Die Niederlage der Lpauier.
Paris, 21. Aug. Wir: der „Mntin" erfährt, hat die spanische Regierung soeben den amtlichen Bericht über den ersten Kampf in der Umgebung von Melilla erbalten. Insgesamt sind 14 712 Soldaten gefallen. Die Zahl der Vermißten ist dabei nicht festgestellt. 139 Feldgeschütze, 392 vollständige Maschinengewehre und über 39 000 Gewehre sielen in die Hand der Maure«. Den Kabylen sind ferner bedeutende Mengen von Sa» »itäts-, Eisenbahn- und Flugzeugmaterial, sowie viele Pferde und Maultiere in die Hände gefallen.
Einverständnis «der Ober Schlesien?
Berlin, 21. Aug. Eine Lemberger Zeitung teilt mit, Lloyd George habe sich im Fall der Zuerkennung Ostgaliziens an Polen mit Briand vertraulich verständigt, die Zbrucz-Linie als östliche Grenze Polens anzuerkennen, wenn Frankreich mit der Zuteilung des größten Teils des oberschlesischen Industriegebiets an Deutschland einverstanden sei. Briand wolle zustimmen, wenn die polnische Regierung einverstanden sei.
Handelsvertrag vor dem Sonderfrieden.
London, 21. Aug. „Daily Telegraph" meldet aus Washington: In politischen Kreisen ist man der Ansicht, daß die Verhandlungen mit Berlin sich nicht auf der Grundlage eines Sonderfriedens, sondern auf der eines Handelsvertrags bewegen. Die Friedensverhandlungen würden später stattfinden. Das Handelsabkommen werde nur eine vorübergehende Maßnahme sein, unter der die Konsuln besondere Vollmachten erhielten. Die Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern sollen wieder ausgenommen werden. Mit der Herstellung diplomatischer Beziehungen werde man jedoch bis zur Unterzeichnung des Friedensvertrags warten. Es werde nicht notwendig sein, ein derartiges Handelsabkommen dem Senat zu unterbreiten.
Vom anatolischen Kriegsschauplatz.
Paris, 21. Aug. Nach einem Telegramm des „Matin" aus London sind die griechischen Truppen nur noch 75 Kilometer von Angora entfernt. Angora ist von griechischen Flugzeugen bombardiert worden. Die Alieger melden, daß die Bevölkerung die Stadt räume.
Fessal zum König -es Irak gewählt.
London» 21. Aug. „Daily Mail" meldet, daß Emir Fessal durch Volksabstimmung in Mesopotamien zum König des Irak gewählt wurde. Die Begeisterung in Bagdad ist außerordentlich groß. Aus allen Teilen Mesopotamiens sind etwa 300 000 Personen in der Stadt eingetroffen.
Besuch -es englischen Thronfolgers in Japan.
London, 21. Aug. Der Prinz von Wales, Eduard Albert wird nach Beendigung seiner indischen Reise in Japan einen Besuch abstatten. ....
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Aus Stadt und Land.
S3. August isvl.
vom Tnrnneret». Am gestrigen Sonntag hielt der hiesige Turnverein sein alljährliches Abturnen verbunden mit Schauturnen ab. Gegen 3 Uhr nachmittags marschierte der Verein unter Klängen der Stadtkapelle unter die Eichen. Schien es auch anfänglich, als wolle Petrus das Unternehmen gründlich begießen und eine rege Teilnahme dadurch verhindern, so wurde aber doch bald der Himmel wieder Heller und man sah eine Menge Teilnehmer und Interessenten des Turnsportes versammelt. Bei Abwickelung des Turnplanes eiferten die Turnerinnen, Turner und die Spielabteilung des Vereins ihr Bester zu zeigen.
Wckc doch dis Damenriege unter Leitung des Herrn Schüller sowie die Spielabteflung in ihren Sportsanzügen zum ersten Mal im Verein aufgetreten; fir trugen damit wesentlich zur Mannigfaltigkeit in den Darbietungen bei. Abends fanden sich Teilnehmer und Gönner zu einer zwangslos gemütlichen Abendunterhaltung im Saale des grünen Baumes zusammen und wechselten gesangliche, musikalische und turnerische Darbietungen in schöner Reihenfolge. Die jüngst beim Gauturnfest errungenen Erfolge, wie auch die gestrigen haben uns gezeigt, daß der Turnverein wohl auf dem richtigen Wege ist und gilt auch hier der Wahlspruch »Einigkeit macht stark". Wollen wir hoffen, daß die Heranwachsende Jugend sich mehr und mehr dm einzelnen Versinsrie- gen anschltkßt um sich geistig und körperlich zu üben getreu dem Wahlspruch »frisch, fromm, fröhlich, frei'. I,.
