zum ZLMtz irgendwelcher durch rücksichtslosen Jnte- ressenkampf gefährdeier Lebensbedürfnisse oder nationaler Güter zwingt diese Interessengruppen zur Beschränkung ihrer Kampfmäßnahmen und Rücksichtnahme auf die Volksgesamtheit. Der „Krieg im Frieden" wird verwehrt. Im Kampf gegen Volksgenossen sind nicht alle Mittel erlaubt. Der Einzelne ist verflochten mit der Gesamtheit und bleibt ihr verpflichtet. Höher al- Jnteressenkamps steht die Volksgemeinschaft. Dia Forderung der Technischen Nothilfe ist geistig gewertet ein nationales Mindestpro gramm. Die Anerkennung desselben bildet die erste Stufe zum neuen Staat. Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl sind seine Grundpfeiler. Je mehr sie wachsen, umso eher wird das Notgerüst der Technischen Nothilfe überflüssig werden. Solange aber darf es nicht brechen. Helfe jeder Deutsche mit, es bis dahin zu stützen!
Dr. Heim über de» Achtstundentag.
O.6. In Tüntenhausen führte Dr. Heim in einer Vauernversammlung u. a. aus:
Was kann der Arbeiter tun? Er mutz wieder den Willen zur Arbeit haben! Gewiß ist anzuerkennen, daß unser Arbeiterstand immer mehr vom Revolutionsrausch sich frei geinacht hat. Aber können wir »roch weiter streiken und noch weiter acht Stunden arbeiten? Wie kann denn ein Volk, das in Schulden steckt bis zum Rande des Mundes, das vom Feinde mißhandelt wird, das verarmt ist, wie kann sich denn ein solches Volk derartiges leisten, was sich reiche Länder nicht leisten können? Belgien hat die Einführung des Achtstundentags abgelehnt, und doch war Belgien im Frieden eines der reichsten Länder der Erde! Ich bin kein Gegner des Achtstunden-Arbeits- tages; ich sage immer, die Arbeitszeit mutz abgestuft werden nach der Art der Arbeit. Es gibt Arbeiter, die in sechs Stunden dem, was man billig vom Menschen verlangen kann, voll genügt haben. Wir müssen Ms in die Lage der Arbeiter hineindenken. Es ist auch ungerecht, wenn angesichts der Lohnforderungen infolge der Teuerung die Lmte manchmal, auch Bauern, sagen: „Die kriegen nie genug!" Diese Leute leiden unendlich in den großen Städten. Handel und Industrie müssen vor allem ihre Steuern freudig zahlen und dürfen sie nicht hinterziehen, und sie müssen ihre Kraft ganz in den Dienst der Allgemeinheit stellen. 'Allerdings hat die Steuerreform, ivie sie im Reiche durchgeführt wurde, das Verderbliche an sich, daß sie nicht einheitlich wirkt, daß sie die Wirtschaftlichkeit tötet, daß sie zur Steuerhinterziehung anreizt. Wer hat noch Interesse zu arbeiten, wenn er vier Fünftel des Verdienten abliefern muß!, wer Interesse zu sparen, wenn er sich sagen mußj, bei seinem Tod nimmt doch der Staat so und soviel von den Kindern ab? ,
Nein, das Eigentum ist nicht Diebstahl. Jede Idee, jede Wahrheit, ist bis zu einer gewissen Grenze Wahrheit, und darüber hinaus wird sie zur Unwahrheit. Wer den Besitz gewissenlos auswirkt ohne Rücksicht auf die anderen, der hat den Besitz verwirkt. Besitz verpflichtet. Aber in dem Augenblick, wo der Mensch kein Interesse hat am Besitz, da schwindet auch das Interesse für die Arbeit. Da redet man von Sozialisierung! Ich habe im Reichstag gesagt: Wie denken Sie sich denn die Sozialisierung der Landwirtschaft? Da gibt es keinen Acht-, keinen Zehn- und keinen Zwöls-Stundentag! Denken Sie an ein sozialisiertes Gut! Die Probe in Rußland ist das traurigste Beispiel. Eine solche Politik der Narr- h 'it machen wir nicht mit.
