reu uno wollte in Vorträgen seine Erlebnisse' in Sowjetrutzland schildern.

Die Straßburger Blätter beschäftigen sich immer noch mit dem Valutastrom der Straßburger Ein­wohnerschaft nach dem badischen Kehl. Obwohl di« Behörden eine strengere Kontrolle der Brückengänger zugesagt haben, ist der Besuch der Straßburger in Kehl immer noch sehr stark. Besonders an den Sams­tagen sei Kehl übervölkert, während in Straßburg die Läden leer stehen. Eine Zeitung bemerkt unter Hinweis auf die Protestkundgebung der Straßburger Geschäftsleute, daß diese bisher selbst einen großen Teil ihrer Waren in Kehl eingekauft und in Straßburg mit hohem Gewinn weiterverkauft haben.

Karspach, 29. Sept. Bei dem Versuch, zwei 15 Zenti­meter-Blindgänger deutschen Ursprungs in einem Un­terstand zu sprengen, wurden der 24jährige Arbeiter Waegele und der 36jährige Arbeiter Jung, beide aus Mülhan'e!. getötet.

Aus Stadt und Land.

so. September

* Ernannt wurde zum SteuersekretLr an seinem bis­herigen Dievstsitz der SleueibetrikbrsekrelLr Boze.nharo 1 in Rogoid; zum Obnsteuerftkretär an seinem Dienstsitz der Steuerprakiikant Lehder bei dem Finanzamt Freudenstadt.

* Fahplan-Lendeinnß. Vom ersten Oktober an verkehrt der Zug Nr. 3 ab Altenfieig 5.10 vorm, nur noch an Sonn- rmd Feiertagen, dagegen tritt an Werktagen Zug Nr. 4 Altensteig ab 5 50 von». in Kraft. Der Zug Nagold ab 5.56 nachmittags in A chtung Altensteig geht nunmehr 5.30 Uhr, also 35 Minuten früher daselbst ab.

Postsache. Vom 1. Oktober ds. Js. an verkehrt eine Botenpost (sußgehender Postbote) von Abenfieig (Abgang 5.40 Uhr vorm.j nach Simmerdseld (Ankunft 7.35 vorm.); die seitherige zweite Personenpost zwischen Altensteig und Simmerkfeld kommt vom gleichen Tage an in Wegfall.

Fernsprechsache. Vom 1. Oktober an werden für alle Gespräche zwilchen verschiedenen Ortsn-tzen oder selbständiger! Sprechstellen folgende Ferngesprüchsgebühren erhoben: Orts­gesprächs und Ferngespräche aus Entfernungen bis zu 5 Klm. einschl. 35 Pfg. (1. Zone), wenn die Gespräche von öfferr lichen Sprechstellen. ausgehen 50 Pfg.; von mehr als 5 bis 15 Klm. einschl. 75 Pfg. (3. Zone) usw bis Zone 18 Die von Altensteig aus in den Zonen 1 und 3 liegenden Orte sind folgende:

Lone , (S8 Pfg.):

Altensteig-Doif, Berneck, Beuren, Ebershmdt, Egenhausen, Garr- weiler, Gauxenwoid, Gröwbock, Heselbronn, Horrberx, Spiel- berg, Waiddcrf, Mart, WörnerLberg. roae r ,75 Pfg):

Agenbach, Aichelberg, Aichhalren, Altbulach, Attheim OA. Horb, Alinuisra, Baisinger, Beihinxen, Besenfeld, Böstn^en, Breilenderg, Cresbach, Durrweiter, Ebhausen, Edeirreiler. Eifnbach, Emberg, Emmingen, Enzklösterls, Erzgrube, Etimamisweiler, Fmtenhof, Fünfbronn, Gompelscheu r, Eöttelfingen OA. F eudenstadt, Göt- telfingcn OA. Horb, Grünrn ttsteven, Gültlingen, Gündrlngen, Hatterbach, Hallwangen, Helligenbronn (Horb), Hochdorf OA. Freudenstadt, Hechdorf OA. Horb, HZstett OA. Calw, Holzbionn OA. Calw, Höischweilcr, I.elkberg, Jselslaus n, Kälberbronn, Llebclsberg, Lützenhaidt OA, Horb, P artie kmoos, Meistern, Mindersbach, Mötzlngen, Nascld, Neobulach, Neunulfro, Neu- weiler, Nennenmitz, Oberhcu.stett Oberstttlngen, Oberkollwangen, Obermusbcch, Obe schwandorf, Oberlclherw, Oberwaldach, Ober- wciler, Pfalzgrasinweiler, Pfrondorf, Nohrdors OA. Nagold

Der Doppelgänger.

