bezahlung seiner Kriegsschulden an die ««einigte» Staaten zu verlangen, (Der Antrag ist eine Folge de» Verstimmung über Frankreichs Hartnäckigkeit 1» d« Tauch rootftage.)

Im Kongreß wurde zum Ausdruck gebracht, die Ne­gierung müsse mit allem Nachdruck verlangen, daß die «Schuldner der,); Bereinigten Staaten die geliehene» Summen nicht zur Vergrößerung von Heeren und Flot­ten verwenden dürfen, vielmehr müssen die RÜchzah- lungen eingeb alten werden.^,

Der lSndl. Sortbildurrgsschirlrri»ter*icht

beginnt, nachdem er auf der international» MstßffW^ schutzkonserenz in Genf eine Hervorraaende Rolle ge­spielt hatte, auch die gesetzgebenden Körperschaften de-^ Deutschen Reichs z-i interessieren. Borbereiteiche Ver­handlungen haben Pläne in die Oesfentlichkeit gebracht^ mit denen die Landwirtschaft wenig zufrieden sem wird. Es wird darin die Ansicht zum Ausdruck gebracht,, daß die Allgemeinbildung auch beim ländliche») Fortbildungsuntcrricht die Hauptrolle spielen müsse, wäh-' rendeinige Stunden" dem Fachunterricht einAMäumo»! wären.

Kein Mensch ist sich darüber im unklare», daß de» Fortbilbimgsschulunterricht, soweit er Fächer der All­gemeinbildung betrifft, ziemlich unwirksam ist. Die Heran­wachsende Jugend will sich eben nicht mehr alsScholl jungen" fühlen, sie steht im vollen Erwerbslebe»G muß arbeiten, verdienen und Werte söhaffe«^ Daher die ungeheueren Schwierigkeiten, die dir Lehr», der Fortbildungsschulen mit den junge« Leute« Mi übe»»* winden haben. Wer als Grund dafür augibt, das Echti- lermaterial der Fachschulen sei strebsamer, geht fehl. Es- sind dieselben Jungen, dieselben Mädchen. Aber i» der Fachschule packt sie der Lehrstoff, im allgemeine» Unterricht sollen sie den Lehrstoff fasse«. Die Bord zugsbchandlung des allgemeinen Lehrstoffs unterschätzt de» bildenden Charakter eines jeden UnterriAS. Die HehuNM der Fertigkeit im Lesen und Schreiben und Rechnen kam« gerade so gut durch die Anwendung dieser Hilf Stechnike»» beim Unterricht über Viehzucht oder Ackerbau erreichst werden, ganz nebenbei, ohne daß diese Ausbildung allst Lernen empfunden wird. Der Geist der Masse ist mr»s einmal aus konkrete Dinge eingestellt; da wird der fach­liche Unterricht, der mitten ins Leben hineinsührt, de» Schüler schärfer fassen, und aus sich selber zur Mitarbeit zwingen, als der Allgemeinunterricht» bei dvn der Nutze» dem Schüler nicht im Gefühl lebt.

Wenn die Jugend bis zu« iS Lebensjahr mit Uhh gemeinsächern traktiert werde« soll, wann will man ihr dann Fachunterricht geben? Nutzer sind die meisten, die nicht zu etwas besserem streben, nicht mehr für de» Unterricht zu haben, dann kommen andere Gedanken «Ab Interesse« in ihre« Bereich. I» deneinigen Stun­den" aber, die ma« in der Forttnldung-schulM den Bo- rufsfächern widmen will, kan» ma» »«möglich auch »nr einigermaßen befriedigend in das ««geh«»« Gebiet jh» ländlichen Fortbildungsschule hi mWMwD».