Wochenhilse nud Wrcheasürsorge. In dem in der
Samsiagsnummer veröffentlichten Aufsatz hat sich rin Irrtum eingeschlichen, insofern, als das neue Gesetz nicht am 31., sondern schon am 6. August in Kraft getreten ist. r.
Regiment-fest der Olgagernadiere. Der LanveSzusam- menkunft aller früheren Olgagrenadiere aus Kriegs- und Friedenszeiten am 11. Sept. dS. Js. wird am Vorabend ! ein Festbankett in der Liederhalle vsrausgehen. Der Regimentrappell findet um 10.30 Uhr vorm, im Schloßhof statt. Nach dem Appell ist Feldgottesdienst. Hieran schließen sich gemeinsame Mittagseffen. Sammellokale stad für 1. Bataillon die Liederhalle, für 2. Bataillon mit Ersatzbataillon Wirlschaftilokale beim Bahnhof, für 3. m d früheres 4. Bataillon Stadtgarten. Es wird mit einem außerordentlich starken Besuch des Regimentsfester gerechnet. Anmeldungen für Unterkunft — 10. bis 11. Sept. — sowie für Teilnahme am Mittagessen unter Angabe der Kompagnie, möglichst für die einzelnen Ortschaften gesammelt find sofort an D. Stähle- Nagold zu richten. Nnterkunftszettel werden im Bahnhof-- empfangsbrrrau ausgegeben.
— Der Ankauf von Gold für das Rercy durch die Reichsbank und Post erfolgt in der Woche vom 22. bis 28. d. Mts., wie in der Vorwoche, zum Preis von 340 Mk. für ein Zwanzigmarkstück usw.
— Postlagern-e Sendungen. Das Reichspostministe- rium weist darauf hin, daß zur Empfangnahme postlagernder Sendungen die Stellung eines besonderen Antrags notwendig ist.
— Die » Worte ans -er Ansichtskarte, lieber die Vorschriften bei der Versendung von Ansichtspostkarten Herrscht vielfach noch Unkenntnis. Bei Ansichtskarten, die als Drucksache gegen die ermäßigte Gebühr von 15 Pfg. befördert werden sollen, ist es zulässig, auf der Vorderseite Grüße oder ähnliche Höflichkeitsformeln mit höchstens 5 Worten niederzuschreiben. Außerdem können auf derartigen Karten, wie auf Drucksachen überhaupt, Absendungstag, Unterschrift, Stand und Wohnort nebst Wohnung des Absenders handschriftlich angegeben werden. Gegen die Angabe mehrerer Absender bestehen keine Bedenken; auch nicht gegen Angaben wie: herzliche Grüße vom Bodensse. Im übrigen unterliegen Ansichtskarten der Pvsirartengebühr (40 Pfg.).
— Rauchverbot iu Nichtrauchcrabteilungeu. Uw die frühere straffe Diensthandhabuirg des Rauchverbots in Nichtraucherabteilen wieder zu erreichen, gewährt die Eisenbähnverwaltung, wie die „Bayerische Tabakztg." ^ mitteilt, seit kurzem ihrem Personal für die Entdeckung, von Uebertretungen des Rauchverbots Belohnungen.. — Gilt das nur für Bayern?
— Borvoten von Erdbeben-. Von sachkundiger Seite wird der „Freiburger Ztg." geschrieben: Am 17. August, abends 8.35 und 8.50 Uhr konnte man in nördl her
Der Doppelgänger.
Roman von H. Hill.
(81) (Nachdruck verboten.)
Die Tatsache, daß die »Albion' den Hasen verlassen hatte, war den dreien offenbar neu. lieber Berthe Roumiers Gesicht huschte es wie ein Ausdruck jähen Erschreckens, und Voules wechselte mit Ferinor einen raschen, bedeutsamen Blick.