( 80 )

Roman vsr: H. Hill.

(Nachdruck verboten)

Weih! gab es eine Erklärung, aber die war so gräßlich, daß man darüber den Verstand verliere» konnte. Wenn die

Albion" in die Lust geflogen war-wenn sich Randow,

vielleicht als einziger Ueberlebender, auf einenr Trümmer des Schiffes gerettet, wenn er der Wahnsinnige dem Ver­derben entronnen war, während die, die er liebte, und fünfzig gestrnde und lebenskräftige Menschen ihren Untergang gefunden hauenI

Er schrie vor Verzweiflung auf, daß es durch die Nacht gellte. Bor seinm Augen lagen blutrote Nebel alle Ge­danken waren ihm ausgelöscht bis' auf den einen einzigen:

Du mußt dich rachen an ihren Mördern furchtbar, grausam rächen! Es ist nicht genug, daß die beiden da unten ihre Strafe erhalten hatten auch die Teufelin, die das Haupt der Verbrecher gewesen war, muß ihre Schurkerei büßen!

Es packte ihn die Angst, sie könnte ihm entwischen, könnt» der Strafe entgehen. Laufend legte er den Weg nach dem tswah House zurück; sein Atem ging keuchend, als er eS -uüliÄ erreichte.

Ein Kellner, der pfeifend in der Tür gestanden, prallte Lei seinem Eintritt entsetzt zurück. Er hatte m diesem Augen- tiuck ganz da» Aussehen eines Irren. Die Adern auf seiner Stirn waren hoch angeschwollen, die Haare wirr und zerzaust, vvn der Unterlippe, dir er zwischen die Zähne genommen, rann langsam ein roter Blutstropfen nieder, und seine Augen glühten.

Er riß die Tür zu dem Zimmer auf, in dem er mit dm drei Amerikanern gesessen, urro stand im nächsten Augenblick Berthe Ravcnaud gegenüber.

Erschrocken war die Französin brr seinein Eindringen emporgesahren. sie zitterte, Sa sie ihm in das Gesicht blickte, uno sie »rächte keinen Versuch, sich zu wehren, als er ihre beiden Handgelenke umklammerte.

.Mas was habt Ihr mit meiner Frau gemacht?'"' schrie er, heiser vor Schmerz und Ingrimm, daS Mädchen an und zwang sie in die Kme nieder.Ermordet ermordet habt Ihr sie! Aber mit dem Leben soll mir das bezahlt werden!

-Polizei! Polizei! Holt die Polizisten, eh« die

Natter enrwiichci"

Wie im Wahnsinn schüttelte er Berthe hin und her, und seine Summe g:ll:e durch das ganze Haus. An der Tür, die er hinter sich offen Lewsten, dcänatm und stießen sich di«

Rötenbach OA. Calw. Rotfelden, Salzstetten, Schernbach, Schie- lingen, Schmieh, Schönbronn, Schönegründ, Simmersfeld, Som- Mknharbt, Sprollenhaus, ' ulz OA. Nagold, Tein ach, Telnach Bahnbof, Tumlingcn, Unter jetttrrgen, Unte,musbach, Unterschwan- dors, Untertalheim, Unt- rwal-ach, Vollmaringen, Wenden, Wtld- berg, Würzbach, Zavelstein, Zwerenberg.

Bei der Berechnung der Entfernungen von mehr als 15 Klm. (Zone 3 bis 18) ist das Taxquadrat der Bestellpost­anstalt maßgebend.

* NachahmenSwrrt. Die Arbeiterschaft der Firma Karl Kaltenbach u. Söhne hier verar stattete unter sich eine Samm lung zur Linderung der Not der Oppaucr Verunglückter-, die die schöne Summe von Mk. 400. erbrachte. Dies ist eine vorbildliche Tat.