Neues vom Tage.
Tie Opfer von Oppau.
Mannheim, 3. Okt. Nach der 8. und 9. Oppauer Totenliste ist die Zahl der erkannten Toten auf 373 gestiegen; unerkannte Tote werden jetzt 75 gezählt. Die Zahl der Vermißten betrug nach der letzten Veröffentlichung 177.
Noblemaire über die Abrüstungsbedingungen.
Genf, 3. Okt. In der gestrigen Nachmittagssitzung der Völkerbundsversammlung über die Abrüstungsfrage Hielt der französische Vertreter Noblemaire eine Rede, in der er als Voraussetzung einer späteren Ab- rüstungspolitik die völlige Du rchführung der Abrüstung bei den durch den Friedensvertrag dazu gezwungenen Nationen und die Organisation des Kontrollrechts forderte. Schließlich sei die Prüfung eines gemeinsamen vom Völkerbund auszuübenden Vorgehens auf Grund des Artikels 16 der Satzung notwendig. Die Abrüstungssrage könne nicht besser als in dem Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich beleuchtet werden. Frankreich müsse die notwendige Wiederherstellung, die notwendigen Sicherungen durch eine vollständige und ehrliche Ausführung des Friedensvertrags erhalten. Diese Sicherungen seien noch nicht völlig erreicht. Die Möglichkeit neuer Rüstungen sei noch nicht beseitigt, so daß die Fortführung der bisherigen Ueberwachung mcht überflüssig sei. Eiue inoralische Abrüstung sei aber noch wichtiger als die materielle. In Deutschland stoße die Abrüstung der Geister und der Herzen noch auf starken Widerstand. Auf der ganzen deutschen Erde spiele sich gegenwärtig eine der erschütterndsten Tragödien ab, der Krieg des Revanche- aeistes gegen den Geist des Friedens der Krieg zwischen dem Geist der Junker und dem der Demokraten. Deshalb müsse Frankreich mit Gewehr bei Fuß auf dem Posten bleiben.
Ter tödliche Hatz Clemenceaus.
Paris. 3. Okt. Auf dem Festmahl, das anläßlich der Enthüllung eines Denkmals rür Kleine n-
I eeau in St. Hermine stattfand, erklärte Clemenceau ! ! u. a.: Alle Franzosen müssen einig sein. Wenn für j dieses Werk sein Beistand nötig sei, werde man ihn ' ! bis zu dem Tag finden, an dem er aufhöre zu leben. ? ! Wenn Frankreich wirklich den Frieden wolle, dann - müsse es ihn denen aufzwingen, die ihn bis jetzt nicht ; ! hatten haben wollen. Sein (Clemenceaus) Friedens- ^ ! Programm sei, sich den Besiegten gegenüberzustellen ^ als Sieger, der den Krieg gewonnen habe und der ! ^ wolle, daß der Friedensvertrag erfüllt werde. Jede ; Verminderung der finanziellen Verpflichtungen Deutsch- ! lands dadurch, daß man ihm die Gesamterfüllung er- ! leichtere, verringere zur gleichen Zeit die Bürgschaften für die Sicherheit, deren Verlängerung nach dem Wort« ! llrut des Friedensvertrags als Strafe für Versetz« ^ ^ lungen von Berlin zulässig sei. j
! Tie Reichstagstvahleu in Schweden. !
i Stockholm, 3. Okt. Das endgültige Ergebnis der , Wahl der 2. Kammer des Reichstags liegt jetzt vor. ! Die Sozialisten haben 640 000 Stimmen und 93 Man- i date (früher 75) erhalten, die Konservativen 454 000 § Stimmen und 62 Mandate (früher 71), die Liberalen j 332 000 Stimmen und 41 Mandate (früher 48), der i Bauernbund 185 000 Stimmen und 21 Mandate (früher ! 29). Die Linkssozialisten und Kommunisten zusammen ! 122 000 Stimmen, die Linkssozialisten 6 Mandate (frü- > ! her 5) und die Kommunisten 7 Mandate (früher 2). j ! Die bürgerlichen Parteien haben also 24 Mandate an ! ? die sozialistischen und kommunistischen Parteien ver- ' j loren. j
! Vom Reichstag. !