So flüchtig auch immer diese Anzeichen einer unangenehmen Neberraschung gewesen waren, sie waren der aufs äußerste angespannten Aufmerksamkeit Wolfgangs doch nicht entgangen. Seine Vermutung, daß die Amerikaner ihren Anschlag gegen die Jacht zur Ausführung gebracht hatten, wurde damit fast zur Gewißheit denn sie hatten wohl Ursache zum Erschrecken angesichts der vermeintlichen Gewißheit, daß der, dem allein dieser Anschlag hatte gelte« sollen, sich nicht an Bord, sondern hier in ihrer Mitte befand.
Einen Augenblick hatte er gefürchtet, daß die Amerikaner mit dem von ihnen verfolgten Randow zu irgend einer früheren Zeit bereits in persönliche Berührung gekommen seien, und saß es ihm dadurch unmöglich gemacht werden könnte, die Täuschung durchzuführen- Aber ihr Benehmen hatte ih» darüber beruhigt. Und in der Tat hatte er nach dieser Richtung hin nichts zu fürchten, denn sie kannten den Mamr, der ihnen nach dem Beschluß ihres Ordens zum Opfer fallen sollte, nur aus einer Photographie.
.Es'muß eine außerordentliche Veranlassung gewesen sein, die Sic bestimmt hat, hierher zu kommen, Herr von Randow,' sagte Berthe nach einen: kleinen Schweigen. „Denn Sie geben sich doch wohl keiner Täuschung darüber hin, daß Sie nie in Ihrem Lebe« dem Tode W "Ahe gewesen sind, wie in dieiem Augenblick. Ich mache . ,uen kein Hehl daraus, daß ich schon seit zwei Minuten darüber nachdeuke, vo Sie diesen Raum lebend verlassen sollen.'
Burkhardts Gesicht blieb unbeweglich.
Ohne niit den Wimpern zu zucken, hielt er den ßmtelnden, durchdringenden Blick der dämonischen junge« Französin aus.
„Sie werden sich das, wie ich denke, noch weislich überlegen, mein Fräulein!" sagte er kalt. »Es wäre dadoch wohl einiges »v bedenken — »ie -um Beispiel, daß Herr Bernaichj,
der bekanntlich einer der tüchtigsten deutschen Detektivs ist. nach Verlauf einer Stunde, falls ich bis dahin nicht zu ihm zurückgekehrt sein sollte, die Polizei benachrichtigen und Ihre sofortige Verhaftung veranlasse» wird. — Außerdem aber bin ich — wie Sie sich wohl denken konnten — nicht ganz waffenlos hierher gekommen, so daß es ein recht gewagtes Nute» nehmen sein dürste, mir zu nahe zu treten.'
Mit einer raschen Bewegung hatte er den Revolver aus der Tasche gezogen. John Fermor, der bis dahin stumm am Kamin gelehnt hatte, stieß einen pfeifenden Laut aus und machte eine Bewegung, als wolle er sich auf Burkharde stürzen. Eine gebieterische Handbewegung der Französin aber hielt ihn zurück.
..Keine Dummheiten, Fermork — Horen wir Loch erst an» was der Herr uns zu sagen hat!"
»Ich bin gekommen, um Klarheit zwischen uns zu schaffen. — Ich kenne Ihren Auftrag, und ich will Ihnen Gelegenheit geben, ihn in vollkommener Sicherheit — ohne iede Gefahr für Sie selbst, zur Ausfüh rung zu bringen. — Bernardi vermutet, daß Sie eine Höllenmaschine auf -ie »Albion' geschmuggelt haben, um üen llntergang des Schisses herbeizuführen, auf dem Sie mich vermuten mußten. Sie sehen, daß Sie dabei von irrigen Voraussetzungen ausgingen und -aß Sie durch eine Vernichtung der Jacht Ihre Mission nicht erfüllen würden. Wohl aber würden Ihrem Anschläge mein unschuldiges Weib und eine Anzahl von Menschen zum Opfer fallen, die weder Ihnen persönlich noch dem Orden der Freunde jemals zu nahe getreten sind- Sie halten mich ja ohne Zweifel für einen großen Schurken, denn sonst würden Sie mich nicht mit solcher Beharrlichkeit und unter so viel eigener Gefahr verfolgen. Ein so gewissenloser Halunke aber bin ich denn doch nicht. Laß ich kalten Blutes so viele schuldlose Menschen sollte in den Tod gehen lassen, wenn ich sie durch die Hingabe meines wertlosen Lebens zu retten vermag.'