--.Oktober. Der Oktober, der 10. Monat des Jayrs, hält seinen Crnzug. Sein lateinischer Name weist dar­auf hin, daß er bei den alten Römern der 8. Monat war. Der Monat Oktober ist ein Künstler. Noch ein­mal läßt er uns ein wundervoll buntes Naturbild schauen, das leider nur zu schnell ein Ende nimmt. Im Oktober wird der Rest der Jahresernte etngebracht. Die Kraut- und Rübenernte kommt in vollen Gang? die Kartoffeln müssen aus dem Erdreich. Die letzen Aepfel werden gepflückt und die Trauben wandern in die Kelter. Die letzten Acker- und Gartenarbeiten har­ren der Inangriffnahme. Die Natur rüstet sich all­gemach zur großen ,winterlichen Ruhe. Hoffentlich bringt uns der Oktober, wie es auch sein Vorgänger getan, noch schöne Herbsttage. Nach den Bauernregeln soll der Oktober milde sein, weil sonst sehr leicht die warme Jahreszeit sich wieder zu früh einstellt. So heißt es: Warmer Oktober bringt fürwahr, uns sehr kalten Februar. Frost und Schnee im Oktober sind, daß der Februar sei geltnd!

Tie Eisenbahntariserhöhuttg um 30 Prozent ist vom Reichseisenbahnbeirat angenommen worden. Sie wird für Güter- und Tierverkehr am 1. November, für Personen- und Expreßverkehr am 1. Dezember d. I. in Kraft treten. Die Erhöhung der Beamtengehälter und Arbetterlöhne vom 1. August und die gestiege­nen Materialpreise verursachen nach amtlicher Mit­teilung der Reichseisenbahnverwaltung eine jährliche Mehrausgabe von rund 7 Milliarden Mark. Davon entfallen auf Kohlen 1,5 Milliarden, auf die anderen Materialien 2 Milliarden. Die Mehreinnahme aus der 30prozentigen Erhöhung wird aus rund 8 Milliarden Mark veranschlagt, doch dürfte mit einer weiteren Ver­minderung des Verkehrs und im Personenverkehr mit einer neuen Abwanderung in die niedrigeren Wagen- klasfen zu rechnen sein, sodaß die Mehreinnahme höch­stens 7 Milliarden betragen wird, wovon etwa ein Fünftel auf den Personenverkehr entfällt.

Im Berkrhrsbeirat Bezirk Württemberg wurde mit­geteilt, daß im Bereich der Generaldirektion Stuttgart der Personalstand vom August 1920 bis August 1921 um 1031 Mann zurückgegangen sei. Der Achtstunden­tag sei eingssührt, doch stehe eine gesetzliche Regelung der Arbeitszeit in Aussicht. Gegen die von einer Seite gewünschte Einführung des Zweiklassensystems (Holz- und Polsterklasse) wurden schwerwiegende Be­denken geltend gemacht. Die Einführung wäre an sich mit erheblichen Kosten verknüpft. In Württemberg fahren jetzt schon 90 Prozent aller Reisenden in der vierten, 8 Prozent in der dritten und nur 2 Prozent in der zweiten Klasse. Der Fahrpreis in der Holz­klasse würde noch mehr verteuert werden müssen und jedenfalls HS irr werden als der jetzige Preis der vier-

Nle-

ren Klasse. An Sonntagssahrkarten werden durch­schnittlich in Stuttgart 12 000, in Heilbronn 3000, in Ulm 2000 und in Pforzheim 1500 ausgegeben. Eine Neuregelung des Sonntagfahrkartenverkehrs ift vom Reichsverkehrsminister angekündigt. Aus der Ver­sammlung wurde gewünscht, daß die Wohltat der Sonn­tagsfahrkarten jedem zuteil werde, nicht bloß den gro­ßen Städten, lieber sollte man überhaupt darauf ver­zichten. <

Abermalige Erhöhung der Telegramms«, -irhre«. Wegen des Kurssturzes der Mark müssen di« Telegrammgebühren nach dein Ausland schon wieder am 1. Oktober erhöht werden, nachdem dies am 1. September geschehen war. Der Franc Ntird zu 15 Mark gerechnet. Erhöht wird die Gebühr für ein Wort nach Belgien von 1.90 auf 2.20 Mk., nach Bulgarien von 3.70 auf 4.3Y Mit, Dänemark 1.90 auf 2.20 Mk., Frankreich von 2.30 auf 2.70 Mr., Großbritannien von 4.00 auf 4.60 Mr., Italien auf 3.20 M?., Jugoslawien 3.70 Mk., Lett­land 5.80, Litauen 2.70, den Niederlanden 1.80, Nor­wegen 3.00, Portugal 4.20, Rumänien 3.70, Schweden 2.70, der Schweiz 2.20, Spanien 3.70. Selbst nach dem valutaschwachen Polen wird sie erhöht von 2.30 ans 2.70, »ach Rußland von 5.90 aus 6.90, nach Ungarn von 1.20 auf 1.30 Mk. Gleich bleiben die Gebühren nach Luxemburg, Deutschösterreich und der Tschechoslowakei ebenso wie im Inland. Nach Neuyork kostet das Wort auf dem Funkweg statt 16 Mk. jetzt 18.50 Mk., nach den Neuenglandstaaten sonst 21.50, nach Ohio, Virginia usw. 24.50 Mk. Am teuersten ist das Telegraphieren nach Aruba, einer westindischen Insel, wohin das Wort selbst auf dem Funkweg 131 Mk., durch das Kabel 138.50 Mark kostet. ^