! Berlin, 2. Okt. In der gestrigen Sitzung des Reichs- z ^ kags wurde die innerpolitische Aussprache zu Ende ge- ; ! führt und nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen ^ ! der Antrag, alle Anträge dem Rcchtsausschuß zu über- i ^ weisen, gegen Deutschnationale und Kommunisten an- ^ genommen. Die Entlassung des Abg. Wendelin Thomas ! aus der Haft wurde mit den Stimmen der Linken be- i i schlossen. Der Börsenumsatzsteuerautrag wurde .an den ! Börsenausschuß überwiesen. Einstimmig wurde der Aus- ! schußbeschluß angenommen, daß zunächst 10 Millionen ! Mark für die Opfer des Ovpauer Unglücks bereitgestellt ! werden. Das Haus vertagte sich dann. Der Termin der ; nächsten Sitzung wird sich nach dem Stand der Arbeiten , s der Steuerkommission und der sozialpolitischen Kommis- ; ! sion richten, jedoch nicht nach dem 3. November liegen, j Koalitionsfragen.
s Berlin, 3. Okt. Die Fraktion der Unabhängigen ist j i nach dem „B. T." bereit, zufolge der sozialistischen An- ! frage den Eintritt in die Regierungskoalition zu voll- ^ ziehen und mit Sozialdemokratie, Zentrum und Demokraten zusammenzuarbeiten, wenn gewisse Bedingungen erfüllt werden. Das Blatt bemerkt aber, daß Zentrum und Demokratie die Koalition nicht ausschließlich nach links erweitern wollen.
Belgische Schutzzölle.
Paris, 3. Okt. Der „Temps" berichtet aus Brüssel, die belgische Regierung werde dem Rat einen Gesetz- s entwurf zum Schutz gegen die Einfuhr von Waren ! aus ehemals feindlichen Ländern mit niedriger Wäh- i ? rurrg zugehen zu lassen. i
Italienische Vermittlung in Westungarn, !
Paris, 3. Okt. Die Botschafter'tonferenz hat die An- ! ! regung der italienischen Regierung bei den verbündeten s ^ Regierungen zur Kenntnis genommen, die Kabinette s von Wien und Budapest zur Entsendung von Bevoll- z § »nächtigten nach Wien und Rom aufzufordern, um dort ! s unter dem Vorsitz des italienischen Ministers des Aeußern z ' ein Abkommen über die Frage der westungarischen Gebiete zu schließen. Die Konferenz hat den Vorschlag j angenommen.
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Merlin, 3. Okt. Unter dem Vorsitz des Reichskanzlers fanden heute wieder Koalitionsverhandlungen statt.
Augsburg, 3. Okt. Am Sonntag nachts gegen 12 Uhr wurden bei einem Streit zwischen Zivilisten und Reichswehrsoldaten je drei Mann schwer verletzt.
Aus Stadt und Land.
Kltkirlei«. 4. Oktober 1»»-!.
* TrauergelLnte. Anläßlich des Hinscheidens unseres ehemaligen Königs wurden gestern Abend 6 Uhr hier die Glocken zusammengrläutet.
* FLr die Opfer der Sxplofiorskalastrophe t» Oppa«
find in unserer Geschäftsstelle eingegangen r Hch. Henßler, Eisenhdlg. 100 Mark, Gewerbeschulrat Keppler 100 Mark, Paul Beck, Eisenhdlg. 30 Mark, Amtsdiener Kaltenbach 8 Mark, Pcstinspektor Theurer 10 Mark, N. N. 10 Mark, Fabrikant Herm. Kaltenbach 100 Mark, Ungenannt SO Mark, Gg. Schaible 40 Mark, I. Walz 100 Mark, Frau Emilie HaaS Wtw. 10 Mark, Dr. R. Vogel SO Mark, Ungenannt 10 Mark, Chr. Luz SO Mark, Ungenannt SO Mark, E. Sältzer 100 Mark, L. Lank 80 Mark, E. May und H. Zimmerrnanrr 800 Mark, Ungenannt 3 Mark, Schiler SO Mark, samt den 400 Mark von den Arbeitern der Firma K. Kallenbach u. Söhne r»fa««e» 1667 Mark.