Zweifelnd und ungewiß sah ihn Berthe Roumier an. Lrr mannhaft würdevolle und aufrichtige Klang seiner Rede schien sie an ihrem bisherigen Urteil über seinen Charakter «re zu machen. Nach einem längeren Zögern erst sagte sie:
»Sie dürfen nicht erwarten, Herr von Randow, daß 'ich Ihren schönen Worten Glauben schenke. — Ich habe zuviel schlimmes von Ihnen erfahren, um mich von Ihrer aufopfernden Uneigennützigkeit so leicht überzeugen zu lassen.'
„Und doch müssen Sie mir Glauben schenken!' siel ihr Wolsgang erregt « die RM». «SMen.Tie mich i» dW
! Richtung zwei stark in yeilgrünlichem Licht leuchtende Meteore beobachten. Sie erschienen gegenüber Yen an- i deren Gestirnen als faustgroße Kugeln, flogen sehr tief in flacher, etwas geneigter Bahn und verschwanden lautlos. Wahrscheinlich handelt es sich um Kugelblitze die bei zunehmender vulkanischer Erregung des Erd- ! inner» aus Spalten und vulkanischen Tufsröhren dom Erdinnern ausgestoßen werden. Sie gelten als Bor- t boten von Erdbeben. Im Jahr 1911 sind solche bereits Ende August, während der Hitzeperiode, erschienen, der bekanntlich am 16. November in Südwestdeutschland ein kräftiges Erdbeben folgte, das von elektrischen Entladungen und Kugelblitzen, die aus der Erde kamen, begleitet war.
* Frrudeuftadt, 30. Aug. (Ein guter Fang.) Vom Oberarm wird mttgeteilt r Auf Veranlassung der Bahnstation ließ das Oöerawt am Freitag morgen aus dem hiesigen Haupibahnhof 30 Klgr. Butter und 16 Klgr. Käse beschlagnahmen, die eine Kellnersehesrau ans Pforzheim in Bins- dorf und Erlaheim zusammengrhamstert, als Paffagiergut von Jmnau nach Frrudenstadt gebracht hatte und hier nach Pforzheim über Schiltach aufgeben wollte. Den Weg über Nagold—Calw mied die Schleichhändlerin, weil sie in Calw vor einiger Zeit ebenfalls um ihr Hamstergut erleichtert wurde. Butter und Käse waren angeblich für drei Gasthöfe in Pforzheim bestimmt. Die Ware wurde dem hiesigen Be- zirkskrankenhaus zur Verwertung überwiesen.
' Frrudeustadt, 30. Aug. (Ein schöner Reingewinn.) Der am vergangenen Samstag und Sonntag hier abgehaltene Wohltätigkeitsbäzar zugunsten der Kriegsbeschädigten u. Hinterbliebenen für Stadt und Bezirk ergab nach vorläufigen Feststellungen eine Bruttoeinnahme von 60000 Mk., die Auslagen (Ausschmückung der Turnhalle und Ankauf von Warm und Genußmitteln) betragen ca. 18 000 Mk., so daß ei« Reingewinn verbleibt von ca. 43 000 Mk.