-- Hilfeleistung für Oppau. Der Stuttgarter Betzj ein für Kinderheime hat beschlossen, 50 Kinder der von dem Unglück in Oppau betroffenen Familien unerch, geltlich auszunchmen, und zwar Kinder im Alter vvp 15 Jahren in das Kinderheim kn Berg, solche im Alter von .614 Jahren in das städt. Kinderheim Storzeisy E -Hohentwiel. ^.

)( Nagold, 39. Scpt. (Gkmeinderat.) Zuerst werden einige Armensachen erledigt. Eine Filwzentrale, die gute Filmdarbieiuvgen den einzelnen Bezirken u. kleineren Plätzen zugänjll'ch machen will, wendet sich auch an den Bezirk Na­gold mit einem Gesuch um pekuniäre Unterstützung und Förderung der Sache. Der Gemeinderat verschiff, ß! sich der Erkenntnis der Vorteile eines solchen VorxehrnS nicht, hat aber k.ine Mittel, die gegenwärtig für solchen Zweck flüssig gemacht werden iönnten. Das Kollegium besichtigt unter Führung der Vorsitzenden di, durch Stadtgeometer Kapp neu eingerichtete Registratur mit ihren zum Teil sehr alten Aktenbeständen, von denen allerdings leider seinerzeit beim Brand des alten Kirchturms die wertvollsten Stücke durch Feuer vernichtet worden sind. Eine bunte Reihe von Woh- nungSanxelegenheiten erfordert längere Erörterungen. Um der Kalamität betreffs Wasserversorgung eines Teils der Häuser auf der Insel noch vor der allgemeinen Regelung der Waffe,lsitungrftage unserer Stadt zu begegnen, wird durch ei, e Sonder kommisston die Möglichkeit des vorläufigen Anschlusses zwlck» Waffe,erlangung an d'e Leitung von Ger- bermeister Mayer umersucht md das Notwendige hierauf rasch veranlaß, werden. Für Zwecke der Volkshochschule soll seitens der Stadt neben den Kosten der Lokaistellung für sachliche Bedürfnisse dieser Veranstaltung ein Höchstbetrag i von 500 Mark ausgervarfen werden. Gewünscht wird hie-

Leute, die bei dem Lärm erschrocken yerbeigeeilt waren mand aber wagte sich dem Tobenden zu nähern.

Die Französin war wachsbleich geworden, aber sie sagte kein Wort und wagte sich nicht zu wehren. Er schien ni diesem Augenblick wohl fähig, auch einen Mord zu begehen, wenn man ihn noch weiter reizte.

Aber plötzlich ging ein« wunderbare Veränderung mit ihm vor. Er ließ die Arme der Französin fahren, die sich blitz­schnell erhov und hinter den Tisch flüchtete, und neigte den Oberkörper weit vor. Denn von draußen her war der Klang einer Stimme an sein Ohr gedrungen, die ihm die teuerste war auf Erden, und dieser doch für ewig verstummt gewähnt hatte.

»Wo ist er?" hatte er es in der Stimme seines Weibes rufen gehört. Und dann-

»Hertha! Mein süßes Weib!" klang es jauchzend durch das Zimmer. Mit seinen Armen hielt er sie umschlungen, als wollte er sie nie wieder lassen, und wahrend seine Lippe» Worte höchster Glückseligkeit stammelten, bedeckte er ihr Gesicht mit heißen Küssen.

Der große Detektiv, in dessen Leben die Liebe keine Rolle gespielt hatte, war doch der richtigen Ansicht, daß das, was sich die beiden nun zu sagen hatten, keine Zeugen vertrug. Deshalb trug er Sorge dafür, ging dann in das Zimmer hinauf, das er für die junge Frau und sich genommen, und wartete geduldig Viertelstunde um Viertelstunde aus das Erscheinen der Wiedervereinten. .