— Tie Malztontingente der Bierbrauereien. Die Anordnungen der Württ. Landesgetreidestelle und des Landesfinanzamts zur Ausführung der Verfügung des Württ. Ernährungsministeriums über die Malzkontingente der Bierbrauereien und den Malzhandel vom 7. September und 12. Oktober 1920 find mit sofortiger Wirkung aufgehoben wovde«.
— Was koste,» jetzt Pakete »ach dem Ausland? Von» 1. Oktober an kosten Postpakete auf dem billigster» Wege im Gewicht von 5 Kg. nach Belgien Ml. ich.—. Dänemark Mk. 22.40, Finnland Mk. 38.40, Frankreich Mk. 16.—, Großbritannien Mk. 40.80, Italien Mk. 31.20, Luxemburg Mk. 9.60, Niederlande Mk. 21.60. Norweger» Mk. 1.40, Oesterreich Mk. 9.60, Portugal Mk. 29.60, Schweden Mk. 44.—, der Schweiz Mk. 4840, Spanien Mk. 26.40, der Tschecho-Slowakei Mk. 9.60, Ungarn Mk. 40.40. Außerhalb Europas kostet ein 5 Kilo-Paket nach Aegypten Mk. 44.—, Argentinien Mk. 53.60, Bolivien Ml. 61.60, Chile Mk. 56.80, Japan Mk. 76.-, Mexiko Mk. 49.60, Uruguay Mk. 53.60, Venezuela Mk. 60.—, den Vereinigten Staaten Von Nordamerika Mk. 36.—
— Tas Brennen von Kartoffeln. Landwirtschaft» lichen Betrieben ist das Brennen von selbstgebauten Kartoffeln bis zur Höhe von 20 Prozent gestattet. Der Aufkauf von Kc löffeln zum Brennen ist vom ReichZernährungsminsirer verboten worden.
— Die heutigen Mufikinstrurnenterrprerse. Komrte man vor dem Krieg um 900—1000 Mk. ein schönes Piano sich anschaffen, so beträgt der heutige Preis 9000 bis 10000 Mk., bei kostbarer Ausstattung sogar bis zu 25 000 Mk. Ein guter Flügel kostet jetzt 25—30 Ol 0 Mark, ein Luxusinstrument aber 70—100 000 Mk. Trotzdem ist der Klavierbau in Deutschland gegenwärtig im Hochbetrieb und gerade der Bäu von Luxusflügeln ist zu einer früher nicht gekannten Blüte gelangt; die Instrumente gehen in valutastarke Länder; die besten Abnehmer sind Japan, auch Holland, die skandinavischen Län-' der und die Bereinigten Staaten. Aber nicht nur das Klavier, auch die Geige — und diese an» allermeisten — hat sich verteuert, und zwar durchschnittlich um das 14 bis 20sache. Für einen gute Geige, die früher 25 Mk. kostete, muß inan heute 350 Mk. bezahlen, eine Konzertgeige kostet heute 10—50 000 Mk. und für eine alte italienische Violine muß man jetzt ein sechsstellige Summe anlegen. Ein gewöhnliches Cello ist nicht unter 800 bis 1000 Mk. zu haben. Auch die Zupfinstrumente (Gitarre, Mandoline, Laute) sind im Preis bedeutend gestiegen, wenn auch iin Verhältnis nicht so hoch wie die eben erwähnten Instrumente. Eine Zieharmonika (vor dem Krieg vielleicht 10 Mk.) kostet heute 200—300 Mk., schönere und bessere Stücke gar 1000—6000 Mk.