Stuttgart, 21. Aug. (Die städtischen Guts»' Höfe.) Die Stadtverwaltung hat im Frühling des Hm:-- gerjahrs 1916 auf eigenem Grund und Boden Lebensmittel für Krankenhäuser und ähnliche Anstalten zu erzeugen begonnen. In geeigneten Räumen in Cannstatt, Hedclfingen und Sindelfingen wurde Milchvieh eingestellt. Ende Juli 1916 wurden dann die Gutshöfe Alte- Wind, Gde. Hermaringen, OA. Heidenheim (230 württ. Morgen zu 32,52 Ar um 185000 Mk.), Lindenhof, OÄe. Oberbettringen, OA. Gmünd (280 Morgen um 280090 Mark) und Storzeln bei Singen a. H. (250 Morgen nur 298000 Mk.) mit lebendem und totem Inventar und der Ernte angekauft. Am 1. April 1917 wurde die .Hofdomäne Kleinhoheirheim (380 Morgen) um 8500 Mk. jährlich gepachtet und auf einem von der Stadtgemeinde Sindelfingen gepachteten 40 Morgen großen Grundstück eine Vichwirtschast eingerichtet. Beim Bahnhof Baihingen a. E. wurde ein 6 Morgen großer Geflügelhos angelegt und im April 1921 das an den Truppenübungsplatz anstoßende Pferdedepot Breithülen (950 Morgen) auf 12 Jahre um 45 000 Mk. jährlich gepachtet. Am dem Hof Storzeln ist ein Heim für 150 Kinder eingerichtet. Die Einrichtungskosten in Sindelfingen beliefen sich aus 200000 Mk., das lebende und tote Inventar in Klein- Hohenheim kostete 114000 Mk., das in Breithülen ! 135 000 Mk. Das Anwesen in Cannstatt kam auf 330 OOO Mark,, die Einrichtung des Gefkügelhofs in Vaihingen a. E. auf 400000 Mark zu stehen. Die Betriebe erforderten in den ersten Jahren beträchtliche Zuschüsse, erst jetzt beginnen sie eine Rente abzuwerfcn; von denHos- tzütern Allewind, Lmdenhof, Storzeln, Sindelfingen, Klein-Hohenheim und Breithülen wird für das Rechnungs- ajhr 1921 ein Betriebsüberschuß von 207 000 Mk. erwartet. Einnahmen und Ausgaben von Cannstatt gleichen sich mit je 609 000 Mk. ans. Der Geflügelhos in Bai-
Stand, die »Albion' durch ein von der Marconi» Station iu Cornwall aufzugebendes drahtloses Telegramm rechtzeitig vor der sie bedrohenden Gefahr zu warnen, und ich verpflichte mich, zu einer genau vereinbarten Zeit waffenlos und ohne einem lebenden Wesen ein Wort zu verraten, an einen vo» Ihnen zu bestimmenden Ort zu kommen. Bei allem, was mir heilig ist, verspreche ich Ihnen, daß ich nicht dm geringsten Widerstand leisten werde. Meine einzige Bedingung ist. daß die Jacht dem von Ihnen heraufbeschworenen Verhängnis entrinnt."
Berthe Roumier schien ihre Gefährten mit Blicken um ihre Meinung zu befragen. Voules' Gesicht war undurchdringlich. Er verriet in keinem Zuge etwas von seinen Gedanken, sondern zeigte seinen gewöhnlichen Ausdruck, dm man kaum für etwas anderes als für einen Ausdruck von Beschränktheit nehmen konnte. Fermors Stirn aber hatte sich in finstere Falten gelegt, und seine funkelnden Augen schienen den angebliche« Randow versengen zu wollen.
»Nehmen Sie mir's nicht übel,' erklärte Berthe. »Aber nach all den vergangenen Dingen, von denen wir nicht weiter zu sprechen brauchen, da sie Ihnen ja ebenso gut bekannt sind wie mir, kann ich selbst in Ihren heiligsten Versicherungen eine genügende Garantie dafür, daß Sie Ihr Wort auch wirklich halten würden, nicht erblicken. Wenn Sie dem Detektiv auch nicht direkt Mitteilen würden, an welchen Ort wir Sie bestellt haben, so gäbe es für Sie doch tausend Möglichkeiten, ihn in anderer Weise aus die rechte Fährte zu bringen. Er brauchte ja nur jeden unserer Schritte überwachen und uns immer durch eine seiner Kreaturen verfolge» zu lassen, um die Ausführung Ihres großmütigen Vorschläge- so gur wie unmöglich zu machen. Wer bürgt mir dasü^ daß Sie eine solche Abmachung nicht nur dem Wortlaut» ßondern auch dem Sinne nach halten würden?'
»Mein Wort muß Ihnen allerdings genügen. - Ich verspreche Ihnen, daß ich Bernardi von dem Augenblick an. wo ich wieder mit ihm zusammentreffe, in den Glauben versetzen werde, daß ich von jeder Gefahr befreit sei und ferner Dienste nicht mehr bedürfe. Ich werde ihn aus das Bestimmten« ersuchen, sich nicht weiter um mich zu kümmern. Das Risiko ist auf beiden Seiten dasselbe. Denn auch ich hätte schließlich keine Bürgschaft dafür, daß Sie mir richtige Angabe« machen und nicht vielleicht durch eine schmähliche List men» widerstandslose Ersebunaen erkaufe«."
Fortsetzung folgt.