! SS. Kapitel. ^

^ Als die drei dann bei einem Glase Wein beisammen saßen, klärte sich auch das auf, was bisher dunkel und rätselhaft gewesen war. Die Gatten saßen Hand in Hand, während der Detektiv dem aufmerksam lauschenden Burkhardt erzählte, was sich im Laufe des letzten Tages zugetragen.

»Von dem Wirte hatte ich erfahren, daß Sie zwar in der Gaststube gewesen seien, dann aber fortgegangen wären. Ich macht« mich nun auf die Suche; aber da Sie, wie Sie sagen, bei den Amerikanern saßen, mußte st« natürlich ergebnislos auSfallen.

Nachdem ich die Klippen abgestreift hatte, kehrte ich in daS Hotel zurück, wo Ihre Gattin auf mich wartete. Bald nachher müssen Sie dann da» Haus verlassen haben.

Wir waren nun vollständig ratlos, was weiter zu tun sei. Endlich kamen > - dahin überein, Kulicke mit dem Wage» nach Ermonth zuru -cken, um die Polizei zu benachrichtigen, und selbst hier zu . um gleich am Morgen die Nach­forschungen miede. -u zu können. Ich wollte di«

gnädig-- Frau zwe. mit Kulicke nach der Stadt

zurückzukehren, ab- Gattin wollte davon nicht»

wissen. Sie erklä. uu Platze zu weichen, als

bis wir Sie

Hertha drohte ihm wegen seiner Indiskretion scherzend mit dem Finger, errötete aber bis m die Stirn hinauf. Wolfgcmg drückte sie zärtlich an sich und küßte sie, unbekümmert um die Gegenwart des anderen, der ein klein wenig wehmütig lächelte. Die Liebe der beiden brachte ihm wohl zum Be­wußtsein, was er selbst hatte entbehren müssen.

»Das Weitere ist dann rasch erzählt,' fuhr er fort. »Wir saßen in ziemlich trostloser Stimmung hier oben, als ich plötz» lich unten im Haus ein Lärmen hörte. Wir unterschieden, als Wir die Tür öffneten, Ihre Stimme und was dann folgte, wissen Sie ja selbst.'

Burkhardt nickte.

l »Ja, das weiß ich. Und ich glarrve, e» war für uns alle sehr gut, daß Du kamst, Hertha ich hatte mich nicht mehr recht in der Gewalt und weiß nicht, was hätte ge­schehen können. Nun, denken wir nicht mehr daran. Wir müssen jetzt überlegen, was weiter zu tun ist.'

»Ich glaube, der Weg, den wir gehen müssen, ist uns ziemlich klar vorgezeichnet,' erwiderte der Detektiv. »Wir werden diese Nacht hier bleiben müssen. Morgen früh kommen die Polizisten, die Kulicke benachrichtigt. Wir werden ihneir dann die ganze Geschichte Mitteilen müssen das läßt sich nicht mehr vermeiden. Aber ich werde dafür sorgen, daß die Sache ohne Aufsehen erledigt wird. Sie brauchen in dieser Beziehung keine übertriebenen Besorgnisse zu hegen, gnädige Frau.'

Hertha schlang ihren Arm um Wolsgangs Nacken und küßte ihn zärtlich.

»Was frage ich noch danach, mm ich Dich wieder habe!' flüsterte sie ihm mit leuchtenden Augen zu. »Nichts nichts soll uns unser Glück noch trüben I'

»Mein Liebl' erwiderte er innig. »Ja, erst heute, da alle Unwahrheiten und Geheimnisse zwischen unS aufgehoben sind, ist unser wahrer Hochzeitstag.'

. Sie nickte träumerisch.

' rWie schön wird die Hochzeitsreise werden, nun alle Ge­fahr vorüber ist. Was brauchen wir da »ach dem Gerede er Leute zu fragen? Ich werde die Jacht kaufen, und

so bald als möglich verlasse» wir dieses Land, in dem wir so viel Häßliches erlebt haben. Dann beginnen wir eine Herr- liche Fahrt; wir werden Randow und seine Verfolger ver­gessen, wie man einen unangenehmen Traum vergißt, und werden ganz glücklich sein. Die treulose Marie schicken wir »ach Deutschland zurück; an ihrer Stelle holen wir uns Helene, die arme Schwester des wackeren Wolters.'

Und wieder neigte sich Burkhardt zu feinem Weibe, um innig den Mund zu küssen, der nur dazu geschussen schien, anderen Freude und Glück zu verkünde«. . . ... ,

Ende.