Gölte! finge«, 3. Okt. (Gedenktafel-Einweihung.) Unter zahlreicher Beteiligung von Nah und Fern fand am letzten Sonntag die Einweihung unserer Gefallenengedenktafel in der Kirche statt. Punkt S Uhr lud das Kirchrngeläute ein, an der Feier teikzunehmen und während diesem marschierten die Miliiärvereine mit ihren Fahnen der Kirche zu. Mit einem gemeinschaftlichen Gesang des LiedeS: Jesus meine - Zuversicht, wurde die Feier eröffnet. Zunächst hielt dann Herr Pfarrer Keppler eine zu Herzen gehende Ansprache über die Worte, die unter den Namen der Gefallenen in die steinerne Gedenktafel eingehauen sind» Niemand hat größere Lbbe denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Sodann wurde vom Smgchor Götte!fingeu das Lied gesungen: Wohin soll ich mich wenden. Anschließend daran nahm Schultheiß Theurer das Wort und schilderte in kurzen Worten den Anfang und den Verlauf des Krieges, wobei er besonders darauf hinwieS, daß nur Einigkeit und Zusammenhalt wie im Jahr 1914 uns wieder in die Höhe bringen könne. Unter Glockengeläuts und Böllerschüssen verlas er sodann die Namen der 32 in unserer Gemeinde Gefallenen. Nach diesem übergab er das Denkmal zum Schutz an die Kirchengrmeinde und legte zum Schluß im Namen der Gemeinde einen Kranz am Gedenkstein nieder. Eire Abordnung des Kirchengemeinderats übernahm dann mit Worten des Dankes die Gedenktafel und versprach diese in Schutz zu nehmen und wünschte, daß die Namen derer, die auf dieser Tafel eingehauen sind, in steter Ehre und dankbarer Erinnerung bleiben mögen. Auf dieses wurde vom Singchor das Lied vorgetragen: Warum sind der Tränen unterm Mond soviel. Es folgte» nun noch Kranzniederlegungen und zwar einmal durch den Vorstand des Militärvereins Göttelfingen im Namen desselben, dann durch Fritz Firikbeirier im Namen der Ausmarschierten und zum Schluß von Frl. Maria Finkbeiner im Namen ber Jungfrauen von Göttelfingen. Sie alle dankten für das Große, das die Gefallenen geleistet haben und versprachen die Namen derer in dauerndem Andenken zu behalten. Zum letzten Abschieds- gruß schwenkten die Fahnenträger der Vereine ihre Fahnen vor dem Denkmal, der Singchor sang das Lied: Wett ade, ich bin dein müde, ich will nach dem Himmel zu", worauf Herr Pfarrer Keppler ein Gebet sprach u. mit dem gemeinschaftlichen Gesang des Liedes: «Brich herein, süßer Schein selber Ewigkeit*, nahm die Feier ihren Abschluß u. manchem wird diese ernste Feier noch lange in Erinnerung sein.
Bösfi«,ea OA. Freudenstadt, 3. Okt. Die durch dm Krieg verlängerte Amtiperiode des OrtSvorsteherS in Bös- singen ist in diesem Jahre abgrlaufen. Der bisherige Schultheiß Mutschler hat sich zur Wiederwahl gestellt. Die Wahl fand gestern bei schwacher Beteiligung statt. Von 137 Wahlberechtigten haben nur 86 (also 41 Proz.) abgestimmt. Schultheiß Mutschler wurde mit 83 Stimmen wiedergewählt und hat die Wahl angenommen. Drei Stimmen zersplitterten sich.
«ettwett, 3. Oktober. (Raubüberfall.) Auf dem Weg zwischen Obereschach und Villingen beim sogenannten Leim- grubenwäldle wurde die Witwe Weißer, Mohrenwirtin von Fischbach, überfallen. Zwei Männer sprangen auf sie zu, packten sie am Halse, warfen sie zu Boden und raubten ihre Handtasche, worin sich der ansehnliche Betrag von 36000 Mark befand. Die Täter, die im Alter von etwa S8 Jahre» stehen sollen, flüchteten mit ihrer Beute. Sie kennten noch nicht sestgenommen werde«.